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Zweikanal-Amp-Konzept (Fender + 2204 + 6V6)

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Offline darkbluemurder

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Re: Zweikanal-Amp-Konzept (Fender + 2204 + 6V6)
« Antwort #15 am: 25.04.2012 09:42 »
Hallo zusammen,

was wäre eigentlich, wenn man den PI von "beiden Seiten" benutzt? So wie
zum Beispiel im Vox AC15.

Vorteile:
- man hätte zwei unterschiedliche PI-Eingänge (einmal Fender zB. 2n /470k und einmal
  Marshall zB. 47n /470k)
- Relais 1 wäre obsolet, man bräuchte nur noch den nicht genutzten Kanal stummschalten
  (Vox macht das nicht mal)

Nachteile:
- evtl. noch nachzurüstende Gegenkopplung nicht möglich?

Viele Grüße
Janko

Hallo Janko,

grundsätzlich geht das, weil die beiden Kanäle unterschiedliche Polarität haben (Fender 2 Stufen, 220X 3 Stufen). Aber Gegenkopplung scheidet dann in der Tat aus, weil der andere Kanal mitgekoppelt und voraussichtlich schwingen würde.

Viele Grüße
Stephan
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Offline Striker52

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Re: Zweikanal-Amp-Konzept (Fender + 2204 + 6V6)
« Antwort #16 am: 25.04.2012 16:44 »
Hallo Janko,
wie mein Vorschreiber schon sagt geht das natürlich, aber du kannst keine Gegenkopplung mehr einbauen. Die Werte der Einkopplungs-Cs, die du nennst, machen nach meiner Meinung nicht viel Sinn. Die sind auch nicht zur Soundformung gedacht. Zur Soundformung dient die Vorstufe!
Mach am linken PI-Eingang 10n hin (mit 10n/470k bist du bei 34Hertz), nutze den 2. Eingang für NFB (47n oder 100n), und alles ist gut. Deine 470k/2n geben eine Grenzfrequenz von 170Hz, bei 470k/47n sind wir bei 7Hz! 
Gruß Axel

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Offline jacob

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Re: Zweikanal-Amp-Konzept (Fender + 2204 + 6V6)
« Antwort #17 am: 25.04.2012 17:43 »
Hi Axel,

da liegst Du falsch, die Eingangsimpedanz eines LTPI beträgt meht als die 470K.
Das liegt am "bootstrapping".
Und deshalb stimmt Deine berechnete untere Grenzfrequenz ( -3dB Punkt) auch nicht.


Gruß

Jacob
 
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline Striker52

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Re: Zweikanal-Amp-Konzept (Fender + 2204 + 6V6)
« Antwort #18 am: 25.04.2012 19:57 »
Stimmt! Sorry hatte ich übersehen. Nach Aiken ist die Impedanz grob doppel so hoch wie der Gitter-R; d.h. die Grenzfrequenzen sind auch doppelt so hoch wie nach meiner vorigen Rechnung. Mit 10n liegen wir dann bei ca 70Hz und nehmen noch locker die tiefste Gitarrenfrequenz mit.
Gruß Axel

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Offline jacob

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Re: Zweikanal-Amp-Konzept (Fender + 2204 + 6V6)
« Antwort #19 am: 25.04.2012 20:17 »
Hi Axel,

stimmt, Aiken beschreibt das hier ja auch sehr anschaulich:

http://www.aikenamps.com/LongTailPair.htm

"Contrary to popular belief, in this type of phase inverter, the input impedance is not equal to the value of this resistor, rather it is around two to five times higher, depending upon the amount of negative feedback from the "tail resistor"  and the amount of  global negative feedback (around two times higher for the circuit shown above, with no global negative feedback).  This is why it is not a good idea to use too large a value of coupling capacitors going into the phase inverter input."

BTW: mich wundert es auch immer wieder, weshalb in Gitarrenamps die fast immer sowohl der Einkoppelkondensator des Kathodenfolger- Sends als auch der der PI- Eingänge so drastisch groß ausfällt (meist 22nF - 47nF oder größer).
Das bringt doch nur Nachteile...

Gruß

Jacob
« Letzte Änderung: 25.04.2012 20:24 von jacob »
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline DocJay

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Re: Zweikanal-Amp-Konzept (Fender + 2204 + 6V6)
« Antwort #20 am: 26.04.2012 08:55 »
Hallo zusammen,

das ist ja mal eine interessante Information. Ich hab das weder bei Blencowe noch bei
O'Connor so lesen können.

Ich versuch mal heute abend noch einen aktualisierten Plan einzustellen, der das Gesagte
mit einbezieht.

Viele Grüße
Janko

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Offline Nils H.

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Re: Zweikanal-Amp-Konzept (Fender + 2204 + 6V6)
« Antwort #21 am: 26.04.2012 09:02 »
Hallo zusammen,

das ist ja mal eine interessante Information. Ich hab das weder bei Blencowe noch bei
O'Connor so lesen können.

Ich versuch mal heute abend noch einen aktualisierten Plan einzustellen, der das Gesagte
mit einbezieht.

Viele Grüße
Janko

Blencowe schreibt das auch, allerdings etwas konservativer als Aiken:

Input impedance:
The grid-leak resistors are boot-strapped in a similar way as for the cathode follower. They can therefore be made somewhat smaller than the usual 1Meg to reduce resistor noise, if necessary, while still maintaining a reasonable input impedance. The input impedance is approximately 2Rg (less than for a cathode follower), so 470k grid-leaks give an input impedance close to 940k.

@jacob: Wo schadet der große Koppelkondensator? Ich könnte mir vorstellen, wenn man plant, den PI zu übersteuern, aber bei Amps, die ihren Sound in der Vorstufe machen, dürfte das kein Problem sein.  Ich verbaue auch immer 22n (eher aus Bequemlichkeit, weil 22n immer da sind), und ich würde nicht behaupten, dass meine Amps mulmen.

Gruß, Nils

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Offline jacob

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Re: Zweikanal-Amp-Konzept (Fender + 2204 + 6V6)
« Antwort #22 am: 26.04.2012 09:33 »
Moin Nils,

Aiken beschreibt das m.E. ausführlicher als Blencowe und geht auch konkret auf die Verhältnisse bei Verwendung einer Gegenkopplung ein (bis zu 4Meg etc.).

Ich finde halt generell, dass man den Wert eines Koppelkondensators nicht größer wählen sollte als nötig.
Es klingt m.E. einfach etwas "focussierter", wenn der Amp unnötig tiefe Frequenzen nicht sinnlos mitverstärken muss.
Klar, wie man wieder mal sieht, ist auch das eine Geschmacks- und Einstellungssache.

BTW: Rivera z.B. hatte als Eingangs- C der Send- Röhre bei vielen seinen Fender- Designs z.B. 2n2 verwendet.

Ich finde, dass man sich mit dem Wert des PI- Input Cs den Sound nach unten hin halt sehr bequem zurechtschneidern kann.

BTW: wenn man, wie es ja gerade bei kleinen und mittleren Einkanalern mit LTPI ja durchaus üblich ist, die Endstufe/ den PI kräftig überfährt, dann kann diese Blocking Distortion schnell zum Problem werden.
Ein Gridstopper direkt am Gitter des PI- Inputsystems, wie Aiken erwähnt, schadet da auch nicht.

Gruß

Jacob
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Offline DocJay

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Re: Zweikanal-Amp-Konzept (Fender + 2204 + 6V6)
« Antwort #23 am: 26.04.2012 21:10 »
Hallo zusammen,

anbei der versprochene aktualisierte Plan.

Ich habe vor dem "Volume" des 220x Kanals noch einen Spannungsteiler ala Atomic 16 eingefügt.

Viele Grüße
Janko

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Offline darkbluemurder

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Re: Zweikanal-Amp-Konzept (Fender + 2204 + 6V6)
« Antwort #24 am: 27.04.2012 11:53 »
Hallo Janko,

Du musst dann mal schauen, wenn der Amp aufgebaut ist, ob der Spannungsteiler nicht zu viel des Guten ist. Der Ableit-R vor dem Umschalter liegt schon parallel zum 220X-Level Poti, d.h. der Spannungsteiler wirkt noch stärker als im Atomic 16.

