Moinmoin zusammen
ein guter Basslehrer ist richtig was Wert. Ich weiß es, weil meiner Peter (Sonntag) heißt
@Robert: Sorg dafür, dass die Klangregelung niederohmig angesteuert wird, also einen Spannungsfolger davor, entweder per Röhre (Kathodenfolger) oder per Transisor (Emitterfolger). Mit OpAmp geht auch, aber sei vorsichtig: Nicht alle OpAmps sind bei Verstärkung von 1 (Spannungsfolger) kompensiert, die schwingen dann wie blöd!
Matthias schrieb
Wenn man den EQ im ersten Post mit einem Kathodenfolger antreibt, hat der Treble-Regler eine größere Wirkung. Warum das so ist, kapiere ich im Moment auch noch nicht, aber Spice lügt da normalerweise nicht.
Ich habe mich anlässlich (m)eines Polytone Nachbaues bemüht, die Baxandall-Klangregelung zu verstehen und sogar komplett komplex durchgerechnet. Ein Paradebeispiel dafür, wie unhandlich "einfache" Schaltungen sein können: Nix Schlimmeres als lineare und maximal quadratische Gleichungen (beim "reel Machen" von Nennern), aber lange Formeln mit blöden Bruchstrichen und vielen Unbekannten
Wer die Schaltung prinzipiell verstehen will, sollte folgendes tun:
1.) Trennen
Ein Kondensator ist für "hohe" Frequenzen ein Kurzschluss, für "tiefe" Frequenzen kann man ihn aus der Schaltung streichen.
"Bässe" sind also alle Frequenzen, für die die Kondensatoren am Mitten- und Höhenregler einfach aus der Schaltung genommen werden können
Für "Mitten" gilt: Kondensatoren am Höhenregler sind Kurzschlüsse, am Bassregler sind sie gar nicht da.
"Höhen" sind die Frequenzen, in denen die Kondensatoren am Bass- und Mittenregler Kurzschlüsse sind.
Man malt also 3 Schaltbiler, jeweils eines für Bässe, Mitten und Höhen und fasst danach die sich ergebenden parallelen und hintereinander liegenden Widerstände zusammen. In jedem Schaltbild gibt es dann nur noch das Poti und die Kondensatoren für den betrachteten Frequenzbereich, die entsprechenden Bauteile der beiden anderen sind durch Festwiderstände oder Kurzschlüsse ersetzt worden.
(In der Praxis läuft das auf voneinander getrennte, sich gegenseitig nicht beeinflussende Frequenzbereiche der drei Klangregler hinaus. Auch wenn das so nicht ganz stimmt, es kommt der Wahrheit sehr nahe. Vor allem erlaubt es jedoch, die Schaltung zu verstehen.)
2.) Minima und Maxima
Jede dieser 3 entstehenden Schaltungen wird noch einmal vereinfacht: Es werden nur noch die Endstellungen des einzigen verbleibenden Potis betrachtet.
Es gibt danach nur noch Widerstände und für jede Endstellung noch eine komplexe Impedanz (was mit Kondensator)
3.) Die Eingangsspannung wird in ideale Spannungsquelle mit Innenwiderstand aufgetrennt und dann geguckt, was passiert. Dabei kann man dann auch gleich mit dem Eingangswiderstand er folgenden Stufe auf die selbe Art "spielen", es reichen wieder nur die Extremfälle: Innenwiderstand Null und Innenwiderstand "sehr groß" (unendlich = offener Zweig geht nicht, da kommt nix mehr durch, also nimmt man "größer als alles andere in der Schaltung").
Man sieht sehr schnell, dass die parallel liegenden Widerstände der gerade nicht aktiven Regler (bei Höhen also der Bass- und Mittenzweig) die Effektivität des "aktuellen" Reglers umso stärker beeinflussen
- je höher die Quellimpedanz (Ausgangsimpedanz der vorausgehenden Stufe) und
- je niedriger die Eingansimpedanz der folgenden Stufe
ist.
Also: Spannungsfolger davor, hohe Eingangsimpedanz (bei Röhrenschaltungen i.a. gegeben, daher nicht das primäre Problem) dahinter.
HTH
Martin