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Transistoren und Opamps, die mysteriösen drei und achtbeiner....

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Offline Showitevent

  • Geronimo Stade
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Schon oft habe ich in diesem und anderen Foren gelesen, dass die kleinen Drei- oder Achtbeiner einer riesen Mysterium für viele sind.

Genau dem möchte ich mal auf den Grund gehen. Dabei würde es mir sehr entgegen kommen, wenn wir mal auf das Vintage-gerede verzichten. Ab diesem Punkt reden wir nicht mehr von Alltube soviel ist ja klar.
Es wäre mal schön, die Vor- und Nachteile zu erläutern. Daher würde ich mich freuen, wenn daran auch aktiv teil genommen wird.

Ein paar Schlagwörter für die Runde.
Signalverarbeitung ist nicht gleichzusetzen mit Signalbearbeitung
„Drop“ ist an dieser Stelle einer der wichtigsten Faktoren
Slewrate (Anstiegsgeschwindigkeiten)
Dampingfaktoren – Dämpfung auf das zu verarbeitende Signal


Ich bin Freund von Opamps und kann eine Menge dazu sagen. Ich möchte nur gern mal vorweg wissen, ob überhaupt ein Interesse in diesem Forum besteht.

Um das ganze zu starten stelle ich vorweg einfach mal eine Frage:

Wer setzt Transistoren/Opamps ein von euch und wofür?

Grüße, Joe
« Letzte Änderung: 7.12.2011 22:58 von Showitevent »

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Offline Basti

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Moin!

Also bei mir gehört ein OP-Amp Buffer zwischen Gitarre und Amp zum festen Repertoire. Dafür benutze ich z.Zt. einen opa134.
Ich habe schon öfter über eine OP Amp Eingangsschaltung im Verstärker nachgedacht, aber keinen wirklichen Vorteil gefunden. Außerdem arbeite ich gerne mit Boostern (z.B. FET) und Zerrern, so dass ich eine schön übersteuerbare Eingangsstufe brauche.
Was ich aber sehr interessant finde, ist die Hochvolt-Transistor FX Loop von Metroamps, weil die Platz spart und sehr neutral sein soll.

Beste Grüße
Basti

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Offline harryhirsch

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Hey Joe.

Für alles und nichts. Allerdings baue ich auch nicht nur Gitarrenamps, sondern auch Effekte, Studioequipment, Hifi, Digitalkrempel. Röhren, Transistoren, ... sind doch alles nur verschiedene Farben im Malkasten. Mal schmeckt das eine besser, mal das andere, und oft macht es die Kombination. Ich persönlich sehe keinen Grund das Ganze so dogmatisch anzugehen. Wer in der Hinsicht meiner Meinung nach mit gutem Beispiel voran schreitet und viel frischen Wind in die verstaubte Welt der Topologien bringt ist John Broskie.

Ich sehe auch keine direkten Vor- oder Nachteile. Unterschiedliche Technologien bringen eben unterschiedliche Umstände und Charakteristiken mit sich mit denen man sich auseinander setzen muss. Röhren: Heizung, HV; diskrete Transistoren: Parameterstreuung, keine Heizung, unter Umständen Bauteilaufwand; OPs: einfache Wiederholbarkeit, zwangsläufig NFB, usw. Man muss nur das richtige für seinen gewünschten Zweck auswählen.

Reden wir denn über Gitarrenamps oder allgemeiner? Und was ist mit "Drop" gemeint? Slewrate finde ich in dem Zusammenhang nicht wirklich relevant, die bekommt man mit jeder Technologie besser oder schlechter hin. Und vor allem für Audio eigentlich immer ausreichend groß ohne speziellen Aufwand.


Gruß, Volker

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Offline Showitevent

  • Geronimo Stade
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Hey Joe.

