Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

Gegenkopplung funktioniert nicht

  • 13 Antworten
  • 6969 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline Tobbe

  • Jr. Member
  • **
  • 29
Gegenkopplung funktioniert nicht
« am: 31.05.2013 12:19 »
Hallo zusammen,

ich baue derzeit an einem Gegentaktverstärker a la Williamson mit zwei KT 88.
So weit so gut. Der Verstärker funktioniert, alle Spannungen ok, Ruhestrom lässt sich einstellen.
Nur ist er noch ohne "über-alles Gegenkopplung". Diese soll laut Schaltplan vom AÜ 16 Ohm zur Kathode der ersten Triode mit 39K Ohm erfolgen.

Wenn ich den Amp einschalte, fiept es extrem laut, mal pumpt die Membran des LS sehr stark. Ruhestrom geht sehr weit hoch, dann ziehe ich den Stecker. Ohne GK geht alles wunderbar, aber die Höhen sind zu sehr im Vordergrund.

Was ich bisher versucht habe:

Anoden verpolt am AÜ angeschlossen.
Statt 39K 22K und 100K probiert.
LS Masse mit Schaltungsmasse verbunden.
GK Widerstand direkt an Sockel verlötet.

Der Schaltplan: http://www.mdbq.net/trex/t-rex_amp02.jpg

Hat alles nichts gebracht. Wenn ich langsam den Ruhestrom erhöhe, macht es aufmal Sprünge von bis 1 Volt an RK der Endröhren.
Wie gesagt, ohne verbundene GK funktioniert alles ohne Tadel!
Wäre nett wenn einer helfen kann, ich weiß nicht weiter.

Viele Grüße,
Tobbe

*

Offline Fody

  • YaBB God
  • *****
  • 824
  • Perpetuum Oscille
Re: Gegenkopplung funktioniert nicht
« Antwort #1 am: 31.05.2013 12:34 »
Hallo Tobbe,

hast du mal für die Gegenkopplung ein abgeschirmtes Kabel verwendet bzw. das Kabel mal anderst verlegt? Vielleicht streust du ja irgendwo damit ein.

Gruss Casim
Wenn man nix reinsteckt, kann auch nix rauskommen!

*

Offline es345 (†)

  • YaBB God
  • *****
  • 820
Re: Gegenkopplung funktioniert nicht
« Antwort #2 am: 31.05.2013 12:35 »
Hallo Tobbe,

das ist eine UL Endstufe. Wenn Du die Anodenanschlüsse vertauschst, musst Du die dazugehörigen G2 Anschlüsse mittauschen, sonst hast Du eine G2 Mitkopplung. Vielleicht hast Du es ja gemacht, aber zumindest nicht erwähnt.

Ansonsten: Bitte stelle Bilder vom Aufbau ein, vielleicht ergibt sich etwas beim Betrachten.

Gruß
Hans- Georg

*

Offline Tobbe

  • Jr. Member
  • **
  • 29
Re: Gegenkopplung funktioniert nicht
« Antwort #3 am: 31.05.2013 13:00 »
Hallo,

danke für die schnellen Antworten!

Das Kabel zum AÜ ist ca 20 cm lang, wollte es noch nicht kürzen da es fest am Aü ist und der Aufbau noch nicht final im Gehäuse ist.
Geschirmt ist es nicht. Das Kabel liegt extra außerhalb, und die komplette Heizung läuft mit DC,  starke Wechselfelder streuen also nicht ein.
Netztrafo ist auf der anderen Seite des Aufbaus.

G2 Anschlüsse wurden entsprechend auch getauscht. Bilder kann ich jetzt auf die Schnelle keine machen, reiche ich nach!

Viele Grüße,
Tobbe


*

Offline Fody

  • YaBB God
  • *****
  • 824
  • Perpetuum Oscille
Re: Gegenkopplung funktioniert nicht
« Antwort #4 am: 31.05.2013 17:07 »
Hallo,

Hast du die Gridstopper direkt an den Fassungen?
Testweise vielleicht auch mal R2 grösser machen und einen Gitterableitwiderstand direkt an die Fassung.
Hat die Sekundärseite des Ausgangsübertragers Massebezug?
Ansonsten mal Fotos machen!

Gruss Casim
Wenn man nix reinsteckt, kann auch nix rauskommen!

*

Offline Tobbe

  • Jr. Member
  • **
  • 29
Re: Gegenkopplung funktioniert nicht
« Antwort #5 am: 31.05.2013 17:24 »
Hallo Casim,

habe die Widerstände an den Sockeln so kurz wie möglich gehalten. Hier zwei Bilder vom GK Kabel (weiß, rechts im Bild) und die Schaltung von unten. Keine schönen Aufnahmen, der Aufbau ist auch noch nicht final  :-[ Ja, die "Masse" vom LS am AÜ lag auch schon an der Schaltungsmasse, aber die Geräusche wurden noch komischer.


