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TT66 in Stereo-Ausführung als Harfenamp

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Offline wahleman

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TT66 in Stereo-Ausführung als Harfenamp
« am: 5.04.2013 19:54 »
Hallo,

als Neuling in diesem Forum möchte ich mich zunächst kurz vorstellen.
Nach erfolgreichem Bau eines Gitarrenröhrenverstärkers, sowie eines HiFi-Röhrenvorverstärkers, möchte ich mich nun an ein weiteres Röhren-Projekt wagen. Im Rahmen eines Schulprojektes soll für die dort entwickelte "Laser-Harfe" ein Stereo-Verstärker realisiert werden.

Als Vorbild hierfür habe ich nach ausführlicher Recherce den TT66, wegen des relativ einfachen Aufbaus, sowie des wahrscheinlich ausreichenden Headrooms (Harfe nicht für Bühnenauftritte gedacht), gewählt.
Die Eingangsempfindlichkeit, sowie die Klangregelung, wird an den Signalpegel, bzw. den Frequenzgang der Harfe angepasst.
Geplant ist ein symmetrischer Aufbau des Verstärkers.

Ich wollte mich nun erkundigen, ob es sinnvoll wäre, ein gemeinsames Netzteil für beide Kanäle zu verwenden (falls ja, worauf ist bei der Dimensionierung zu achten?).
Des Weiteren denke ich über den Einsatz von KT88-Röhren nach, um einen größeren Headroom zu erzielen.

Auf Tips und Hinweise würde ich mich sehr freuen.

Vielen Dank schon im Voraus,
Emanuel

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haebbe58

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Re: TT66 in Stereo-Ausführung als Harfenamp
« Antwort #1 am: 5.04.2013 20:22 »
Hi,

ich gehe mal nur auf die KT88 ein ... eine größeren Headroom über mehr Leistung kriegst Du nur, wenn Du die Spannung ordentlich erhöhst und dann evtl. auch noch einen fetteren Ausgangstrafo nimmst ... also die Endstufe von Grund auf neu gestaltest.

Aber keine Sorge ... die Endstufe des TT66 ist auch so (in Anbetracht der Einfachheit) echt richtig laut!

Allerdings kann das SE-Prinzip auf größeren Bühnen oder im Zusammenspiel mit vielen anderen durchaus zu wenig sein. Da müssen dann PP-Endstufen mit mindestens ran.

Evtl. wäre es für dieses Projekt sogar besser, eine Hybrid-Variante zu erwägen ... Röhrenpreamp mit Transistor-/Chip-Endstufe.

Es ist aber überhaupt zu überlegen, ob man in einem Schulprojekt mit Hochspannungsschaltungen zu Werke gehen sollte ... ich gehe mal davon aus, dass da die wenigsten damit Erfahrung haben. Da spielt ja auch noch eine Fürsorgepflicht mit rein ...

Gruß
Häbbe


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Offline wahleman

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Re: TT66 in Stereo-Ausführung als Harfenamp
« Antwort #2 am: 5.04.2013 21:44 »
Vielen Dank für die schnelle Antwort!

Da die Harfe nicht für den Bühneneinsatz gedacht ist, wird die ursprüngliche Endstufe des TT66 wohl für Proberaum-lautstärke völlig ausreichend sein.

Es handelt sich um eine technische Schule mit den Schwerpunkten Elektrotechnik/Elektronik und Automatisierungstechnik; die weiteren Projektteilnehmer sind sich bezüglich der Gefahren, welche beim Umgang mit Hochspannungsschaltungen zu beachten sind, bewusst.
Des Weiteren wurde ein Sicherheitskonzept mit der betreuenden Lehrkraft aufgestellt.

Gruß
Emanuel

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Offline Holzdruide

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Re: TT66 in Stereo-Ausführung als Harfenamp
« Antwort #3 am: 5.04.2013 22:07 »
Hallo

Zu Deiner Netzteilfrage - Da die Trafos nicht gerade die günstigen Teile in einem Verstärker sind würde ich ein gemeinsames Netzteil wählen. Zur Dimensionierung gibt es ein nettes Tool.

http://www.dreamtone.org/Calculate_Current_Form.htm

Gruß Franz

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Offline wahleman

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Re: TT66 in Stereo-Ausführung als Harfenamp
« Antwort #4 am: 6.04.2013 03:19 »
Hallo Franz,

danke für dieses nützliche Tool!
Laut dem Berechnungstool wird ein Heizstrom von 3,2A benötigt, sowie ein Strom von 190,1mA für den Hochspannungskreis.