Für alles und nichts. Allerdings baue ich auch nicht nur Gitarrenamps, sondern auch Effekte, Studioequipment, Hifi, Digitalkrempel. Röhren, Transistoren, ... sind doch alles nur verschiedene Farben im Malkasten. Mal schmeckt das eine besser, mal das andere, und oft macht es die Kombination. Ich persönlich sehe keinen Grund das Ganze so dogmatisch anzugehen. Wer in der Hinsicht meiner Meinung nach mit gutem Beispiel voran schreitet und viel frischen Wind in die verstaubte Welt der Topologien bringt ist John Broskie.

Ich sehe auch keine direkten Vor- oder Nachteile. Unterschiedliche Technologien bringen eben unterschiedliche Umstände und Charakteristiken mit sich mit denen man sich auseinander setzen muss. Röhren: Heizung, HV; diskrete Transistoren: Parameterstreuung, keine Heizung, unter Umständen Bauteilaufwand; OPs: einfache Wiederholbarkeit, zwangsläufig NFB, usw. Man muss nur das richtige für seinen gewünschten Zweck auswählen.

Reden wir denn über Gitarrenamps oder allgemeiner? Und was ist mit "Drop" gemeint? Slewrate finde ich in dem Zusammenhang nicht wirklich relevant, die bekommt man mit jeder Technologie besser oder schlechter hin. Und vor allem für Audio eigentlich immer ausreichend groß ohne speziellen Aufwand.


Gruß, Volker

In erster Linie gehts mir garnicht explizit um Gitarrenamps sonder um die entsprechenden Bauteile ansich.
Denn: Lassen sich doch wunderschöne Gimmicks damit realisieren.

Mit Drop ist der Spannungsabfall über das entsprechende Bauteil gemeint. In diesem Fall bezieht sich das in erster Linie auf Transistoren und Stabis. Fälschlicher Weise werden immer wieder Schaltungen mit z.B. LM317 e.g. gebaut die 12,6 Volt ausgeben sollen. Dafür wird dann meist fälschlicher Weise eine Sekundärspannung von 12 Volt AC benutzt. Ist für mich ein riesen Thema.

Slewrate wird dann interessant, wenn man sich mit "Signal Triggering" beschäftigt. z.B. Gates und Kompressoren. Komparatoren und dynamische Gleichrichter benötigen imho spezielle faktoren die berücksichtigt werden sollten. Beim Opto Koppler spricht man ferner von Rise und Fall zeiten.
Hier meine ich nicht explizit den Slewrate eines einzelnen Bauteils sondern einer gesamten Schaltung vom Trigger Eingang bis zum Schaltenden Werk am Ende.

Moin!

Also bei mir gehört ein OP-Amp Buffer zwischen Gitarre und Amp zum festen Repertoire. Dafür benutze ich z.Zt. einen opa134.
Ich habe schon öfter über eine OP Amp Eingangsschaltung im Verstärker nachgedacht, aber keinen wirklichen Vorteil gefunden. Außerdem arbeite ich gerne mit Boostern (z.B. FET) und Zerrern, so dass ich eine schön übersteuerbare Eingangsstufe brauche.
Was ich aber sehr interessant finde, ist die Hochvolt-Transistor FX Loop von Metroamps, weil die Platz spart und sehr neutral sein soll.

Beste Grüße
Basti

Der Hochvolt Transistor FX ist meines erachtens auch eine tolle Lösung. Ich denke allerdings nicht, dass hierfür die hohe Spannung entscheidend ist. Im endeffekt sparen wir uns damit nur das kleinspannungs Netzteil. Das macht diese Schaltung sehr attraktiv.
Ich selbst wollte schon immer mal in dieser Richtung etwas bauen, kam aber nie dazu. Geplant war ein Ersatz für Vorstufenröhren auf FET Basis. Einfach nur um zu schauen, was man da so rauskitzeln kann. Das ganze dann versehen mit 9 poligem Sockel.

Dass du einen Opamp fest vor dem Amp hast, welche Bewandnis hat das? Überbrückst du lange Kabelwege? Ich kenne das aus Profi Amp Switchern wo du vorn mit der Klampfe rein gehst und hinten dann 4 Ausgänge mit einzelnen Gainreglern hast die dann mittels Midi umgeschaltet werden können.

