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Fragen zu Schelllack (war: Abrundfräser ...)

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Offline Holzdruide

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Hallo Sepp

Du schreibst es interessiert Dich wie lange man für eine Schellackpolitur braucht.
Das kommt drauf an wie sieht das Objekt aus und wie weit will man es treiben,
nimmt man z.B. einen Eichenschreibtisch dann ist bei vielen Stilen die Oberfläche kein Spiegel sondern die Poren bleiben offen.

Nehmen wir an Du möchtest ein Top Gehäuse für n Amp politieren sagen wir 30x30x 50bis70 cm in etwa.
beide Seiten, oben und vorne die Stirnflächen.

Für einen Anfänger würde ich sagen plane mal mindestens 20 Stunden an Arbeitszeit für die Politur ein, das geht aber nur Schichtweise mit Trockenpausen dazwischen, bist Du mit der Oberfläche zufrieden eine Woche stehen lassen und dann kommt das Finish, auspolieren von Ölresten (Knochenöl) ohne das Öl geht es nicht.

Danach wieder mindestens eine Woche, besser länger aushärten lassen, sonst hast Du gleich Fingerprints oder andere unschöne Erlebnisse.

Wenn das Chassis mit Frontplatte versenkt ist und Du möchtest die Innenflächen bis zum Chassis politiert haben macht man das am besten vor dem Zusammenbau, ist das Gehäuse schon fertig kann man Sich mit Kantenziehlack behelfen. Innenecken politieren ist nichts für den Anfang und überhaupt sehr schwer hinzukriegen.

Mit etwas googeln findet man allerlei über politieren und auch auf Youtube gibt es etliche Filmchen wo man zusehen kann wie das funzt.

Wenn Du das selber probieren willst kann ich Dir ein Fläschchen Politur (Schellack rubinrot) etwas Knochenöl und Bimsmehl zukommen lassen, fertige Polituren mag ich nicht weil niemand weiss was drin ist, habe da z.B. eine Flasche gebleichten Schellack seit über 5 Jahren stehen und da ist noch immer nicht alles gelöst...

Sonst braucht man eigentlich nur noch Spiritus und einen Ballen, ich nehme vorzugsweise alte Wollsocken, ca 5-8 cm Gartenschlauch, an einer Seite paar Löcher rein, daran nähe ich die Spitze der Socke, wickel die Socke rum und nähe die mit ein paar Stichen zusammen, der Schlauch ragt so ein drittel rein und dient zum nachfüllen, dann kommt vorne ein Leinenlappen, das ganze stecke ich in eine Plastiktüte und umwickel alles mit Isoband, nur der Schlauch und die vordere rund Fläche sieht raus, sonst kleben die Finger recht heftig.

Eine dichte Dose zum aufbewahren empfiehlt sich sonst trocknet der Ballen aus und wird steinhart, ein Eimerchen mit Deckel drinnen Sägespäne und Spiritus falls die Finger versaut sind.

Sind ein paar Tipps von alten Tischlern aus Wiener Werkstätten bei denen ich einige Jahre gewerkt und recht viel gelernt habe.

Der Ballen darf nur feucht und niemals nass sein, Öl ein Tropfen auf die Fläche nie auf den Ballen sonst kann man damit nicht auspolieren weil der verölt ist, eine Zeitung zum drauftupfen zeigt wie feucht der Ballen ist.

Also was für Leute mit Geduld, nichts für Husch Pfusch, das wird nix, wie so vieles eigentlich nur Übungs und ein wenig Erfahrungssache, Kunst ist es keine.

Vorarbeit ordentlich schleifen bis Korn 400, mit Spiritus ordentlich anfeuchten, da stellen sich Fasern auf, nochmal schleifen, eventuell beizen (farbe möglichst Spiritusbeize) oder mit Öl anfeuern, recht beliebt ist Alcanawurzel in Öl gekocht macht eine schöne satte rötliche Färbung.

