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Wie mache ich einen Preamp dynamisch?

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Offline ODwan

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Wie mache ich einen Preamp dynamisch?
« am: 23.02.2013 01:01 »
Moin Leute,
ich möchte einen gut zerrenden Preamp designen, was an sich ja nicht schwer ist! Allerdings sollte er möglichst dynamisch auf die Spielweise reagieren, d.h. mit Anschlagsintensität und Gitarrenvolumenpoti soll von fast Clean bis voll verzerrt "geregelt" werden können. Also in etwa wie ein (guter) aufgerissener non-MV Amp es kann.
Ich weiß, daß sind hohe Anforderungen aber ich erwarte auch keine Patentrezepte! Vielmehr dachte ich an eine Art Ideensammlung zu dem Thema. Was beeinflußt Dynamik in der Vorstufe, welche Größen sind hier bestimmend?
Ich denke hier kann jeder etwas beitragen und auch etwas neues Lernen...
Grüße,
Timo
...nur weil Du nicht schizophren bist heißt das noch lange nicht, daß SIE Dich nicht auch beobachten!!!

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fiestared

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Re: Wie mache ich einen Preamp dynamisch?
« Antwort #1 am: 23.02.2013 08:04 »
Hallo Timo,

Ausgehend von zunächst - & Quasi-Standard - 4 Triodensystemen A - B - C - D, solltest Du sehen, dass die - bei größer werdendem Input - von hinten nach vorne übersteuert werden.
Also zuerst  D dann C usw.
Falls nämlich zum Beispiel "B" zuerst übersteuert, ist es mit der Dynamik bald schon vorbei.

Gruß Axel

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Offline raphrav

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Re: Wie mache ich einen Preamp dynamisch?
« Antwort #2 am: 23.02.2013 09:04 »
Hey,

richtig, die Dosierung der Übersteuerung und der Ort, an dem sie stattfindet, ist entscheidend.
Ergo ist das ein Gefrickel und bedeutet viel Probieren. Ein Oszi gehört für so etwas zur Mindestausrüstung.

Ein Ansatz ist beispielsweise, dass du jede Röhrenstufe erst mal großzügig fett auslegst, dann aber zwischen jede einen Teiler, z.B. ein Trimmpoti schaltest.
Dann "stimmst" du den Amp über die Trimmpotis ab, so dass er dir gefällt und misst den Pegel an jeder Röhre aus sowie das Teilerverhältnis der Potis aus, notierst alles.
Der nächste Schritt ist, die Röhrenstufen "kleiner" zu machen, und zwar so weit, dass du mit den Trimmpotis noch auf den Ursprungspegel zurück "gegenregeln" kannst. Anschließend noch mal neu abstimmen und am Schluss die Potis durch Festwiderstandskombinationen zu ersetzen, falls diese noch einen merklichen Einfluss haben.

Ein wichtiges Detail ist imo noch, dass du, wenn du Bässe rausnehmen willst, dieses immer möglichst weit vorne in der Signalkette tun solltest, weil Bässe tendentiell eher matschen und du so dieses Problem möglichst früh weg hast.

Grüße,
Raph

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Offline El Martin

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Re: Wie mache ich einen Preamp dynamisch?
« Antwort #3 am: 23.02.2013 10:32 »
Moin Timo!

Trainwreck Erfahrung hast Du ja schon...  8)
Im Prinzip würd ich mich daran anlehnen. Oben schon erwähnt: Es darf nicht in zu frühen Stufen fett zerren. Was ebenso charakteristisch für die TWs und deren gute Dynamik ist:
Die generelle Höhenanhebung wird bei höheren Pegeln in der Endstufe gekappt.
Dreht man nun Volume der Gitarre zurück, hat man wieder recht viel Treble. Das geht bei TWs mit PUs mit nicht zu hoher Windungszahl auch ohne Kondensator überm Volumepoti.

Wieviel Gain brauchst Du? Reicht Plexi? Larry hatte da mal ne Anleitung für nen Blues Plexi, die ein guter Ansatz sein könnte...

Vielleicht ist die Verwendung von mehreren (4) Stufen und Röhren mit weniger Gain auch klanglich schöner als zu viele Spannungsteiler. Ich habe mal einen TW von mir mit der zus. 4. Stufe (Blasphemie) ausgestattet und die Stufe ziemlich weich ausgelegt (Ra=220k?). Schon nicht schlecht. 4 Stufen und danach TMB (Trimpots) und Vol. Wollte damit auch noch mal experimentieren. Evtl. mit NFB wie in Dumbles. Wenn ich schon den internen Dumble Tonestack ausgeliehen und in nen TW verpflanzt hab.

Ebenso kann man sicher was über die verschiedenen Versorgungsspannungen der Stufen erreichen. Oder/und mit etwas weniger großen Filtern. Eigentlich wollte ich mir mal den GT Trio angucken, der recht niedrige Spannungen verwendet.

Den Röhren Kompressor von ES345 irgendwo reinzupfriemeln, wäre noch mal was GANZ andres.

