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Niedervolt-Experimente

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Offline bea

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Re: Niedervolt-Experimente
« Antwort #30 am: 27.01.2016 01:09 »
Nach langer langer Zeit mache ich mal hier weiter:

Ich habe die Stromversorgung dahingehend modifiziert, dass ich die Anodenspannung am Eingang des 7812 abnehme. Anders als früher wird ein Steckernetzteil mit 15V~ verwendet. Unter der Belastung durch die Heizung einer Röhre stellt sich am zusätzlichen Abgriff eine Spannung von 20,0V ein (im Leerlauf 21 V).

In einer einfachen Testschaltung - Ra=100 kOhm, Rk=4.7 kOhm, Rg=820 kOhm ergibt sich mit den beiden Röhren, die ich auch früher verwendet hatte:

ECC81 EH:

Ua=13.6 V
Ug=0.191 V

ECC82 JJ:

Ua=14 V
Ug=0.193 V

Verglichen mit den Werten für eine Betriebsspannung von 12,6 V sieht das doch schon sehr viel besser aus!
Für eine praktische Anwendung müsste jetzt wohl der Arbeitswiderstand so weit vergrößert werden, dass die Aussteuerbarkeit größer wird und auch ein größerer Katodenwiderstand vorgesehen werden. Also schnell nochmal den Lötkolben anwerfen...
Liebe Grüße

Beate

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Offline Laurent

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Re: Niedervolt-Experimente
« Antwort #31 am: 27.01.2016 02:09 »
Hallo Bea,

Schön, dass du mit den LoV-Schaltungen weitermachst.  :topjob:

In der Tat müssen die Anoden und Kathodenwiderlinge deutlich vergrößert werden, damit etwas rauskommt. Mit meinem 12K5 SE-Amp habe ich damit sehr gute Ergebnisse bekommen (ich hänge nochmal den Schaltplan zur Info). Die Spannung liegt bei mir aber bei ca. 25V.
Mit JJ's komischerweise habe ich keine sehr gute Ergebnisse gehabt. Mit EH hingegen lief das problemlos. Du könntest auch eine 12AY7 von EH ausprobieren. Diese ist in meinem Amp als V1 fest eingebaut. Sie liefert gute Ergebnisse bei so wenig Spannung, dennoch haben sie genug Gain und sind (bei gleicher Schaltung) nicht so basslastig wie die 12AU7.

Gruß,
Laurent

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Offline bea

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Re: Niedervolt-Experimente
« Antwort #32 am: 27.01.2016 02:26 »
Hallo Laurent,

inzwischen habe ich noch ein wenig weitergemessen. Die Ergebnisse passen recht gut zu den Werten, die sich in Deinem Plan zeigen. Und natürlich komme ich auf die gleiche Schlussfolgerung: 25 V ist besser. Das zeigen auch die folgenden Daten deutlich:

diesmal nur für die ECC81 - die JJ ECC82 ist eine Idee schlechter:

Ra=220k, Rg=4.7k:

Ua=11.5 V
Ug=0.13 V

Ra=220k, Rg=39k:

Ua=15 V
Ug=0.52 V

Hier zeichnet sich wohl grob ab, wie der doch immer noch recht kleine erzielbare Katodenstrom limitierend wirkt. Die Aussteuerbarkeit im letzten Fall entspricht sowohl eingangs- als auch ausgangsseitig recht gut den Sollwerten, die Dirk im Banana-Booster mit "alten", "guten" Röhren für 12.6 V Betriebsspannung angegeben hatte. Mit aktuellen Röhren benötigt man dazu eben 20 V. Mehr ist natürlich besser.

Hattest Du eigentlich auch mal die 12AT7 von EH ausprobiert? Es wäre schon spannend, den Unterschied zur 12AY7 zu sehen. Aber lass mich mal spekulieren: limitierend dürfte hier wohl vor allem die Emissionsfähigkeit der Katode sein. Ob es da wesentliche Unterschiede zwischen den kleinen Doppeltrioden eines Herstellers gibt?


