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Reanimation Echolette Showstar

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Offline rakete

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Reanimation Echolette Showstar
« am: 2.05.2012 23:27 »
Hallo an alle,
habe noch nicht allzuviel hier geschrieben, lese aber regelmässig und habe dabei als Autodidakt doch hoffentlich das eine oder andere aufgenommen. Danke an alle, die Ihr Wissen hier teilen!

Ich bin gerade dabei einen Showstar wieder herzurichten. Zustand nicht mehr toll. Elektrisch aber wohl noch durchaus zu retten, auch wenn es diverse Basteleien rückgängig zu machen gilt. Allerdings würde ich durchaus ein Paar Verbesserungen vornehmen, Sammlerzustand ist eh nicht mehr zu realisieren... Eventuell hat der eine oder andere ja einen Tipp oder selbst Erfahrung mit dem Gerät gesammelt.

Es handelt sich um die Vollröhrenversion, Schaltplan im Anhang. Allerdings ist die Tremoloschaltung wie bei der Hybridversion realisiert (Fotowiderstand über Kondensator an Anode der betreffenden V2).

1. Ich würde erstmal die Betriebssicherheit gewährleisten, Becherelko sowie diverse Siebkondensatoren sind schon erneuert. Anschliessend kommen die Widerstände um die Endröhren sowie die betreffenden Koppel Cs dran. Ein verbreiteter Tipp ist wohl auch das Tauschen des Impedanzschalters. Die Sockel sehen soweit noch OK aus.

2. Endröhren: Ich versuche es einfach mal mit 6ca7. Da es ja ein Fender-artiger Aufbau ist, wollte ich das mal ausprobieren. Ich habe bereits die JJ hier liegen, bin gespannt.
 
3. Im Bereich der Vorstufe gefällt mir der Mulm beim Aufdrehen nicht. Ich denke mir, dass insbesondere C2, C8 und C14 dafür verantwortlich sind. Diese würde ich gegen Tremolux o.ä. Werte tauschen (22MF für Kathoden bypass, 1-10 nano Koppel C vor PI).
Umbau auf ECC83 ist mir zu aufwändig.
Die Beschaltung von V1 u 2 mit 220k Anode / 1k Kathode wollte ich erstmal so lassen , ebenso die Klangregelung und warte ab, was die restlichen Änderungen bringen.
Ich habe noch ein Paar 50n Orange Drops PS6. Die hatte ich als Ersatz für die 100n Koppel Cs vor den Endröhren gedacht.

Hoffentlich kann ich bald etwas Positives berichten.
Christian
« Letzte Änderung: 2.05.2012 23:29 von rakete »

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Offline bluesfreak

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Re: Reanimation Echolette Showstar
« Antwort #1 am: 3.05.2012 15:01 »
Kurze Frage: Warum müssen die Koppel C's raus? Sofern da keiner leckt oder gar drastisch im Wert gedriftet ist würde ich mir die Arbeit sparen...

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Offline jacob

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Re: Reanimation Echolette Showstar
« Antwort #2 am: 3.05.2012 18:47 »
Hi,

diese Koppel-Cs, die Dynacord und Echolette damals zu ihren Hochzeiten verbaut haben, lecken mittlerweile fast alle...  :P

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline rakete

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Re: Reanimation Echolette Showstar
« Antwort #3 am: 4.05.2012 01:14 »
Tja, ich kann beide Hinweise nachvollziehen.
Ich halte den Amp mit seinen Neonröhren usw für ein tolles Unikum, allerdings nicht unbedingt für das Optimale, was Bauteile und Verkabelung betrifft. Da nicht mehr alles original ist und ich auch nicht jedes Teil einzeln checken will, möchte ich eher gleich tauschen, was mir nicht so koscher scheint...
Ich habe jetzt nochmal eine Lage der Bauteile auf dem PCB erstellt. Ich könnte aber doch noch Tipps für die Widerstände und Kondensatoren gebrauchen.
 