*

Offline Fody

  • YaBB God
  • *****
  • 824
  • Perpetuum Oscille
Re: Gegenkopplung funktioniert nicht
« Antwort #6 am: 31.05.2013 17:50 »
Hallo,

Zitat
Ja, die "Masse" vom LS am AÜ lag auch schon an der Schaltungsmasse, aber die Geräusche wurden noch komischer.

Ich meine, die Masse des AÜ muss an die Schaltungsmasse. Sonst floatet doch die Gegenkopplungsspannung in der Gegend herum. Aber wenn du merkst dass sich Änderungen an dieser Stelle auf das Pfeifen auswirken, hast du vielleicht schonmal die richtige Stelle erwischt an der du was ändern musst. Jetzt musst du vielleicht mal schauen, wo du die Masse verbindest. Ich würds mal direkt am Kathodenwiderstand der Eingangsstufe versuchen.
Dein Massekonzept sieht, wie ich finde etwas fragwürdig aus. Und das der AÜ irgendwo auf dem Schreibtisch liegt, verbunden über viel zu lange Kabel, ist sicher auch nicht optimal.

Gruss Casim
Wenn man nix reinsteckt, kann auch nix rauskommen!

*

Offline es345 (†)

  • YaBB God
  • *****
  • 820
Re: Gegenkopplung funktioniert nicht
« Antwort #7 am: 31.05.2013 23:04 »
Hallo Tobbe,

ein "fliegender Aufbau" ist  über das Forum schlecht remote analysierbar.

mein Vorschlag:

1. Bau den OT auf das Chassis. Wenn Du Dir unsicher über die Position bist, mach eine Skizze, stell sie rein, wir helfen.

2. erstell ein strukturiertes Massekonzept. Gute Guidelines findest du hier im Forum oder im Netz in anderen Foren. Eine gute komprimierte Darstellung findest Du
z. B. hier http://music-electronics-forum.com/t33217-post305303/#post305303 als attachment. Überarbeite Deinen Aufbau dementsprechend.

Frage weiterhin und berichte.


Gruß Hans- Georg



*

Offline Tobbe

  • Jr. Member
  • **
  • 29
Re: Gegenkopplung funktioniert nicht
« Antwort #8 am: 2.06.2013 13:04 »
Hallo,

Ich meine, die Masse des AÜ muss an die Schaltungsmasse. Sonst floatet doch die Gegenkopplungsspannung in der Gegend herum. Aber wenn du merkst dass sich Änderungen an dieser Stelle auf das Pfeifen auswirken, hast du vielleicht schonmal die richtige Stelle erwischt an der du was ändern musst. Jetzt musst du vielleicht mal schauen, wo du die Masse verbindest. Ich würds mal direkt am Kathodenwiderstand der Eingangsstufe versuchen.
Dein Massekonzept sieht, wie ich finde etwas fragwürdig aus. Und das der AÜ irgendwo auf dem Schreibtisch liegt, verbunden über viel zu lange Kabel, ist sicher auch nicht optimal.

Gruss Casim

Hallo,

ich werde die Massen wieder verbinden. Leider fehlt noch das Geld für die nächste Stufe des Aufbaus, daher dachte ich mir das ich die Schaltung erstmal so aufbaue und teste. Ist meine erste Gegentaktschaltung, habe sonst immer Single Ended gebaut.
Die Masseführung hat sich bei mir eigentlich immer bewährt, 1mm dicker Silberdraht durch den gesamten Aufbau.

Danke für den Link, ich werde das Verfahren mal im Hinterkopf behalten.

Viele Grüße,
Tobbe

*

Offline chaccmgr

  • YaBB God
  • *****
  • 491
Re: Gegenkopplung funktioniert nicht
« Antwort #9 am: 3.06.2013 10:13 »
Hi,

stell doch mal einen Plan vom Netzteil oder besser vom gesamten Amp ein. Mit der DC-Heizung hatte ich auch mal gedacht, eine gute Idee gehabt zu haben. Ich hatte auch ohrenbetäubendes Pfeifen im Amp. Alle üblichen Maßnahmen haben nichts gebracht, bis ich die Heizung auf AC umgestellt habe. Seitdem ist Ruhe an der Quietschfront.