Man liest oft Dinge wie sehr dicke Politur mit Bims als Schlamm und Gummirakel als Voranstrich, das mache ich nicht, eventuell 2x Politur mit Pinsel (Ziegenhaarpinsel wäre ideal) oder gleich mit dem Ballen drauf, kleine Kreise, grosse Kreise, 8förmig im Wechsel am Ende der Schicht immer nur längs in Faserrichtung auspolieren, das sieht man bei Youtube ganz gut.

Gruß Franz

PS: kleine Objekte sind schwierig, an meinem Ührchen habe ich ca 30 bis 40 Stunden gewerkt, die Ecke vorne unter den Röhren ist die Hölle, stehe eh schon irgendwo im Forum Bilder davon, ich häng nochmal was an.
« Letzte Änderung: 28.01.2012 19:42 von Rohrbruch »

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Offline kugelblitz

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Re: Fragen zu Schelllack (war: Abrundfräser ...)
« Antwort #1 am: 28.01.2012 21:25 »
Hallo Franz,

danke für die ausführliche Beschreibung. Vorerst fehlt mir leider die Zeit, wahrscheinlich wird sich das die nächsten Monate nicht ändern, um die Metallarbeiten bzw die Schaltung fertigzustellen. :( Sollte es so weit sein werde ich mich sicher melden, sollte es bis dahin noch bei den Schellackplänen bleiben. Ich glaub aber fast, zumindest wenn er funktioniern sollte wie geplant, möchte ich ihm schon ein besonderes Gehäuse spendieren.

Danke für Dein Angebot, bezueglich des Fläschchens, sollte sich im Freundeskreis kein Schellack auftreiben lassen, komme ich gern auf Dein Angebot zurück. Auf jeden Fall ist Dein letzter Post einmal in die private Tips- und Bookmarkssammplung gewandert.

BTW die Uhr ist wirklich gelungen. Nichts glänzt so schön wie Schellack und die Zeit will ich wenn schon investieren, er wird ja so wie es aussieht erst frühestens in Monaten fertig werden. Ein paar Wochen mehr sind da auch eher egal.

Gruß,
Sepp

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Offline Holzdruide

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Re: Fragen zu Schelllack (war: Abrundfräser ...)
« Antwort #2 am: 28.01.2012 21:56 »
Hallo Sepp

Schellack politieren zu beschreiben ist halt nicht ganz so einfach wie lackieren, muss mal schauen was ich eventuell an guten Beschreibungen habe, da wo ich angefangen habe zu politieren gab man das Öl auf den Ballen und polierte mit einem Lappen aus - fataler Fehler ganz am Ende hilft Spucke.

Wenn Du noch so lange für den Amp brauchst, sollten die Masse und das Gehäuse schon fertig sein würde ich Dir raten mach es parallel, dann hat das Gehäuse immer gut Zeit zum trocknen und am Ende bist Du viel früher fertig.

Bin im März abwesend und später noch mal 3 Wochen, 52000 km Service ....

Gruß Franz

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Offline kugelblitz

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Re: Fragen zu Schelllack (war: Abrundfräser ...)
« Antwort #3 am: 28.01.2012 22:11 »
Wenn Du noch so lange für den Amp brauchst, sollten die Masse und das Gehäuse schon fertig sein würde ich Dir raten mach es parallel, dann hat das Gehäuse immer gut Zeit zum trocknen und am Ende bist Du viel früher fertig.

Im Kopf/am Papier ist er bis auf Teile fertig, nur für die Ausführung fehlt leider die Zeit und Teile will ich erst dann im halb funktionierenden Verstärker testen. Wenn es dann ans Tunen geht und sich ein Ende abzeichnet bzw sich zeigen sollte er funktioniert wie gewünscht werde sich sicher parallel dazu beginnen. Aber nachdem es für mich wie auch das Spielen nur ein Hobby ist, ist es wirklich nicht weiter schlimm wenn es länger dauert.

Bin im März abwesend und später noch mal 3 Wochen, 52000 km Service ....

Alles Gute dabei.