1. Die praktischen 1 Ohm Widerstände an den Endröhren Kathoden: Generell wollte ich schon bei CC für Widerstände bleiben, habe aber jetzt 2 Watt Metall Oxyd als Ersatz eingeplant, ebenso die 330k / 47k Kombinationen für die negative Gittervorspannung. Meint Ihr, die sind an dieser Stelle soundmässig unbedenklich?

Für die 1k Schirmgittwiderstände sind 1 Watt CC wohl etwas zu schwach, oder? Scheinen original so verbaut zu sein. Laut Marshall Plänen werden dort ja eher 5 Watt Typen verwendet.

2. Kondensatoren:
Im Bereich der Presence Regelung / Pi Kathode finden sich diverse Kondensatoren, die wie kleine Röhrchen aussehen, verbaut. Sind wohl Keramikkondensatoren, denke ich.
Jemand eine Ahnung, ob die auch sinnvollerweise getauscht werden sollten?

Gruß,
Christian


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Offline rakete

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Re: Reanimation Echolette Showstar
« Antwort #4 am: 7.05.2012 13:37 »
OK,
offensichtlich ist es ja aufgrund der geänderten Röhrenqualität angeraten, 5 Watt Typen für die Schirmgitterwiderstände El34 zu verwenden...
Also habe ich entsprechende Bottiche besorgt, das große C um die Ecke hatte den Beton schon angerührt....

Beim Umbau bin ich noch darauf gestossen, dass die Heizspannung einseitig auf Masse liegt.... Hier wäre wohl noch ein Umbau auf 100 Ohm Poti sinnvoll. Mal sehen, ob das stressfrei zu integrieren ist. Ich habe sonst alles soweit angepasst und mache mal einen ersten Versuch mit Kopplung der 1. Stufe über 500 K Poti -> 2n direkt in den PI.

Wenn das gut klingt, geht's mit der Vorstufe weiter.

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Offline rakete

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Re: Reanimation Echolette Showstar
« Antwort #5 am: 31.05.2012 00:41 »
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen... die Zeit... naja, es drängt aber auch nicht...

Jetzt habe ich mal einen ersten Test gefahren. Wie angedacht ohne V2 mit erster Stufe -> 2n2 -> 500k poti ->10n -> PI -> 47n -> Endröhren.
Renoviert allerdings nur der Bereich um V1 (Neue 220k cc 1w Anode, 1k cc 1w + 22MF Kathode) sowie der Bereich der Endröhren...

Die alten Marshall/Tesla EL34 Röhren, die noch drin waren, sind wohl einfach durch gewesen, immer noch bruzzeln und bei Aufdrehen ab und zu ein Zusammenbrechen des Signals...

Gleich mal die 6CA7 rein, die hätten allerdings keinen Deut grösser sein dürfen (Kassettenbauweise)...
Das ist schon was anderes. schön dickes Brett, leicht angefahren.
Hm, die 4x10er mit Mischbestückung G10S50 / G10L35 passt aber meinem kleinen Supergroup Top doch besser zu Gesicht...

Naja, fehlt ja auch noch die Klangregelung mit 2. Stufe...

Was mir noch nicht gefällt: Mit etwas presence dazu wirds allerdings schonmal etwas klingelig... Alle Koppel Cs sind OD 6ps bis auf den ersten, das war ein OD 715 - das war wohl keine gute Wahl, ich hatte halt noch einen mit passendem Wert.

Ausserdem:
Es brummt auch bei standby aus und ein leichtes Knistern ist gerne mal zu hören.
Ich denke, die Widerstände um den PI werde ich auch nochmal tauschen.

Nachtrag: Das Bias einstellen ist bei dem Amp herrlich... , die 6CA7 benötigt aber doch andere Einstellung und da musste man schon sehr fein drehen...  habe jetzt mal 30mA bei ca 475V Anodenspannung eingestellt...

