Moin,
danke für die Anteilnahme
. Frustriert bin ich noch nicht, aber etwas ratlos - ich komme mir ein wenig vor, als wüßte ich überhaupt nicht, was ich tue
. Ich hab mir noch mal ein paar Bilder von anderen Amps angesehen (unter anderem die Bilder von Marcs Mustang) und auch mal ein paar Schaltpläne studiert, und bin zum Ergebnis gekommen, dass mein Amp makroskopisch betrachtet eigentlich genauso aufgebaut ist wie die Vorbilder (das von mir oben beschriebene "im Kreis"-Layout).
Mal ein paar unsortierte Gedanken - ich hab mir ganz viele gemacht, komme aber zu keinem schlüssigen Ergebnis:
Nur an den Pegeln kann es nicht liegen, allerdings sehe ich auch, dass die noch nicht so richtig abgeglichen sind. Voller Pegel auf den Return macht dem Amp auch gar nix, selbst externes Boosten in der Loop ist unproblematisch.
Der Cleankanal hat im Moment, wenn man mal die Amplituden am Oszi betrachtet, am meisten Dampf - am FX Send kommen bis zu 6V RMS an. Wenn ich in der FX Loop alle beteiligten Lautstärkepotis voll aufdrehe, kann ich aber den Cleankanal voll aufreißen, und nix passiert.
Auf der anderen Seite ist der Pegel der anderen beiden Kanäle eher gemäßigt; trotzdem fangen die an zu pfeifen. Um es mal einzuordnen: Ich habe am Montag im Proberaum sowohl Crunch- als auch Lead-Gain voll auf gehabt (ja, eigentlich könnte ich mir diese Potis sparen
), Clean war so bei 11 Uhr, und die anderen beiden Kanäle waren dann bei 11-12 Uhr am Kanalvolume abgeglichen. Für geringere Gaineinstellungen könnte es dann schon knapp werden mit dem Abgleich zum Clean - aber das ist eine andere Baustelle.
Was ich eigentlich sagen wollte: Die einzige Baustelle, die in Frage kommt und die ich noch nicht umfassend untersucht habe ist das, was aus den Treblepotis rauskommt und ins Volumepoti geht- da dürfte ordentlich Dampf drauf sein, und dann ist der ganze Mist auch noch ziemlich hochohmig (1M-Potis mit 1M-Bremswiderstand davor).
An den Primärleitungen des AÜ kann es diesmal nicht liegen; die verlaufen größtenteils unter einem Schirmblech und gehen dann zur Chassisrückseite und dann von hinten an die Endstufenfassungen, sind also eigentlich weit genug weg vom Preampboard. Die Sekundärseite verläuft fast vollständig unter dem Schirmblech, uns sollte auch von den Primärleitungen weit genug weg sein; wenn nicht, müsste es aber auch beim Cleankanal Probleme geben.
Natürlich befinden sich die großen SG-Widerstände relativ nahe am Board, aber das ist ja nicht zu ändern.
Auf dem Board befindet sich meiner Meinung nach nichts kritisches in der Nähe der Endstufenfassungen - vorwiegend ist das die Kathodenbeschaltung der einzelnen Stufen, außerdem ein Mute-Relais und das Relais, das zwischen Clean und Dirt umschaltet. Meiner Meinung nach kanns das aber nicht sein, denn: Wenn ich den Amp so einstelle, dass er pfeift, und ich halte ein großes Schirmblech zwischen Board und Oktalsockel, müssten sich die Amplitude oder Frequenz der Schwingung wenigstens etwas ändern, tun sie aber nicht.
Überhaupt ändert sich an der Schwingung gar nichts, wenn ich mal einzelne Leitungen bewege, und ich hab sie fast alle mal mit einem Holzstäbchen verschoben. Die Schwingung ist davon aber gänzlich unbeeindruckt.
Eine Theorie hab ich noch: Vielleicht ist das gar nicht zu verhindern, dass der Amp sich aufschwingt, weil solche Amps gar nicht dafür gemacht sind, mit englischer Einstellung betrieben zu werden. Vielleicht schwingen diese modernen Highgainer ja alle unter Extrembedingungen, und keiner gibt das zu
.
Bei Lichte betrachtet ist das ja auch Wahnsinn: Aus dem Send soll genug Pegel rauskommen, um Rackeffekte vernünftig aussteuern zu können, auch wenn die Kanäle nicht voll aufgerissen sind; gleichzeitig soll die Endstufe aber empfindlich genug sein, um sie auch mit Instrumenten- / Pedalpegel voll aussteuern oder gar in die Sättigung fahren zu können. Und dann wird erwartet, dass die Kiste auch bei hohen Gaineinstellungen stabil bleibt, wenn man alle Volumes bis zum Anschlag aufreißt...? Mal ganz untechnisch aus dem Bauch heraus betrachtet ist doch da eigentlich der Ärger vorprogrammiert, wenn man den Amp nicht komplett mit Schirmblechen und geschirmten Kabeln zukleistert... und eigentlich habe ich alle potentiell kritischen Kabel eh geschirmt.
Ich werde großartig aber erstmal nichts mehr am Amp machen; einzig die Lautstärkeabstimmung der Kanäle untereinander werde ich noch mal anfassen, und mich vielleicht doch trauen, die Eingangsempfindlichkeit des Return wieder etwas zu erhöhen. Die liegt jetzt, glaube ich, bei rund 300mV, um die Endstufe bei voll offenem Master voll auszusteuern.
Da ich ansonsten auch kein Verstärkerprojekt mehr auf dem Tisch oder im Kopf habe, werde ich mich in nächster Zeit erst mal mit anderen Dingen beschäftigen - ich habe gerade einen AVR-Programmer und ein Atmel-Experimentierboard gekauft und will jetzt endlich mal in die Materie µC einsteigen.
Gruß, Nils
P.S. soviel Dumpfsinn wollte ich eigentlich so spät gar nicht schreiben...