Hi ACY,
okay, dann wollen wir mal loslegen, fangen wir an mit dem
1 AufbauAuch wenn das ein bißchen konträr zum Auslöser Deines Threads geht: Ein gutes Beispiel für einen sinnvollen Aufbau liefert tatsächlich Meister Soldano mit dem SLO-100:
Ideal für kürzeste Wege ist es meiner Meinung nach, wie hier, die Vorstufenröhren zwischen der Platine als Träger der Bauteile (ich sag bewußt nicht Leiterplatte, denn dass muß es nicht sein) und den Potis anzuordnen. Ich bin, so wie Du der Meinung, Röhrensockel haben nichts auf der Platine verloren. Da ist es dann auch für die Experimentierfreudigeren unter uns einfacher, mal schnell was umzulöten.
Larry macht das mit einer Eyelet-Platine etwas klassischer (und zugegebenermaßen sehr viel ästhetischer und änderungsfreundlicher) bei seinem British Purist:
und seinem Dino 939 (vielleicht nicht ganz so aufgeräumt, ist aber wohl auch einiges drin):
Das Thema "Amp-Layout" haben wir schonmal im Thread
Fehler in der Klangregelung andiskutiert. Wir haben dazu Tube-Newbies Thread gehijacked
. Ist deswegen leider ein bißchen schwierig überschaubar. Aber jetzt haben wir ja diesen Thread dafür. Übrigens ging die Rurbik "Tech-Talk Design & Konzepte" aus der Diskussion damals hervor.
2 PotisEin anderes Thema, das im o.a. Thread andiskutiert wurde sind die Potis, die ich hier mal - in leichter Vereinfachung
- als mechanische Bauteile sehe, denn genau der mechanische Part macht ja immer wieder Probleme. Alpha-Potis haben ganz gute Qualität, offene CTS sind bei einem Vielfachen des Preises kaum besser. Aber ein wirklich guter Amp sollte - wie der SLO-100 - mit gekapselten Potis aufgebaut werden. Stephan hat bei CTS diese gefunden, eine Bezugsquelle gibt's jedoch keine:
http://www.ctscorp.com/components/Datasheets/295.pdfAlps-Potis und andere High-End-Edelteile sind dagegen in meinen Augen in einem Gittarenamp deplaziert.
3 Buchsen, SchalterGenerell sollten natürlich alle elektromechanischen Bauteile (z.B. Buchsen, Schalter, Sockel) allerbeste Qualität haben. Also keine Carling-Schalter sondern eher solche aus der 600H-Serie von APEM:
http://www.apem.de/german/pdf/I_002_009_600H_600NH.pdfZugelassen bis 400V/AC bei 10A im Dauerbetrieb
Isolationswiderstand: min. 1000MOhm bei 500V=
Spannungsfestigkeit: min. 2500V/AC zwischen den Kontakten und 2000V/AC zwischen Kontakt und Masse.
Was will man mehr?
Bei den Buchsen sind meiner Meinung nach solide Switchcraft-Teile die erste Wahl.
4 SockelBei Sockeln sollte es nur beste Qualität sein. Ich habe ähnliche wie Thomas, noch aus 80er Altbeständen. Ultrasolide Bakelitsockel. Wo man die allerdings heute noch herbekommt, weiß ich nicht.
Bei den Vorstufensockeln habe ich in letzter Zeit die von Dirk genommen. Die haben eine gute elektrische Qualität, mechanisch könnten sie allerdings etwas besser sein. Ich hab noch massenweise NOS-Noval-Sockel in sehr guter Qualität, aber leider nur für Platinenmontage
5 Kabel und LeitungenFür die normale Verdrahtung sollten Teflon oder Silikonkabel mit einem Querschnitt von mindestens 0,5mm
2 verwendet werden (gibt's bei Dirk).
Ist mal ein abgeschirmtes Kabel notwendig, sollte das nicht mehr als 100p/m Leitungskapazität haben und auch nicht zu dick und unflexibel sein, da sonst die gefahr eines Kabelbruches durch mechanische Belastung in der Verdrahung selbst besteht. Ein gutes Allround-Kabel ist z.B. RG 174 (ca. 101 pF/m, Gleichstromwiderstand: Innenleiter 39 Ohm/km, Aussenleiter 124 Ohm/km, gibt's z.B. bei ----) oder auch das
Leoni Dacar 100.
6 Chassis + GehäuseGanz einfach: Marshall-like. Chassis unten, die Röhren schauen nach oben. Aber nicht so ein Vogelkäfig wie Soldanos oder Rectos sondern schön mit einer gediegenen bezogenen Front, Lüftungsöffnung oben und hinten meinetwegen ein Gitter oder so.
Das wär's was mir erstmal einfällt, mal sehen, was noch so kommt
Gruß,
Joachim