Joe
« Letzte Änderung: 8.12.2011 08:21 von Showitevent »

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Offline 12stringbassman

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Schönes Thema. Danke an Joe für's Eröffnen des Fredds ;)

Ich benutze OP-Ämps gerne und oft. Vor allem komplexe Filterschaltungen lassen sich damit schnell, effektiv, Platz und Kosten sparend, stabil und reproduzierbar aufbauen. Ich sehe das genauso wie Volker-HarryHirsch: Halbleiter und Röhren sind nur verschiedene Zutaten für den guten Eintopf.

Ich verwende z.B. in allem meinen (selbstgebauten) Instrumenten, egal ob Gitarre oder Bass, eine aktive Elektronik mit einem State-Variable-Filter um die Tonabnehmer-Resonanz frei einstellbar nachzubilden und um den Ausgang des Instrumentes niederohmig zu machen. Kabellänge und Kapazität interessiert mich seitdem nicht mehr.

Im derzeitigen Röhren-Ämp-Projekt (das immer noch nicht fertig ist  ::) ) kommen OP-Amps als Puffer/Kabeltreiber an den verschiedenen Ausgängen zum Einsatz: Tuner-Out, FX-Send, Line-Out, DI-Out.

Zur Verringerung und Glättung der Schirmgitterspannung verwende ich Längsregler mit MOS-FET und Z-Diode. Das spart die teure und schwere Drossel. Auch als Ersatz für Triode als Kathodenfolger sind MOS-FETs als Sourcefolger gut geeignet.

Die Gleichspannung von 12,6V für die Heizung eines Teiles der Vorstufenröhren wird mit einem Low-Drop-Regler stabilisiert, dann geht's auch mit der 12V-Wicklung des Trafos.

Auch im (oder am) direkten Signal-Pfad der Röhrenschaltung verwende ich OP-Amps. Zum Beispiel als Gyrator zur Simulation einer Induktivität in EQ-Schaltungen oder um parallel zum Kathoden-R einen Schwingkreis zu schalten (Mid-Boost).

Im Rohren-Kompressor kommen Transistoren und OP-Amps zum Einsatz um die Steuerspannung zu bearbeiten um so das Regelverhalten zu beeinflussen.

Grüße

Matthias
"Fachmännisch wurde genau berechnet, dass der
Starnberger See tief, seicht, lang, kurz, schmal und breit zu gleicher Zeit ist." (Karl Valentin)

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Manfred

  • Gast
Hallo Joe,

Zitat
Slewrate wird dann interessant, wenn man sich mit "Signal Triggering" beschäftigt. z.B. Gates und Kompressoren. Komparatoren und dynamische Gleichrichter benötigen imho spezielle faktoren die berücksichtigt werden sollten. Beim Opto Koppler spricht man ferner von Rise und Fall zeiten.
Hier meine ich nicht explizit den Slewrate eines einzelnen Bauteils sondern einer gesamten Schaltung vom Trigger Eingang bis zum Schaltenden Werk am Ende.

Die Slewrate ist vor allem bei den Overdrive- und Distortionschaltungen interressant, da hier durch die maximale Anstiegsflanke ein Signal welches eine steilere Flanke enhält, "geformt bzw. verformt"  wird. Dies verändert das Signalspektrum und beinflußt damit das Klangverhalten deutlich.

Ich habe 1972 einer der ersten OP-amp Typen, den UA741, welcher noch das runde Metallgehäuse hatte, verbaut.
Die kosteten damals ein Schweinegeld, sparten aber eine beachtliche Anzahl von diskreten Bauteilen und den Entflechtungsaufwand der Platine. Für die Entflechtung war damals noch keine Software.
Seither begleiten mich die OP-Amps in Theorie und Praxis. Die Verbreitung und Erweiterung der Typenvielfalt nahm dann exponetiell zu. Durch ihre Wichtigkeit wurde ihnen sogar eine ganzes Vorlesungssemester gewidmet.

