Ehrlich gesagt komme ich nach und nach auf den Trichter, daß diese Suche nach dem perfekten Speaker eigentlich verschwendete Zeit ist. Es gibt mittlerweile so viele Modelle, daß die Klangabstufungen zwischen den Modellen immer feiner werden bis die persönliche Tagesform des Gitarristen, bzw. unser Gehör, eine größere Varianz aufweist als die Speakermodelle untereinander. Ein Kumpel von mir macht gerade einen Speaker-Test zwischen vier verschiedenen Fane-Modellen, darunter ein neuer Fane Medusa und zwei alte Chassis aus den 70ern: Ein hunds-schwerer Fane Crescendo mit Alukalotte und ein etwas leichterer, trotzdem mit Gusskorb ausgestatteter Farfisa Lautsprecher ohne Alukalotte, der eindeutig Fane OEM-Ware ist. Das viertel Modell ist auch mit Alukalotte, aber leichterem Magneten als der Crescendo. Last but not least ein G12H100 von Celestion. Mit identischen Einstellungen am Amp klingen die natürlich alle unterschiedlich aber alle hatten, seine Aussage nach, ihren eigenen Charme und waren für verschiedene Stile unterschiedlich gut geeignet. Aber die wichtigste Erkenntnis seines Tests: Mit einem Minimum an Equalizing am Amp konnte er jedes dieser Chassis so einstellen, daß sie seinen Geschmack doch recht gut trafen.
Also was lerne ich daraus? Wenn ich schon einen Speaker habe, der mir ansich sehr gut gefällt und mir fehlt nur noch das gewisse etwas, dann wirkt der Griff nach dem EQ manchmal Wunder. Klar mache ich aus einem Fender CH12-35 keinen Celestion G12M25. Im groben sollte der Klang schon stimmen, also die Basis gut sein und dem persönlichen Geschmack entsprechen. Aber dann die Nuancen noch zu optimieren ist fast ein Ding der Unmöglichkeit, weil die von viel zu vielen anderen Variablen abhängig sind: Tagesform des Gitarristen, Alterung der Saiten, Alterung der Röhren, Alterung des Speakers, Alterung der Ohren, Weiterentwicklung des Musikstils und -geschmacks und ganz wichtig: von Amp- und Gitarrenmodell.
Jemand Meinungen dazu? (: