Hi Mathias,
ja das stimmt. Der "rechte" Zweig ist ein Hochpaß, der linke ist einfach nur eine Höhenblende. Für den Hochpass liegt die Grenzfrequenz bei ca. 320 Hz, wenn das Ton-Poti auf Rechtsanschlag steht (5nF, 100k). Die Grenzfrequenz ist auch noch abhängig vom Wert des Vol-Potis und vom Arbeitswiderstand der vorhergehenden Röhre. Aber das dürfte nicht allzuviel an den 320Hz ändern.
Je weiter man das Ton-Poti nach links dreht, umso tiefer wandert die Grenzfrequenz, d.h. es werden immer mehr Bässe durchgelassen. Durchgelassen bedeutet: gehen zum Vol-Poti. Bei Linksanschlag (5nF, 100k+500k) beträgt die Grenzfrequenz dann ca. 50Hz.
Zusätzlich entfaltet dann der "linke" Ast des Klangreglers seine volle Wirkung und schließt über den 10n-Kondensator die Höhen kurz (im Moment stehe ich grad auf dem Schlauch diese Grenzfrequenz zu berechnen

). Bei Linksanschlag werden also die Höhen durch C3 bedämpft und durch den Hochpaß C2+R6+VR1(2-3) mehr Bässe zum Vol-Poti durchgelassen.
Bei Rechtsanschlag wirkt der linke Zweig nicht [C3+VR1(1-2)] und der Hochpaß beschneidet das Maximum an Bässen.
Zur Bestätigung hab ich noch ein Bildchen angehängt, das die Frequenzverläufe der beiden Klangregler im Marshall 18W zeigt [
Quelle: Manfred Zollner, Physik der Elektrogitarre, Regensburg 2009 (Vorveröffentlichung), Kapitel 10.3]
Es wäre schön, wenn mir noch jemand auf die Sprünge helfen könnte mit der Berechnung der Grenzfrequenz des "linken" Zweigs:C3 pur (Linksanschlag), bzw. C3 + VR1(3-2).
Viele Grüße, Axel
PS: Mein Büro-PC hat Probleme mit Bildern aus und in dieses Forum. Falls das JGP nicht lesbar sein sollte, lade ich es heute Abend von zuhause nochmal hoch.