Hallo zusammen,
(in Anlehnung an das, was ich damals geschrieben habe, vielleicht nun etwas weniger rätselhaft
)
Aufgabe des Gitter 2 in einer Pentode/Beam-tetrode: möglichst wenig Änderung des Kathodenstroms über einen großen Bereich unterschiedlicher Anodenspannung. Je größer die G2 Spannung, desto besser wird dieses erreicht und um so weiter läßt sich die Röhre durchsteuern.
Aber:
Der G2 Strom und damit die momentane Verlustleistung am G2 steigt stark an, wenn die momentane Spannung an G2 deutlich größer ist als die momentane Anodenspannung. Um hier eine Begrenzung zu haben, wird ein G2 Widerstand eingebaut, der die mittlere Verlustleistung am G2 auf den maximalen erlaubten Grenzwert oder weniger begrenzt. Die maximale G2 Verlustleistung entsteht bei maximaler Aussteuerung.
Wie bestimme ich nun den G2 Vorwiderstand:
entweder ich nehme die Werte aus vorhandenen Datenblättern oder Schaltungen ("nobrainer") oder die folgende Näherungsmethode:
Ich nehme einen Startwert, z.B. 1KOhm, stellen die von mir geplanten maximale Austeuerung ein (Ansteuerung mit Sinus) und messe den Verlauf des Spannungsabfalls über dem G2 Widerstand mittels Oszilloskop. Aus dem Verlauf bestimme ich den mittleren G2 Strom, aus dem Spannungsverlauf am G2 die mittlere Spannung am G2. Aus diesen beiden Werten bestimme ich annähernd die mittlere Verlustleistung von G2.
Ist dieser Wert zu hoch, heißt es entweder
Option 1: Versorgungsspannung für G2 runter oder
Option 2: G2 Widerstand erhöhen, bis die maximale Verlustleistung nicht mehr überschritten wird
Ich habe diese Methode beim meinem 400W Bassverstärker eingesetzt, sie hat gut funktioniert. Unabhängig davon habe ich optisch überprüft: G2 sollte bei maximale Ausgangsleistung nicht rötlich werden... )
Zurück zur ursprünglichen Frage, Bezug ist der von Jochen eingestellte Schaltplan.
Hier beträgt die Anodenspannung 685V, die G2 Spannung 365V, im Verhältnis also niedrig. Hier ist offenbar in Richtung Option 1 konzipiert worden: niedrige Ug2, kleiner Rg2.
Gruß
Hans- Georg