Nur so Ideen...  ;)

Ciao
Martin
Rot ist schwarz und plus ist minus...

Rote Litzen sollst Du küssen, denn zum Küssen sind sie da.

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Offline Rimy

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Re: Wie mache ich einen Preamp dynamisch?
« Antwort #4 am: 23.02.2013 11:09 »
Hallo,

Versuch es mal mit dem Schaltplan.
Ist quasi ein reiner TW Preamp und hat sehr viel Dynamik.

Gruß Ralph
Die Finger machen den Ton...

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Offline kugelblitz

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Re: Wie mache ich einen Preamp dynamisch?
« Antwort #5 am: 23.02.2013 11:25 »
Hallo Timo,

ich kann den Vorpostern nur zustimmen, Bässe vorne rausnehmen, Höhen erhalten. Eine Idee wäre noch, keine Ahnung ob die so schon einmal umgesetzt wurde, ein endstufenartiges Konstrukt zu verbauen.

Damit meine ich aber nicht die Guytron GT100 Variante mit zwei vollwertigen Endstufen (ohne die 2. wäre es ja auch ein Preamp) sondern zB einen PI, jede Phase in einen DC gekoppelten Kathodenfolger oder sonstige Konstrukte, dann die Phasen wieder mischen und mit Kathodenfolger Richtung Output. Die Phasen müssten aber wie in Endrohren beschnitten gemischt werden, damit sich das Clipping der einzelnen Phasen nicht wieder relativiert. Da könnten dann gleichzeitig beide Phasen bearbeitet werden (jede oben gekappt) und nicht wie üblicherweise hintereinander und bedämpft. Sollte es wirklich funktionieren ist das aber sicher eine viel aufwendigere Variante  (mind 2-3 Röhren zusätzlich) als ein paar Stufen hintereinander abzustimmen.

Wie gesagt nur ein Hingespinnst das ich selbst gerne einmal ausprobieren würde aber... Zeit :(

Gruß,
Sepp

EDIT: Kleines Addon: das ganze natürlich mit Preampröhren, vielleicht sogar noch parallele Stufen um so etwas wie parametrisches Clipping einzuführen, aber dann wirds sicher oversized ;)
« Letzte Änderung: 23.02.2013 11:29 von kugelblitz »

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Offline ODwan

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Re: Wie mache ich einen Preamp dynamisch?
« Antwort #6 am: 23.02.2013 15:56 »
Vielen Dank erstmal für Eure Antworten!
Bässe früh im Signalweg beschneiden ist schon mal klar: wird in so ziemlich jedem HiGain Amp gemacht, um den Bassbereich schön tight zu halten. Ich finde, da sollte man aber nicht zu viel wegnehmen, da es sonst etwas dünn werden kann. Eine Gratwanderung halt...
Zum Zerrgrad: so in etwa wien Trainwreck Express wär gut. Etwas aggressiv sollte es auch klingen, da auch Hardrock bis gemäßigter Metal (80s) gefragt ist.
Die 4 Stufen mit Trimmer "Trial&Error" Methode ist ja ähnlich dem Dumble-Ansatz. Der ist ja auch sehr schön dynamisch, mir allerdings generell etwas zu weich abgestimmt. Hier kann man jedoch sicher mittels der sonstigen Beschaltung nachhelfen.
Ich hab auch mal irgendwo gelesen, daß eine "magische Formel" für Dynamik besagt, daß der Output der vorigen Stufe den Headroom der nachfolgenden um etwa 7dB übersteigen sollte.
Daß das Clipping sich von Hinten nach Vorne durch den Amp bewegen sollte, ist ja auch eigentlich logisch: wenn bei gleichen Stufen Stufe A clippt, kann doch Stufe B gar nicht mehr übersteuert werden, oder sehe ich das falsch?
Meine bisherigen Beobachtungen zufolge scheint sich die Bassbeschneidung mit kleinen Koppelkondensatoren (hier entsteht ein "GainSlope") besser auf die Dynamik auszuwirken, als die "Gainstep" Methode mit kleinen Kathodenkondensatoren oder Kondensatoren parallel zu Spannungsteilern. Auch sollte das Gridblocking um jeden Preis vermieden werden! Gridstopper sind also Pflicht!
Bis demnächst,
Timo
...nur weil Du nicht schizophren bist heißt das noch lange nicht, daß SIE Dich nicht auch beobachten!!!

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Offline Stefan_L_01

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Re: Wie mache ich einen Preamp dynamisch?
« Antwort #7 am: 24.02.2013 23:08 »
Die Koppelkondensatoren dämpfen zunehmend die Bässe, man hat keinen Wendepunkt in der db-kurve. Bei den Bypassvarianten können die tiefen Freques über den lin. Widerstand durschlüpfen, das ergibt dann einen kleinen Wendepunkt ( _/`` ) in der DB Kurve. Ich denke wenn man das mehrmals macht könnte man damit auch einen Teil der unteren Mitten dämpfen um dann relativ zügig bei den Höhen zu größeren Pegeln zu kommen. Wenn man es falsch macht kommen aber imo sehr leicht zu viele Bässe durch.