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Soundunterschied durch Bespannstoff

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Offline Ricco

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Soundunterschied durch Bespannstoff
« am: 8.03.2013 23:18 »
Ich beschäftige mich schon sehr lange mit dem Gitarrensound von Farin Urlaub (Die Ärzte), was daran liegt, dass dieser bis Mitte 2007 meiner Meinung nach absolut einzigartig war.

Seit der Die Ärzte Tour Ende 2007 allerdings klingt der Gitarrensound einfach anders. Unterschiedliche Soundpresets zeigen einen deutlich veränderten Sound, dabei geht es mir grade speziell um Sounds, die durch einen POD Pro erzeugt und mit einer Marshall Endstufe verstärkt werden.

Der "neue" Sound klingt dabei "Twängiger", ein bisschen verwaschener. Vorher klang es deutlich klarer und knackiger. Die Basis klingt dabei dennoch gleich. Laut Farin Urlaub selbst hat er die Einstellungen gar nicht verändert.

Lustigerweise hat sich am Equipment theoretisch nichts verändert (gleiche Preamps, gleiche Endstufe, gleicher Midi-Looper, gleiche FX-Geräte etc.) - bis auf den Bespannstoff der Boxen. Er spielt Marshall 1960AX Cabinets, die früher diesen Karo-Bespannstoff hatten und ließ diesen vor der 2007er Tour durch schwarzen tauschen, es sind allerdings nach wie vor die selben Boxen, es werden auch die gleichen Mikros zur Abnahme verwendet.

Da ich mittlerweile Dinge wie Röhrentausch als derartigen Soundunterschied ausschließe, würde mich einfach mal interessieren, wie Eure Erfahrungen in dem Bereich sind. Kann man durch den Tausch des Bespannstoffes derartige Soundunterschiede hervorrufen?


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earlgrey36

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Re: Soundunterschied durch Bespannstoff
« Antwort #1 am: 9.03.2013 10:30 »
Hallo,

ich denke, der Sound klingt nur anders, weil er anders abgemischt wird.
Vielleicht liegt es auch an den "Geigen", die Farin spielt. Der Herr Urlaub wird ja wahrscheinlich auch ein paar 100 haben.
Das hat mit dem Bespannstoff wenig zu tun.Da halte ich den Einfluss für zu gering.

Lieben Gruß,

Elmar  :guitar:

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Offline jacob

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Re: Soundunterschied durch Bespannstoff
« Antwort #2 am: 9.03.2013 10:45 »
Hi Elmar,

es kommt schon auch (bis zu einem gewissen Grad) auf den Bespannstoff an.
Z.B. schlucken Checkerboard und schwarzes Nylon lange nicht so viele Höhen wie z.B. Basketweave oder der dicke, schwarz gefärbte Bespannstoff, den Marshall auch verwendet hat.

gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline kugelblitz

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Re: Soundunterschied durch Bespannstoff
« Antwort #3 am: 9.03.2013 11:04 »
Hallo,

zum Bespannstoff kann ich Dir recht wenig sagen, vorallem ob man das noch im Mix hört, aber die Versuche eines Freundes meinen G12M in einen Sudio DC2 zu verbauen, zeigten unter anderem Ergebnisse mit denen ich nicht wirklich gerechnet habe. Vorweg es funktioniert nicht wirklich gut, zuviel Matsch und Wummern nachdem es ein Combo und damit oben back ist, damit hab ich ja noch gerechnet.

Aber es gab einen gewaltigen Unterschied ob die Front drauf war oder nicht. Der Speaker im DC2 ist frontmounted (original nur mit Schrauben ins Holz geschraubt  :P ) dann wird eine 2. Frontplatte mit Bespannstoff aufgesetzt, kein Rahmen mit Stoff sondern wirklich wie eine 2. Schallwand (mit 12" Speakerloch). Keine Ahnung ob es die Bespannung, die Erhöhung der Combo/Schallwandmasse oder auch der durch die 2. Schallwand entstehende "Kanal" wie bei backmounted Speakern ist. Auf jeden Fall ist das Ergebnis um einiges smoother, btw gegen das Basswummern hilft es natürlich nicht, da würde nur ein Verschliessen der Rückseite helfen, aber dann wird es den schon recht heißen Teilen (vorallem dem unterdimensionierten PT) sicherlich zu warm drinnen ;)

Bei meinen Boxen konnte ich selbiges im Vergleich kaum beobachten, Thiele, frontloaded, 2mm Stahlblech als front (zusätzlich bezogen mit Marshall 60s Cane).