Gruß,
c
 
« Letzte Änderung: 31.05.2012 00:46 von rakete »

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Offline rakete

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Showstar PI / Brumm
« Antwort #6 am: 12.06.2012 10:54 »
Wenn das so weitergeht, kann ich den thread bis Jahresende beenden...
Erstmal: Die Widerstände in der Eingangssektion sind jetzt mit RN65D ausgetauscht, die Anodenwiderstände im PI mit CC erneuert.
Dabei ist mir eine Abweichung von den bekannten Schaltplänen (S40,S40L) aufgefallen:
An einer Anode des PI (die mit dem 82K Widerstand) geht ein Röhrchenkondensator ("82k" = 82pf?) auf Masse. Das habe ich sonst noch nie gesehen. Ich nehme an, das soll wie der 47pf Kondensator der die Anoden des PI brückt, gegen Schwingneigung helfen - oder?
Ich habe ihn jedenfalls erstmal herausgenommen. Zusammen mit den vorigen Änderungen läuft die Endstufe jetzt ruhig.
Ich habe nochmal einen Kondensatorvergleich gemacht (Der 715 2n2 als erster Koppel C. Leider hatte ich nur einen 1nf Sozo. Der ist erwartungsgemäss etwas schlanker. Allerdings muss ich sagen, dass diese Konstellation in den Höhen nicht wirklich entspannter klingt als der OD....

Noch eine Frage: Es gibt noch ganz schön viel Brumm, auch wenn Standby aus ist!
Ich sehe da nur 2 Ansatzpunkte:
1. Erneuern der Siebelkos im Bereich der negativen Vorspannung (wobei die mE schon erneuert wurden) - würde sich das auch ohne Anodenspannung bemerkbar machen?
2. Symmetrierung der Heizungsspannung (die ist ja einseitig auf Masse)





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Offline The Edman

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Re: Reanimation Echolette Showstar
« Antwort #7 am: 29.06.2012 11:42 »
Hi,
hier glüht ja wohl ein Showstarherz. Habe selber schon etliche davon restauriert und liebe diese alte Schätzchen. Aber in der Ruhe liegt die Kraft. Gebe hier gerne mal ein paar Tips. Also, 1. erst mal bei solch alten Geräten eigentlich grundsätzlich alle!!! Elkos erneuern! Passenden schraubbaren Topfelko gibt's bei Jan.(evtl.da 50+50uF gibt etwas weniger Sag und etwas mehr Headroom) Ja, die Biaselkos können da schon Brumm im Standby erzeugen. Die alten Trimmpotis gegen neue Piher 15 tauschen. Die Widerstände in der Biassektion haben keinen Einfluß auf den Klang, sollten aber unbedingt stabil sein, besser da neue rein. R54 besser 2W Metalloxyd zur Sicherheit. Sprague Atom Elkos sind in der Biassektion das Beste. Wenn man sich an den Originalplan hält und hochwertige Bauteile nimmt, dann wird man mit außerordentlich gutem Klang belohnt und man braucht da eigentlich keine weiteren Experimente mehr starten. 2. Anodenwiderstände schecken oder gleich austauschen, R5,R6 1W CC (wegen Rausch),die anderen 0,5W CC (Klang). Sowieso alle Widerstände schecken. Schirmgitterwiderstände 1W CC haben schließlich 4o Jahre gehalten, 2W Metalloxyd oder 5 Watt sind da sicherer. Die 1 Ohmer an EL34 Kathode sollten absolut Top sein. 3. Kathodenelkos, da können auch bipolare(----) rein (etwas mehr Obertöne).C2,C8 evtl. 50uF(evtl. weniger "Matsch" falls noch vorhanden. 3. Koppel C's und sowieso: haben Einfluß auf den Klang. 715er OD's evtl. nur als C17,C18. Die machen den Amp sonst zu steril und spitz. Sozos, Mallorys,TAD Mustards und TAD Oil Caps sind erste Wahl. Ach ja, Sockelpflege!!! Und sowieso alle Lötverbindungen schecken.
So, reicht erst mal. Falls noch Fragen oder immer noch Brumm, gerne mehr.
frohes echolieren,
Eddy

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Offline rakete

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Re: Reanimation Echolette Showstar
« Antwort #8 am: 4.07.2012 01:04 »
Hallo Eddy, danke für die Tipps, wenn ich sie auch gerade erst lese, nachdem ich nochmal eine Lötsession hatte ...

