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Blues Deluxe (1995) - Reparatur oder PTP-Umbau auf AB763 Clone?

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Offline Kurt

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Hallo Meikel,

sorry für die lange Sendepause. Ich war zwischendurch im Urlaub weg und hatte dann einigen beruflichen Stress ...

Du hast Recht: der mit "Presence" betitelte Regler in meinem Amp hat kaum Wirkung.

Den Schaltplan habe ich um das ungeliebte Wort bereinigt. Besser so?

Gruß
Kurt
Der Ton kommt aus den Fingern, der Sound aus dem Amp

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Offline Striker52

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 ??? ??? ??? ??? ??? Wo hast du den Schalplan bereinigt? Ich sehe bei R40 immer noch "Presence".
Gruß Axel

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Offline Kurt

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Hallo Axel,

Das ist ein Missverständnis. Ich entfernte das Wort "Gleichstromspannung" und schrieb "Gleichspannung".

Presence lasse ich so stehen, denn auf meiner Amp-Frontplatte steht diese Bezeichnung. Ich werde da demnächst die Schaltung so ändern, dass die Bezeichnung korrekt ist.

Momentan hat der Regler ja praktisch Null Wirkung, regelt also auch keine Color, da kann ich genausogut Presence stehen lassen.  ::) ;D

Gruß
Kurt
Der Ton kommt aus den Fingern, der Sound aus dem Amp

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Offline Kurt

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Hallo Gemeinde,

ich habe jetzt die Presence-Regelung überarbeitet und dazu sämtliche Widerstandswerte der Gegenkopplung geändert. Dabei habe ich mich an die Werte vom Blues Deluxe angelehnt, schließlich sind sich die Endstufe des BD und z.B. des BF-Vibroverb (AB763 mit 6L6-Röhren) ja sehr ähnlich und der OT in meinem Klon stammt ja aus dem Blues Deluxe.
Aber die Wirkung des Reglers ist auch jetzt nicht durchschlagend, es sind nur die Obertonfrequenzen, die sich etwas verändern lassen.

Außerdem habe ich den Koppelkondensator C15 zwischen Masterregelung und dem Eingang zum  Endstufentreiber von 0,01 auf 0.022 µF verdoppelt. Der Amp liefert mir jetzt wie gewünscht ein bißchen mehr Bässe.  :guitar:

Der BD ist tatsächlich der flexiblere Amp. Logisch: mit 2 Kanälen und Fußschalter. Auch der Reverb klang etwas neutraler, nicht so blechern, so dass man ihn weiter aufdrehen konnte. Der Röhrenhall will viel feiner dosiert werden und wird ganz schnell zuviel. Vielleicht erhöhe ich den Vorwiderstand vor der Halltreiberröhre noch weiter. Denn oberhalb 2/3 der Volumestellung gibt's immer noch diesen unleidigen harten Fuzz.
Aber Clean-Sound bis der Arzt kommt geht natürlich nur mit dem Clon.  8)

Groovigen Grooß
Kurt
Der Ton kommt aus den Fingern, der Sound aus dem Amp

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Offline Kurt

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Hallo Gemeinde,

mittlerweile hatte ich die Möglichkeit, den Amp auf zwei Sessions ein wenig auf Bühnentauglichkeit zu testen.

Während er bei der ersten Session sich gut bewährte und auch brav durchhielt, gab's auf der zweiten Session ein massives Problem: nach dem Zuschalten des Standby-Switches stellte sich nach ca. 1 Minute ein übles, lautes, rumpeliges Rauschen ein, so als ob bei einem Plattenspieler die Nadel auf dem blanken Plattenteller laufen würde ... ich dachte erst an eine defekte Endstufenröhre. Also daheim die Röhren getauscht - aber das war's nicht: wiederum nach kurzer Zeit, keine 20 Sekunden, war das Rauschen  wieder da. Es spielt dabei keine Rolle, ob eine Gitarre eingestöpselt ist oder nicht.

Weiß jemand Rat?  :help:  Wie lange brauchen  Sieb-/Lade-/Kathoden-Kondensatoren, bis sie aufgeladen sind? Oder könnte das ein thermisches Problem sein?

