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Trace Eliot VR350

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Offline tubeampgrufti

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Trace Eliot VR350
« am: 26.03.2013 18:50 »
Guten Abend Zusammen

Ich zähle wieder einmal auf eure  :help: !
Auf meiner Werkbank liegt ein Trace Eliot VR350. Es ist allerhand defekt. Was mir aber Kopfzerbrechen macht ist, dass die 6 St. 6550C je einen Schirmgitterwiderstand von nur 22 Ohm aufweisen. So wie es aussieht wurden die mal gewechselt und ich vermute schwer, dass die orginal mal einen anderen Wert, zB. 220 Ohm oder sogar 2,2 kOhm hatten. Einer ist durchgeröstet und zudem sind zwei der sechs Endröhren tot.
Kann mir jemand sagen, welchen Wert die Schirmgitterwiderstände orginal mal hatten? Ev. hat ja jemand von euch ein Schema zur hand. Im Netz kann ich "auf die Schnelle" nichts finden.

Mit Dank für eure allfällige Unterstützung!
grüsst bruno

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Offline cca88

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Re: Trace Eliot VR350
« Antwort #1 am: 26.03.2013 20:54 »
Guten Abend Zusammen

Ich zähle wieder einmal auf eure  :help: !
Auf meiner Werkbank liegt ein Trace Eliot VR350. Es ist allerhand defekt. Was mir aber Kopfzerbrechen macht ist, dass die 6 St. 6550C je einen Schirmgitterwiderstand von nur 22 Ohm aufweisen. So wie es aussieht wurden die mal gewechselt und ich vermute schwer, dass die orginal mal einen anderen Wert, zB. 220 Ohm oder sogar 2,2 kOhm hatten. Einer ist durchgeröstet und zudem sind zwei der sechs Endröhren tot.
Kann mir jemand sagen, welchen Wert die Schirmgitterwiderstände orginal mal hatten? Ev. hat ja jemand von euch ein Schema zur hand. Im Netz kann ich "auf die Schnelle" nichts finden.

Mit Dank für eure allfällige Unterstützung!
grüsst bruno


Hallo Bruno,



angeblich ist die Endstufe identisch zum VA400

und da isch derren plan...


Ich hoffe der hilft Dir etwas ...

Grüße

Jochen


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Offline tubeampgrufti

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Re: Trace Eliot VR350
« Antwort #2 am: 26.03.2013 23:02 »
Danke Jochen!  :topjob:

Ja, der stimmt tatsächlich überein und zu meiner Ueberraschung, die 22 Ohm als Schirmgitterwiderstand stimmen auch! Ist für mein "Gefühl" schon eher wenig, aber die Herren von TE werdens wohl schon wissen. :angel:

 :gutenacht: und Gruss
Bruno

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Offline tubeampgrufti

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Re: Trace Eliot VR350
« Antwort #3 am: 27.03.2013 07:21 »
Guten Morgen

Ich habe gerade mal verschiedene Schemas mit ähnlicher Bestückung und Leistung der Endstufe angeschaut. Der SVT zB. hat auch "nur" 22 Ohm am g2. Eigentlich erwarte ich an g2 Werte so zwischen min. 100 Ohm (zB. bei EL84) bis 1,5 kOhm bei 25/30 Watt-Röhren (6L6, EL34 usw).

Kann mir mal einer erklären, wie sich der Wert des Rg2 überhaupt berechnet? Ich meine, da gabs doch schon mal nen "Fred" dazu, kann ihn aber über SuFu nicht finden.  ???

Wer weiss was dazu? Bin mal wieder für jeden Beitrag dankbar.

Grüsse euch
bruno

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Offline tubeampgrufti

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Re: Trace Eliot VR350
« Antwort #4 am: 28.03.2013 12:16 »
Naja, Forumskollegen, ich interpretiere das Schweigen mal so:
"Rg2 das unbekannte Wesen".   ::)

Wäre wirklich überrascht, aber auch sehr erfreut gewesen, wenns da eine einfache und eindeutige Antwort gegeben hätte.
So werde ich halt weiter einfach über die verschiedenen Werte in den Schemas staunen und nicht weiter darüber nachgrübeln.

Grüss Euch schön und wünsche frohe Ostern
bruno


Uebrigens ja, der Trace Eliot läuft nun wieder, das Relais für die 350 Volt Schirmgitterspannung und Ua der Treiber- und PI-Röhren hatte einen Wackelkontakt. Zwei der sechs 6550 liessen sich zudem nicht mehr aussteuern. Danke nochmals Jochen für den Tipp und Plan!  :topjob:

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Offline Fody

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Re: Trace Eliot VR350
« Antwort #5 am: 28.03.2013 15:06 »
Hallo Bruno,

Nur mal so als Idee...vielleicht ist es ja auch totaler Quatsch. ???
Der Rg2 dient ja auch, wie der Rg1, zur Vermeidung von Radioempfang etc.
Vielleicht gibt es ja einen direkten Zusammenhang zwischen min. Widerstandswert und Kapazität des Gitters über die Grenzfrequenz.