Gruß,
Sepp

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Offline Hans-Jörg

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Re: Fragen zu Schelllack (war: Abrundfräser ...)
« Antwort #4 am: 29.01.2012 17:31 »
Hallo Franz,
je mehr ich über diesen Schelllack lese, umso mehr überlege ich mir, ob ich es wirklich machen will. Bis jetzt habe ich ja nur den Tweed mit Schelllack eingelasen ;D
Eine Frontflatte für den Liverpool habe ich auch schon probehalber mal damit lackiert. Ich sage lackeirt, weil von politur kann man da nicht sprechen, aber ich habe schon die Eigenschaften des Materials erkannt. Bei einer größeren Fläche muß ich anders vorgehen. Ich habe das nur mit den Pinsel eingestrichen, mehrmals mit paar Stunden dazwischen. Ich will im Grunde hauptsächlich den Schellack Ton erreichen. Das muß nicht hochglanz poliert sein. Zum Schluß schon, da wird poliert was möglich ist. Aber bis dahin wird nur eineige Schichten möglichst gleichmäßig aufgetragen.
Zur Qualität deiner Ur wird es nicht gereichen. Das weiß ich.
Ich habe auch nicht die Möglichkeiten (extra Raum und Arbeitstisch), das muß im Vorzimmer am Boden stattfinden können, oder wenns die Wittererung gestattet am Balkon. Mehr ist nicht drin. Es wird schon werden. Möchte nicht mit einem Klavier konkurieren ;)
Danke für deine Tips, einige werde ich berherzigen können.

Liebe Grüße

Hans-Jörg
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Offline Holzdruide

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Re: Fragen zu Schelllack (war: Abrundfräser ...)
« Antwort #5 am: 29.01.2012 19:25 »
Hallo Hans Jörg

Das Problem vom Wort Schellack auf Schell - Lack zu schliessen ist nichts neues, mit Streichen geht das nicht wirklich, da kann man nur ein wenig Grund aufbringen, das Problem ist ganz einfach, streichen ist nass, das löst alles was bisher schon drauf ist wieder an und wenn Du das nächste mal mit dem Pinsel oder zu feuchtem Ballen drüberfährst reisst Du alles was schon da war wieder weg, deshalb darf so wie beschrieben der Ballen immer nur feucht sein, in Verbindung mit dem Knochenöl läuft dann so eine eigenartige Wolke dem Ballen hinterher, ähnlich einer Rauchschwade oder Kondensstreifen von einem Flugzeug, nur ist die Ölwolke nach längstens 1 Sekunde wieder weg.

Zu Deinem Platzproblem - check Dir eine dicke Abdeckfolie aus Plastik vom Baumarkt und leg ein Paar Lagen Malerpapier drüber, Stück alter Teppich ginge auch, für den Fall dass mal was tropft, ich hab dafür auch keinen Extraraum und politiere im Wohnzimmer, allerdings ist das halt mein Wohnzimmer und es ist Platz genug, es ist aber kein grosser Raum, und mittlerweile halb Werkstätte. Wenn der Spiritusduft nicht wirklich stört ist das kein Problem, betrunken wird man davon auch nicht  :)

Nur mit Pinsel wird das immer fleckig und matt aussehen, wenn Du mal mit einem Ballen drüberfährst wirst Du verstehen was ich meine, man muss es ja nicht bis zum Exzess treiben, Du kannst 5 Stunden auf einem Ampgehäuse arbeiten oder auch 100, kommt immer drauf an was man will, so wie ich Anfangs geschrieben habe Eichenschreibtisch wird nur anpoliert, die Poren bleiben offen, das geht recht schnell.

Eine andere Variante wäre das sogenannte "Silbereiche" Dekor, da beizt man schwarz und reibt eine Kalkart die sich Wienerweiss nennt in die Poren, dann kommt möglichst heller oder gebleichter Schellack drauf bis man einen Spiegel hat, die Poren schimmern dann silbrig durch.

Wiegesagt derzeit kann ich gar nichts tun, frühestens Mai oder Juni danach kann ich Dir auch helfen oder ich mach Dir eine Politur drauf, bist ja nicht so weit weg....

Schellack Ton ? Farbe macht bei Naturhölzern entweder anfeuern mit Öl oder Beize, Schellack ist entweder gelb braun oder rot, bei dünnem Auftrag färbt das aber kaum, Schellack macht hauptsächlich Glanz, nicht Farbe.

