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Erstlingsversuch: Modifizieren eines VHT Special 6

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Offline Poppy Man

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Servus Forumsmitglieder,

nachdem ich Jahre lang nur Effektgeräte gebaut und modifiziert habe will ich nun meinen VHT Special 6 modifizieren und ein wenig mehr Lebendigkeit einhauchen. Den Schaltplan (im Anhang) habe ich schon studiert und vergleichend mit einem Princeton 5F2A mich dazu entschlossen ihn ein wenig Richtung Tweed zu drücken. Mir fehlen am Amp bassresponse und Mitten hauptsächlich.
Vorneweg hab ich mir einen 5W 47k Widerstand verbunden mit 2 Krokodilklemmen zusammengebaut um die großen Elkos zu überbrücken und somit zu entladen, nachgemessen wird natürlich mit meinem Voltcraft vc155. Vom Netz getrennt sollte nun ja dem Spaß nichts mehr im Wege stehen.
Überlegt habe ich mir das komplette Blackface Tonestack inkl. dem Boost rauszuwerfen (habe ich mal im Schaltplan eingezeichnet), im selben Zug werde ich auch das billige Volume Poti austauschen. Als Substitution für das Tonestack soll ein 0,02uf rein, C11 würde ich am liebsten rauswerfen, bin mir da aber nicht sicher.
Ich hatte auch vor den Kathodenbypasskondensator der ersten Triode auf 25uf (wie beim Princeton) zu setzen um ein wenig mehr Basswiedergabe zu bekommen. Die fehlende Feedback Loop (welche ja im Princeton vorhanden ist) dürfte ihn ein wenig champ like wilder machen, gibt es eine Möglichkeit die Vorstufenzerre ein wenig zurückzunehmen?
Diese ist mir beim Anspielen (besonders voll aufgerissen) zu harsch und unharmonisch.

Ich würde mich über statements und Vorschläge zu Verbesserungen sehr freuen. Falls jemand schon Erfahrungen mit einem ähnlichen Umbau hatte wäre das natürlich super, besonders im Hinblick auf die Auswirkung einzelner Änderungen.




Freundliche Grüße

Max





P.S. habe ausversehen im falschen Forumsteil gepostet, sollte eigentlich in den Einsteigerbereich... wäre nett wenn mich jemand verschiebt =)
« Letzte Änderung: 30.11.2013 15:45 von Poppy Man »

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Offline Christoph

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Re: Erstlingsversuch: Modifizieren eines VHT Special 6
« Antwort #1 am: 30.11.2013 20:00 »
Also ich hab an dem auch schon "rumgeschraubt":

1. würde ich den immer "leerspielen",
d.h. Standby anlassen, ausschalten, noch ein paar Akkorde reinhauen --> das zieht i.d.R. die Elkos eingermassen leer
-->dann nochmal kurz mit Voltmeter kontrollieren
(geht so halt schneller...)


2. die Anodenwiderstände R3 u. 4 auf ca. 100k erniedrigen reduziert Gain
--> also länger clean

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Stone

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Re: Erstlingsversuch: Modifizieren eines VHT Special 6
« Antwort #2 am: 1.12.2013 00:28 »
Hi

Ich kenne ja weder den einen noch den anderen, aber ich würde ...

- R3, R4 auf 180k, 120k oder 100k setzen
- R13 auf 100k erhöhen
- VR1 auf 250k oder 500k
- VR2 rauswerfen
- R8, R17 ggf auf 1k8 oder 2k2 erhöhen

Aus meiner Sicht ist VR1 in der Hauptsache für den "Crunch" verantwortlich - ich habe ähnliche Erfahrungen in Fender-Cleans gemacht, wo ein 500k "Gain" noch alles clean belässt, ein 1Meg "Gain" schon deutlichen Crunch bringt.