Gruß,
Sepp

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Offline Dirk

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Re: Soundunterschied durch Bespannstoff
« Antwort #4 am: 9.03.2013 13:00 »
Hallo,

die Bespannung hat je nach dicke möglicherweise einen grösseren Einfluss auf den Gesamtklang als das Holz der Box. Dies macht sich primär im Höhenbereich bemerkbar. So zeigen einige Bespannungen doch eine deutliche Dämpfung ab 800 bis 1000 Hz ABER wie gross dieser Einfluss genau ist kann nicht pauschal oder mit %-Angaben beantwortet werden. Dies ist immer im kompletten Setup zu betrachten. Und es gibt noch viele andere Dinge, die einen Einfluss haben wie zum Beispiel die Verstärker selbst  8).
Aber vielleicht hat sich am Setup auch gar nichts geändert und der Typ spielt nur anders weil er in der Zwischenzeit Gicht in den Fingern hat ? Klingt blöd aber sag niemals nie !
Schreib ihn doch mal an und frag nach. Wer weis...

Gruß, Dirk
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Offline Ricco

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Re: Soundunterschied durch Bespannstoff
« Antwort #5 am: 9.03.2013 14:45 »
Erstmal vielen Dank für Eure Antworten! Habe fast mit sowas gerechnet ;)

@Dirk: E-Mail schreiben kann ich knicken - er selbst stellt sich immer "blöd", was seine Einstellungen angeht, er beteuert nur dass er nichts verändert hat. Rockstar eben ;)

@Elmar: Gitarren benutzt Farin seit Jahren mehrere fast identische Modelle - daran liegt es auch nicht.

Fakt ist, dass der Unterschied defintiv mit der Ende 2007-Tour kam - ich habe sämtliche Livemitschnitte, TV-Übertragungen etc. vorher und nachher verglichen, den Unterschied gibt es definitiv, daher lass ich auch das Argument "Es ist anders abgemischt" nicht mehr gelten. Vor allem auch weil sich auch während den Touren die Mikrofonpositionen geändert haben. Gewechselt wurde eben nur der "Checkerboard"-Bespannstoff durch einen einfachen schwarzen (Ich vermute nicht Marshall-Standard, da der der neue minimal dunkler ist, als bei seinen zusätzlichen "neuen" Atrappenboxen, die von Werk aus schwarz waren).

Aber hört doch selbst. Es geht hierbei um die Cleansounds. Bei "Deine Schuld" direkt der Sound im Intro und bei "Mysteryland" der Cleansound mit "Rotary Speaker" Effekt, der nach dem Intro einsetzt. Wobei man den Unterschied bei der Zerre auch deutlich hört - allerdings vermute ich bei der Zerre fast schon eine bewusste geringere Höheneinstellung.

Der alte Sound, kompackt und knackig:
Deine Schuld (YouTube)
Der alte Sound, kompackt und knackig

Der neue Sound, eher schwamming, twängig, anderer Soundcharakter:
Deine Schuld
Mysteryland

Keine Sorge, die MP3s sind legal downloadbar. Aber den Unterschied hört ihr, oder? ;)

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Offline LöD

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Re: Soundunterschied durch Bespannstoff
« Antwort #6 am: 9.03.2013 22:06 »
sorry, aber die Aufnahmen klingen alle total schäbig. Super heftige Kompression, vermutlich von der Fernsehübertragung und verMP3ung. Damit kann man doch keinen Vergleich anstellen. Jedes Konzert klingt anders, weil eben ein wenig anders gemischt wird. Mitunter ist ein Anderer am Pultoder es ist ein anders Pult etc. Wer weiß wie das Signal dann für die Fernsehbilder aufbereitet wird etc. Da sind doch 10000 Faktoren beteiligt außer der Bespannung der Box. Wenns da dumpfer rauskommt dreht der Soundmensch schon weniger Höhen raus oder positioniert das Mikro minimal anders. Mal davon abgesehen ob und warum es einen Unterschied gibt. Warum bist du denn überhaupt so verbissen da hinter her?
Grüße
LöD
« Letzte Änderung: 9.03.2013 22:08 von LöD »
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben. (A.v.Humboldt)