Bei Gebrauchsmöbeln wie Tischen immer Untersetzer verwenden, nasse Gläser, Tassen, Teller machen hässliche Flecken, wiegesagt Schellack ist kein Lack, sieht besser aus, fühlt sich gut an aber so widerstandsfähig wie Lack leider nicht. Für einen Amp der im Wohnzimmer steht sicher geeignet, für Gigs schade um die Arbeit.

Gruß Franz

PS: das Angebot das ich dem Fritz gemacht habe gilt natürlich auch für Dich, Schellack hast Du anscheinend schon, Knochenöl und Bims könntest Du haben, beziehe ich bei Neuber Linke Wienzeile 152, die handelsüblichen Mengen sind für einen Amp überdimensioniert und deshalb dann relativ teuer.


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Offline Holzdruide

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Re: Fragen zu Schelllack (war: Abrundfräser ...)
« Antwort #6 am: 29.01.2012 20:05 »
Hi

hier ist ein nettes kleines Beispiel von einer Schicht, erst Öl auf die Fläche, den Ballen etwas nachfüllen und ab gehts, nur ganz am Ende der Schicht vollkommen gerade Striche längs, ganz wichtig ist auch der Ballen muss immer fahren, stehenbleiben heisst klebenbleiben, da hilft dann nur trocknen lassen und mit Korn mindestens 600 bis 1000 schleifen, dann weiterpolitieren, und nicht vergessen rundum die Fläche immer mal eine runde machen, also vorne, hinten und die Seitenflächen damit kein Bart entsteht, der Mann auf dem Filmchen hat allerdings schon ein paar Stündchen an dem Stück gewerkt, man findet viele Beispiele auf Youtube, auch Gitarre politiert.
Gut zu sehen ist da auch wie sehr der drauf achtet dass der Rand ordentlich dran kommt, über die Mitte fährt man oft genug, nur aussen eine Runde damit kein Bart entsteht macht der auf dem Filmchen nicht.
http://www.youtube.com/watch?v=ScsA384DSQU

und so sieht mein Lärmgerät aus

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Offline geowicht

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Re: Fragen zu Schelllack (war: Abrundfräser ...)
« Antwort #7 am: 29.01.2012 20:47 »
Ich habe gerade eine Gitarre mit Streich-Schellack behandelt. Wichtig ist dabei richtig zu verdünnen und zwar mit Alkohol 98% und nicht mit Spiritus oder Verdünner. Sichtbare Pinselstriche gab es leider auch, vor allem wenn man nicht geduldig ist und gleich nochmal über die gleiche Fläche geht. Dann wird die vorhergehende Schicht wieder angelöst und es verläuft nicht mehr richtig. Das lässt sich aber nach dem Trochnen mit nem Zwischenschliff wieder beheben. Ich hab mal dann versucht nach dem Schliff mit der Maschine zu polieren - es geht prinzipiell aber man muss höllisch aufpassen, sonst reisst es den Lack wieder auf bzw. weg. Ich werde jetzt erst mal ein paar Wochen warten, dann nochmal mit 1000er Nasspapier schleifen und dann nochmal versuchen das vorsichtig zu polieren. Ich bin für mich damit soweit zufrieden, denke aber das Aufbringen von Schellack mit Ballen ... bringt noch deutlich bessere und vor allem wirklich plane Ergebnisse mit mehr Glanz.
Grüße
Gerhard
 
 

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Offline Holzdruide

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Re: Fragen zu Schelllack (war: Abrundfräser ...)
« Antwort #8 am: 29.01.2012 22:15 »
Hallo Gerhard

Spritus ist Alkohol, nur eben vergällt das heisst es ist irgendein Mist drinnen damit man den nicht saufen kann, eben für Industriezwecke und man entgeht der teueren Alk Steuer.

ich weiss das es Shops gibt die speziellen Spiritus für Politur anbieten, vergällt mit einer Chemikalie und entwässert, allerdings auch sauteuer, ich hab nie etwas anderes als ganz normalen Spiritus verwendet, Verdünner ? wofür ? zu Schellack gehört nur Spiritus oder Alkohol, hab ich schon gehört aber nie probiert, meine Ergebnisse genügen mir, hab meiner Mutter einen Sessel restauriert um den beneiden Sie einige.