Gruß, Stone

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Offline Poppy Man

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Re: Erstlingsversuch: Modifizieren eines VHT Special 6
« Antwort #3 am: 1.12.2013 01:16 »
Schonmal vielen Dank für die Vorschläge. Den Tipp mit R3 bzw. R4 werde ich aufjedenfall umsetzen.
Zudem werde ich mal beides ausprobieren, entweder das Tonepoti rausnehmen und das blackface stack modifizeren oder das komplette blackface stack rausnehmen. Vielleicht gefällt mir das Mittenloch am Ende doch ganz gut. ;D

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Stone

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Re: Erstlingsversuch: Modifizieren eines VHT Special 6
« Antwort #4 am: 1.12.2013 08:41 »
Hi

Schau Dir mal z.B. den Engl Blackmore an - der hat für den Cleanchannel lediglich ein Gainpoti, wenn man so will.

Gruß, Stone

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Offline cca88

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Re: Erstlingsversuch: Modifizieren eines VHT Special 6
« Antwort #5 am: 1.12.2013 10:04 »
Also ich hab an dem auch schon "rumgeschraubt":

1. würde ich den immer "leerspielen",
d.h. Standby anlassen, ausschalten, noch ein paar Akkorde reinhauen --> das zieht i.d.R. die Elkos eingermassen leer
-->dann nochmal kurz mit Voltmeter kontrollieren
(geht so halt schneller...)


2. die Anodenwiderstände R3 u. 4 auf ca. 100k erniedrigen reduziert Gain
--> also länger clean

Christoph,

bei genügend Elkokapazität, kann der Vorschlag mit dem "Leerspielen" mächtig in die Hose gehen. Bei dem Amp ist er gottseidank vollkommen überflüssig. Standby auf "Operate" lassen und ausschalten genügt, da er einen Bleeder hinter dem Standby hat.

Wenn er aber im Standby  (also ohne Anodenspannung) ausgeschaltet wird, dann wird es wirklich gefährlich, da vor dem Standby noch ein Ladekondensator sitzt...Nur der Vollständigkeit halber...

Warum wetter ich hier rum? Wenn es mit dem "Leerspielen" nicht hingehaut hat - und man misst an der falschen Stelle,dann..... Keine Angst - alles schon mal passiert.

Mir ist es viel lieber, ich messe die Spannung und sehe wie/dass sie sich abbaut. Krokoklemme an der Anode der Eingangsröhre auf Masse funktioniert übrigens prima. Da ist dann der Entladewiderstand bereits eingebaut. Ansonsten: 10k - 50k Widerstand in eine Strippe einlöten und damit entladen.... Schraubenzieher  ist lustig, funkt(ioniert) auch nett. Die Elkos werden es einem danken

Grüße

Jochen

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Offline bea

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Re: Erstlingsversuch: Modifizieren eines VHT Special 6
« Antwort #6 am: 1.12.2013 10:47 »
Schonmal vielen Dank für die Vorschläge. Den Tipp mit R3 bzw. R4 werde ich aufjedenfall umsetzen.

Dabei dürfte das Ändern von R3 wenig bringen, zumindest in bezug auf den Pegel, ab dem die Übersteuerung einsetzt - übersteuert wird in diesen Schaltungen ja vor allem die Endstufe, in zweiter Linie dann *vielleicht* noch ein klein wenig die zweite Stufe.

R4 kann dann sogar noch etwas kleiner als 100 k werden; der Verstärker wird dann etwas weicher, "komprimierter" klingen. Die Gridstopper R16 und R19 sind vielleicht ein bisserl klein. Das könnte noch zu blocking distortions führen - das war in meinem Valve Junior der Fall. Sie dürfen ruhig *deutlich* größer werden.
Liebe Grüße

Beate

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Offline Poppy Man

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Re: Erstlingsversuch: Modifizieren eines VHT Special 6
« Antwort #7 am: 1.12.2013 12:20 »
Christoph,

bei genügend Elkokapazität, kann der Vorschlag mit dem "Leerspielen" mächtig in die Hose gehen. Bei dem Amp ist er gottseidank vollkommen überflüssig. Standby auf "Operate" lassen und ausschalten genügt, da er einen Bleeder hinter dem Standby hat.

