ich habe hier ein paar kommerzielle Schaltungen mit indirekt beheizten Gleichrichterröhren (EZ80 / EZ150) wo den Gleichrichterröhren, auch wenn die maximal erlaubte UfK noch nicht ausgeschöpft wurde, eine eigene massefreie Heizwicklung gegeben wurde. Der Hintergrund dazu ist für mich nach wie vor der, dass auch aus der glühenden Heizwendel einer indirekt beheizten Röhre ebenso Elektronen emittiert werden. Hat diese Heizwendel dann einen Massebezug ist sie negativer als die zu beheizende Katode, die ja das gleichgerichtete "Plus-Potential" trägt (und quasi die Anode bildet) ist die Funktion einer Diode und folglich Stromfluß gegeben. Ich probiere es bei Gelegenheit mal aus, ob und welcher Stromfluß zwischen indirekt beheizter Katode und Heizwendel möglich ist.
Ich erinnere mich an ein (Dioden)Experiment aus meiner Jugendzeit, wo ich eine defekte Biluxlampe zur Diode machte. Sprich der intakte Fernlichtglühfaden wurde zur (Glüh)Katode erklärt und der interne Schirm vom Ablendlicht wurde zur Anode gemacht. Sobald der Fernlichtglühfaden zu glühen begann entstand über eine angelegte Gleichspannung Stromfluß.
Nichts anderes sehe ich bei einer Gleichrichterröhre zwischen Heizwendel und indirekter beheizter Katode.
Gruß Frank
Hallo Frank,
im von Hans-Georg verlinkten Datenblatt der EZ 81 steht ausdrücklich, dass unter der Bedingung, dass die Katode positiv gegenüber der Heizung ist, eine maximale Katoden-Heizfaden-Spannung von 500 V zulässig ist. Darauf sollte man sich, zumindest bei Röhren aus alter Fertigung, verlassen können.
Dein Experiment mit der Bilux-Lampe habe ich vor Jahren ebenfalls praktiziert. Der Unterschied zur EZ 81 (und anderen »modernen« Röhren ist jedoch, dass der Wendel in der Lampe mit etwa 2700K leuchtet gegenüber etwa 1000K des Heizfadens in einer Röhre mit Oxidbeschichtung der Katode. Dank der hohen Temperatur in der Lampe wird die Austrittsarbeit der Elektronen so weit abgesenkt, dass tatsächlich Emission stattfindet. Oxidkatoden sind beschichtet zum Zweck einer niedrigen Austrittsarbeit auch bei niedrigen Temperaturen.
Bisweilen sind in den Datenblättern unterschiedliche Grenzwerte der Katoden-Heizer-Spannung angegeben, und zwar abhängig von der Polatität. Der Grenzwert bei negativer Katode ist hierbei wegen der durch die Beschichtung reduzierten Austrittsarbeit stets niedriger als bei positiver, da der Faden kein aktive Beschichtung trägt und daher nicht emittiert.
Beste Grüße!