Hallo Casim,
ich hab mir gerade mal den Schaltplan etwas durchgeschaut, also diese dritte Stufe, die untere auf dem Plan,
die ist seltsam dimensioniert, die zweite Triode von links übersteuert den Kathodenfolger.
Der Kathodenfolger zieht bei 300V schon zuviel Strom, ich nehme an dass im Original etwa 380 - 420 drauf sein werden.
Und verzerren tut nur der Kathodenfolger, sowas kann man einfacher haben, wenn man auf diese Art Zerr steht...
Und einfacher wird das ja auch in der nächstoberen Schaltung gemacht, auch dort zerrt der Kathodenfolger wie bei der unteren, nur erst bei etwas höherem Eingangssignal.
Der obere Kanal ist im Prinzip nichts anderes als beide unteren, nur ohne Kathodenfolger, macht aber auch nichts anderes.
Mit allen drei Stufen kann man den Ausgangskathodenfolger übersteuern so dass der vor oder zusammen mit den anderern Verzerren kommt.
Mir persönlich gefällt diese Verzerrerei mit einer solcher Art Schaltung gar nicht.
Diese Sägezähne kratzen doch nur, mich jedenfalls.
Ich meine dass ein Kathodenfolger überhaupt nicht zerren darf.
Wenn ich einen Vorstufenverzerrer mit Röhren baue geht das von einfach bis nicht mehr so einfach, aber nicht bis kompliziert.
Dann setze ich auch die Anodenspannung runter, 20V reichen da schon gut.
Du müsstest das Ding etwas umbauen, hier und dort was ändern...
Der Aussteuerbereich dieser Röhre ist für unverzerrte Sachen zu gering
Überhaupt nicht, im Gegenteil, da hat man sogar noch gut etwas übrig um sauber zu arbeiten.
Wärs nicht sinnvoller weniger Stufen einzusetzen...
Wie gesagt, sowas kann man auch ganz anders machen, wir haben ja nicht mehr 1935.
Das würde weniger rauschen. Was meint ihr dazu?
Das störende Rauschen erzeugt nur die erste Stufe, alle anderen verstärken das nur noch, klar, die rauschen auch noch etwas dazu, aber das ist unerheblich gegen das der ersten Stufe.
Dort baue ich Halbleiter rein, minimalster Rausch.
Wie macht ihr das eigentlich mit den Betriebsspannungen für die einzelnen Stufen?
Ich habe für die Vorstufen ein Moseft-Netzteil drin und schließe die drei Anoden die bei mir noch übrig sind an eine Leitung.
Kein Widerstand und Elko.
ist es ratsam die Eingangsstufe niedrig zu betreiben und dann mit jeder weiteren Stufe die Spannung zu steigern?
Wenn man nachdenkt und weiß dass zur Vollaussteuerung der Endröhren eine bestimmte Spannung benötigt wird die in den meisten Fällen unter 100V liegt, z.B bei meinem PL36 reichen da 25Vss aus, dann fragt man sich warum man überhaupt mit solchen hohen Spannungen in der Vorstufe arbeiten muss.
Es macht keinen Sinn die Spannungen zu steigern, das ist nur so weil das Netzteil so aufgebaut wurde, die L-C-R-Siebung eben, da hängt alles hintereinander.
Aber Sinn machen die höheren Spannungen schon, nur sollten die sich dort bewegen wie es die Röhrenkonstrukteure einmal vorgesehen hatten, mit zu hohen Spannungen kann man natürlich mindestens eine Röhre insgesamt einsparen, das macht bei 200.000 verkauften Amps einen Sportwagen mit Vesricherung und Steuer lebenslang...
Die hohe Steuerspannung für die Endstufe stellt der PI zur Verfügung, und dem reichen 2Vss am Gitter völlig aus. Und wenn man den übersteuert sollte die Endstufe schon viel früher übersteuern, mir gefällt PI-Verzerren auch nicht.
die Verstärkung der einzelnen Stufen niedriger zu halten
Genau so macht man das wenn mans richtig machen will, auch wieder meine Meinung, man nutzt die Kennlinien und nicht das Brecheisen, ohne Gitterstrom dafür aber dann mindestens zwei Regler mehr um das passend zu machen, oder drei oder vier.
Wenn man gleichzeitig mit einem Amp auch ein Effektgerät haben will kann man das alles so machen, man kann noch viel mehr einbauen.
Alleine wie viele Variationen von Verzerren mit Röhren möglich sind, da kann man locker zwei Kilo mehr unterbringen.
Mit Röhren kann man auch parametrische Equalizer bauen, und dort kann man natürlich auch verzerren.
Und dann noch ein Stufenschalter rein um zwischen acht bis zwölf verschiedenen Verzerrern umschalten zu können.
Je mehr Platz auf dem Chassis ist umso mehr kann man unterbringen.
Vier Kanäle, Line out, Send-Return, alles per Midi gesteuert, und natürlich alle Chickenheads vor einer güldenen Blende angebracht, so kann mans haben, wenn mans braucht.
Die Möglichkeiten sind vielzählig, es ist einfach so dass Du das Teil hinkriegen solltest das Du haben willst.
Wenn Du am Sound bastelst dann wirst Du lange zu tun haben.
Ich meine dass die Voraussetzung für guten Sound ein guter cleaner Amp ist, das ist die erste Etappe.
Gruß,
Georg