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TT66 als Mini-Bassamp

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Offline Franko

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TT66 als Mini-Bassamp
« am: 26.04.2012 11:54 »
Vorab ersteinmal einen freundlichen Gruß in dieses Forum! - Bevor ich anfange unbequeme Fragen zu stellen möchte ich mich als Neuling hier kurz vorstellen. :)
Nach vielen erfolgreichen Effekte-Bauprojekten, einer laangen Zeit des Recherchierens, Ausprobierens möchte ich mich nun aus Spaß an der Bastelei an einen kleinen Röhren-Amp wagen. Ich würde meine handwerklichen Fähigkeiten diesbzgl. als nicht so ganz schlecht einschätzen und ein elektrotechnisches Grundverständnis habe ich auch. Ich spiele selber Bass und bin daher auch hauptsächlich an Anwendungen für Bass interessiert.
Da der Respekt vor diesem Vorhaben doch relativ groß ist würde ich gerne mit einem Bausatz starten und habe mir auf der Suche nach einem einfach aufgebauten SE mit einer klassischen Vorstufe aufgrund der schätzungsweise guten Modifikationsmöglichkeit für Bass den TT66 ausgeguckt.

Ich habe ein paar neuigierige Fragen dessen Bau bevor ich mit dem Einkauf bei TT loslege ;D und wende mich hiermit vertrauensvoll an Euch. Ich möchte den TT66 als Bass-Amp für Hausgebrauch und Recording verwenden (keine Bühnenlautstärke, kein Proberaumlevel), und würde daher gerne auch von Anfang
an alle betreffenden Komponenten entspr. modifizieren. Ich stelle mir einen halbwegs cleanen, warmen und runden Basssound mit definierten Tiefmitten vor, eher kein Slap-Twäng und keinen Sägesound.
Gibt es da außer dem Tonestack und der für Bass häufig empfohlenen Gegenkopplung noch etwas zu beachten? Es scheint, wenn man hier im Forum recherchiert, ja doch ein paar Erfahrungen mit dem TT66 via Bass zu geben, welche ich gerne nutzen würde.  :angel:

Ich würde statt dem vorgesehenen Tonestack am liebsten eine Baxandall-Klangregelung nach Vorbild eines Ampeg B-15NF umsetzen (siehe modifizierten Schaltplan im Anhang) - einfach weil ich dessen Soundcharakteristik und Regelverhalten sehr mag. Ist das so wie von mir eingezeichnet auch machbar oder habe ich Dinge übersehen die zu berücksichtigen wären? Wo seht Ihr da ggf. Probleme?

Lohnt es sich darüberhinaus ggf. einen anderen AÜ einzusetzen bzgl. Headroom und Frequenzgang beim Bass (bspw. Hammond 1627..1642; 30W; 20Hz..20000kHz) um ggf. auch die H-Saite bei einem 5-Saiter (ca. 30Hz) einigermaßen abbilden zu können? Wenn ja was müsste ich bzgl. dessen Impedanzen beachten und welchen könnte man ggf. als Ersatz für den 125ESE empfehlen?

Mir ist klar dass man auch mit den Röhren selbst und einem Speaker mit passendem Wirkungsgrad viel Gutes (oder auch Schlechtes) tun kann*G* -ich versuche gerade nur auszuloten ob sich o.g. Überlegungen überhaupt lohnen oder eher kontraproduktiv wären.
Sorry vorab auch schonmal für meine vielleicht eher plakative Fragerei - die Vorfreude auf den Selbstbau ist bei mir schon riesig - versuche eigentlich nur, aus diesem Vorhaben für die Anwendung mit
Bass so etwas wie ein Optimum herauszuholen. :)

Ich würde mich deshalb über Tips und Hinweise oder Warnungen sehr freuen.
Vielen Dank schonmal,
Frank.

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Offline 12stringbassman

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Re: TT66 als Mini-Bassamp
« Antwort #1 am: 26.04.2012 12:21 »
Hallo Frank!

Schön, ein Basser mehr! Wir sind hier ja irgendwie unterrepräsentiert ;)

Zu Deinen Fragen bzw. Deinem Schaltplan-Entwurf:

Der Baxandall- (oder James-)EQ gefällt mir für Bass auch einfach bässer als der in Gitarrenverstärkern übliche Tonestack. Speziell die eingebaute Mittenabsenkung und die geringe Wirksamkeit des Mittenreglers mag ich nicht besonders. Schau Dir auch mal die Schaltung des Ampeg SVT an, die ist etwas anders dimensioniert als die in Deiner Zeichnung.

30Hz vom 5-Saiter sind ein Gerücht ;) Rein rechnerisch beträgt zwar die Frequenz des Grundtones der H-Saite 31-Komma-nochwas, aber im Spektrogramm ist der erste Oberton (2. Harmonische) mindestens genauso laut wie der Grundton. Außerdem müsstest Du erstmal einen Lautsprecher haben, der diese tiefe Frequenz noch sauber wiedergibt. Da brauchst Du nämlich Hubraum, und das nicht so knapp ;) Außerdem schmieren zu tiefe Frequenzen aus dem Bass den Mix zu.