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Offline Ricco

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Re: Soundunterschied durch Bespannstoff
« Antwort #7 am: 10.03.2013 00:45 »
Ich bin dennoch der Meinung, dass man den Unterschied dennoch wahrnehmen kann, trotz der miesen Qualität. Und dass jedes Konzert anders klingt, ist mir auch klar, aber wenn du mal ein wenig weiter gelesen hättest, hättest du vielleicht auch gelesen, dass ich Unmengen an Livemitschnitten, TV-Mitschnitten etc. verglichen habe und man einfach tatsächlich einen Zeitpunkt der von mir genannten Veränderung im Sound ausmachen kann.

Mich interessiert einfach, wie sowas zustande kommt und wie ich z. B. verhindern kann, dass mir sowas mit meinem Sound passiert - die Änderung der Frontbespannung ist eben die einzige "große" Veränderung, die passiert ist. Ich beschäftige mich seit einigen Jahren immer mal wieder mit Farin Urlaub's Sound, da mich sein früherer Sound total beeindruckt hat - nur die Frontbespannung habe ich eben niemals als möglichen Grund dafür gesehen, dass der Sound nun eben nicht mehr so gut klingt.

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Offline Dr.Dulle

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Re: Soundunterschied durch Bespannstoff
« Antwort #8 am: 11.03.2013 01:41 »
Ich bin dennoch der Meinung, dass man den Unterschied dennoch wahrnehmen kann, trotz der miesen Qualität. Und dass jedes Konzert anders klingt, ist mir auch klar, aber wenn du mal ein wenig weiter gelesen hättest, hättest du vielleicht auch gelesen, dass ich Unmengen an Livemitschnitten, TV-Mitschnitten etc. verglichen habe und man einfach tatsächlich einen Zeitpunkt der von mir genannten Veränderung im Sound ausmachen kann.

Mich interessiert einfach, wie sowas zustande kommt und wie ich z. B. verhindern kann, dass mir sowas mit meinem Sound passiert - die Änderung der Frontbespannung ist eben die einzige "große" Veränderung, die passiert ist. Ich beschäftige mich seit einigen Jahren immer mal wieder mit Farin Urlaub's Sound, da mich sein früherer Sound total beeindruckt hat - nur die Frontbespannung habe ich eben niemals als möglichen Grund dafür gesehen, dass der Sound nun eben nicht mehr so gut klingt.

Also die Beispiele für den neuen Sound klingen wirklich grottig. Da was zu vergleichen
ist nur für Harcorefreaks möglich. Und ob das mit dem Bespannstoff zu tun hat halte
ich wirklich für fraglich.
Eine andere Möglichkeite wäre übrigens, und das meine ich ,da ich selber einen leichten
Tinitus habe, ganz ernst, das sich Farins Gehör verändert/verschlechtert hätte.
Der Mann wird auch nicht jünger....?
Eventuell gibt es auch noch technische Änderungen z.B. andere Inear Hörer,
anderer Gehörschutz, andere Sender etc blah blah die du nicht einschätzen kannst.........

Gruß


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Offline Ricco

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Re: Soundunterschied durch Bespannstoff
« Antwort #9 am: 11.04.2013 10:24 »
Naja das ist es ja, der neue Sound klingt eben grottig im Vergleich zum vorherigen ;)

Aber die Tatsache dass sich Farin's Gehör verändert/verschlechtert hat, was ich mir übrigens gut vorstellen kann, erklärt in keinster Weise WIE die Soundveränderung stattgefunden hat. Nebenbei: Inears benutzt er nicht.

Fakt ist, dass sich diese Veränderung eben über alle Sounds zieht, es klingt einfach nicht mehr so punkig wie damals.