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Warum gibt es manche gefragte Röhrentypen nicht als Neuproduktion?

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Offline bea

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Ich halte die EL844 sowieso für sinnlos.

Ich wüsste auch kaum, was ich mit der Röhre anfangen könnte (vielleicht eine kleine Gitarrenendstufe für einen der originalen AÜs aus meinem Valve Junior?). Allerdings traue ich die Einschätzung der Sinnhaftigkeit vor allem den Händlern zu - die kennen ihre Verkaufszahlen. Aus dem Bauch heraus halte ich sie eher für ein Nischenprodukt.

Eine gute ECC808 hingegen hätte sicherlich im HiFi-Bereich ihre Chance... (und frei verdrahtet aufgebaut wären ja auch  Sockelkonversionen kein allzu großes Thema...).

Zitat
Röhrentyp wie die EL503 oder die EL3010, also Röhren, die bei niedriger Anodenspannung und/oder geringer Gitterwechselspannung gute Leistungen bei einem Klirr, der sich in Grenzen hält, erzielen.
Die EL503 sehe ich ja noch ein ... aber was brächte bei einer Neuentwicklung eine EL3010 gegenüber der ja wieder gebauten EL156? Dann doch wohl eher die YL 1350 oder YL 1260 für die ganz hartgesottenen...

Nein im Ernst - auch wenn wir kreativ rumspinnen hat es m.E. einen Sinn, das mit einem Mindestgefühl für den Markt und in bezug zu Alternativen zu tun.
Liebe Grüße

Beate

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Offline Günthergünther

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Die EL503 sehe ich ja noch ein ... aber was brächte bei einer Neuentwicklung eine EL3010 gegenüber der ja wieder gebauten EL156? Dann doch wohl eher die YL 1350 oder YL 1260 für die ganz hartgesottenen...

Hallo,
die EL156 gibt es mWn nur von Shuguang, dort lässt die Qualität aber ziemlich zu wünschen übrig.
Leute, die mit der YL1350 oder 1260 liebäugeln, sollten sich mal die 813 anschauen. Eine Senderöhre, die zwar höhere Spannungen benötigt, jedoch Leistungen bis 490W im AB1 Betrieb bringt, bei einer Gitterwechselspannung von 64Veff.
Mit Einem LTP am Eingang und SRPP Treiberstufen sicherlich machbar. Aber mal ernsthaft, wer braucht solche Leistungen?
Grüße, Thomas

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Stone

  • Gast
[…] jedoch Leistungen bis 490W im AB1 Betrieb bringt, bei einer Gitterwechselspannung von 64Veff.
Mit Einem LTP am Eingang und SRPP Treiberstufen sicherlich machbar. Aber mal ernsthaft, wer braucht solche Leistungen?
[…]

Schauen wir mal auf den Mesa Boogie 400+ Bassamp, der sich doch einiger Beliebheit erfreut hat, als "Alternative" zum SVT - da sind, meine ich, 8 EL34 oder 6550 (?) in der Endstufe.

Stellen wir uns also mal vor, wir könnten fast 1 kW mit 4 Endröhren fahren … für die Basser doch ein Traum, oder?

Gruß, Stone

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Offline kugelblitz

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Schauen wir mal auf den Mesa Boogie 400+ Bassamp, der sich doch einiger Beliebheit erfreut hat, als "Alternative" zum SVT - da sind, meine ich, 8 EL34 oder 6550 (?) in der Endstufe.

IMO warens im 400+ sogar 12 Stück 6L6, wie auch in der Strategy (für Gitarre etwas overkill und alles andere als ein Leichtgewicht).

Gruß,
Sepp

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Stone

  • Gast
Kann gut sein, Sepp - ein Bekannter spielt so ein Teil und neben Gewicht sind da auch jede Menge Röhren drin.

Grusd, Stone

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Offline kugelblitz

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Kann gut sein, Sepp - ein Bekannter spielt so ein Teil und neben Gewicht sind da auch jede Menge Röhren drin.

Ich dachte schon du wolltest Klang sagen :devil: BTW kenn die Strategy auch nur von einem Bekannten. Hab ziemlich blöd geschaut als er mir gesagt hat ich solle einmal das Rack hochheben ;)

Gruß,
Sepp

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Offline Vix Noelopan

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Die EL503 sehe ich ja noch ein ... aber was brächte bei einer Neuentwicklung eine EL3010 gegenüber der ja wieder gebauten EL156? Dann doch wohl eher die YL 1350 oder YL 1260 für die ganz hartgesottenen...

