Moinmoin zusammen,
wer sich in Gefahr (pardon: Internetforen) begibt, kommt darin um, nimm's den Antwortenden nicht übel...
Was zur Linde (sein Elektor-Buch irgendwas mit "Röhrenschaltungen für Gitarre und HiFi" steht in meiner Bibliothek) wohl nur meinen kann ist, dass die üblichen Vorstufenschaltungen mit automatischer Gittervorspannungserzeugung durch Spannungsabfall am Kathodenwiderstand gleichstrommäßig stark gegenkoppelnd alle alterungsbedingten Kennlinienverschiebungen ausgleichen. Eine Verlängerung der Lebensdauer bewirken sie nicht: Keine Schaltung der Welt kann Verschleiß verhindern oder gar rückgängig machen!
Da die Frage nach der Länge der Lebensdauer schlecht zu beantworten ist, wenden wir einen alten Philosophentrick an (ein Ingenieur, der nicht Erkenntnistheorie belegt hat, ist nicht gut ausgebildet, noch so eine Marotte von mir
) und versuchen es mal mit der Negierung: Eine Röhre geht früher kaputt, wenn sie:
- schlecht gebaut ist (klar)
- außerhalb ihrer Grenzdaten betrieben wird (auch klar)
- "durchgeschüttelt" wird
- ihre Verlustwärme nicht abstrahlen kann (eine andere Möglichkeit des Wärmetransfers lässt das Vakuum im Kolben nicht zu)
- insbesondere im noch kalten Betrieb beim Einschalten überfordert wird (kein Anodenstrom -> höhere Anodenspannung in fast allen realen Schaltungen!)
Auch Endröhren halten bei Vermeiden dieser Umstände wirklich sehr lange. Sie sind schlicht und einfach dafür gebaut. Übersteuern der Endstufe verkürzt die Lebensdauer paradoxerweise eben nicht, ganz im Gegenteil: Eine übersteuerte, sich also der Rechteckförm nähernde, Ausgangsspannung stresst das aktive Schaltungsteil jeder Endstufe - hier die Endröhre(n) - weniger als ein Sinus. Das ist übrigens genau der Trick mit den digitalen Endstufen, die nur Rechtecke schalten. U
Amax und I
Amax werden eh durch das Netzteil begrenzt.
Martin