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Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)

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0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

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Offline das börnt

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Nach mehreren Jahren Abstinenz von diesem Forum und die Meiste Zeit auch vom Musikmachen allgemein, habe ich vor kurzem wieder engeren Kontakt zu meinen eigenen Preamperzeugnissen aufgenommen. Nach verschiedenen Veränderungen, die hier aber nicht besprochen werden sollen, habe ich festgestellt, dass ich wohl eine Mittenreglung bzw. Midrange-Schaltung benötige, um meinen Soundwünschen wieder näherzukommen.
Die Schaltung ist bisher so aufgebaut:
Eingang in ECC83, Klangreglung mit Baxandall/James, Drive nächste Röhrenstufe, dann eine einfache Tiefenbegrenzung mit verschiedenen Kondensatoren an einem Drehschalter, nochmal durch eine ECC83 Hälfte, Volume und raus aus dem Preamp.
Meine Suchen nach Mittenreglung ohne Veränderung der Klangreglung landete immer bei der Ampeg (z.B.) V9pre Version mit Induktivitäten an einer Kathodyn-Schaltung über eine ECC82.
Nun will ich aber keine andere Röhre verbauen und komme eigentlich sehr gut ohne Kathodenfolger klar (weil der Preamp in zwei Leistungsstärken ausgeben kann, wozu ich eben auch das Feuer der letzten Röhrehälfte brauche). Wie stelle ich das aber nun mit ner gescheiten Mittenreglung an? Was mir vorschwebt ist eine 3-fach-Schalterversion, denn für ein weiteres Poti ist an dem Bodentreter (!) kein Platz.

Doppel-T-Glied?
Dann gibt es ja den Ga77ret von Gibson, der trotz Baxandall auch ne Midrange hat: http://www.gibson.com/Files/schematics/GA-77RET.jpg

Muss erst mal wieder geschmeidig werden mit der Materie, also geistig. Vielleicht könnt ihr mir dabei helfen!

das börnt.

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Offline das börnt

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Hallo das börnt!
Schön, dass Du wieder dabei bist. Auch wenn Dein Thema wahrscheinlich besser im Tech-Talk-Amps aufgehoben wäre, will ich mal ein wenig zu Deiner Problemlösung beitragen:  ;D

Das ist zum Beispiel ein Doppel-T-Glied:
http://www.elektroniktutor.de/analog/an_pict/filter6.gif
So etwas ließe sich einbinden, allerdings müsstest Du hier immer mehrere Bauteilwerte verändern, wenn du das schaltbar machen willst, wie z.B. der midrange select des ampeg welchen Du erwähntest. Ein wesentlicher Unterschied ist auch, das eine Kathodyn-Mittensteuerung über die Induktivitäten nicht dämpfend wirkt, wie so ein Doppel-T, sondern es sich dabei um eine frequenzabhängige Verstärkung handelt. Die Frage wäre, ob sich das nicht auch bei einem einfachen RC-Glied ermöglichen ließe, also als variablen Bandpass an der Kathode. In Bezug auf die angehängte Schaltung also mit schaltbaren Werten für C1 und C2

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Offline SvR

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Salü,
Hallo das börnt!
Schön, dass Du wieder dabei bist. Auch wenn Dein Thema wahrscheinlich besser im Tech-Talk-Amps aufgehoben wäre, will ich mal ein wenig zu Deiner Problemlösung beitragen:  ;D
Äh, ich bin verwirrt. Gespaltene Persönlichkeit? ???
mfg sven

Edit.: Zur Schaltung aus Beitrag 2: Wie soll sich da ein AP einstellen, wenn du die Kathode für Gleichstrom sperrst?
« Letzte Änderung: 25.11.2012 12:16 von SvR »
Rettet den Wald, esst mehr Biber!
PIC32-Tutorial

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haebbe58

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bestimmt geclont!  ;D

Gruß
Häbbe

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Offline Robinrockt

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Hallo,

Parallelwelt - Störung im Raum/Zeit Kontinuum, falsche Medikamentierung. Evtl. sogar eine spontane Sinneswandlung unter Einfluss einer bewusstseinserweiternden Droge.
Auf jeden Fall ungewöhnlich :angel:
Die Antwort und die Frage als Gesamtheit finde ich aber stimmig.

Grüße,
Robin
Gefangen vom Ton

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Offline das börnt

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Seht ihr, es hat doch geklappt, das Thema inhaltlich zu aktivieren
Zitat
Edit.: Zur Schaltung aus Beitrag 2: Wie soll sich da ein AP einstellen, wenn du die Kathode für Gleichstrom sperrst?
Du meinst sicher dem mit falschem Schalzeichen versehenen C2?

Ein anderer möglicher Weg? Ich habe bei Winfried Frohn in Audio-Röhrenverstärker auf S. 70 einen parametrischen EQ, welcher von der Anode auf das Gitter rückkoppelt. Könnte man nicht so etwas auch auf Mitten trimmen? Leider stehen bei Frohn keine Berechnungsformeln dabei.

