Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

DR201 Standby Schalter knackt

  • 7 Antworten
  • 5556 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline Radical Pulse

  • Jr. Member
  • **
  • 17
DR201 Standby Schalter knackt
« am: 30.05.2012 17:35 »
Hallo,

Ich habe gerade die Ehre einen DR201 mit 6*EL34 von 1977 (laut Seriennummer) meinen Gast zu nennen ... Der Amp hat vermutlich schon einiges durchgemacht. Optisch ist er gut aber die Endstufe muss es mal erwischt haben. Der AÜ ist leider nicht mehr der originale. Als der Amp zu mir kam waren 3 der nachträglich eingebauten Messwiderstände für den Ruhestrom durchgebrannt und der Filter-Elko für die Anodenversorgung war aufgeplatz. Die Elkos wurden schon einmal getauscht und es wurde eine Anodensicherung nachgerüstet, welche durchgebrant ist und da sie vor dem HV-Elko saß hatte dieser vermutlich durch den gestuften Aufbau vom Netzteil nur noch die gut 400 Volt der Vorstufenröhren und Schirmgitter anliegen und war somit falsch gepolt und hat vermutlich deswegen das zeitliche gesegnet nachdem die Sicherung ihm das vorgemacht hatte (das aber nur als Vermutung)...
Die Bias-Spanung wurde auch irgendwann mal einstellbar ausgelegt, allerdings funktionierte die Einstellung nur mäßig und war unshcön verdrahtet was in diesem Umfeld natürlich besonders hervorsticht ;) 

Ich hab die Bias Widerstände alle erneuert, die Bias-Spannung nach dem Vorbild älterer HIWATTs mit 2 Trimmern einstellbar, den geplatzen Elko getauscht und die Sicherungen erneuert (es waren die Halben Werte eingesetzt, vermutlich hat der vorherige Techniker gedacht es wären noch die für 120Volt eingesetzt gewesen und hat diese nochmals halbiert). Damit der Elko nich ein weiteres Mal das Zeitliche segnet wenn die Anodensicherung durchbrennt habe ich diese Hinter den Elko gesetzt wenn es nun dazu kommen sollte, dass die Anodensicehrung anspricht dann bleibt der Elko unter Spannung und wird so nicht verpolt.

Ich hab den Amp dann vorsichtig wieder angefahren, Bias eingestellt und nun läuft er eigentlich auch wieder ziemlich gut und das einzige was jetzt noch vorhanden ist und stört ist ein lauter Knacks/Plob wenn man ihn aus dem Standby in den Betrieb schaltet. Um zu testen von welcher Stufe der Knacks erzeugt wird habe ich ihm zuerst die Vorstufenröhren gezogen. Der Knacks wird dadurch leiser aber er ist immer noch deutlich vorhanden. Als PI war/ist eine ECC83 eingesetzt (ausgeliefert wurden die soweit ich weiß mit einer ECC81 als PI). Eine ECC81 hab ich leider nicht griffbereit, mit einer ECC82 als PI ist der knack auch shcon deutlich leiser aber wie gesagt auch ohne eine Röhre in der PI position knackst der Amp.

Ich hab schon zig mal die Verdahtung kontrolliert und die Spannungen gemessen
und auch schon den Standbye Schalter testweise ausgewechselt. Aber bisher alles ohne Erfolg.
Die Endstufenröhren leuchten auch beim Einschalten kurz stäker blau auf.

Kann der Knacks vielleicht noch vom Ausgangsübertrager kommen? Das der vielleicht unsymetrisch ist oder habe ich vieleicht etwas viel einfacheres noch nicht getestet?
Die anderen Elkos sehen alle noch gut aus (äußerlich zumindest). Es wurden etwas größere als die Originalwerte eingesetzt. In der Hauptfilterung arbeiten 2*330µF anstatt 2*2*100µF ... bei dem Wert des Elkos nach der drossel bin ich mir gerade nicht sicher, ich glaube das Waren ca2. 200µF ... Für die Vorstufenfilterung wurden 2*52µF eingesetzt. Die erhöten Werte sollten allerdings nicht das Knacken verursachen sondern höchstens das Verhalten des Amps bei Vollast beeinflussen oder liege ich da falsch?

Über Tips und Anregungen wäre ich auf jedenfall sehr dankbar.
Würde mich freuen wenn der alte Bolide wieder voll einsatzfähig wird. Klingen tut er ja jetzt schon tierisch.

Gruß Malte

Wenn er noch mehr spezifische Infos braucht immer her mit den Anforderungen ;)

EDIT: Nur kurz was korrigiert ;)
Und hier der Schaltplan vom Netzteil auf den ich mich beziehe: http://www.hiwatt.org/Schematics/DR_200wPS.pdf (Ich hoffe das fältl nicht unter die genannte Kategorie, von wegen Copyright etc.?)
« Letzte Änderung: 30.05.2012 17:39 von Radical Pulse »

*

Offline carlitz

  • YaBB God
  • *****
  • 1.727
  • never give up
Re: DR201 Standby Schalter knackt
« Antwort #1 am: 31.05.2012 16:17 »
Viele Amphersteller schalten auch die Gleichspannung mit dem Standby-Schalter.

