Hallo zusammen,
ich möchte euch mein neuestes Baby vorstellen, den "Axeman Baby M". Die Idee dazu ist durch Dirks Lummerland und Emma in mir gereift. Ich hatte noch genügend Restteile in der Bastelkiste, so dass ich das Projekt, zunächst als Versuchsobjekt, in den letzetn Tagen in Angriff genommen habe. Nach dem Feintuning werde ich den Amp
neu aufbauen und ihm auch ein neues Chassis gönnen. Momentan ist er auf meinem vielfach durchlöcherten Versuchschassis beheimatet.
Die Schaltung orientiert sich an einer abgestrickten 2203-Vorstufe (ohne Katodenfolger und mit nur einem Eingang) mit TMB, die in einen Marshall-PI und anschließend in eine ECC82-PP-Endstufe geht. Der NT stammt von einem Valve Jr. Von dem habe ich auch den Teil der Platine, der das Netzteil beherbergt, verwendet. Die Platine habe ich zwischen Netzteil und der Amp-Schaltung durchtrennt und anschließend den ersten Widerstand der Siebkette auf 3,3k erhöht, so dass die HV besser zur Endröhre passt. Die Terminals auf der Platine lassen sich gut für den Anschluß der Kabel vom NT verwenden. Die unbenutzetn Terminals habe ich tlw. neu verdrahtet, so dass ich Masseanschlüsse, HV-Abgänge und Heizung dort anschließen konnte. Pass gut zu einem Experimentier-Amp.
Bei der Erst-Inbetriebnahme haben die Spannungen fast genau den von mir vorberechnten Werten entsprochen. Leider ist mir erst dann aufgefallen, dass die ECC82 zu heiß läuft. Die Verlustleistung beträgt mit den jetzt eingestellten Werten ca. 3,2 Watt pro Triode, erlaubt sind laut Datenblatt 2,75 Watt. Da werde ich nochmal drangehen. Entweder die HV weiter reduzieren oder den Katoden-R erhöhen.
Zum Sound: Der Kleine klingt richtig gut, fängt bei mittleren Gain-Einstellungen an schön zu crunchen. Bei Volume auf 12 Uhr fängt die Endstufe langsam an zu komprimieren. Man glaubt kaum wie laut der Kleine brüllen kann! Aus diesem Grund habe ich dann doch noch ein einfachstes Mastervolume nach dem PI eingebaut. Jetzt kann ich auch auf Zimmerlautstärke volles Brett fahren. Der TMB-Stack greift wirkungsvoll in den Sound ein. Auf den Katodenfolger kann man bei diesem Amp getrost verzichten. Die Bauteilewerte des TMP sind natürlich wie immer
Geschmackssache. Bei diesem Amp merkt man auch, wieviel der PI zur Zerre beiträgt bzw. je nach Einstellung beitragen kann.
Für zuhause ist dieser kleine Amp ideal, weil man den kleinen bei relaiv geringer Lautstärke komplett zum arbeiten bringen kann. Die Endröhre bringt mehr Leistung, als man zuhause braucht. Power-Soak und VoCo haben bei mir erstmal Pause; gegen den Kleinen kommen die nicht an.
Als nächstes werde ich dem Kleinen dann mal mit dem Oszi auf den Leib rücken.
Oops, schon so spät!
Axel