Vielen Dank für eure Hilfe

groovigen Grooß
Kurt
Der Ton kommt aus den Fingern, der Sound aus dem Amp

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Offline jacob

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  • Rote Amps klingen besser!
Moin Kurt,

ich rate jetzt mal spontan:
ein Silver Mica ist defekt, z.B. im Tonestack  8)
Überprüf' einfach mal, ob im Signalweg, wenn's wieder mal rauscht, DC zu messen ist, wo keine sein sollte  :police:

Oder die "amerikanische Methode" verwenden: alle verbauten Micas (einen nach dem anderen!) gegen einen neuen Mica oder einen anderen Kondensatortyp austauschen  O0

Könnte natürlich auch eine kalte Lötstelle sein oder "Kabel ab" :P

Gruß

Jacob
« Letzte Änderung: 22.05.2014 07:45 von jacob »
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline cca88

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Hallo Gemeinde,

mittlerweile hatte ich die Möglichkeit, den Amp auf zwei Sessions ein wenig auf Bühnentauglichkeit zu testen.

Während er bei der ersten Session sich gut bewährte und auch brav durchhielt, gab's auf der zweiten Session ein massives Problem: nach dem Zuschalten des Standby-Switches stellte sich nach ca. 1 Minute ein übles, lautes, rumpeliges Rauschen ein, so als ob bei einem Plattenspieler die Nadel auf dem blanken Plattenteller laufen würde ... ich dachte erst an eine defekte Endstufenröhre. Also daheim die Röhren getauscht - aber das war's nicht: wiederum nach kurzer Zeit, keine 20 Sekunden, war das Rauschen  wieder da. Es spielt dabei keine Rolle, ob eine Gitarre eingestöpselt ist oder nicht.

Weiß jemand Rat?  :help:  Wie lange brauchen  Sieb-/Lade-/Kathoden-Kondensatoren, bis sie aufgeladen sind? Oder könnte das ein thermisches Problem sein?

Vielen Dank für eure Hilfe

groovigen Grooß
Kurt

Hallo Kurt,

heißt das, daß das Problem erst einmal aufgetreten ist?

Wenn es wieder auftritt, überprüf ob es sich durch irgendeinen Regler beeinflussen läßt.

Grüße

Jochen

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Offline Kurt

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Hallo zusammen,

danke für die schnellen Tipps!
Das Rauschen tritt jetzt jedesmal auf, innerhalb der ersten 2-3 Sekunden nach dem Anschalten des Standby "regelt" es sich hoch. Es lässt sich mit jedem Regler beeinflussen, also auch schon mit  Treble-/Bass/Middel- und Volume-Regler. Das bedeutet doch, dass das defekte Bauteil im Signalweg vor dem Treble-Regler sitzen müßte, oder?

Gruß
Kurt
Der Ton kommt aus den Fingern, der Sound aus dem Amp

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Offline jacob

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  • Rote Amps klingen besser!
Hi Kurt,

wie sieht's denn nun mit DC (z.B. an den Potis) aus?
Wie ich bereits schrub: miss' doch einfach mal...  ;)

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

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Offline Kurt

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Hallo Jacob,

sorry, dass das bei mir immer so lange dauert, aber die Amp-Bastelei hat bei mir nicht Prio 1 und noch dazu war ich zwischendurch auch nicht im Lande.

Also, ich habe mit meinem bescheidenen Digital-Multimeter Gleichspannungen gemessen (alle Regler des Tone-Stacks waren zugedreht, kein Signal lag an der Input-Buchse an):
     4 bis 8 Volt DC zwischen Masse und dem Punkt zwischen C2 (das ist der 250 pF Silver-Mica Treble-Kondensator) und dem Treble-Poti
     dieselbe Spannung zwischen Ein- und Ausgang des Treble-Potis
     0 V zwischen Ein- und Ausgang des Bass-Potis
     0 V zwischen Ein- und Ausgang des Middle-Potis

Ein Tausch der V1-Röhre hatte keine Wirkung.

Ich vermutete also, dass der 250 pF Silver Mica defekt ist ...
Zufällig - mein Bauelemente-Sortiment ist nämlich nahezu Null - hatte ich einen 220 pF Keramik-Scheibenkondensator rumliegen, allerdings ohne dessen Nennspannung zu kennen. Ich hab ihn provisorisch eingebaut - und nach dem Anschalten scharf beobachtet, ob er nicht zu qualmen anfängt   :P  oder mit einem Knallen/Knacken gerechnet - aber es blieb alles ruhig. Gitarre eigestöpselt und - geht! Kein Rauschen mehr! Der Silver Mica vor dem Treble-Poti war also der Übeltäter. Klasse Tipp, jacob!!! Danke!!  :topjob:  Wie kamst du da drauf? Hast du solche Erfahrungen schon öfter gemacht?