Grüße
Robert
Liebe Grüße
Robert

*

Offline Martin M

  • Sr. Member
  • ****
  • 204
Re: Gegenkopplung funktioniert nicht
« Antwort #10 am: 4.06.2013 12:43 »
Moinmoin Tobbe,

Sei mir nicht böse, wenn ich noch mal von vorne anfange, denn die Schaltung tut es ja ohne GK.
Zitat
Ohne GK geht alles wunderbar
Ich nehme an, dass du dazu nur die Verbindung R22 mit R4 oder die Leitung am AÜ gekappt hast. Dann kann es nur noch 2 Gründe geben:
- Die Werte von R22 und R4 stimmen überhaupt nicht (sehr unwahrscheinlich, trotzdem kontrollieren).
- Du hast keine Gegen- sondern eine Mitkopplung (wahrscheinlich).

Andere Fehler im Netzteil oder sonstwo in der Schaltung fallen - wegen prima Funktionierens ohne GK - aus. Die Höhenbetonung kann entweder durch die fehlende GK selbst oder durch physiologische Effekte wie ebenfalls durch die GK zu beseitigende Verzerrungen hervorgerufen werden. Ich bin sicher, dass das mit funktionierender GK besser wird.

Einerseits hast du geschrieben, dass du die Anoden- und Schirmgitteranschlüsse schon versuchsweise getauscht hast, andererseits schreibst du, dass dies deine erste Gegentakt-Endstufe ist. Nochmal die Bitte um Verzeihung, wenn ich dich mit Selbstverständlichkeiten quälen sollte.

- Die Anoden- und Schirmgitteranschlüsse der beiden Halbwellen-Teile (im Schaltplan der oberen und unteren Endröhre) und auch
- die Sekundärseite des Ausgangsübertragers  müssen richtig verschaltet sein.
- Die Gegenkopplung muss phasenrichtig abgenommen werden.

Ich empfehle dir im folgenden Messungen unter Anodenspannung. Nachdem du schon Eintakt-Endstufengebaut hast, weißt du, dass du dabei sehr vorsichtig sein musst und vor Arbeiten am AÜ die Netzteilelkos (über einen Widerstand zwischen 1 und 10kOhm) entladen musst.

0.) Sekundärseite AÜ
Die Masse des Lautsprecheranschlusses muss an die Schaltungsmasse (alle "Gnd" müssen da hin), sonst hat die GK kein Bezugspotential!
Ich gehe davon aus, dass die Sekundärseite des AÜ richtig verdrahtet ist, kontrollier das zur Sicherheit noch mal. Es ist nicht egal, ob die Anschlüsse im Schaltbild "16/8/4/COM" oder"COM/4/8/16" liegen.

1.) Primärseite AÜ
Erst mal ohne Gegenkopplung lassen:

1.a) Kannst du an einen 2-Kanal-Oskar kommen? Dann Verstärker ohne GK an. Überprüfen, ob die Anoden- und Schirmgitter-Anschlüsse jeder Halbwelle in Phase sind (müssen gegen Masse gemessen bei Aussteuerung immer in Phase sein).

1.b) Falls kein 2-Kanal Oskar: Bei nicht angeschlossenem AÜ (und vom Netz getrennten Amp) durch Messen mit einem (sehr) empfindlichen Ohmmeter rausfinden, welche Anschlüsse zueinander passen.

Dann enstprechend die Primärseite des AÜ mit den Endröhren verbinden. Danach sollte - noch ohne GK - bei keiner Aussteuerung irgendein Heulen oder Quietschen vorliegen.

2.) Phase der GK
Erst wenn das OK ist, die GK anschließen: Heult es immer jetzt wieder?
Dann sowohl Anoden- als auch Schirmgitter-Anschlüsse der beiden Halbwellen am Ausgangsübertrager tauschen: Anodenanschluss obere wird Anodenanschluss untere und umgekehrt, Schirmgitter obere wird Schirmgitter untere und umgekehrt.

3.) Nur, falls es danach immer noch heult:
GK wieder ab (am AÜ lassen, die Verbindung R22 / R4 trennen)
Wie hoch ist die bei Aussteuerung an R4 abfallende Wechselspannung (ohne Gleichanteil, mit Oskar oder mit Multimeter bei Ton < 200Hz im Wechselspannungsbereich messen)?
Freies Ende von Widerstand R22 über einen Test-Widerstand von 470 Ohm an Masse legen und über diesem Test-Widerstand die selbe Messung durchführen.

HTH (und nochmals sorry, falls ich dich "massiv unterfordert" haben sollte!)