such mal im Net nach Lamee, da gibt es alles was das Herz begehrt, auch
Ziegenhaarpinsel, die wären für Deine Streichmethode ideal, hab solche für Barockschnitzereien benutzt, geht Super, ist ein deutscher Shop für Restaurationsbedarf

probiers mal mit einem Ballen auf einem Brett, Knochenöl müsste man in jeder Drogerie schlimmstenfalls auf Bestellung kriegen, kleine Mengen zum probieren kann ich wiegesagt auch abgeben.

eine Woche trockenzeit müsste reichen zum polieren so wie Du das meinst, pass beim Schleifen gut auf dass das Schleifpapier nicht verklebt, macht hässliche Streifen, nass schleifen ist nicht möglich.

es gibt Schleifpapiere bis Korn 5000, ich empfehle Dir 2000 bis 3000, mit dem 1000er nimmst Du noch immer ganz schön was weg und viel hast Du nicht drauf.

Gruß Franz

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Offline geowicht

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Re: Fragen zu Schelllack (war: Abrundfräser ...)
« Antwort #9 am: 29.01.2012 23:17 »
Hallo Franz,
dass Spiritus Alkohol ist wusste ich schon, aber wie Du schon sagst ist da noch Wasser drin, deshalb die Anmerkung auf hochreinen Alkohol. Im Laborfachhandel ist der auch nicht so teuer. Danke für die Hinweise zum Pinsel ... etc.. Werde ich gerne mal checken. Vor allem so feines Schleifpapier gibt es leider in unseren Märkten nicht, da muss ich auch noch suchen. Beim nächsten Mal probier ich auch sicher mal die Ballenmethode, aber für meinen ersten Versuch war es so für mich ok. Werd mir trotzdem nochmal ne vernünftige Anleitung im Netz suchen, vielleicht kann ich ja noch was verschlimmbessern ;-)
Danke und Gruß
Gerhard

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Offline Holzdruide

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Re: Fragen zu Schelllack (war: Abrundfräser ...)
« Antwort #10 am: 29.01.2012 23:56 »
Hallo Gerhard

Feinere Schleifmittel - Lamee Shop, Auto oder andere Profi Lackierer, Bucht, auch mit Bimsmehl kann man ganz gut schleifen mit einem Lappen oder den Fingern, da spürt man Unebenheiten gut. Stahlwolle Extrafein 0000
Der Lameeshop hat auch besagten Polierspiritus ca 7 Euro pro Liter.

und für eine Weiterbearbeitung mit Ballen hättest Du jetzt eine Super Basis geschaffen, kannst Du mir das Verhältnis der Verdünnung nennen, bzw wenn Du die Politur schüttelst wie viele Sekunden braucht es bis die Blasen weg sind? nach der Methode bestimmen viele den Verdünnungsgrad, in dem Filmchen meint der Mann 15 Sekunden sind ideal http://www.youtube.com/watch?v=mYZzZoT49Go

Deine Methode möchte ich zum grundieren testen, man lernt nie aus und ich lasse mich auch gerne belehren.
Und nach dem was Du schreibst spart das gleich mal mindestens 1 Stunde.

Beim politieren mit Ballen nicht zu wenig Druck ausüben, Hammerschlageffekt oder Orangenhaut entsteht bei zu wenig Druck oder Politur zu dick. Ballen nachfüllen wenn man merkt es wird trocken längs ausstreifen und 1 Stunde Pause - nächste Schicht. Zwischenschliff nach 1 Stunde vorsichtig möglich - aber auch da gilt nur nicht stehen bleiben, sonst besteht die Gefahr kleben zu bleiben. Öl sparsam verwenden das muss am Ende weg sonst wird es fahl und grau.