Es ist bzw. war der einzige Silver Mica, der in meinem Amp als Gleichspannungsentkoppler an einer Röhrenkathode eingesetzt ist und unter so hoher Gleichspannungsbelastung steht. Sind die Silver Micas oder allgemein Glimmerkondensatoren da ein wenig anfällig? Wäre hier ein Keramik-Scheibenkondensator zuverlässiger?
Leider gibt's die nicht mit genau 250 pF, sondern nur als 220 oder 270 pF. Welcher Wert wäre anzuraten?
(Der, den ich provisorisch eingebaut habe, ist mir zu unsicher, ich werde ihn auf jeden Fall wieder ersetzen)

Danke + Gruß
Kurt

Der Ton kommt aus den Fingern, der Sound aus dem Amp

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Offline jacob

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Moin Kurt,

freut mich, dass ich bei Deinem Problem richtig geunkt habe  ;)
Klar, bei nagelneuen Bauteilen rechnet man ja auch mit sowas nicht  :P
Und es stimmt, ich hatte leider schon häufiger Silver Micas verbaut, die unter "DC Leakage" litten. Sowohl braune als auch schwarze...
Interessanterweise waren das allesamt keine NOS- Micas.
 
Daraufhin hatte ich dann seinerzeit meinen kompletten "Silver- Mica- Bestand" (ca. 100 Stück) an 500VDC durchgeprüft.
Ernüchterndes Ergebnis: ca. 20 Prozent Ausschuss!
Seitdem meide ich diese Dinger und verwende einfach NOS- Styroflex- Kondensatoren :topjob:

Ist halt wie mit dem berüchtigten "Tweed- Disease":
die Fehlersuche ist kein Problem mehr, nachdem man sich "beim ersten mal" (wohlgemerkt: als Hobby- Bastler in der Prä- Internet- Ära  ;)) einen Wolf gesucht hat und dann irgendwann endlich hinter die Ursache gekommen ist :facepalm:


Gruß

Jacob
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Offline Volka

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Moin...

ich wärme das hier mal etwas auf...obwohl so kalt isses nun auch nicht   ;D   "neuer" PRS SE 20 Amp (Combo) : C9 defekter (rotbrauner) 500pF SM ! Der ließ von den 162 VDC so um die 16V durch. Hatte das bisher weder bei den hellbraunen noch bei den dunkelbraunen SM, und bei den wenigen schwarzen die ich verbaut habe gab's auch noch keine Probleme.

Gruß,
Volka

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Offline Kurt

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Hallo Volka, hallo Jacob,

bei mir war es ein schwarzer Silver Mica, der nicht ganz gleichspannungsfest war. Ich hab ihn mittlerweile ersetzt durch einen Wima Folien-Kondensator 220 pF (FKP-2 220P). Damit läuft der Amp. Sind gar nicht überall zu kriegen: nicht-keramische Kondensatoren im pF-Bereich mit Gleichspannungsfestigkeit von >100 V. Styroflex gibt's noch seltener im Handel.

Gruß
Kurt

Der Ton kommt aus den Fingern, der Sound aus dem Amp

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Offline Kurt

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Hallo zusammen,

nachdem ich krankheitsbedingt längere Zeit ausser Gefecht war, konnte ich nun endlich mal - mit einem sog. True-RMS-Multimeter - die Gleich- und NF-Wechselspannungen in meinem Amp messen und in den Schaltplan eintragen. Manche (NF-)Meßwerte kommen mir zwar rechlich spanisch vor, vielleicht ist das Multimeter doch wieder zu billig gewesen. Aber ich lass es so. Die NF-Werte messen ist kein Spaß, mit 33 mV bei 1 kHz Eingangsignal, verstärkt mit 40 W Röhre - das pfeift durchs ganze Haus!   :headphone:

Der Amp ist nun fertig.
Vorerst. Vielleicht bau ich ja nochmal eine Effektschleife ein ..  8)

Nochmals danke an alle, die mich hier zu Bau, Korrektur und Reparatur des Amps unterstützt haben! Das Forum ist wirklich super hier!  :topjob:

Groovigen Grooß
Kurt
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Offline Striker52

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Hallo Kurt,
schöner Amp und sehr schön dokumentiert. Was mir beim Studium der Spannungen in deinem schaltplan auffällt, ist die Wechselspannung auf der Sekundärseite des AÜ. mit 24,6V an 8 Ohm fließt ein Strom von gut 3A. Das macht ca. 75Watt. Was sagt dein Speaker dazu  :devil:? Der ist mit 50 Watt Belastbarkeit angegeben. Oder schreib ich grad Bockmist  ??? ?
Gruß Axel