Ich finde dies nicht so toll und schalte immer die Wechselspannung, da dies die Schalter besser vertragen.

Anyway, viele Hersteller haben direkt hinter dem Schalter einen Kondensator gegen Masse (0,1uF/1000V) um die Induktionsspannung und damit einen möglichen
Knack zu beseitigen.

Versuche das doch mal.

If you don't know how to fix it, stop breaking it!

*

Offline _peter

  • YaBB God
  • *****
  • 1.925
Re: DR201 Standby Schalter knackt
« Antwort #2 am: 31.05.2012 18:40 »
Hallo,

hier wurde das zum gleichen Amp schon einmal diskutiert:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,12744.0.html

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

*

Offline Radical Pulse

  • Jr. Member
  • **
  • 17
Re: DR201 Standby Schalter knackt
« Antwort #3 am: 1.06.2012 01:36 »
 :danke:  Super! Die Suchfunktionen überseh ich meisten immer erst ... nächstes Mal versuch ichs mal erstmal damit. Die Tipps werde ich mal austeste... da der Amp eh nicht mehr im Originalzustand ist sind die Bedenken bezüglich Sammlerwert etc. nicht so präsent ;)
Im anderen Thread wurde ja letzendlich alles im Original Zustand belassen, ich werde Berichten, komm aber wohl erst nächste Woche dazu.

Hier tummeln sich ja doch einige 200er Besitzer wenn ich das richtig sehe. Wie ist das denn bei euch?! Plobt der Standby Schalter auch? Also ist das ab Werk "normal"?

Gruß

Malte

*

Offline silverface

  • Sr. Member
  • ****
  • 151
Re: DR201 Standby Schalter knackt
« Antwort #4 am: 1.06.2012 16:23 »
So etwa von 75 bis 82 war ich mit einem fabrikneuen 200er unterwegs. Der hat wirklich nur verstärkt, was ihm am Input angeboten wurde. Kein Brummen, Rauschen nur wenn Treble und Presence auf Anschlag aufgedreht waren und kein Schaltknacks. Dass es die Version mit 4xKT88 war, dürfte unerheblich sein.

By the way: Bei meinem Schätzchen hatte die Standby-Neonlampe eine blaue Abdeckung, sonst hab ich ausschließlich grüne gesehen. Weiß jemand von den Experten, ob es da eine eigene Serie gab, oder ob das ein Einzelstück war?

Gruß, Gernot

*

Offline Radical Pulse

  • Jr. Member
  • **
  • 17
Re: DR201 Standby Schalter knackt
« Antwort #5 am: 1.06.2012 21:36 »
Zu der blauen Lampe kann ich nichts sagen, ich hab bisher auch nur grüne gesehen.
Abe rinteressant zu wissen das es auch ohne Plopen geht. Jemand ne Idee was dazu führen kann das der Amp jetzt Plobt?

Ich bin zwar gerade nicht zu Hause und kann nichts direkt nachprüfen aber was mit noch im Kopf schwirrt:

Könnten die anderen Elkos defekt sein auch wenn sie äußerlich noch gut aussehen?

Was ich mich frage: Wieso sollte bei einem Class A/B Amp eine Schwankung in der Versorgungsspannung ein deutlich merkbaren Effekt am Ausgang haben? Sollten sich die Ströme nicht gegenseitig aufheben? Könnte der Trafo (der ja irgendwann mal getauscht wurde) irgendwie umsymetrisch sein? Wie kann man das am besten Überprüfen (hab leider kein Osziloskop, könnte höchstens mein Interface mit entsprechenden Vorwiederständen/Spannungsteiler dafür Missbrauchen, hab ich durchaus schon mal gemacht  ;D)

Die PI-Stufe stuert ja auch zum Knacken bei, sollte die nicht bei Störungen aus der Versorgungsspannung diese uninvertiert weiterleiten sodass sie sich im Trafo auslöschen?

Wie kann ich ab geschicktesten die übrigen Elkos überprüfen ob sie noch die voll Kapazität haben? Meine Idee Spontan wäre: Mit Definierter Spannung laden und über einen bekanten Wiederstand langsam endtladen und die Spannungsabnahme in relation zur Zeit Notieren?