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Offline Fody

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Hallo,

Ich denke auch, dass so ein Mid-Boost über die Gegenkopplung am effektivsten arbeitet. Um damit die Mitten anzuheben, musst du die Bässe und die Höhen stärker gegenkoppeln. Am besten wär es meiner Meinung nach mit einen Resonanzkreis zu machen. Leider brauchst du dazu ne Spule oder einen Gyrator.
Vielleicht könnte man es auch über eine Kombination aus Gegenkopplung und passiver Dämpfung machen. Die Höhen werden von der Anode auf das Gitter gegengekoppelt und die Bässe werden über einen verkleinerten Koppel-C gedämpft.

Irgendwann mal geisterte hier eine aktive Klangregelung in Röhrentechnik rum. Ich meine die war aus einen Peavey Amp. Wie wirds da gemacht?

EDIT: Habs gefunden:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,5598.msg47637.html#msg47637

Gruss Casim
« Letzte Änderung: 25.11.2012 14:21 von Fody »
Wenn man nix reinsteckt, kann auch nix rauskommen!

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Offline das börnt

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@: Fody
also mit Gegenkopplung hätte ich kein Problem und mit einem Resonanzkreis, wenn dieser nicht zwingend eine Kathodenfolgerschaltung nach sich zieht, auch nicht und Spule kann ich mir auch gut vorstellen, da gibt es ja auch eine gute Vorlage, wo die Induktivität für eine svt 9pre Midrangeschaltung gewickelt wird, hier:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=4718.0
Vielleicht kannst Du mir mal einen groben Schaltungsaufbau ohne Bauteilwerte zeigen, bei mir hängts gerade noch in Sachen Verstehen (siehe oben "Geschmeidigikeit").

Bezüglich der verkleinerten Koppel-C: Ich habe gerade erst alle Koppel-C rausgeschmissen (waren aber 100u), weil ich sonst zu viel Dampf und Übersteuerung bekam. Allerdings betraf das eher Tiefenmulm. Würde das aber mit kleineren C nicht wieder riskieren wollen. (Ich weiß, Übersteuerungen können auch an anderer Stelle effektiv verhindert werden.)

Peavey Aktive Tonestack: Die komplette Klangregelung will ich aber nicht umstricken, damit würde ich ja den Grundsound komplett verändern.


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Offline Fody

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Hallo,

Die Peavey-Schaltung sollte nur als Inspiration dienen.
Versuchen wirs mal ganz einfach. Schwingkreis parallel zum Kathodenwiderstand.

Gruss Casim
Wenn man nix reinsteckt, kann auch nix rauskommen!

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Offline das börnt

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 :topjob: Danke Fody
Na das ist ja eine super vorlage.So einfach kanns gehen. Wenn ich das ganze von den Formeln her verstehen würde, könnte ich das auch für meine Werte und die Resonanzfrequenzen von 220 Hz, 800 Hz und 2500 Hz errechnen. Welche Farbe auf dem Kurvendiagramm entspricht welchem RX?
Wenn ich wirklich nur einen Schalter (mit max. 3 Stellungen) hinzufügen will, muss ich mich ja entscheiden zwischen Wahl der Resonanzfrequenz oder Wahl der Amplitude (ist das jetzt das fachlich richtige Wort?) der Resonanzfrequenz. Wobei feste Amplitude und wählbare Resonanz ja üblicher ist.

Meine Beschaltung an V2, die dafür geeignet wäre, sieht ja ähnlich aus, R1 ist 2k2, C2 ist 68n, der Rest ist gleich.

Gruß Bernhard.

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Offline Fody

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Hallo,

Also ein bisschen rechnen musst du schon selbst.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwingkreis
Unter "idealer Reihenschwingkreis" steht die Formel zur Berechnung der Resonanzfrequenz.

RX ist dämpft diesen Schwingkreis und beeinflusst somit die Güte. Je kleiner dieser Widerstand gewählt wird, desto spitzer wird die Beule.
Je grösser er ist, desto flacher / breiter wird die Anhebung. In der Simulation hab ich diesen zwischen 100ohm und 2,5kohm in 500ohm-Schritten variiert.
Deshalb die Kurvenschar.
Willst du es ganz spitz, lass den Widerstand einfach raus. Ist dir die Überhöhung immernoch nicht spitz genug, brauchst du eine grössere Spule.
So Schaubilder sehen zwar schön aus, sagen aber nur bedingt etwas über den Klang aus. An deiner Stelle würde ich das ganze mit verschiedenen Kondensatoren und einem Trimmpoti gehörmässig abstimmen. Den Trimmer kannst du ja dann immernoch durch einen Festwiderstand ersetzen, wenn du weisst was passt.

Gruss Casim
Wenn man nix reinsteckt, kann auch nix rauskommen!

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Offline das börnt

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Danke Fody,
Du wirst lachen aber eben jene von Dir genannte Seite hatte ich mir heute früh schnell noch angeschaut und fand das auch sehr fündig.
Die Kurvenschar habe ich allerdings erst jetzt verstanden.
Also ich werde erstmal meine Wunschwerte errechnen, um ungefähr einen Anhaltspunkt für C-Werte und Potiwert zu haben und dann mittels Gehör (das ist auch die Methode, in welcher ich nahezu Experte bin :) ) Feinabstimmung machen.
Und meine Werte hier einstellen.

