Guten Morgen,
an Eueren Beiträgen sehe ich dass Ihr dieses Prinzip mit der KSQ doch noch nicht so ganz verstanden habt, ist aber kein Problem.
Sven, Du darfst das System natürlich
nicht mit einem Elko brücken, da darf auch kein kleiner C rein, das geht nicht.
Mal sehen ob ichs erklären kann:
Wir nehmen eine Triode, 300V Anodenspannung, einen 150k Anodenwiderstand und einen 2,5K an der Kathode, das Gitter liegt über 1meg an Masse. (Übliche Schaltung)
Dann fließt ein Anodenruhestrom von etwa 750µA, bei Vollaussteuerung mit 7Vss am Gitter haben wir ein unverzerrtes Ausgangssignal von ca. 200Vss, ohne dass wir in den Gitterstrombereich kommen, der max. Anodenstrom liegt bei
1,4mA.
Wenn wir jetzt eine zweite Röhre dazuschalten, also die Kathoden verbinden, einen 150k Anode dazu und das Gitter auf Masse, dann haben wir schon einen Phasendreher, aber der funktioniert nicht richtig, das zweite System wird nicht voll angesteuert.
Bauen wir aber in die Kathodenleitung zur Masse hin eine KSQ, dann gehts auf einmal, aber die muss richtig bemessen werden.
Es darf nämlich höchstens ein Strom von eben diesen
1,4mA fließen können, mit weniger gehts auch noch, aber mit mehr dann nicht mehr.
Wenn man das etwas anders betrachtet, also sich die Röhre als veränderlichen Widerstand vorstellt, wird das einfacher zu verstehen.
Wir haben zwei dieser Widerstände parallel an der Anodenspannung angeschlossen und an der KSQ mit 1,4mA, verkleinern wir den einen Widerstand so fließt durch ihn mehr Strom als durch den anderen, weil nur 1,4mA zur Verfügung stehen kann die Summe beider Ströme auch nicht größer sein, fließt nun durch den einen Widerstand 1mA, so bleibt für den anderen nur noch 0,4mA übrig, den haben wir ja nicht verändert, umgekehrt ist das ebenso.
Die zweite Röhre ist durch ihre Beschaltung, Gitter an Masse, Kathodenansteuerung, immer in der Lage den vollen Strom fließen zu lassen wenn er zur Verfügung steht, und das ist der Fall wenn die erste sperrt, aber mehr als 1,4mA sind ja nicht da, also fließen die durch die zweite.
Wie gesagt, im Prinzip ganz einfach.
Stellen wir nun mehr Strom zur Verfügung kann das nicht mehr funktionieren, die Spannung an der KSQ wird zu hoch, die gibt nicht mehr nach, die erste Röhre kann den vollen Strom ziehen und die zweite evtl. auch, je nachdem wie viel da ansteht.
Stellen wir weniger Strom zur Verfügung als diese 1,4mA funktioniert das dagegen bis in den nA-Bereich, man kann also am Emitter des Transistors einen 1meg einbauen und die Phasenumkehrung ist immer noch fast perfekt.
Ob das jetzt für unsere Zwecke brauchbar ist spielt keine Rolle.
Überbrücken wir das System mit einem Elko dann setzen wir es außer Betrieb, ich hoffe dass Ihr das versteht, wenn nicht dann denkt noch mal drüber nach, ich weiß nämlich nicht wie ich es anders oder besser erklären könnte.
Der Widerstand am Transistor-Emitter stellt den max. Strom ein, zum Ausprobieren oder Einstellen dort einfach einen Trimmer von 10k (oder mehr) einbauen und die Wechselspannung an den Anoden mit einem Zweikanaloszi beobachten, bei dieser Schaltung mit 150K Anodenwiderständen und 300V Anodenspannung geht das ab etwa 270 Ohm.
Übrigens sollte das auch noch einfacher gehen, nämlich so:
Das werde ich jetzt gleich mal ausprobieren.
Viele Grüße,
Georg