Gruß
Manfred   
« Letzte Änderung: 8.12.2011 09:21 von Manfred »

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Offline Showitevent

  • Geronimo Stade
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  • Röhrengraf
Hallo Joe,

Die Slewrate ist vor allem bei den Overdrive- und Distortionschaltungen interressant, da hier durch die maximale Anstiegsflanke ein Signal welches eine steilere Flanke enhält, "geformt bzw. verformt"  wird. Dies verändert das Signalspektrum und beinflußt damit das Klangverhalten deutlich.



Das ist gut zu wissen. Ich habe zwar auch schon Zerrerschaltungen mit OP's gebaut, habe mir aber nie gedanken über die Physikalischen Faktoren dabei gemacht. Dort wars eher Building by Hearing. Und wie so viele andere Zerrer wurde dann auf TL072 usw gebaut. Es gibt ja eine ganze Familie, die kompatibl dazu ist.

Auch der einzelne OP Slewrate ist interessant, steht aber sicherlich erstmal nicht im Vordergrund.


Vorrangig sollte man vielleicht definieren, dass man einen OP nicht raushört, wenn er in Röhrenschaltungen angewandt wird. Zumindest dann nicht, wenn er zur Signalverarbeitung dient und nicht als aktives Element zum Signalverbiegen (Bearbeitung).

Meines erachtens wird die Macht von den kleinen schwarzen Voodoo bauteilen völlig unterschätzt.
Dieser Thread dient ja nicht dazu, dem Vintageianer und Puristen solche ein Ding aufzuschwatzen sondern einfach nur verstehen lernen. Der Ein oder Andere stand sicherlich schonmal vor Fragen:
Wie schalte ich jetzt das eine Relais ein, das andere zeitgleich aus?
Wie Mute ich im Umschaltmoment den Poweramp?
Wie ....?
Wie ....?

Ich erhoffe mir, dass hier sowas passiert :-) Ich bin gespannt.


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Manfred

  • Gast
Hallo Joe,

Zitat
Auch der einzelne OP Slewrate ist interessant, steht aber sicherlich erstmal nicht im Vordergrund.


Vorrangig sollte man vielleicht definieren, dass man einen OP nicht raushört, wenn er in Röhrenschaltungen angewandt wird. Zumindest dann nicht, wenn er zur Signalverarbeitung dient und nicht als aktives Element zum Signalverbiegen (Bearbeitung).

Unterschätze das nicht, mach mal Versuche mit OPamp-Typen, unterschiedlicher Slewrates von 0,5 bis 20V/us

Die Slewrate hat auch eine gewisse Filterwirkung, wenn der OPamp als Element einer Verstärkerstufe eingsetzt wird.

Zitat
Dieser Thread dient ja nicht dazu, dem Vintageianer und Puristen solche ein Ding aufzuschwatzen

Das wird auch nicht funktionieren die "Echten" sind da resistent.  ;D ;D ;D

Zitat
sondern einfach nur verstehen lernen. Der Ein oder Andere stand sicherlich schonmal vor Fragen:
Wie schalte ich jetzt das eine Relais ein, das andere zeitgleich aus?
Wie Mute ich im Umschaltmoment den Poweramp?
Wie ....?
Wie ....?

Ja für die, die nicht in dieser Materie zuhause sind, könnte das durchaus interessant sein.

Gruß
Manfred





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Offline Holzdruide

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  • I shot the Sheriff
Hallo Joe,

Angefangen hat mal alles mit einem Stapel alter Hefte Radiaoamateur in denen ich mehr Bahnhof als sonstwas verstand.
Später in der Jugend habe ich alles mögliche (un)sinnige aus Elektor und ähnlichem gebaut.
Ein recht interessantes Thema der Kombination diverser Komponenten - müsste man im Net suchen -
Ein Röhrenprüfgerät in Kombination mit einem PC der auch Kennlinien schreiben und natürlich abspeichern kann, mit Opamps die eigentlich aus Hochvolttransistoren diskret aufgebaut wurden, eine gröbere Kombi als Röhre und PC gibt es wohl derzeit nicht.