Wenn er aber im Standby  (also ohne Anodenspannung) ausgeschaltet wird, dann wird es wirklich gefährlich, da vor dem Standby noch ein Ladekondensator sitzt...Nur der Vollständigkeit halber...

Warum wetter ich hier rum? Wenn es mit dem "Leerspielen" nicht hingehaut hat - und man misst an der falschen Stelle,dann..... Keine Angst - alles schon mal passiert.

Mir ist es viel lieber, ich messe die Spannung und sehe wie/dass sie sich abbaut. Krokoklemme an der Anode der Eingangsröhre auf Masse funktioniert übrigens prima. Da ist dann der Entladewiderstand bereits eingebaut. Ansonsten: 10k - 50k Widerstand in eine Strippe einlöten und damit entladen.... Schraubenzieher  ist lustig, funkt(ioniert) auch nett. Die Elkos werden es einem danken

Grüße

Jochen


Aha, habe garnicht auf den Entladewiderstand geachtet (dürfte ja R25 sein im Schaltplan). Sicherheitshalber wollte ich sowieso bei allen großen Elkos messen, falls nötig an den beiden Ärmchen eines Kondensators den Entladewiderstand anhängen, dank R25 sollte sich das ja errübrigen, messen werde ich lieber trotzdem.


Sollte blocking distortion auftreten, dann weiß ich nun wenigstens wo ich ansetzen muss, dankeschön bea.
Scheint bisher noch in Ordnung zu sein, nur ist mir der Amp einfach zu direkt in der Zerre, hätte gerne so ein tweedlike weichen Attack, etwas lose Bässe. Inwieweit das mit dieser Schaltung zu machen ist...
Werde mich nun Donnerstag-Freitag erstmal an die schon vorgeschlagenen Dinge (Vielen Dank!) setzen und schauen wie sich das niederschlägt, auch im Ansprechverhalten.

Natürlich schreibe ich dann hier kurz das Update, weitere Anmerkungen sind immernoch willkommen.  :)


Grüße

Max
« Letzte Änderung: 1.12.2013 12:22 von Poppy Man »

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Offline Poppy Man

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Re: Erstlingsversuch: Modifizieren eines VHT Special 6
« Antwort #8 am: 2.12.2013 15:18 »
Empfiehlt es sich bestimmte Kondensatoren bzw. Elkos zu nutzen für den Umbau? Oder einfach nur spannugsfest?

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Offline Christoph

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Re: Erstlingsversuch: Modifizieren eines VHT Special 6
« Antwort #9 am: 2.12.2013 16:52 »


Mir ist es viel lieber, ich messe die Spannung und sehe wie/dass sie sich abbaut. Krokoklemme an der Anode der Eingangsröhre auf Masse funktioniert übrigens prima. Da ist dann der Entladewiderstand bereits eingebaut. Ansonsten: 10k - 50k Widerstand in eine Strippe einlöten und damit entladen.... Schraubenzieher  ist lustig, funkt(ioniert) auch nett. Die Elkos werden es einem danken

Grüße

Jochen

Ja gut, wenn man jetzt aber den Stand-By zu hat,
sieht man auch nur wie sich die Elko nach Schalter entladen.
C42 hätte dann ja immer noch "Dampf". Oder wie?