Was das für mich bedeutet: noch weiß ich ja nicht, wie sauber die Anodenspannung ist, die ich da vor dem 7812 abgezweigt habe. Wenn ich Glück habe, kann ich mit den vorhandenen Teilen einen kleinen Booster für meinen Bass aufbauen, den ich vors Mischpult klemme. Und wenn nicht, muss ich mir was ausdenken - ich würde dieses Frühjahr eigentlich gerne den G-2000 zum Laufen bringen und das LoV-Zeugs sinnvoll zusammenlöten.

Liebe Grüße

Beate

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Offline Laurent

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Re: Niedervolt-Experimente
« Antwort #33 am: 27.01.2016 02:36 »
Die 12AT7  hatte ich nicht ausprobiert.
Weswegen die EH's für LoV besser als die JJ's geeignet sind kann nur ans Material der Kathode liegen. Mit den Chinesischen, die ich hier habe, läuft es auch. Ich kann mir gut vorstellen, dass eine 12AT7 von EH auch gut passt.

Falls du aber etwas tolles mit NOS-Röhren bauen möchtest, kannst du auch eine 12U7 oder gar eine ECC86 versuchen. Im Amp hatte ich 12U7 drin aber durch meine Schaltung empfand ich zuviele Bässe. Mein kleiner Treter (TubeKick) läuft mit einem 12V Schaltnetzteil und eine 12U7 als V1. Das passt sehr gut und liefert locker 6Vpp als Ausgangssignal!
Ist schon komisch, weil genau gestern habe ich die Schaltung vom TubeKick angepasst  :)

Gruß,
Laurent

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Offline bea

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Re: Niedervolt-Experimente
« Antwort #34 am: 27.01.2016 02:52 »
Laurent: die meisten dieser Röhren, gerade die interessanteren (ECC86, aber auch die ECC88, die ja von Haus aus ebenfalls für nicht ganz so hohe Spannungen ausgelegt ist), sind ja leider nur für 6 V Heizspannung ausgelegt.

Gerade habe ich noch was anderes probiert: eine alte ECC81 von Telefunken, mit ziemlich vielen Betriebsstunden auf dem Buckel. Ich bilde mir ein, dass eine neue ECC81 von EH in meinem Mywatt besser klingt als dieses Exemplar.

Schaltung wie oben, Ra=220k, Ug=39k:

Ua=13.5 V
Ug=0.85 V

Sogar diese wohl schon deutlich gealterte Röhre emittiert offensichtlich deutlich besser als aktuelle Röhren.
Liebe Grüße

Beate

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Offline Laurent

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Re: Niedervolt-Experimente
« Antwort #35 am: 27.01.2016 03:04 »
Ja, die ECC86 ist für 6V, hatte ich vergessen. Das war der Grund weshalb ich die 12U7 verwendet hatte...

Ich verfolge deine Bemerkung nicht.
Du meinst, dass die EH besser klingt als die TFK, wobei die TFK besser emittiert?

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Offline bea

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Re: Niedervolt-Experimente
« Antwort #36 am: 27.01.2016 03:11 »
Ich schrieb ja, dass ich mir das einbilde.
Die EH klingt wohl etwas straffer, und das kommt vor allem im Bassking (wo die TFK früher drin war), aber wohl auch im Mywatt besser.

Aber in beiden Fällen reden wir ja nicht vom starved mode, sondern vom Normalbetrieb mit nicht allzu hohen Anodenströmen, jeweils in den PIs der Geräte. Im Normalbetrieb dürfte die Emissionsfähigkeit der Katoden dazu mehr als ausreichen und deshalb kaum noch ein Kriterium sein (vielleicht für den Erwartungswert der Lebensdauer…)
Liebe Grüße

Beate

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Offline Wuffenberg

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Re: Niedervolt-Experimente
« Antwort #37 am: 27.01.2016 11:59 »
Ohne jetzt den ganzen Thread gelesen zu haben,  aber müssten nicht Pentoden sich besonders gut für LoV eignen? Bei den Troden sinkt ja die Anodenspannung bei Aussteuerung stark ab, die Pentode hätte dagegen noch das Schirmgitter zum Beschleunigen.

Gruss,  Tom

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Offline bea

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Re: Niedervolt-Experimente
« Antwort #38 am: 27.01.2016 12:55 »

Ja klar kann man das.

