Moinmoin zusamen,
Jürgen schrieb:
Ich denke keiner - außer Ingo - hat bisher aus Fachinteresse einen AÜ abgewickelt.
Doch, ich
und zwar teils aus reiner Neugierde und teils weil ich damals als HiWi in einem Uni-Institut an eine Trafowickelmschine (und einen mit dieser Maschine erfahrenen Techniker!) kam.
Es gibt eine Menge Literatur und auch im Internet gute Informationen zum Wickeln von Trafos, sowohl für Netzteile als auch Ausgangsübertrager. Persönlich bevorzuge ich Lehrbücher aus der "Röhrenhochzet".
Um es kurz zu machen: Von den 5 oder 6 von mir "geschlachteten" AÜs war nicht die Hälfte so gewickelt (genauer: geschachtelt) wie das laut Lehrbuch hätte sein sollen. Alle diese AÜs kamen nicht aus Gitarrenverstärkern, sondern aus Radios (Eintakt, der in Deutschland Klassiker mit EL84) und ELA-Verstärkern (2 x EL34-Klasse), die durchaus nicht schlecht waren.
Ich selber bin der Überzeugung, dass ein AÜ so viel oder so wenig am Sound tut wie ein Pickup. Ebenso bin ich überzeugt, dass - technisch vernünftige Auslegung vorausgesetzt - es in beiden Fällen nur um Nuancen geht. (Wobei beim Pickup natürlich größerer Spielraum herrscht, Ein- und Mehrspuler z.B. haben beim AÜ kein Analogon, das mit den Nuancen bezieht sich bei Pickups also auf vergleichbaren Aufbau und vergleichbare Impedanzen)
Es ist und bleibt Geschmacksache, besonders wenn man - was prinzipiell geht - die technisch vernünftige Auslegung verlässt und z.B. eisenmäßig "falsch" dimensioniert.
Ich selber habe nicht genug Geld, um alle Möglichketen auszuprobieren und gehe daher von Design-Bauteil-Kombinationen aus, die mir schon prinzipiell gefallen. An denen "spiele" ich dann.
Einem Vergleich zwischen verschiedenen AÜs an der selben Schaltung würde ich übrigens niemals ohne Messschriebe glauben. Dass alle AÜs im Test das passende Übersetzungsverhältinis haben müssen und in der Testschaltung jede Über-Alles-Gegenkopplung aus der Sekundärseite abgeklemmt ist, setzt ich ohnehin für einen Ernst gemeinten Vergleichstest voraus:
Martin