Effekte mit Transistoren und Opamps habe ich eine Menge für Bekannte gebaut, wird Zeit welche für eigene Zwecke zu bauen.

Aus diesem Grund herzlichen Dank, der Thread passt da ideal für mich, ich verstehe zwar von den meisten Bauteilen die Funktion, die Berechnungen überlasse ich gerne schlaueren Köpfen, die gewünschten Effekte oder Amps neu zu erfinden habe ich nicht vor, greife gern auf bewährtes zurück.

Gruß Franz

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Offline Han die Blume

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Danke @ Joe für den Thread! Vielleicht werde ich mit den okkulten Teilen jetzt etwas wärmer..

lg

Kai
Der frühe Vogel kann mich mal!

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Offline Fandango

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Hallo Allesamt,
erstmal ganz gut Joe, dass Du diesen Fred eröffnet hast.
Das ist natürlich nichts für Röhrenpuristen die gerne ihre persönliche Einstellung über die Datenblätter stellen und auch Plattenspieler-Vorverstärker mit exotischen Röhren aufbauen müssen weils anscheinend das Ei des Kolumbus ist.

In meinen Gitarrenamps sind Röhren natürlich drin, in der ersten Stufe aber nicht mehr, da werkelt z.Zt. ein NE5532 noch solange bis ich einen Besseren habe.
Und zwar nur wegen dem Rauschen, ich habe viele Tage damit verbracht einer Röhre das Rauschen abzugewöhnen, und ich habe sehr viel rumprobiert, Anfänger bin ich auch nicht.
Aber schon ein TL072 war dabei viel besser und das ohne irgendwelche Kunstschaltungen.
Eine Eingangsröhre wegen dem Zerr drinzulassen halte ich für eine falsche Überlegung, denn die Röhre hinter dem OP kann das mindestens genauso gut, aber dafür braucht sie auch das Rauschen nicht nochmal extra zu verzerren.
Meine Amps klingen alle besser wie vorher als sie noch reine Röhrengeräte waren.

Im Netzteil habe ich Mosfets drin, einmal fürs Schirmgitter der Endröhren und einmal für die Vorstufen.
Hat nur Vorteile, man braucht keine Drossel, keine großen Elkos und die Vorstufen müssen nicht einmal mit Widerständen und Elkos voneinander entkoppelt werden, jedenfalls habe ich das so gemacht und nichts Negatives dabei festgestellt.
Eine einfache Z-Dioden-Regelung reicht für die meisten Fälle aus, und wer ein wenig experimentieren will kann z.B. die Anodenspannung mit einem kleinen Poti variabel machen, oder stufenlos regeln von Class-A bis C.
Die Anodenspannung für die Endröhren zu stabilisieren halte ich in einem Gitarrenamp für etwas übertrieben, aber wer will kann das auch machen.

Ich habe gerade gestern an meinem "Entertainer" herumgeschraubt, ein Amp mit zwei 6P15P und zwei ECC83, davon ist eine der Inverter, und auch den habe ich, ist schon etwas länger her, mit einer Konstantstromquelle an den Kathoden nachgerüstet, ein Transistor, zwei Dioden, jetzt hat er noch einen Mosfet für die zwei Vorstufenröhren bekommen, und da ist, außer dem Inverter, nur noch eine halbe ECC83 am Werk, und natürlich der OP.
Ich kann die Vorstufe übersteuern, also die 83, und auch die Endstufe separat, oder eben beide zusammen ohne dass der OP selbst übersteuert und zerrt.
Bei gezogenen Vorstufenröhren brummt der Amp kaum hörbar (Ohr am Speaker), ist ja auch Gegentakt, da sorgt der AÜ dafür, und das bei 320V Anodenspannung und nur 100µF nach dem GLR, Vorstufen drin, Master voll auf nur ein klein wenig mehr, aber das liegt an meiner Verkabelung und an den Einstreuungen in die Potis und sonstwohin.
Und dieses "ein klein wenig mehr" kriege ich vielleicht auch noch weg, am Netzteil liegts nicht, denn bei gezogener ersten Röhre und kurzgeschlossenem Koppel-C ist der Brumm noch da.
Wobei aber der gesamte Brumm auf dem Oszi gerade mal 5mV am Gitter der Endröhre ist.