Martin
« Letzte Änderung: 4.06.2013 12:46 von Martin M »

*

Offline Tobbe

  • Jr. Member
  • **
  • 29
Re: Gegenkopplung funktioniert nicht
« Antwort #11 am: 5.06.2013 16:16 »
Hallo,

Der Vollständigkeit wegen noch der Plan vom NT:
http://www.mdbq.net/trex/trex_ps.jpg

danke für eure Antworten.
Hi,

stell doch mal einen Plan vom Netzteil oder besser vom gesamten Amp ein. Mit der DC-Heizung hatte ich auch mal gedacht, eine gute Idee gehabt zu haben. Ich hatte auch ohrenbetäubendes Pfeifen im Amp. Alle üblichen Maßnahmen haben nichts gebracht, bis ich die Heizung auf AC umgestellt habe. Seitdem ist Ruhe an der Quietschfront.

Grüße
Robert

Ich denke dann würde der Amp auch ohne GK quietschen. Final sollen die Endröhren aber mit AC laufen, ist auf Dauer zu viel Verlustwärme vom Gleichrichter.

Ich bin heute mal wieder zum Löten gekommen. Habe an den G2 Pins noch je 120 Ohm 5 Watt angelötet, als Schwingschutz. Brachte aber nur mäßigen Erfolg.

Moinmoin Tobbe,

Sei mir nicht böse, wenn ich noch mal von vorne anfange, denn die Schaltung tut es ja ohne GK.Ich nehme an, dass du dazu nur die Verbindung R22 mit R4 oder die Leitung am AÜ gekappt hast. Dann kann es nur noch 2 Gründe geben:
- Die Werte von R22 und R4 stimmen überhaupt nicht (sehr unwahrscheinlich, trotzdem kontrollieren).
- Du hast keine Gegen- sondern eine Mitkopplung (wahrscheinlich).

Nein nein im Gegenteil danke für den großen Text! So hat man nochmal alles vor Augen.
Ich habe eben mal den GK-Widerstand kräftig erhöht, auf 390 K. Dann war Ruhe :topjob:
Dann bin ich schrittweise runtergegangen, 200K sind Minimum ansonsten geht es wieder los.

Der Bass ist wesentlich knackiger, die Membrane wabbelt weniger.
LS liegt nun auch an GND.

Ein Oszilloskop habe ich leider nicht, ich frage mal in meiner FH an ob die ein altes verleihen würden. Bin so relativ "blind" unterwegs.
Der AÜ ist richtig verdrahtet, habe einen Hammond 1650 NA da ist alles farblich gekennzeichnet.

Aber der Amp brummt mit der 200K GK nun etwas mehr als vorher.

Viele Grüße

*

Offline Martin M

  • Sr. Member
  • ****
  • 204
Re: Gegenkopplung funktioniert nicht
« Antwort #12 am: 6.06.2013 11:36 »
Moinmoin Tobbe,

schön, dass es geklappt hat!

Da es jetzt mehr brummt also ohne GK, wird dieses Brummen - wenn es wie ich vermute 100 Hz sind, spiel mal ein tiefes "G" dagegen, das sollte der nächstliegende Ton bei A=440Hz sein - jetzt an der Masseführung oder der Führung des Signals vom AÜ an R22 liegen. Abgeschirmte Leitung zwischen AÜ und R22 ist definitiv nicht verkehrt, die Abschirmung natürlich nur an einem Ende an Masse legen! Guck dir überhaupt die Masse an, da du ja jetzt was verändert hast: Du hast den LS richtigerweise an Masse gelegt. Hat z.B. deine Lautsprecherbuchse Massekontakt über das Gehäuse (beliebt bei Klinkenbuchsen)? Dann da isolieren, besser überhaupt Speakon nehmen...
Trotzdem nie in der Nähe des Netzteiles, besonders Trafo, Gleichrichter und erstem Glättungskondensator irgendwas verlegen: Abschirmung hilft gegen die elektrischen Anteile der dort herrschenden Felder, nicht jedoch gegen deren blöderweise größere magnetischen Anteile.

Wenn er ohne GK "ruhig" war, solltest du ihn mit GK (mindestens fast) genau so ruhig bekommen.

HTH

Martin

*

Offline Tobbe

  • Jr. Member
  • **
  • 29
Re: Gegenkopplung funktioniert nicht
« Antwort #13 am: 7.06.2013 16:48 »
Hi,

denke das es wohl an der Masseführung liegt, es wird Zeit das ich das Geld fürs Chassis zusammenbekomme (bin nur Student zurzeit).
Dann wird alles sauber aufgebaut. Werde noch weiter rumexperimentieren. Vielen Dank euch allen für eure Hilfe  :)

Viele Grüße