Hi John,
es gibt dazu mehrere Aspekte, hier ein paar aus meiner Sicht erwähnenswerte:
- als die Kenndaten in den Röhrenhandbüchern zusammengestellt wurden, war der Begriff "Betrieb im overdrive" höchstwahrscheinlich noch nicht mal definiert, geschweige denn im Hinterkopf der Ingenieure. Die Annahme für den Betrieb war Aussteuerung mit Musik, höchstens mit leichtem Clipping oder Sinusansteuerung, aber ohne Clipping. Hierzu gehören die angegeben Schirmgitterwiderstände.
- bei starkem Overdrive steigt die dazugehörige Schirmgitterverlustleistung stark an, während die Anodenverlustleistung abnimmt. Ein Mittel die Schirmgitter zu schützen: erhöhte Schirmgitterwiderstände, führt zu etwas geringerer Ausgangsleistung, das wirst Du aber akustisch kaum wahrnehmen.
Was also tun- wenn ich gerne im Overdrive bis heavy metal spiele?
a) im Zweifelsfall Einbau von von großen - und belastbaren Schirmgitterwiderständen - 1K-1,5K
oder
b) signifikante Reduktion der Schirmgitterspannung: 50-100V niedriger als die Anodenspannung bzw. die maximale Schirmgitterspannung. Dies führt auch zu einem etwas anderem Ton im Overdrive.
Die schnelle Lösung: Wenn Du 6L6 und EL34 verwenden willst, setz einen großen Schirmgitterwiderstand ein. Schaden tut es der 6L6 bestimmt nicht.
Gruß
Hans- Georg