Mal sehen wie die Abhängigkeiten so sind, was eine L-Veränderung und was eine C-Veränderung bringt, R steht ja bei dir.

Gruß
Bernhard

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Offline Martin M

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Moinmoin zusammen,

ich muss zugeben, aus verschiedensten auch Fan von Kuhschwänzen (Baxandall) zu sein.

Als selber seit fast 30 Jahren (Scheiße, bin ich alt) Bassist habe ich seit 2 Jahren wieder Unterricht (Peter Sonntag :)) und kenne daher den Alembic Preamp nicht mehr nur theoretisch.
Der basiert auf der alten Fender-Schaltung, naja: Ist ein echter und 1:1 abgekupferter Nachbau der Blackface-Vorstufe. Ausschließlich die Dreingabe symmetrischer DI kommt im Signalweg noch dazu.
Die Klangregelung ist für Bass prima, gerade der Fender Stack gibt wunderschöne Sounds, man kann ihn nur nicht linear einstellen (wenn überhaupt, dann mit sowas wie B M T = 2 10 2), aber was soll's.
Mein eigenes nächstes Röhrenpreamp Projekt geht jedenfalls damit durch, vielleicht schmeiß ich noch ne EF83 als Kompressor rein...

Martin

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Offline das börnt

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@ Martin M: Was ich an Deinem Beitrag verstehe, ist dass Du wärmstes die Fender Blackface-Schaltung empfiehlst, weil dort die Mitten scheinbar sehr niedrig angelegt sind. Was ist nicht verstehe, was das mit Kuhschwanz zu tun hat, denn Blackface ist ein Fender-Tonestack und nicht Baxandall, weil Mittenreglung. Aber wahrscheinlich wolltest Du das auch gar nicth sagen?

so, ich habe mittels oben verlinkter Formel zur Resonanzfrequenzberechnung mal meine theoretischen Wunschwert ermitteln. Was mich wundert im Vergleich zu den Werten, die im Ampeg V) verbaut sind, dass dort mit viel niedrigeren Werten trotzdem in den Bereich zwischen 800HZ und 2500Hz vorgedrungen wird, bei mir sollte das folgend aussehn, oder habe ich einen Kommastellenfehler?

220 Hz: L=250mH, C=2 uF
800 Hz: 250mH, 1n5F (oder 150mH, 260nF)
1300 Hz: 150mH, 100nF
2000 Hz: 150mH, 42nF
2500 Hz: 150mH, 27nF
3000 Hz: 150mH, 18nF

Die Induktivität wollte ich eigentlich aus einer herumliegenden Drossel von einem Wohnraumlampendimmer umwickeln, aber für den habe ich leider keine Werte und errechnen geht ja ohne Materialkenntnis (kern) nicht. Sollteeine sein mit Gesamt 250 und einem Abgriff bei 150mH oder eine 100mH und eine 150mH in Reihe.

Den Resonanzwiderstand würde ich wie Fody schreibt mit Poti versehen, allerdings müsste ich ja für den Wert auch den eigentlichen Kathoden-R einbeziehen, denn der liegt ja im Bereich der Resonanzfrequenz parallel zu dem Resonanzwiderstand, so dass sich dann für den Gesamtwiderstand, also Rkneu ergibt Rkneu=(Rk+Rf)/2. Richtig?

Ich habe mich jetzt doch für mehr als drei Werte entschieden, weil ich dafür aus meiner Schaltung den orangeishen F.A.C. ruasschmeiße, der bei mir sowieso immer auf unten voll durch steht. Und da habe ich eben 6 Stellmöglichkeiten. Das Poti wird nur experimentell drin bleiben und ich werde wahrscheinlich drei Festwiderstandswerte später dagegen eintauschen mit einem Schalter, so ist die Veränderung für mein Gehäuse minimal invasiv und Platz für eine Spule ist drin noch.



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Offline Fody

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Hallo,

Zitat
Rkneu ergibt Rkneu=(Rk+Rf)/2

Ich glaube ganz so einfach ist das nicht, schliesslich liegt der Dämpfungswiderstand zusammen mit der Spule und des Kondensators in Reihe.
Ich verstehe nicht ganz was du da rechnen willst? Willst du die Güte des Schwinkreises berechnen?
Wenn du meinst du müsstest den Kathodenwiderstand zur Arbeitspunkteinstellung korrigieren, liegst du falsch.
Dieser ist über den Kondensator gleichstrommässig abgekoppelt und macht somit was er soll. Der Schwingkreis beeinflusst die Gegenkopplung, aber nur wechselstrommässig.
Ich würde ,was den Widerstand angeht, nicht so viel rechnen. Poti rein und ausprobieren!
Eine Spule mit 250mH aufzutreiben, ist glaub ich nicht so easy. Diese wird wohl auch recht gross sein, oder?

Gruss Casim
Wenn man nix reinsteckt, kann auch nix rauskommen!