Gruß

Malte

*

Offline Radical Pulse

  • Jr. Member
  • **
  • 17
Re: DR201 Standby Schalter knackt
« Antwort #6 am: 4.06.2012 11:55 »
Kleines Update für Interessiert ;)

Die Elkos scheinen alle in Ordnung zu sein.
Ich Schalte mit dem Stanbyschalter jetzt das ganze Wechselstromseitig. Knacken ist jetzt so gut wie kein Thema mehr. Da ist der Schalter selber eigentlich schon lauter. bei aufgedrehten Kanälen und Master kommen natürlich noch plötzlich die Nebengeräusche dazu ^^ ... Hier reden alle immer von der Nebengeräuscharmut der HIWATTs ... dafür das da 200 Watt rauskommen finde ich die auch relativ gering aber ich hab irgendwie gerade die Drossel im Visier. Jemand ne gescheite Idee wie ich testen könnt ob die noch richtig funktioniert.... Das ist noch die originale und da der AÜ ja mal durchgebraten wurde könnt ich mir vorstellen das die evtl auch was abbekommen hat...

2 etwas merkwürdige Phänomene hab ich noch an dem guten Stück.
Um euch die zu verdeutlichen hab ich die mal mit nem Mikro aufgenommen und angehängt.

Nr.1 Beim Aufheizen des Amps fängt er nach kurzer Zeit an zu Phiepen verstummt dann aber wieder. Das tritt nur auf wenn man ihn vorher einige Zeit ausgeschaltet gehabt hat. Der Standyschalter steht dabei auf "An". Das Mikro hängt zwischen den Endstufenröhren. Der Amp steht über Kopf auf meiner Arbeitsplatte welche dem Trafobrummen natürlich ne gute Resonanzfläche bietet deswegen ist das so präsent.
Irgendwie schwingt die Endstufe da doch oder? würdet ihr sagen das sie danach aufhört zu schwingen oder man es einfahc nicht mehr hört? Aus der Box kommt von dem ganzen so gut wie nichts raus.

Nr.2 Beim Abschalten bzw. in den Standby schalten gibt es kurz ein knarren aus dem Lautsprecher. Das war mir irgendwann schon mal aufgefallen hatte es aber vergessen weil es nur auftauchte wenn man ihn ganz Abschaltete, da der Standby jetzt die Wechselspannung schaltet kommt das Knurren jetzt auch beim "in den Standby schalten" vor ... mal gar nicht mal nur kurz und mal etwas länger, das aufgenommene Beispiel zählt zu den Längeren. Mikro war direkt vorm Lautsprecher. Hat das vielleicht auch was damit zu tun das die Endstufe vielleicht irgendwie osziliert?

Jemand eine Idee hat was das mit den Phänomene auf sich hat oder ist das "normal"?

Ich denk mir derweil mal etwas aus um die Drossel zu Testen.

Gruß
Malte

*

Offline Radical Pulse

  • Jr. Member
  • **
  • 17
Re: DR201 Standby Schalter knackt
« Antwort #7 am: 4.06.2012 20:28 »
So etwa von 75 bis 82 war ich mit einem fabrikneuen 200er unterwegs. Der hat wirklich nur verstärkt, was ihm am Input angeboten wurde. Kein Brummen, Rauschen nur wenn Treble und Presence auf Anschlag aufgedreht waren und kein Schaltknacks. Dass es die Version mit 4xKT88 war, dürfte unerheblich sein.

By the way: Bei meinem Schätzchen hatte die Standby-Neonlampe eine blaue Abdeckung, sonst hab ich ausschließlich grüne gesehen. Weiß jemand von den Experten, ob es da eine eigene Serie gab, oder ob das ein Einzelstück war?

Gruß, Gernot

Wenn man mal im Register auf hiwatt.org nachschaut (http://hiwatt.org/RegAmps01.php) kann man ein paar Amps mit andersfarbigen Standyschalter finden... Blau hab ich jedoch nicht entdeckt.... war wohl eher ein seltenes Schätzchen ;)

Bei meinem Besuch hab ich noch einen Kurzen in der Rückkoplung/Presence Regelung gefunden unterm Preampboard.... Das Kabel war unter der Distanthülse eingequetscht... Mit "Zahnarztspiegel und viel Gefühl gefunden und repariert. Jetzt rennt der gute wieder richtig ausgewogen die Presence Regelung arbeitet auch nicht mehr so subtil und die Klangregelung lässt sich auch viel effektiver nutzen.

Der gute ging heut Nachmittag an seinen Besitzer zurück und der hat mir eben Per Telefon gesagt:

"Der klingt jetzt wieder wie ich es von damals (er war als Jugendlicher den HIWATTs verfallen) im Ohr hatte"

 :guitar:

Ich werde das gute Stück vermissen :)
Ruft nach einem Nachbau  :bier:!

Danke an die ganzen Tips etc.
Jemand noch ne Idee zu den Phänomen? Acuh wenn der Amp so erstmal richtig gut läuft....

PS: Die Drossel ist in Ordnung ... zumindest hatte sie eine deutliche Filterwirkung (Hab sie testweise einfach überbrückt gehabt)