Auf Grund dieser Informationen ist meine Wahl auf den Hammond 372JX (http://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p515_Hammond-372JX.html) gefallen, welcher die Anforderungen laut Datenblatt erfüllen sollte.

Eine weitere Frage - ist eine Drossel, welche mit 200mA max angegeben ist in Ordnung, oder sollte besser eine Drossel mit höherem Maximalstrom (z.B. 300mA) gewählt werden?

Gruß
Emanuel

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Offline Holzdruide

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Re: TT66 in Stereo-Ausführung als Harfenamp
« Antwort #5 am: 6.04.2013 10:07 »
Hallo Emanuel

Ich würde die 193 J nehmen, die hat genauso die 10 Henry verträgt aber den doppelten Saft - 200mA.

http://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p89_Hammond-Drossel-193J.html

Gleichrichterröhre kann die 5AR4 sein oder auch die 5U4GB, die wird dann weniger belastet.

B+ empfielt sich am Centertap der 5Volt Heizwicklung abzugreifen, das soll eine gleichmäßigere Spannung ergeben, findet man so auch in einem Hammond Datenblatt.

Der Netztrafo passt. Was ich gegenüber der Originalschaltung anders machen würde ist nicht eine Sekundärsicherung vom CT nach Masse sondern 2 Sicherungen vor den Anoden der Gleichrichterröhre zu verbauen, zum Schutz des Trafos falls die Gleichrichterröhre ausfällt und einen Kurzschluss produziert.

Gruß Franz

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Offline wahleman

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Re: TT66 in Stereo-Ausführung als Harfenamp
« Antwort #6 am: 7.04.2013 12:04 »
Hallo Franz,

danke für den Ratschlag!
Ich werde wohl zur 5U4GB greifen. Die Absicherung wird, wie von dir beschrieben vor den Anoden der Gleichrichterröhre erfolgen.

Gruß
Emanuel

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Offline wahleman

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Re: TT66 in Stereo-Ausführung als Harfenamp
« Antwort #7 am: 7.04.2013 12:31 »
Hallo,

noch eine Frage zur Gleichrichterröhre:
Da es beim Tool zur Berechnung der auftretenden Ströme keine Auswahlmöglichkeit für die 5U4GB gibt, habe ich die 5U4B genommen. Laut dem Tool wird nun ein Strom von 201,6mA im Hochspannungskreis zu erwarten sein, welcher den Maximalwert der Drossel überschreiten würde.
Ist es nun sinnvoll, die 5U4GB zu verwenden, welche eine Drossel mit höherem Maximalstrom erfordert, oder an deren Stelle eine GZ34 zur Gleichrichtung einzusetzen?

Gruß
Emanuel

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Offline Beano

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Re: TT66 in Stereo-Ausführung als Harfenamp
« Antwort #8 am: 7.04.2013 12:40 »
Hey,

ich würde bei deinen Anforderungen auf die Gleichrichterröhre verzichten und stattdessen Dioden verbauen.
Das hat mehrere Vorteile:
- günstiger
- du kannst die Kapazität des 1. Elkos ordentlich erhöhen, was IMO unbedingt notwendig ist - das Netzteil des TT66 ist ja nicht für die doppelte Stromaufnahme ausgelegt
- etwas höhere Anodenspannung und dadurch einen Tick mehr Headroom

Ich würde die Drossel lieber etwas konservativer auslegen, so ab 220mA. Kann ruhig auch weniger als 10H haben, das machst du mit größeren Elkos wieder gut.
Die Hammond 159S sollte ausreichen und ist auch noch relativ günstig.

BTW: falls du doch eine Gleichrichterröhre willst, würde ich dieser statt 2 Sicherungen einfach 2 Schutzdioden verpassen, damit ist der NT vor einem Kurzschluss in der Röhre geschützt.