Dort hat Soldano den Spannungsteiler vermutlich auch wegen der EL84-Endstufe gewählt, allerdings ohne den PI auf die EL84 anzupassen. M.E. wären 6V6 - wie Du sie vorsiehst - auch für den Atomic 16 die bessere Wahl gewesen, aber damals hat ja jeder einen EL84-Amp im Aufgebot haben müssen.

Viele Grüße
Stephan 
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Offline rainermu

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Re: Zweikanal-Amp-Konzept (Fender + 2204 + 6V6)
« Antwort #25 am: 27.04.2012 12:17 »
Hallo,

in meinem Einkanaler (mit Atomic Vorstufe) kann ich an V1B ja einen Kathoden C zuschalten. Weiterhin hat der Atomic Kathodenfolger auch einen Kathoden C. Daher gibt es dort u. U. rel. viel Pegel aus der Vorstufe. Wenn ich nur den 10k an V1B betreibe brauche ich den Teiler bzw. den parallelen Widerstand zum Level Poti nicht. Du musst es ausprobieren - es muss ja dann auch zum anderen Kanal passen.

Gruß
Rainer

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Offline DocJay

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Re: Zweikanal-Amp-Konzept (Fender + 2204 + 6V6)
« Antwort #26 am: 27.04.2012 13:37 »
Hallo Stephan, hallo Rainer,

ihr habt recht, es könnte etwas zuviel des Guten sein. Den Ableit-R habe ich hier auf irgendwie aus den Augen verloren. Aber naja, daran sieht man: ich brauche Urlaub! Dahin melde ich mich jetzt auch für eine
Woche ab.

Viele Grüße
Janko

 :urlaub:

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Offline DocJay

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Re: Zweikanal-Amp-Konzept (Fender + 2204 + 6V6)
« Antwort #27 am: 9.08.2012 20:51 »
Hallo zusammen,

es ist schon eine Weile her, aber hier mal wieder ein Lebenszeichen vom Projekt. Mit Nachwuchs kommt man einfach
langsamer voran  ;D

Einige Änderungen haben sich ergeben durch meine Wünsche und Vorlieben. Die größte ist dabei das Einfügen eines
One-Tube-Reverb.

Hier mal der aktualisierte Schaltplan und die geplante Frontplatte (430*65).

Viele Grüße
Janko

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Germy

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Re: Zweikanal-Amp-Konzept (Fender + 2204 + 6V6)
« Antwort #28 am: 10.08.2012 16:53 »
Hallo Janko,

so ein Projekt habe ich auch noch vor, nur als 50-watter. Hier steht noch seit langem ein SOLTON Chorus 100 mit totem Innenleben und den will ich mal mit einem neuen Chassis versehen. Bleib mal dran! Würde mich wirklich interessieren, wie das Teil nachher klingt. Machst Du ein PCB? Nur für Preamp oder auch mit Endstufe?

Muss erst meinen Dual 100 fertig bekommen, aber der liegt in den letzten Zügen und braucht nur noch den passenden PT.

Gruß Germy

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Offline DocJay

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Re: Zweikanal-Amp-Konzept (Fender + 2204 + 6V6)
« Antwort #29 am: 10.08.2012 20:14 »
Hallo Germy,

im Grunde kannst Du diese Schaltung auch für den 50-Watter verwenden. Einfach andere Röhren (6L6, 5881 oder KT66).
Der NT und der OT (hier muss man jedoch auf die Impedanzen achten) können das beide ab.
Diese Option wollte ich mir hier auch offen halten. Beim NT tendiere ich aber inzwischen mehr zum TT-185.

Da ich das Ganze in einem 430*160*65 Gehäuse unterbringen will wird es ohne PCB sehr knapp. Die Röhrensockel kommen
aber nicht mit drauf. Ich plane gerade eine 410*60mm Platte die dann in der Mitte des Geäuses liegen wird. (siehe Bild)
Da kommt dann alles drauf, was nicht direkt am Gehäuse befestigt wird.

Viele Grüße
Janko