danke für den tipp und das gilt generell für alle röhrenmarken, egal welche im HRD stecken? dann werde ich mal meinen techniker ausrichten es soll die bias auf 60-70% einstellen (einen genaueren wert gibt es ja nicht oder?)
Um das noch mal zu konkretisieren (ich hoffe, das ist kein Information Overload für Dich): Fender gibt im Schaltplan einen Ruhestrom für beide Röhren von 60mA, also 30mA pro Röhre an, bei einer Anodenspannung von 431V. Das ergibt knapp 13W Anodenverlustleistung bei einer maximalen Anodenverlustleistung der 6L6GC von 30W - das entspricht 43%, was seeeeeeeehr kalt ist. Erschwerend kommt noch dazu, dass bei der verwendeten Messmethode der Schirmgitter-Ruhestrom mitgemessen wird. Den kann man getrost mit 3-5 mA veranschlagen, so dass dann noch knapp unter 11W oder 36% übrig bleiben -brrrr.
Die gängige Empfehlung für einen AB-Verstärker liegt zwischen 50 und 70 Prozent. Darüber sollte man nicht gehen, weil das den Röhrenverschleiß erheblich vergrößern kann. In meinem Blues Deluxe hab ich die Röhren immer sehr warm gefahren und den Ruhestrom auf 50 mA pro Röhre (inkl. Schirmgitterstrom) eingestellt. Dabei ging die Anodenspannung dann auf 411V zurück, was dann rund 62-65% Pa entspricht. Entsprechend gehen dann auch die Spannungen im Preamp etwas runter, und im Ergebnis wird dann auch der "Zerrkanal" des Blues Deluxe (und vermutlich auch beide Zerrmodes des Hot Rod) viel gefälliger.
Fender wählt diese Einstellung vermutlich aus zwei Gründen. Einmal, damit die Röhren extra lange halten - es sei den, der Besitzer wechselt sie vorzeitig aus, weil ihm der Amp zu steril klingt
. Zum anderen ist der Netztrafo relativ schwach, so dass der mit deutlich höherem Ruhestrom schon ziemlich einbricht (siehe oben). Ich habe meinen Blues mal nachgemessen, die von Fender angegebenen 40W konnte ich nach dem Biasen nicht verifizieren, die gemessene Leistung lag bei meinem Amp eher so bei 32W- möglicherweise ein psychologisches Verkaufsargument, wenn man 40 statt krumme 30 angibt
. Im Ergebnis führte das alles aber dazu, dass viele die Zerrsounds der Blues und Hot Rod nicht mochten, weil sie zu steril klangen. Der Amp kann das aber viel besser, wenn man ihn richtig einstellt.
Gruß, Nils