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Test Jensen Tornado Neodym

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Offline Dirk

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Test Jensen Tornado Neodym
« am: 10.02.2012 12:23 »
Wer beim Jensen Neodym Tornado mit einem feurigen Italiener gerechnet hat, der hat sich ganz klar verrechnet, den dieser Lautsprecher ist, auch wenn in Italien entwickelt und gebaut, sehr ausgewogen und diplomatisch.
Was auf den ersten Blick als Nachteil angesehen werden kann ist aber genau der Vorteil dieses Lautsprechers, denn er ist extrem vielseitig und universell einsetzbar und besticht durch ein sehr gutmütiges Verhalten.
Sicherlich - wer die schmatzenden Bässe eine WGS Reaper oder die geschmeidigen Höhen des Jensen Blackbird erwartet, der wird mit dem Jensen Neodym nicht ganz so glücklich werden. Wer aber klare Bässe, runde Mitten und sanfte Höhen und das von Clean bis zu extremer Zerre mit einer maximalen Leistung von bis zu 100 Watt pro Topf und das bei rückenfreundlichen 2,5 kg für den 12er sucht, der ist beim Jensen Neodym Tornado genau richtig. Dieser Lautsprecher macht alles mit und das auf eine sehr elegante Art. Es ist schon fast erschreckend, wie schwer es ist den Verstärker so einzustellen, dass diese Lautsprecher NICHT gut klingt. Selbst bei "Vollem Brett" bleibt der Gesamtklang sehr differenziert und aufgeräumt. Kein Überschlag im Bass, keine schneidenden Höhen mit kratzenden Artefakten in den Spitzen, keine Blecheimermitten wie so manch anderer oft anzutreffender 12-Zöller.

Die technischen Feinheiten: Um eine lineare Abstimmung zu erreichen ergibt sich ein rechnerisches Boxenvolumen von rund 100 Liter pro Lautsprecher - bei geschlossener Box - was sicherlich bei den meisten gängigen Gitarrenboxen nicht gegeben bzw. unrealistisch ist. Von daher empfiehlt es sich den Neodym Tornado in einer offenen Box zu verwenden bei Stilrichtungen wie Blues oder auch Jazz, also eher bei weicheren Gangarten. Für die rockigere Schiene ist weiterhin eine offene Box eine gute Wahl, aber auch eine geschlossene Box mit einem Volumen von rund 50 Liter pro Lautsprecher bietet sich an. Wir der Sound noch härter kann man auch problemlos auf 30 Liter pro Topf gehen, bei geschlossener Rückwand, was eine deutliche Anhebung des Bereiches zwischen 100 und 200 Hz zur Folge hat - und das schiebt schon deutlich.
Aber auch gegenüber Bassreflexboxen verhält sich der Neodym Tornado sehr aufgeschlossene. So sind zum Beispiel EV 806 Boxen mit dem Tornado Neodym kein Tabu und klingen zudem noch satt und voll und das auch bei sehr geringen Leistungen - Tipp für's Wohnzimmer !
Der Jensen Neodym Tornado hat sehr viel zu bieten und ist ein Arbeitstier, welches universell eingesetzt werden kann. Aber Achtung ! Der Lautsprecher ist trotz seiner Vielseitigkeit kein Schönfärber und kann spielerische Defizite nur schwer kaschieren. Er ist sehr ehrlich und direkt und genau deswegen ermöglicht er auch eine sehr hohe Spielfreude, auch wenn der Preis im Vergleich zu manch anderen Lautsprechern doch etwas höher liegt.
Ein grosser Nachteil sei aber noch erwähnt: der Jensen Neodym Tornado benötigt eine deutliche Anzahl von Stunden bis er richtig eingespielt ist. 25 Stunden sollte man ihm als Minimum zugestehen, gerne auch (deutlich) mehr, je nach Leistung und Lautstärke.
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