Und weil die Ströme klein sind, kann man sich sogar vorstellen, dass man die Gitter zweckentfremdet: Betriebsspannung aufs Steuergitter, Ansteuerung übers zweite Gitter und dann übers Schirmgitter nochmal beschleunigen...

Aber ich würde mich jetzt total verzetteln, wenn ich damit auch noch begänne. Weil in ein paar Wochen und Monaten größere Hausrenovierungen und ein Umzug anstehen, möchte ich meine Kruschelkiste etwas leerer bekommen. Und das bedeutet, dass ich an den Baustellen systematisch weiterarbeite.

Jetzt steht m.E. vor allem an, dass ich untersuche, wie sauber die Anodenspannung ist und nach Möglichkeit versuche, zwei Gain-Stufen aufzubauen.

Falls das nicht klappen sollte, ist meine Idee, am Steckernetzteil parallel zu der momentane Gleichrichterschaltung noch einen Spannungsverdoppler für die Anodenspannung anzuflanschen. Dann hätte ich mehr als 40 V zur Verfügung.

Liebe Grüße

Beate

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Offline Holzdruide

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Re: Niedervolt-Experimente
« Antwort #39 am: 27.01.2016 13:08 »
Hallo

Bei einer Pentode kann man -
Steuergitter fix an eine negative Spannung legen und die Röhre über das Schirmgitter steuern.

nennt sich enhanced Mode

Quelle der Weisheit Jogis Röhrenbude Synola 509 Verstärker.
Ein Amp der absolut keinen C im Signalweg hat

Ich schätze mal vorsichtig das müsste auch mit wesentlich kleineren Spannungen funktionieren.

Gruß Franz

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Offline bea

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Re: Niedervolt-Experimente
« Antwort #40 am: 27.01.2016 13:37 »
Ja.

Hier geht es allerdings konkret darum, das Steuergitter positiv zu machen, so daß es Elektronen "ansaugt" und in die Umgebung "schießt".

Ganz praktisch steht derartigen Experimenten momentan im Weg, dass mein Netzteil die 12,6-V-Versorgung eines Banana-Booster Bausatzes ist. Daher bin ich (fürs erste) auf Röhren angewiesen, die mit 12 V geheizt werden können.

Wenn das klappt, kann man weitersehen.
Liebe Grüße

Beate

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Offline bea

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Re: Niedervolt-Experimente
« Antwort #41 am: 27.01.2016 15:38 »
So, alle Projekte dürfen ruhen.

Oszi kaputt...
Liebe Grüße

Beate

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Offline Wuffenberg

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Re: Niedervolt-Experimente
« Antwort #42 am: 27.01.2016 17:48 »
Das mit der Kaskade wollt ich auch grad vorschlagen. Klappt prima. So erzeuge ich den Bias in TB IV.

Na und was hat dein Oszi? Die Dinger sind meiner Erfahrung nach einfach zu reparieren, wenn diskret aufgebaut.
Good luck, 
Tom

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Offline bea

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Re: Niedervolt-Experimente
« Antwort #43 am: 27.01.2016 20:45 »
Habe zufällig ein nicht mehr ganz taufrisches Oszi made in UdSSR erstanden, das allerdings ebenfalls justiert werden muss (es läuft durch). Aber das, was ich sehen wollte, kann man sehen. Mir gings um die Brummspannung, die auf der Anode anliegt. Die ist doch ganz erheblich. Ohne eine ordentliche Versorgung brauche ich gar nicht erst weiterzumachen.

Bilder vom defekten Hameg will ich die Nacht mal produzieren.
« Letzte Änderung: 27.01.2016 20:50 von bea »
Liebe Grüße

Beate

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Offline bea

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Re: Niedervolt-Experimente
« Antwort #44 am: 27.01.2016 23:08 »
Hier mal Screenshots von meinem spinnenden Oszi. Eingespeist ist ein Sin von O(1 kHz) bei gemessenen 1 V. Beide Kanäle zeigen identisches Verhalten.



Wenn ich die Empfindlichkeit höher stelle, siehts so aus (hier auf dem zweiten Kanal).



Mein letzter Einsatz war, den Komponententester auszuprobieren. Der erwies sich als defekt - keine Vertikalablenkung.
Liebe Grüße

Beate