ja, die Einbindung des Halls sieht abenteuerlich aus und die falschen Eingangsimpedanzen lassen vermuten, dass die Designer den Amp einfach nach "Hörensagen" zusammengebaut haben.
Die Fehlanpassung der Eingangsstufen ergeben in Zusammenhang mit den fetten Trafos allerdings einen sehr speziellen Sound, für den der Amp von vielen hoch gelobt wird und den auch ich unbedingt erhalten möchte.
Ich habe das Ding gestern wieder in sein Gehäuse verfrachtet und das Netzteil wie oben erwähnt belassen. Statt wie sonst üblich mit 380 (!) Volt betrieben, hängen die El84 jetzt an 350 Volt. Das ist vielleicht auch ganz gut, weil das Datenblatt moderner EL84-Nachbauten eigentlich nur noch einen Betrieb an 300V erlauben will (JJ electronic). Und ein bischen Kompression tut meiner unexakten Spielweise auch ganz gut.
Um dem Brumm auf die Schliche zu kommen, habe ich der Eingangsstufe eine Gleichstromheizung gegönnt. (Eigentlich nur provisorisch, aber am Ende ist sie einfach drin geblieben).Die Brummthematik hat sich mit Renovierung der Masseführung und vor allem nach Ersatz fehlender Gehäuse-Schrauben auf ein erträgliches Maß reduziert.
Am Ende musste ich noch am Reverbsend was ändern, denn der hat den ganzen Gitarrenkanal verseucht.
Im Gehäuse betrieben, stinkt das Teil jetzt dermaßen nach "Feuer in der Kapsel", dass man unwillkürlich schneller spielt, um vor Ausbrechen der Stichflamme vom Hof zu sein. Heute will ich noch mal Temperaturen messen. Vielleicht ist noch ein durchlässigereres Lüftungsgitter fällig. Eigentlich Sünde, das 70 er Jahre Design zu schänden, aber was nutzt es, wenn das Teil wieder abbrennt.
vielleicht spendiere ich noch einen Luftklappenumbau...
Das Ursprüngliche Netzteildesign ist also nur noch von akademischen Interesse. Trotzdem interessant. Wenn einer was weiß, bitte melden.
Grüße
B.