Frohe Ostern!
Gruss Casim
Wenn man nix reinsteckt, kann auch nix rauskommen!

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Offline tubeampgrufti

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Re: Trace Eliot VR350
« Antwort #6 am: 28.03.2013 16:00 »
Danke Casim, aber nachdem ich den folgenden Thread von 2011 gestern wieder gefunden habe, dachte ich, dass das Thema wohl kaum je ein Ende haben wird.

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,15545.0.html?PHPSESSID=92e5b04dcd9b457b9cd603786e85b023

Es wird (zwar schon fundiert) gerätselt und vermutet was das Zeug hält. Kann daher schon sein, dass auch Deine Vermutung zutrifft, aber es scheint, dass die Bestimmung von Rg2 irgendwie halt doch eher so geht, dass jeder Amp-Entwickler einfach wieder mal schaut, was in einer ähnlichen Situation früher schon gemacht wurde und sich bewährt hat. So ergibt sich wohl "eine Kopie von einer Kopie von ...."!

Sicher ist wohl nur, dass der Wert von Rg2 die "lokale" Gegenkopplung insbesondere bei grosser Aussteuerung und damit die maximale Aussteuerbarkeit selber beeinflusst, aber wie der Wert mit dem Effekt korreliert scheint ein "Buch mit sieben Siegeln" zu sein.

Vorostergruss
bruno

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Offline es345 (†)

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Re: Trace Eliot VR350
« Antwort #7 am: 28.03.2013 18:18 »
Hallo zusammen,

(in Anlehnung an das, was ich damals geschrieben habe, vielleicht nun etwas weniger rätselhaft ;))

Aufgabe des Gitter 2 in einer Pentode/Beam-tetrode: möglichst wenig Änderung des Kathodenstroms über einen großen Bereich unterschiedlicher Anodenspannung. Je größer die G2 Spannung, desto besser wird dieses erreicht und um so weiter läßt sich die Röhre durchsteuern.

Aber:
Der G2 Strom und damit die momentane Verlustleistung am G2 steigt stark an, wenn die momentane Spannung an G2 deutlich größer ist als die momentane Anodenspannung. Um hier eine Begrenzung zu haben, wird ein G2 Widerstand eingebaut, der die mittlere Verlustleistung am G2 auf den maximalen erlaubten Grenzwert oder weniger begrenzt. Die maximale G2 Verlustleistung entsteht bei maximaler Aussteuerung.
 
Wie bestimme ich nun den G2 Vorwiderstand:
entweder ich nehme die Werte aus vorhandenen Datenblättern oder Schaltungen ("nobrainer") oder die folgende Näherungsmethode:

Ich nehme einen Startwert, z.B. 1KOhm, stellen die von mir geplanten maximale Austeuerung ein (Ansteuerung mit Sinus)  und messe den Verlauf des  Spannungsabfalls über dem G2 Widerstand mittels Oszilloskop. Aus dem Verlauf bestimme ich den mittleren G2 Strom, aus dem Spannungsverlauf am G2 die mittlere Spannung am G2. Aus diesen beiden Werten bestimme ich annähernd die mittlere Verlustleistung von G2.

Ist dieser Wert zu hoch, heißt es entweder
Option 1: Versorgungsspannung für G2 runter oder
Option 2: G2 Widerstand erhöhen, bis die maximale Verlustleistung nicht mehr überschritten wird

Ich habe diese Methode beim meinem 400W Bassverstärker eingesetzt, sie hat gut funktioniert. Unabhängig davon habe ich optisch überprüft: G2 sollte bei maximale Ausgangsleistung nicht rötlich werden... )

Zurück zur ursprünglichen Frage, Bezug ist der von Jochen eingestellte Schaltplan.
Hier  beträgt die Anodenspannung 685V, die G2 Spannung 365V, im Verhältnis also niedrig. Hier ist offenbar in Richtung Option 1 konzipiert worden: niedrige Ug2, kleiner Rg2.

Gruß

Hans- Georg

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Offline tubeampgrufti

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Re: Trace Eliot VR350
« Antwort #8 am: 29.03.2013 16:43 »
Ahhhh, da geht doch sie Sonne auf! Sowas habe ich gesucht! Danke Hans-Georg¨ :topjob:

Das ist nachvollziehbar, werde es bei den zur Zeit in der Werkstatt vorhandenen Amps mal so interessehalber nachmessen. Braucht natürlich eine Differenzialsonde für den Oszi! Habe ich noch irgendwo rumliegen!
Kann ich doch aber auch mit einem True-RMS-Multimeter, das bei 1000 Hz noch vernünftig genau misst machen oder?