Also: ich hatte mittlerweile den Impedanzschalter ausgetauscht, da ich mal zum Testen im standby auf 20 Ohm schaltete. Das Brummen war weg (natürlich auch die Verbindung zum Speaker). Also, der war wirklich nicht sehr zuverlässig und musste erneuert werden. Jetzt habe ich zwar ein besseres Gefühl, aber das Brummen ist immer noch da. Acch im Standby. Nicht irre viel, aber mehr als normal. Der Becherelko ist relativ frisch, ebenso wie fast alles Siebelkos. Die Siebelkos im Biaspfad sind auch neu. Mittlerweile habe ich auch die Vorstufe (zumindest den Tremolokanal) vervollständigt. Ich bin mir nicht sicher, wie die Originalverkabelung aussah, aber die Potis (also die auf den Preampplatinen) sind isoliert (Gummischeiben) montiert und deren Gehäuse alle mit einem Kabel zu einem gemeinsamen Chassispunkt. Die Masse der Platine selbst aber kommt über die Hauptplatine.

Insgesamt habe ich jetzt geändert: RN65D im Eingang, Anoden/ Kathodenwiderstände in der Vorstufe mit CC/1 Watt neu, PI Anodenwiderstände mit 0,5 CC neu, Heizung symmetriert, Koppel Cs erneuert, 6CA7, Endstufen Schirmgitterwiderstände und Kathodenwiderstände neu.
Kathoden bypas elkos in der Vorstufe neu. Achso: Neue Biastrimmer waren mal vor nicht allzulanger Zeit erneuert.

Als C4 habe ich erstmal 10n genommen. 1n (Vorbild Fender Tremolux) ist schön knackig, man kann die Bässe fast voll aufdrehen. Das geht bei 10n zwar nicht mehr ganz, dafür klingt es clean einfach etwas voller.

Resultat: Kein Brizzeln mehr, mit der kompletten Vorstufe auch ordentlich Alarm. Mit Tremolo kommt schon ein schöner Fenderiger Vintage sound heraus.

Unzufrieden bin ich aber
1. mit dem Overdriveverhalten. Matsch ist nicht mehr das Problem, aber es klingt schon ganz schön hart und fast kratzig. Auch wenn ich mit Sozo als Koppel Cs arbeite (wobei ich im Prinzip von C12 und C14 schreibe, die Koppels Cs vor den Endstufen sind allerdings immer noch OD PS6) - Ich habe 715, Xicon und Sozo probiert. Unterschiede mag sein, aber eher wirklich Nuancen als deutliche Änderungen.

2. mit dem Brummen. Rauschen und so ist kein Thema, alles fein. Aber dieses Grundbrummen auch ohne standby stört mich. Ich probiere mal, die negative Vorspannung im Standby abzuklemmen Sollte dann mehr Ruhe da sein, werde ich dort noch die Widerstände erneuern (R54 natürlich auch), und dann mal sehen....

Achso: Mir ist aufgefallen, dass die Tremolo Glühbirne mit dem Signal leicht aufleuchtet, wenn man voll aufdreht.

Gruß,
Christian


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Offline Fabtone

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Re: Reanimation Echolette Showstar
« Antwort #9 am: 31.10.2012 16:57 »
Hallo,
ich habe das ganze hier mit großem Interesse verfolgt. Ich besitze auch einen Echolette Showstar, habe aber leider wenig Ahnung von der Technik. Ich versuche gerade mich mehr mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Du schreibst, dass der Amp verzerrt etwas hart klingt, das empfinde ich bei meinem Amp ähnlich, weshalb ich auch meistens einen Röhren-Overdrive davor benutze.
Hast du denn mittlerweile dieses Problem lösen können?
Ich finde auch, dass der Sound wenn man den Presence Regler benutzt ein wenig harsch wird.
Wäre toll, wenn es da eine Lösung gäbe.

Gruß
Marc