Gruß Franz


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Offline Hans-Jörg

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Re: Fragen zu Schelllack (war: Abrundfräser ...)
« Antwort #11 am: 30.01.2012 11:46 »
Hallo Franz,
habe heute mein super dunkles Bubinga Holz bekommen, schon schön glatt. Da braucht man nicht mal mehr schleifen.
Habe ich richtig verstanden, daß man das Holz vorher einölen kann mit einem Ballen, damit die Struktur noch besser rauskommt. Ich habe dafür immer Leinöl genommen. Das ist doch hier auch ok?
Danach beim Auftragen mit dem Ballen immer ein paar Tropfen Öl auf die Holzfläche und dann einploieren, biß die Wölkchen verschwindenß. Korrekt?
Ich werde auch die Pooren lassen, das gefällt mir besser als eine Hochglanz- und vollkommen glatte Fläche.

Ich werde sowieso alles zuerst auf den Innenflächen ausprobieren. Die bekommen sowieso ein paar Schichten.

Liebe Grüße

Hans-Jörg
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Offline Hans-Jörg

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Re: Fragen zu Schelllack (war: Abrundfräser ...)
« Antwort #12 am: 30.01.2012 16:19 »
Hi,
habe gerade das Holz bekommen. Geil!

Hans-Jörg
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Offline Holzdruide

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Re: Fragen zu Schelllack (war: Abrundfräser ...)
« Antwort #13 am: 30.01.2012 16:29 »
Hallo Hans Jörg

Deinen ersten Beitrag mit der Frage mit Leinöl anfeuern hab ich mal glatt übersehen.

Leinöl passt bestens zum anfeuern, das lässt die natürlichen Holzfarben richtig aufleben.
Das würde ich aber schon einfach mit Pinsel streichen, ein Ballen ? der ist beim politieren gefragt.

Schleifen ? ich würde das schon raten, sieh Dir das Holz mit möglichst gutem Licht an und befühle die Fläche mit den Händen, jede Macke die Du übersiehst sieht nachher viel schlimmer aus, auf dem rohen Holz sieht man die kaum, wenn das glänzt schon.

Beim Schellackpolitieren ist allerdings KNOCHENÖL gefragt, es gibt auch andere Polieröle, hab ich nie probiert und hab das auch nicht vor, mir ist lieber wenn ich weiss was das für ein Material ist und bei diversen Mixturen weiss man das nicht, mit Leinöl politieren ? glaube nicht dass das geht, wäre schade wenn Du dann alles wieder abschleifen musst.

Knochenöl sehr sparsam verwenden, Du bekommst schnell ein Gefühl dafür, mangelts an Öl wird es zäh den Ballen zu bewegen und die nacheilende Wolke ist kaum zu sehen, ohne Öl geht es nicht aber zu viel rächt sich später, dann brauchst Du sehr lange die Ölreste zu entfernen, dabei kommt nur noch Spiritus auf den Ballen und nur noch längs in Faserrichtung, ganz am Ende hilft Spucke, einfach auf die Fläche gespuckt und auspolieren.


Gruß Franz

PS Schwalbenschwanz Zinken wären traumhaft falls Du das kannst.

Edith Beitrag geändert weil den Beitrag mit Frage nach Leinöl übersehen.
Paula hab ich leider noch immer keine, und dann auch noch Rechdschreipfähler igitt
« Letzte Änderung: 31.01.2012 12:47 von Rohrbruch »

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Offline Holzdruide

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Re: Fragen zu Schelllack (war: Abrundfräser ...)
« Antwort #14 am: 30.01.2012 23:32 »
Hallo

Gerhard hat mich per PM ein paar Dinge betreffs Gitarre politieren gefragt, drum stelle ich hier noch eine Skizze von einem leicht herstellbaren Arbeitsständer ein auf dem man die Gitarre mit F - Löchern gut ablegen kann um die Rückseite zu bearbeiten.

Ein Brett, 2 Rundstäbe die in die F - Löcher passen und ein Korkschleifklotz als Auflage für den Hals (Griffbrett)
Auf diese Weise kann man die Gitarre erst vorne bearbeiten und anschliessend auf dem Ständer die Rückseite, nach Trockenpause die nächste Schicht, eine Schicht morgens und eine abends gehen locker oder jeden Tag eine, ist sicher auch für Lackarbeiten gut zu brauchen, das Griffbrett wird ja normal nicht lackiert.

Gruß Franz
« Letzte Änderung: 30.01.2012 23:34 von Rohrbruch »