Wer einmal angefangen hat sich mit Halbleitern in Röhrenamps zu beschäftigen der wird sicherlich die Vorteile kennenlernen, gerade wenn man Schalten will, Relaisansteuerungen, Muting, oben schon angesprochen, ich mute nicht, ich versuche die Potenziale auf beiden Kontakten auf dem gleichen Niveau zu halten, dann knackt das auch nicht hörbar.
Oder die MIDI-Steuerung, darauf mag ich auch nicht mehr verzichten.

Ich habe ein digitales Effektboard, wie bescheuert müßte ich sein um zu sagen dass mir keine Halbleiter in den Signalweg kommen dürfen?
Gerade bin ich am Tüfteln für eine Schutzschaltung, einmal Eingangsseitig gegen Überspannung, und dann Ausgangsseitig wenn z.B. jemand den Speaker währen des Betriebs rauszieht oder wenn der durchbrennt.
Natürlich kann man auch die Betriebsparameter überwachen usw...
Aber dann kommt mir noch ein Schalter rein der das alles ausschaltet, könnte ja sein dass die Störungsüberwachung selbst zu einer Störquelle wird...

Auf jeden Fall mache ich damit weiter und lasse mich auch gerne belehren, auch dafür bin ich noch nicht zu alt.

Viele Grüße,
Georg
I doubt if any of my favorite players even own a soldering iron.

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Offline 12stringbassman

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Hallo Georg!

verstärker mit exotischen Röhren aufbauen müssen weils anscheinend das Ei des Kolumbus ist.

In meinen Gitarrenamps sind Röhren natürlich drin, in der ersten Stufe aber nicht mehr, da werkelt z.Zt. ein NE5532 noch solange bis ich einen Besseren habe.
Und zwar nur wegen dem Rauschen, ich habe viele Tage damit verbracht einer Röhre das Rauschen abzugewöhnen, und ich habe sehr viel rumprobiert, Anfänger bin ich auch nicht.
(...)
Meine Amps klingen alle besser wie vorher als sie noch reine Röhrengeräte waren.
Ein interessanter Ansatz! Ich habe gerade ein bischen geSpiced und kann Deine Aussage bestätigen! Ich werde das demnächst mal in situ ausprobieren.
Es ist doch aber im Wesentlichen der Gridstopper an V1a der so schlimm rauscht? Auch wenn man ihn auf z.B. 10kOhm verkleinert rauscht der mehr als alles andere. Der Op-Amp braucht den Gridstopper nicht. Hier kann die Bandbreite einfach durch ein C in der Gegenkopplung begrenz werden

Grüße

Matthias
"Fachmännisch wurde genau berechnet, dass der
Starnberger See tief, seicht, lang, kurz, schmal und breit zu gleicher Zeit ist." (Karl Valentin)

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Offline Showitevent

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In meinen Gitarrenamps sind Röhren natürlich drin, in der ersten Stufe aber nicht mehr, da werkelt z.Zt. ein NE5532 noch solange bis ich einen Besseren habe.