Ha, andere suchen über Ostern versteckte Eier und Nestli, ich eher "Schirmgitterleistungen"  :bier:

Danke nochmals und frohe Ostergrüsse an Alle
Bruno

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Offline es345 (†)

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Re: Trace Eliot VR350
« Antwort #9 am: 29.03.2013 17:21 »
Hallo Bruno,

Wenn Du getrennte G2 Widerstände hast, Du brauchst keine Differenzialsonde, da in der nicht aktiven Halbwelle keine Strom fließt. Schau Dir das beiliegende Bild an, unteres Oszilloskop. Dort ist die Spannung an einer der GU50 Anoden sowie die Spannung direkt am zugehörigen G2 dargestellt. Aus dem Spannungsverlauf über eine Periode kannst Du in etwa den mittleren Strom schätzen, Rg2 ist ja bekannt (in diesem Fall 470 Ohm).

Gruß Hans- Georg

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Offline 12stringbassman

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Re: Trace Eliot VR350
« Antwort #10 am: 29.03.2013 17:55 »
Wenn Du getrennte G2 Widerstände hast, Du brauchst keine Differenzialsonde, da in der nicht aktiven Halbwelle keine Strom fließt.
Hallo Hans-Georg,

das verstehe ich nicht ganz.

Grüße

Matthias
"Fachmännisch wurde genau berechnet, dass der
Starnberger See tief, seicht, lang, kurz, schmal und breit zu gleicher Zeit ist." (Karl Valentin)

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Offline tubeampgrufti

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Re: Trace Eliot VR350
« Antwort #11 am: 29.03.2013 17:57 »
Danke! Tolles Bild und tolles Equipement!

ich dachte halt, dass ich den Strom-/Sannungsverlauf am Rg2 etwas "aufgelöster" darstellen könnte. Hast aber recht für eine Abschätzung genügt das.

Supi!

Danke und Gruss
bruno

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Offline es345 (†)

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Re: Trace Eliot VR350
« Antwort #12 am: 29.03.2013 19:01 »
Zitat
"Wenn Du getrennte G2 Widerstände hast, Du brauchst keine Differenzialsonde, da in der nicht aktiven Halbwelle keine Strom fließt."

Hallo Hans-Georg,

das verstehe ich nicht ganz.

Hallo Matthias,

zunächst mal der sprachlich korrekte Text  ;D

"Wenn Du getrennte G2 Widerstände hast, brauchst Du keine Differenzialsonde, da in der nicht aktiven Halbwelle keine Strom fließt"

Was ich damit meine:

In der nicht aktiven Halbwelle entspricht die Spannung am G2 der Spannung vor dem G2 Widerstand, daraus kannst Du die Spannungsdifferenz ohne weiteres Messgerät direkt am Oszilloskop bestimmen.

Bei nur einem gemeinsamen G2 Widerstand geht's auch mit einem Voltmeter zusätzlich
an der G2 Versorgung. Der Strom gemittelte Strom muss dann noch halbiert werden.

Gruß Hans- Georg

PS: Es geht eigentlich immer ohne Differenzsonde...

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Offline tubeampgrufti

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Re: Trace Eliot VR350
« Antwort #13 am: 29.03.2013 20:47 »
Hallo Hans-Georg

Erlaubst Du mir, dass ich zur Kontrolle mal das Bild versuche zu interpretieren und ich dazu die Verhältnisse am Schirmgitter an Deinem Bsp. analysiere:

Ich lese mal so etwa eine mittlere Ug2 von 270 Volt raus
Der Spitzenstrom ist ca. 25 Volt dividiert durch den Rg2 von 470 Ohm: ergibt gut 50 mA
Daraus ergibt sich eine Spitzenleistung am g2 von etwa 14 Watt
Durch grafische Annäherung (Integration) ergibt sich dann eine mittlere Leistung von ca. 4 Watt am Schirmgitter.

Stimmt dieses Ergebnis mit den gemachten Abschätzungen in etwa? Bitte korrigiere mich, wenn ich was falsch sehe, insbesondere wenn meine Vorgehensweise der Interpretaton völlig Quatsch ist!

Danke und Gruss
bruno

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Offline es345 (†)

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Re: Trace Eliot VR350
« Antwort #14 am: 29.03.2013 21:21 »
Hallo Bruno,

Genauso hab ich es auch abgeschätzt. Der erlaubte G2 Grenzwert für die GU50 sowie EL/FL152 (gleiche Kenndaten) beträgt 5 W. Damit liege ich auf der sicheren Seite, insbesondere bei der Anwendung als Bassverstärker, der normalerweise nicht im Overdrive betrieben wird.

Bei einem Gitarrenverstärker empfiehlt sich diese Messung im Overdrive Betrieb. Ich glaube, daß einige G2 Schaltungsauslegungen bekannter Verstärker vorsichtig ausgedrückt etwas sportlich sind. Die müssen dann alle paar hundert Stunden zur "Endröhrentankstelle" ;D

Gruß Hans- Georg