Hallo Allesamt,
erstmal ganz gut Joe, dass Du diesen Fred eröffnet hast.
Das ist natürlich nichts für Röhrenpuristen die gerne ihre persönliche Einstellung über die Datenblätter stellen und auch Plattenspieler-Vorverstärker mit exotischen Röhren aufbauen müssen weils anscheinend das Ei des Kolumbus ist.
In meinen Gitarrenamps sind Röhren natürlich drin, in der ersten Stufe aber nicht mehr, da werkelt z.Zt. ein NE5532 noch solange bis ich einen Besseren habe.
Und zwar nur wegen dem Rauschen, ich habe viele Tage damit verbracht einer Röhre das Rauschen abzugewöhnen, und ich habe sehr viel rumprobiert, Anfänger bin ich auch nicht.
Aber schon ein TL072 war dabei viel besser und das ohne irgendwelche Kunstschaltungen.
Eine Eingangsröhre wegen dem Zerr drinzulassen halte ich für eine falsche Überlegung, denn die Röhre hinter dem OP kann das mindestens genauso gut, aber dafür braucht sie auch das Rauschen nicht nochmal extra zu verzerren.
Meine Amps klingen alle besser wie vorher als sie noch reine Röhrengeräte waren.
Im Netzteil habe ich Mosfets drin, einmal fürs Schirmgitter der Endröhren und einmal für die Vorstufen.
Hat nur Vorteile, man braucht keine Drossel, keine großen Elkos und die Vorstufen müssen nicht einmal mit Widerständen und Elkos voneinander entkoppelt werden, jedenfalls habe ich das so gemacht und nichts Negatives dabei festgestellt.
Eine einfache Z-Dioden-Regelung reicht für die meisten Fälle aus, und wer ein wenig experimentieren will kann z.B. die Anodenspannung mit einem kleinen Poti variabel machen, oder stufenlos regeln von Class-A bis C.
Die Anodenspannung für die Endröhren zu stabilisieren halte ich in einem Gitarrenamp für etwas übertrieben, aber wer will kann das auch machen.
Ich habe gerade gestern an meinem "Entertainer" herumgeschraubt, ein Amp mit zwei 6P15P und zwei ECC83, davon ist eine der Inverter, und auch den habe ich, ist schon etwas länger her, mit einer Konstantstromquelle an den Kathoden nachgerüstet, ein Transistor, zwei Dioden, jetzt hat er noch einen Mosfet für die zwei Vorstufenröhren bekommen, und da ist, außer dem Inverter, nur noch eine halbe ECC83 am Werk, und natürlich der OP.
Ich kann die Vorstufe übersteuern, also die 83, und auch die Endstufe separat, oder eben beide zusammen ohne dass der OP selbst übersteuert und zerrt.
Bei gezogenen Vorstufenröhren brummt der Amp kaum hörbar (Ohr am Speaker), ist ja auch Gegentakt, da sorgt der AÜ dafür, und das bei 320V Anodenspannung und nur 100µF nach dem GLR, Vorstufen drin, Master voll auf nur ein klein wenig mehr, aber das liegt an meiner Verkabelung und an den Einstreuungen in die Potis und sonstwohin.
Und dieses "ein klein wenig mehr" kriege ich vielleicht auch noch weg, am Netzteil liegts nicht, denn bei gezogener ersten Röhre und kurzgeschlossenem Koppel-C ist der Brumm noch da.
Wobei aber der gesamte Brumm auf dem Oszi gerade mal 5mV am Gitter der Endröhre ist.
Wer einmal angefangen hat sich mit Halbleitern in Röhrenamps zu beschäftigen der wird sicherlich die Vorteile kennenlernen, gerade wenn man Schalten will, Relaisansteuerungen, Muting, oben schon angesprochen, ich mute nicht, ich versuche die Potenziale auf beiden Kontakten auf dem gleichen Niveau zu halten, dann knackt das auch nicht hörbar.
Oder die MIDI-Steuerung, darauf mag ich auch nicht mehr verzichten.
Ich habe ein digitales Effektboard, wie bescheuert müßte ich sein um zu sagen dass mir keine Halbleiter in den Signalweg kommen dürfen?
Gerade bin ich am Tüfteln für eine Schutzschaltung, einmal Eingangsseitig gegen Überspannung, und dann Ausgangsseitig wenn z.B. jemand den Speaker währen des Betriebs rauszieht oder wenn der durchbrennt.
Natürlich kann man auch die Betriebsparameter überwachen usw...
Aber dann kommt mir noch ein Schalter rein der das alles ausschaltet, könnte ja sein dass die Störungsüberwachung selbst zu einer Störquelle wird...
Auf jeden Fall mache ich damit weiter und lasse mich auch gerne belehren, auch dafür bin ich noch nicht zu alt.
Viele Grüße,
Georg