Wo drückt denn der Schuh mit dem NE5532? Der ist doch eigentlich prädestiniert für solche Anwendungen... Der 5532 ist NPN im Eingang, der TL hat einen JFet Eingang. Böse zungen behaupten, der NE5532 lässt sich besser integrieren weil er rauscharmer ist... Mit dem TL072 lassen sich dafür besser Zerrer, Gleichrichter und Komparatoren bauen.
Der NE5532 wird auch in professionellen Mischpulten als Mikrofonvorverstärker verwendet. Genau genommen sogar in der Bandbreite an richtig teueren Pulten. In der Oberlieger greifft man dann auf Burr Brown zurück welche eigene Bezeichnungen pflegen sowie die bereits weiter oben genannte OPA variante die ich persönlich für Voodoo halte. Hier sind sicherlich bessere anstiegszeiten an der Tagesordnung nur muss man sich die Frage stellen ob man diese haben will.

Es wäre an der Stelle vielleicht mal wichtig zu erwähnen(für alle die das nicht wissen), dass sich Opamps nur mit Einbußen nach der ersten Stufe verbauen lassen.
Die Signalspannung von Röhren ist weit über dem, was handeslübliche Operationsverstärker verwalten können. Demnach muss per Spannungsteiler das Signal wieder auf ein Minimum reduziert werden um es vernünftig einem Opamp anbieten zu können.
In Zerrerschaltungen die auf Röhrenbasis entstehen machen Opamps daher keinen Sinn. Um eine Röhre aber anzupusten sehr wohl.
So lässt sich mit ganz wenig Zutat dann auch der "wenig zerrende" Amp vernünftig anpusten.

Solche Schaltungen stehen und fallen mit dem Netzteil, dem Opamp selbst und ein paar diversen Kleinteilen.

Ein Opamp ist in der Lage bis zu 36 Volt pp auszugeben und das bei einer minimalsten Eingangsspannung. Den Verstärkungsfaktor des Opamps bestimmen wir selbst und kann 1:1.000.000 wenn wir das wollen. Realistisch ist aber 1:10.000.



Wer einmal angefangen hat sich mit Halbleitern in Röhrenamps zu beschäftigen der wird sicherlich die Vorteile kennenlernen, gerade wenn man Schalten will, Relaisansteuerungen, Muting, oben schon angesprochen, ich mute nicht, ich versuche die Potenziale auf beiden Kontakten auf dem gleichen Niveau zu halten, dann knackt das auch nicht hörbar.


Genau das ist der Punkt. Ich werde gern mal ein paar Vorschläge mit einfügen. Ich muss nur erst entsprechendes Material als Schaltplan erstellen. Das wird noch ein bissl dauern.

Vielen Dank für das Interesse vorab.

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Offline Showitevent

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Hallo Georg!
Ein interessanter Ansatz! Ich habe gerade ein bischen geSpiced und kann Deine Aussage bestätigen! Ich werde das demnächst mal in situ ausprobieren.
Es ist doch aber im Wesentlichen der Gridstopper an V1a der so schlimm rauscht? Auch wenn man ihn auf z.B. 10kOhm verkleinert rauscht der mehr als alles andere. Der Op-Amp braucht den Gridstopper nicht. Hier kann die Bandbreite einfach durch ein C in der Gegenkopplung begrenz werden

Grüße

Matthias

Boogie verzichtet daher komplett auf einen Gridstopper und bremst das Gitter gegen HF mit Kondensator. Zumindest in vielen Rectos die auf Gain konzepiert sind.

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Offline Holzdruide

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  • I shot the Sheriff
Hallo Joe

Da Du ja ansprichst hinter einer Röhrenstufe müsste man erst mittels Spannungsteiler das Signal gröber beschneiden um einen Opamp dahinter verwenden zu können, habe ich mich auf die Suche gemacht..

In Jogis Röhrenbude unter Röhrenprüfgeräte - selbstgebaute - gibt es dass von mir angesprochene Gerät von Helmut Weigl, ein Hochspannungs Opamp aufgebaut mit MPSA44 und MPSA94 Transistoren.

Ich denke UB + 320 Volt spricht für sich.

Habe die Schaltung nicht gepostet von wegen eventueller rechtlicher Geschichten.

Damit könnte die Variante Opamp nach Röhrenstufe doch etwas anders aussehen.

Gruß Franz