Hallo Tobi,
wenn der Spannungsunterschied an den Anoden nicht gravierend ist dann wirst Du das gar nicht bemerken, natürlich nimmt die Ausgangsleistung ab und die Endstufe wird auch früher anfangen zu zerren. Hier merkt man dann wieder die Vorteile eines Ausgangstransformators, denn der spielt dabei die wesentliche Rolle dass man so gut wie nichts merkt.
Bei den Spannungen an den Gittern verhält es sich ähnlich, außer wenn die neg. Vorspannung einseitig in die Knie geht, aber das hast Du ja wohl nicht gemeint.
Die Phasendrehung um 180° besorgt ja die Röhre vorher, dennoch verschiebt die Endstufe in solchen Fällen die Phase noch ein wenig, beide Halbwellen haben ja dann nicht mehr die gleiche Amplitude, im Trafo entsteht praktisch eine neue Nulllinie die nicht mehr deckungsgleich dem Eingangssignal ist, insgesamt aber sind das auch nur wenige Grad.
Du könntest das ja auch einmal ausprobieren, einfach eine Hälte der Endstufe stilllegen und hören wie es klingt. Am Besten natürlich mit einer kleinen Bastel-Endstufe.
Das Einzige was man dabei eigentlich hört ist die Zunahme des Brumms weil sich diese Brummspannung im Trafo nicht mehr vollständig kompensiert.
Solche Versuche sind eigentlich recht interessant, wenn man dabei etwas aufmerksam zuhört wie sich die Nebengeräusche verhalten kann man irgendwelche Fehler in Endstufen alleine schon anhand dieser Geräuschen deuten.
Gruß,
Georg