Hallo an Alle,
ich stelle mal ganz kurz das neueste Projekt vor, welches ich in den nächsten Monaten in Angriff nehmen will. Ich dachte ich schließe mich den ganzen guten Vorlagen hier mal an und mache einen Konzept-Thread auf in dem wuid diskutiert werden kann und nachträglich einen sauberen, falls ich es mal schaffe den Bau ordentlich zu dokumentieren (sprich mich dran halte sauber Photos zu machen).
Das Projekt ist kein unbekanntes, ein an die HotCat angelehnter Verstärker. Der Arbeitstitel ist sehr deutsch "badder cat". Warum das so ist versuche ich gleich mal zu erklären:
Eckdaten:
- Clean-Kanal vom VoxAC30, sprich mit Tone-Poti
- V1 vom Gain-Kanal ordentlich gebiased (weg mit dem grid leak biasing - falls mir jemand schlüssig auseinandersetzen kann, was das in den 2010ern als Eingangsstufe in einem higher gain Kanal zu suchen hat, bitte! Ich habe mich totgesucht und nichts richtiges gefunden)
- Der Gain-Kanal bekommt eine lower gain Option, wurde früher "top boost" genannt ;-).
- Die drei Kanäle sollen fussschaltbar sein
- Einen Effekteinschleifweg soll auch rein
-
Nach einem sehr guten Hinweis von Stephan (s.u.): Die Klangregelung wird durch eine im Marshall-Design ersetzt. Übernimmt man die Potentiometer und Kondensatorwerte von Vox und spendiert einen 25kB Mittensteller, dann bekommt man alle Einstellungen des Vox-Regelnetzwerks (in der Variante nach Mr. Class/Martin, also mit Mittensteller) hin. Großer Vorteil des Marshall-Designs ist, dass selbst bei hohen Einstellungen des Bassreglers die Mitten besser regelbar bleiben und im Grenzfall nicht komplett verschwinden (dafür verliert man aber ca. 1dB bei den Bässen, was bei einem Gitarrenverstärker verschmerzbar ist). Ebenfalls lässt sich hier schön eine Verschiebung des Mittenspektrums integrieren, indem der Höhenkondensator umgeschalten wird (ich denke zusätzliche 50p bis 100p sollten mehr als genug sein).
- Die Vorstufe soll mit Gleichspannung geheizt sein
-
Die Endstufe soll wird auf Kathodenbias ausgelegt, allerdings mit einer echten ClassA/ClassAB-Umschaltung. Die Endstufe wird schaltbar gemacht zwischen echtem ClassA und ClassAB. Dazu wird die Versorgungsspannung der Anoden und Schirmgitter der EL34 schaltbar gemacht. Eine Spannung kommt über das bewährte Badcat-Netzteil (um die 400V - ClassAB), die andere über eine interne VVR (um die 280V - ClassA). Was ich von der BadCat-Endstufe halte habe ich ja schon geschrieben (
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,7718.60.html). Ich denke damit sollte ClassA und Class AB drinnen sein.
Entfallen wird hierfür die von Mr. ClassA eingeführte fixed Bias Option. Der ClassA-Betrieb wird mit zwei 220Ohm-Widerständen gebiased, der ClassAB-Betrieb mit einer Mischung aus Cathode und fixed bias, .d.h. man kann an die Gitter der El34 zusätzlich eine negative Vorspannung anlegen.
- Als Ausgangsübertrager wird es wohl ein 50W von Ingo werden, als Netztrafo möchte ich diesen unsäglichen W*l*e*-ersetzen. Für mich unsäglich, weil ich bereits ein paar Mal gelesen habe, dass er ziemlich streuen soll. Und dafür ist er nun wirklich kein Schnäppchen. Ich finde der NT10 (Alternative wäre der NT25 mit höheren Spannungen. Aber da der NT10 im Vergleich zum W*l*e* erstens mehr Strom liefern kann und zweitens als Ringkern sowieso "härter" ist werden die 20V Differenz nicht so weh tun.) von Hans Bubeck sieht sehr schön aus. Fast ideal für diesen Einsatzzweck.
Vielen Dank an Mr. ClassA und Martin ohne deren Vorarbeit das Ganze nicht so einfach wäre. Ich freue mich immer über Fragen, Anregungen und kritische Beiträge. Gerne auch in einem direkten Ton (habe ich ja schon ein bisschen angeschlagen) falls es um fachliche/sachliche Dinge geht.
LG,
Max
Edit: Kleine Korrektur zum Bias, Vorschlag von Stephan aufgenommenEdit2: Schaltpläne korrekt benannt, Bauteilebezeichnung (bis auf Relais) stimmen nicht!