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Niedervolt-Experimente
bea:
Mhmm, Zeitüberschreitung beim Editieren.... also nochmal....
Wie man sieht, habe ich das zweite System für einen DC-gekoppelten Katodenfolger verwendet. Im Detail durchgemessen habe ich die Schaltung nicht mehr.
Mit der verwendeten ECC81 von EH erreichte ich eine Gesamtverstärkung von knapp 10 - schon recht deutlich unter dem, was die erste Stufe für sich allein bringt. Der Eingangswiderstand bleibt natürlich gering; auch wenn ein Katodenfolger bei dieser geringen Betriebsspannung ebenfalls suboptimal funktionieren dürfte, sollte die Ausgangsimpedanz nicht mehr ganz so groß ausfallen.
Auf dem Oszilloskop sah eigentlich alles recht gut aus - Übertragung sauber und breitbandig.
Interessiert hat mich vor allem ein Test mit realem Material - Ausgang direkt in einen Kleinmixer, Abhören über Kopfhörer.
a) passive E-Gitarre, PAF: wie zu erwarten war, extrem dumpf, taugt nicht mal für eine Jazzgitarre.
b) Niederimpedanz-Tonabnehmer. Sowas habe ich vor kurzem für eine experimentelle Gitarre hergestellt. Der Tonabnehmer sollte eine Eingangsimpedanz von 2.5-3 kOhm sehen, sonst würde die Resonanzüberhöhung zu stark:
Hier klang die Schaltung sehr schön - voll, warm, dynamisch - deutlich besser als die herkömmlichen Röhrenbooster. Vor allem der luftige, fast schon akustische Ton des Tonabnehmers wurde sauber wiedergegeben.
Was lerne ich daraus: mit heutigen Röhren scheint der Betrieb an 12 V mehr Stress als Nutzen zu bereiten. Warum auch muss man ausgerechnet Röhren mit kleinen Spannungen betreiben als sie in höherwertigen Halbleiterschaltungen üblich sind?
Daraus ergibt sich für mich der nächste Schritt: was verändert sich, wenn ich den 7812 nur für die Heizung verwende und die Klemmenspannung für die Anoden an dessen Eingang abgreife? Mit einem Netzteil, das z.B. 15V AC liefert, wäre ja mit sehr geringem Mehraufwand deutlich höhere Spannungen möglich.
bea:
--- Zitat von: SvR am 24.06.2013 05:55 ---Hast du mal die Messungen mit anderen ECC81/2 wiederholt (gleicher Hersteller, andere Röhre/ anderer Hersteller)?
--- Ende Zitat ---
Diese Messungen nicht, aber frühere - da hatte ich zwei ECC82 von JJ frei. Alle vier Trioden gaben ein recht ähnliches Bild ab, hätten aber in einer realen Schaltung individuell eingestellt werden müssen. Ich habe noch eine zweite ECC81 in der Kiste, möchte die aber erst später einsetzen, wenn die Spannungen etwas höher sind.
SvR:
Salü,
--- Zitat von: bea am 26.07.2013 12:33 ---Diese Messungen nicht, aber frühere - da hatte ich zwei ECC82 von JJ frei. Alle vier Trioden gaben ein recht ähnliches Bild ab, hätten aber in einer realen Schaltung individuell eingestellt werden müssen.
--- Ende Zitat ---
Danke für die Rückmeldung. Meine Erfahrungen gehen in eine ähnliche Richtung.
--- Zitat von: bea am 26.07.2013 12:25 ---Mit einem Netzteil, das z.B. 15V AC liefert, wäre ja mit sehr geringem Mehraufwand deutlich höhere Spannungen möglich.
--- Ende Zitat ---
Oder wie wärs mit nem Printtrafo mit 2x24V. Die unteren 24V für die Heizung (über Schaltregler* oder bei zwei Doppeltrioden die Heizung jeweils auf 12,6V verdrahten und dann beide Heizungen in Serie) und dann nochmal 24V drauf, damit man für die Anode auf insgesamt 48V kommt -> sollten nach dem Gleichrichten ca. 60VDC sein.
mfg Sven
*da gibts ja fertige kleine Module
haebbe58:
Hi,
ich misch mich nochmal ein ....
bevor man da ewig mit zu niedrigen Spannungen rumexperiementiert und damit doch nur (teilweise faule) Kompromisse eingeht, ist doch Dirks VPump geradezu prädestiniert für kleine einfache Schaltungen mit wenig Stromhunger und in kompakten Abmessungen. Aber dann hat man zumindest Hochspannung und betreibt die Röhren im idealen Bereich. Man muß dann nur noch eine einfache 12 Volt Speisung mit mindestens 0,5 Ampere bieten ...
Das ist doch die ideale Lösung
Gruß
Häbbe
bea:
Hallo Häbbe,
wenn man keine Gründe zum Vermeiden von Hochspannung hat, hast Du da sicherlich recht.
Mir gehts aber momentan gar nicht so sehr um ein bestimmtes Gerät, sondern in erster Linie darum, ein Gefühl dafür zu bekommen, ab wann eine Röhre einigermaßen normal funktioniert. Eigentlich will ich das schon seit über 30 Jahren wissen - seit wir im Physikunterricht Röhren behandelt hatten.
@Sven: die 15 V AC sind dem 7812 geschuldet, der sich auf der Gleichrichterplatine befindet. Bei dieser Gelegenheit dann auch mal einen Spannungsverdoppler aufzubauen, würde ich aus purem Interesse dann auch noch machen.
Ich weiß, für echte Geräte gibt es viele andere sinnvolle und gut praktikable Lösungen. Aber hier gehts nicht um Geräte, sondern um Neugier.
Und wenn oder besser falls dann zufällig eine Lösung herauskommen sollte, die ich in einer Gitarre einsetzen kann (KEINE Hochspannung, nur eine Gleichspannung kann übers Kabel zugeführt werden...), dann freu ich mich. Wenn nicht, isses auch gut. In der gezeigten Gitarre ist eh kein Platz für eine Röhre, sogar der Op-Amp-Buffer liegt schon fertig in der Kiste.
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