@Max: wenn Du den Tonestack "deaktivieren" willst, dann wird sich das in etwa so anhören wie die Boost-Funktion--> lässt sich übrigens sehr schön mit TONESTACKCALCULATOR visualisieren
Also wenn Du R22 auf 500k erhöhst, ist der Tonestack so gut wie aus, nur Höhen werden sehr geringfügig gesenkt.
« Letzte Änderung: 2.12.2013 17:10 von Christoph »

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Offline bea

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Re: Erstlingsversuch: Modifizieren eines VHT Special 6
« Antwort #10 am: 2.12.2013 17:15 »
Genau so. Deshalb könntest Du ja auch darüber nachdenken, das sinnvoller zu gestalten.  Vielleicht sogar zu allererst - Safety first.

Unabhängig davon gehört es einfach dazu, sich anzugewöhnen, die Elkos manuell zu entladen - egal ob die Kiste, an der man gerade schraubt, einen Bleeder hat oder nicht.

Liebe Grüße

Beate

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Offline cca88

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Re: Erstlingsversuch: Modifizieren eines VHT Special 6
« Antwort #11 am: 2.12.2013 18:10 »
Ja gut, wenn man jetzt aber den Stand-By zu hat,
sieht man auch nur wie sich die Elko nach Schalter entladen.
C42 hätte dann ja immer noch "Dampf". Oder wie?

C42 hätte noch mächtig Dampf.

Du willst das aber jetzt nicht als Begründung dafür , daß "Leerspielen" besser ist anführen?

wow



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Offline Poppy Man

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Re: Erstlingsversuch: Modifizieren eines VHT Special 6
« Antwort #12 am: 3.12.2013 00:12 »
Gut das wäre natürlich ne Idee, ich kloppe R22 auf 1MOhm. Dann würde ich noch das Tonestack ein wenig modden, wie Stone schon anmerkte, mehr Bass durch R13 auf 100k, die Mitten da lassen wo sie sind, dafür aber R10,R12 jeweils auf ca. 120k. Das dürfte ja Treble Poti auf Mittelstellung entsprechen? Ich hoffe ich hab das mir richtig zusammengereimt  ;D
Wie stark beeinflussen die Gridstopper eigentlich den Klang, ist das zu vernachlässigen?  Wie beeinflusst C14 den Charakter?

Als ich am Wochenende mal die Kondensator und deren Entladung gemessen habe, gabs keinen Unterschied zwischen "leerspielen" und einfach ausschalten (ohne Standby). Inwiefern sich das verallgemeinern lässt, keine Ahnung. Mit eingeschaltetem Standby sollte dann das erste Cap nach den Gleichrichterdioden von der restlichen Schaltung getrennt sein, somit auch mehr Spannung bzw. Ladung über längeren Zeitraum halten.


MfG

Max

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Offline snyder80

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Re: Erstlingsversuch: Modifizieren eines VHT Special 6
« Antwort #13 am: 3.12.2013 01:36 »
Hi Max,

zum Tonestack: schau Dir mal das Programm "Duncan TSC" an, da kannst Du die typischen Tonestacks als Software simulieren und die Werte ändern. 120k-120k düfte eher 3/4 oder mehr des Treblepoti entsprechen. Denn bei Fender-like Schaltungen wird eher ein Log statt lin Poti verwendet...

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Offline Poppy Man

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Re: Erstlingsversuch: Modifizieren eines VHT Special 6
« Antwort #14 am: 3.12.2013 02:11 »
Hi Max,

zum Tonestack: schau Dir mal das Programm "Duncan TSC" an, da kannst Du die typischen Tonestacks als Software simulieren und die Werte ändern. 120k-120k düfte eher 3/4 oder mehr des Treblepoti entsprechen. Denn bei Fender-like Schaltungen wird eher ein Log statt lin Poti verwendet...



hm, ok. Dann sollte etwa 30% des Maximalwiderstandes Poti auf Mittelstellung bedeuten. Also R13 = 75k , R10/R12 = 175k\75k? Ich hoffe diesmal ist es richtig.
Was mich auch wundert an dem Schaltplan des VHT, sollte C10 nicht 47nf sein, eingetragen sind aber 473nf, oder übersehe ich gerade was?