Grüße
Mathias
« Letzte Änderung: 7.04.2013 12:42 von Beano »

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Offline earnst

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Re: TT66 in Stereo-Ausführung als Harfenamp
« Antwort #9 am: 7.04.2013 12:55 »
Hallo,

Zitat
Laut dem Tool wird nun ein Strom von 201,6mA im Hochspannungskreis zu erwarten sein, welcher den Maximalwert der Drossel überschreiten würde.

da wäre etwas mehr Realitätsnähe angebracht:
1.  IRL kann der Strom durchaus noch höher als der simulierte sein - aber auch niedriger. Röhren und Halbleiter haben Toleranzen wie passive Bauteile, wobei diese einfacher spezifiziert werden können.

2. Eine Drossel geht nicht bei Überschreiten des Nennstromes um einen einstelligen mA-Betrag "kaputt" (hier lasse ich freiwillig ein Emoticon weg),
sondern die Nenninduktivität ist für Nennstrom (und ~frequenz) spezifiziert. Steigt die DC-Belastung einer Drossel, nimmt ihre Induktivität (und damit die Siebwirkung) ab, der Luftspalt der Drossel mildert den Effekt zwar, aber er ist dennoch vorhanden... Die Umkehrung gilt - in Grenzen - natürlich auch.

mfg ernst

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Offline wahleman

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Re: TT66 in Stereo-Ausführung als Harfenamp
« Antwort #10 am: 7.04.2013 17:58 »
Hallo Mathias,

mir gefällt dein Vorschlag mit den Halbleiterdioden.
Wie sollte das Netzteil deiner Meinung nach dimensioniert werden?
Beim Einsatz von Dioden sollte auch ein Standby-Schalter eingebaut werden, oder?

Gruß
Emanuel

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Offline Beano

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Re: TT66 in Stereo-Ausführung als Harfenamp
« Antwort #11 am: 7.04.2013 18:03 »
Hallo Emanuel,

ich würde die Elko-Kapazitäten mindestens verdoppeln, gleichzeitig die Widerstände R101 und R102 halbieren. Eventuell kann man mit dem 1.Elko sogar noch höher gehen.
Standby muss man auch bei Dioden nicht unbedingt einbauen, kann man aber natürlich immer. Wenn dieser allerdings nicht richtig bedient wird ist er eher kontraproduktiv.

Grüße
Mathias

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haebbe58

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Re: TT66 in Stereo-Ausführung als Harfenamp
« Antwort #12 am: 7.04.2013 18:58 »

Beim Einsatz von Dioden sollte auch ein Standby-Schalter eingebaut werden, oder?

Gruß
Emanuel

Hi Emanuel,

als Lektüre:

zum Thema Standby-Switch steht hier einiges (z.B. warum der eigentlich unnötig ist und wo man ihn - im Gegensatz zu dem meisten Klassikern - wirklich sinnvoll einsetzen kann, wenn man schon unbedingt einen haben will).

http://www.valvewizard.co.uk/standby.html

Im Allgemeinen geht die Tendenz (auch hier unter den Spezialisten) hauptsächlich dahin, dass er eigentlich immer überflüssig ist oder (so wie Mathias schon erwähnt) sogar mehr schadet als nutzt.

Gruß
Häbbe


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Offline wahleman

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Re: TT66 in Stereo-Ausführung als Harfenamp
« Antwort #13 am: 7.04.2013 19:15 »
Hi,

zunächst einmal vielen Dank für die schnellen Antworten!
Ich werde den Rat von Mathias befolgen und das Netzteil dementsprechend aufbauen, sprich mit großen Elko-Kapazitäten, sowie der Hammond 159S Drossel.

Vom Einbau eines Standby-Schalters werde ich wohl absehen (danke an Häbbe für den informativen Link!).

Gruß
Emanuel


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Offline wahleman

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Re: TT66 in Stereo-Ausführung als Harfenamp
« Antwort #14 am: 12.04.2013 07:30 »
Hallo,

ich habe einen Plan des Netzteils erstellt.

 

Nun wollte ich euch fragen, ob das NT so in Ordnung ist.
Müssen durch die höhre Anodenspannung, auf Grund des Brückengleichrichters, weitere Bauteile in der Schaltung angepasst werden?

Gruß
Emanuel