Zu Deinem Schaltplan:
Die Klangregelung hat innerhalb der Gegenkopplungsschleife nix zu suchen. Erstens bewirkt sie mit ihrer großen Einfügungsdämpfung eine Verringerung der Schleifenverstärkung und somit der Wirkung der Gegenkopplung. Zweitens wird die Klangregelung nicht mehr viel bewirken, da die Gegenkopplung ja eben alle "Fehler", die innerhalb der Gegenkopplungsschleife passieren, ausbügeln will. Zudem kann durch Phasenverschiebungen durch die Klangregelfilter aus der Gegen- eine Mitkopplung werden und dann pfeift's.

Der Line-Out in Deiner Schaltung wird von einer sehr hochohmigen Quelle abgegriffen. Das wird nur solange funktionieren, wie Du nichts daran anschließt ;)
Greife das Line-Out-Signal von der Sekundär-Wicklung des AÜ ab (evt. musst Du mit Widerständen im 100Ohm-Breich etwas runterteilen). Dann hast Du den Klang von Endröhre und AÜ auch noch auf der Aufnahme mit drauf.

Grüße

Matthias
"Fachmännisch wurde genau berechnet, dass der
Starnberger See tief, seicht, lang, kurz, schmal und breit zu gleicher Zeit ist." (Karl Valentin)

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Offline Dirk

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Re: TT66 als Mini-Bassamp
« Antwort #2 am: 26.04.2012 21:22 »
Hi Frank,

nimm Dir ein Spice nach Deiner Wahl (LTSpice funktioniert recht gut und wird auch weit unterstützt), gibt die Schaltung ein und simuliere diese durch. Dann kann man auch gleich verschiedene Tone-Stacks ausprobieren und mit einander Vergleichen und mögliche Fehler bereits im Entwurf ausmerzen und man lernt auch sehr viel dabei.

Grundsätzlich dürfte die von Dir angedachte Lösung den Verstärker ein gutes Stück leiser machen.

Gruß, Dirk
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Offline Franko

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Re: TT66 als Mini-Bassamp
« Antwort #3 am: 30.04.2012 09:13 »
Hallo Ihr Beiden,
vielen Dank für Eure Antworten!  8) So ähnlich hatte ich mir das vorgestellt mit den Warnungen. Ich nehme also erstmal auf: über einen anderen AÜ nachzudenken kann man sich sparen.
Problem an meiner Anordnung ist das Tonestack nach der Vorstufenröhre in Verbindung mit der Rückkopplung, also entweder oder - bzw. gibt es ja auch eine Variante das Tonestack zwischen den beiden Trioden anzuordnen - das werde ich mal probieren und mit dem empfohlenen ltSplice durchexerzieren.

Warum wird der Amp mit Baxandall-EQ vorr. leiser?  ???

Der eingezeichnete "line-out" war, wie ich inzwischen gelesen habe, im originalen Ampeg B-15 für die Kaskadierung mehrerer Amps gedacht, so auch deshalb wohl für die Verwendung als line-out für Recordingzwecke ungeeignet - das hatte ich übersehen.

Also - ich werde mein "Konzept" nochmal überarbeiten und Euch vorstellen. Danke bis dahin und schönen Brückentag.  :angel:

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Offline 12stringbassman

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Re: TT66 als Mini-Bassamp
« Antwort #4 am: 30.04.2012 09:32 »
Also nochmal:
Die Klangregelung, egal welche, muss vor die Röhre, an der Du die Gegenkopplung einspeist. Im konkreten Fall also zwischen die beiden Trioden.

Ein James- oder Baxandall-EQ hat eine höhere Einfügungsdämpfung als der Standard-FVM-Tonestack. Lade Dir mal von Duncanamps den TSC Tone-Stack-Calculator runter und spiele damit ein wenig.

Grüße

Matthias
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Offline Dirk

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Re: TT66 als Mini-Bassamp
« Antwort #5 am: 30.04.2012 09:51 »
Warum wird der Amp mit Baxandall-EQ vorr. leiser?  ???

Weil er mehr Saft braucht im Betrieb. Daher kommt hinten weniger Pegal raus.

Gruß, Dirk
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Offline WiderGates

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Re: TT66 als Mini-Bassamp
« Antwort #6 am: 1.05.2012 13:48 »
Hallo Franko,

plane mal ein den R-NFB (2K7) um den Faktor 10 bis 50 änderbar zu machen. So Pi mal Finger ist das eine heftige Gegenkopplung, die Deinem gewünschten Sound entgegenarbeitet, das wird wahrscheinlich zu linear.



Weiterbassampen
Hawadääre, freundliche Grüße & fröhliches Schaffen
Dieter