Hallo,

man beachte, dass es sich bei EL 3010, YL 1260 und YL 1350 um extrem steile Röhren handelt(e). Der Umgang mit ihnen ist wahrlich nicht trivial, die Stabilisierung des Arbeitspunktes erfordert insbesondere bei fester Gittervorspannung einigen Aufwand.

Beste Grüße!

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Offline bea

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Deshalb und weil die alten Röhren in Audio-Anwendungen eh extrem exotisch waren, hat es vermutlich sehr viel mehr Sinn für einen Hersteller , den KTs jenseits der 88 noch eins draufzusetzen. Falls KT120 und KT150 erfolgreich werden.
Liebe Grüße

Beate

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Offline Martin M

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Moinmoin zusammen,

es mag uns wehtun, aber Röhren sind kommerziell out, teilen dieses Schiksal mit weit moderneren Halbleitern wie - im folgenden nur mich irgendwie betreffende Beispiele - Logik-ICs (74922 zum direkten Umwandeln von Tastendrücken in BCD-Codes, dem 556, egal ob als Doppel-555 oder der andere), Spezial-ICs für elektronische Musikinstrumente (Hauptoktavteiler, Oktav-Frequenzteiler, Rhythmusgeber, Tastenkontakte, CEM-ICs, TDA1022 und vor allem SAD1024), ICs für Verstärker (LM391, STK-Typen) und Netzteile (723, H-Version der Dreibeiner), OTAs (ich werde den guten alten 3080 echt vermissen) und womöglich auch bald dem BF245.

Alles wünschenswert, aber kommerziell nicht sinnvoll, was dann eben auch zu dem in Jogis Röhrenbude beschriebenen Ende führt, so erging es übrigens auch der Dampfmaschine, womit die Frage des Thread:
Zitat
Warum gibt es manche gefragte Röhrentypen nicht als Neuproduktion?
schon beantwortet wäre.

Schade ist das sicher und dem Reparateur tut es wirklich weh, es ist aber für Entwickler - egal ob privat oder kommerziell - mindestens meiner Meinung nach kein Beinbruch:

So ist z.B. der wenn auch nicht einzige, so doch primäre Sinn der EL503, nämlich eine Art "EL34 mit deutlich größerer Steilheit = Spannungsverstärkung" darzustellen, heute nicht mehr wirklich wichtig. Und von zwei HiFi-Verstärkern, einem mit einer EL503 und einem mit EL34, die "deutliche Klangunterschiede" zeigen, ist übrigens mindestens einer kaputt, ganz egal, was die "Fachblätter" schreiben ;D :devil: ;D

Bei Verstärkern für Musikinstrumente wird im Blindtest ein Unterschied der Schaltung oder des Speakers unterschiedliche Röhren ganz deutlich überdecken bis unhörbar machen. Das gilt nach meiner Erfahrung sogar, wenn sich der Röhrenvergleich auf das Austauschen von EL34 gegen 5881 oder KT88 gegen 6550 beschränkt, von "richtiger" Schaltungsanpassung ganz zu schweigen.

Ich selber habe einen 4 x KT88-Amp, der mir außer beim Tragen sehr viel Spaß macht. Den Mehrverbrauch an Elektrizität trage ich finanziell als gehobenen Snobismus, mal sehen, wie lange noch... Wenn ich ganz ehrlich bin, ist der Reidmar von EBS aber genauso gut: Selbes Pfund, schönes Komprimieren, klingt geil und wenn man entsprechend einstellt sogar vom Sound her mehr als nur grob vergleichbar. Trotzdem liebe ich Röhren und habe keine Lust, ganz ehrlich zu sein  ::)

Mehr als 200Watt mit Röhren aufzubauen, halte ich außer für akademische und Spaßzwecke für daneben, weil man normalerweise gerade deren Eigenschaften im Grenzbereich ausnutzen will, was die auch dafür üblichen maximal 50/200Watt als Röhren-Gitarren/Bassamp sinnvoll erscheinen lässt. Und so sehr ich auf den Twin Reverb stehe (es gibt nix Besseres fürs Rhodes und Jazz. OKOK, von mir aus auch für C&W) kommt selbst der cleane Metallica-Sound aus den Halbleitern des Roland Jazz Chorus.

All das natürlich nur die Meinung von:

Martin