[danblue]

Hi,

ich hab ein Problem mit dem Originallautsprechers meines hochgeschätzten Dynacord Twen. Der Speaker ist ein Alnico und wohl von der Firma Isophon, so wie es aussieht. 8 Ohm, 15 Watt angeblich...

Auf jeden Fall hat der seit kurzem die Angewohnheit, wenn ich auf der Gitarre das A oder Bb auf dem 14. bzw. 15. Bund der G-Saite spiele, dass er so klirrt/vibriert, als ob im Wohnzimmerschrank 2 Weingläser sich berühren würden und mitschwingen. Der Sound kommt höchstwahrscheinlich aus der Schwingspule (hört sich so an).

Ist der Speaker nun kaputt? Und wenn ja, kann man das richten? Wie? Und wenn nicht, weiss zufällig jemand welchen Speaker Dynacord damals im Twen 1 (1966-1968, der graue) verbaut hat (Modellbezeichnung, Wattzahl).

Vielen Dank!

Falls er wirklich nicht mehr zu retten ist, wäre ich auch über Empfehlungen für andere gut passende Speaker dankbar (guter bluesiger Cleansound in erster Linie).

LG Daniel

[LuciMan]

Hallo Daniel,

da Isophon in den 60ern der Zulieferer der meisten deutschen Amp-Hersteller war, müsste es sich herausfinden lassen. Wie groß ist der Lautsprecher? Es könnte bei 30cm ein P30 sein (s. auch Anhang).

Bzgl. Klirren überprüfe doch mal die Schwingspulen-Zuführungslitze, die vom  +/-Anschluß am Chassis zur Schwingspule geht (Übergang meist an der LS-Pappe) Die lösen sich schon mal an der Lötstelle der Niete in der Pappe.

Falls Du an den Lautsprecher ran kannst (Ausbau), überprüfe mal die Schwingspule selber, indem Du vorsichtig und möglichst konzentrisch die Membrane etwas eindrückst. Die Schwingspule könnte durch Überbelastung etwas gequollen sein (Lack der Kupferwicklung) und innen schleifen.

[danblue]

Danke dir!

ja es ist ein 12 Zöller, also 30 cm. Ich probier das aus mit den Litzen und der Schwingspule. Und danke für das Bild. Rein optisch müsste es der P30/31 A sein.

Was meinst du mit konzentrisch drücken? Heisst das so reindrücken, dass ich die membran NICHT mittig reindrücke, sondern immer etwas außerhalb, sodass die Schwingspule innen am Gehäuse anstösst und ich durch das Drücken außerhalb der mitte sie gewissermaßen am Gehäuse abschleife? hab ich das richtig verstanden?

[LuciMan]

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Was meinst du mit konzentrisch drücken? Heisst das so reindrücken, dass ich die membran NICHT mittig reindrücke, sondern immer etwas außerhalb, sodass die Schwingspule innen am Gehäuse anstösst und ich durch das Drücken außerhalb der mitte sie gewissermaßen am Gehäuse abschleife? hab ich das richtig verstanden?

Bloß nicht - genau das Gegenteil ist der Fall!

Konzentrisch meint, eben nicht zu verkanten, damit die Schwingspule im Luftschlitz nicht an die Umrandung kommt und der Cu-Lack nicht abschleift. Drückt man mit zwei Händen am Sickenrand, kann ein Verkanten eher passsieren als wenn man mit einer Hand möglichst mittig drückt (Konus bzw. Luftspaltabdeckung natürlich nicht eindrücken) - die darunter liegende Schwingspulen-Sicke führt dadurch etwas besser.

Grundsätzlich gilt, immer vorsichtig/behutsam zu Werke zu gehen. 

[Nigel]

Moin Daniel!

Bist du 100pro sicher, dass es der Lautsprecher ist, der da so klingelt?
Hatte soetwas auch schon und war mir zunächst auch sehr sicher, dass es der
Lautsprecher war. Letztlich war es eine Vorstufenröhre und eine Endröhre,
die genau auf dem tiefen F# anfing zu klingeln, eben so wie zwei Weingläser,
die gegeneinander vibrieren. Verrottete Schwingspulen machen eher Schleifgeräusche
oder flattern. Am besten is ausbauen das Ding, auf die Werkbank und mit nem
alten HiFi-Amp und Frequenzgenerator gucken bei welcher Frequenz was nicht stimmt.

Falls der Lautsprecher kaputt ist würd ich einen Celestion gleicher größe einbauen.
Die alten deutschen waren Ok und klingen auch cool irgendwie, aber die wahre Kompetenz
in Sachen Gitarrenlautsprecher haben andere.

Gruß,

Nigel

[zoranrataj2000]

I have the same problem and I change speaker to G12M25 Greenback.It sound fantastic.

[Germy]

Ich tippe auf alles andere, als den Lautsprecher. Defekte Röhre, kalte Lötstelle, die genau in der Frequenz anfängt zu schwingen. Einfach mal der Speaker ausbauen und neben dem Gehäuse betreiben. Ich denke, es ist eine Art von Mikrophonie-Problem, das die Schwingung des Lautsprechers sich auf eine Fehlerquelle (Kontaktschwäche?) auswirkt.

Ich kenne das Problem aus alten Röhrenradios. Da hilft nur Signalgenerator einstellen auf die Fehlerfrequenz und mit dem Oszi rückwärts verfolgen, also von der Endstufe ind die Vorstufe.

Gruß Germy

[Tube_S_Cream]

Ich würde da auch eindeutig auf eine mikrofonische Vorstufenröhre schliessen. Ich hatte mal eine alte Telefunken ECC81 (aus 'nem Dynacord Eminent) die konnte das auch prima.
Man kennt zwar von Speakern diesen Effekt von "Wolfstönen", aber das klingt nun gar nicht wie ein Weinglas...

Gruß
Stefan