Also ...
das ist mein erster Amp mit EL84ern, die beiden letzten Projekte (ein Brown Eye und ein fenderisierter TSA15H hatten JJ6V6 in den Endstufen. Der modifizierte TSA15H hat die gleiche Vorstufe wie der zweite Kanal (Standard Fender Tonestack) an meinem Pro Junior, so dass ich einen mehr oder weniger direkten Vergleich habe (die Übertrager sind auch Unterschiedlich).
Im Pro Junior Kanal ist der Sound an einer 4x12 Vintage 30 Box clean und angezerrt Ok (aber nicht übermäßig toll). Richtig aufgedreht wird es schnell zu fuzzig und der Sound ist irgendwie topfig und gepresst. Wir (Blues/Rockband) spielen nicht gerade leise, aber da die Endstufenzerre erst bei ca. 14 W einsetzt - was an der Box schweinelaut ist - kommt man auch hier wieder um Bodentreter nicht herum (also wieder nix mit Röhrenverzerrung). Der zweite Kanal mit dem Fender Standard Tonestack (bei dem ich auch den Kondensator C5 im Rückkopplungszweig ausschalte, da die Endstufe mit festverdrahtetem maximalen Presence arbeitet) klingt clean und angezerrt sehr glasig und hell - eigentlich gar nicht so schlecht, aber ein bisschen zu dünn. Im Vergleich zu dem Amp mit den 6V6 sieht die Sache aber schon ganz anders aus: Die 6V6 (natürlich im Verbund mit dem anderen OT) klingt wärmer, offener und "erwachsener" - oder etwas vulgär ausgedrückt: Die hat Eier. Das selbe Spiel an einer 2x12er mit Seventy 80, nur das der Pro Junior an dieser Box besser klang als an der Vintage 30. Für mich ist die Sache sonnenklar - EL84 raus und 6V6 rein ...
Ich hab keine Ahnung, wie der Pro Junior z.B. an einer bzw. zwei P12R klingt, ich glaube aber mittlerweile, dass der Speaker hier echt den Unterschied zwischen "naja" und "es gibt doch einen Gott" machen muss.
Gruß
Gundolf