Hallo Zusammen,
@Frank
die Idee die Endröhren mit einem Sourcefolger zu beschalten habe ich hier und da schon mal gesehen. Irgendwo liegt ein Zettel auf meinem Schreibtisch wo ich das Pflichtenheft nieder geschrieben habe. Eine der Forderungen war kein Sand im Signalweg wenn sinnvoll machbar.
Deswegen werde ich es mit der Ecc81 bei 4mA mal probieren, vll auch mit einer Stromquelle an der Kathode durch FET. Sollte es widererwarten schlecht klappen würde ich dann auf deinen Vorschlag zurückkommen und diesen versuchen umzusetzen. Dann auf jeden Fall mit Stromquelle.
Deine Messwerte sind wirklich super…
Danke für die Ideen, an Stromquellen habe ich nicht gedacht ;-)
Hallo Dominic,
im Gegensatz zu hifi-Anwendungen machen sich bei bei reinen Bassendstufen n-Kanal FET's (als Sourcefolger zur Ansteuerung der Endröhren) sehr gut.
Wenn Du es mit FET machst, diesen dann per Kondensator von der Spannungsröhre trennen und über die direkte Endröhrenankopplung dann übers Gate hochohmig den BIAS zuführen/einstellen und das Ganze dann auf der Stromquelle "schwimmen" lassen.
Ich bin vom Röhrensound immer wieder überwältigt, jeder der meine KT88-Endstufe hört ist von ihrem warmen vollen Sound, der möglichen Dynamik überwältig. Tiefe Töne kommen dermaßen voll, rund und warm rüber "wouuuhuummm" oder "bouwww". Dass da Halbleiter (Emitterfolger und Stromquellen in der Paraphase und im Treiber) im Signalweg sind macht sich generell in einer ausgeprochen sauberen Impulswidergabe und einer abgrundtiefen, rußigen vollen Tieftonwiedergabe bemerkbar. Ich hatte die KT88 Endröhren mal zu Vergleichsmessungen, so wie es zu gefühlten 90% anderswo gemacht wird, versuchsweise mal direkt an die hochohmige ungepufferte Spannungsröhre geschaltet. Klar es kam auch ein Ton raus, ABER die Gitterableitwiderstände haben die Stufe so sehr belastet dass vom Leerlauf (100Veff) dann rein ohmsch (Miller dabei noch unberücksichtigt) bei 50Kohm (2x100K Rg parallel) nur noch maximal 65Veff blieben (bricht zusammen), dazu bei miserabler Rechteckwiedergabe... Miller lässt grüßen. Der Bass war nicht sauber, irgendein Geflatter Das war und ist keine Lösung für meine, ich sags mal vorsichtig, extremen Ansprüche.
Also Fakt ist dass es für mich bei KT88 & Co nicht ohne niederohmige Ansteuerung geht. Diese macht beispielsweise im Leerlauf (ohne Endröhrenlast) z.B. 2x85Veff und wenn sie mit Belastung (Miller und Rg's der Endröhren) läuft dann immernoch 2x85Veff und mehr (Headroom) kann. Mit der Stromkonfiguration geht das bis 12KOhm, wobei bei noch niederohmigeren Abschluss als erstes die negative Halbwelle in Mitleidenschaft gezogen wird. Die negative Halbwelle wäre mit einer höheren negativen Betriebsspannung für die Stromquelle wieder zu "reparieren". Bei mir laufen die KT88 aus Sicherheitsgründen und auch aus klanglichen Gründen mit Rg von 39KOhm so dass die Treiberstufe in die Endröhren rein ohmsch 19,5 Kohm sieht, parallel hinzu kommt noch die Wirkung von Miller. ...12KOhm was die Treiberstufe kann und "etwas" Headroom für den Swing schadet also keineswegs
Der Frequenzgang meiner Schaltung ist eigentlich besser, wird maßgeblich durch den Ausgangsübertrager bestimmt. Ich baue dieses Jahr einen weiteren hifi Verstärker (KT88). Dieser wird ebenfalls mit Halbleitern (Phasenkumkehr Puffer für den Paraphase Spannungsteiler und zugleich zur niederohmigen Ansteuerung der Spannungsröhre und natürlich die Endröhrentreiber nach der Spannungsröhre) aufgebaut.
Zu Deinem Projekt:
Warum die ECC81?? Ich finde sie aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Steilheit als Katodenfolger für den von Dir anvisierten Zweck ungeeignet, letztenendes zu schwach. Beim Katodenfolger geht die Steilheit der Röhre direkt in den Z der Stufe ein. Folglich je größer die Steilheit umso niederohmiger wird der Innenwiderstand. Hast Du deswegen schon mal an deutlich steilere Röhren, auch Pentoden wie z.B. D3a !! oder EF184 & Co nachgedacht? Diese dann als Katodenfolger auch wie eine Pentode beschalten und wegen der hohen Steilheit unbedingt Vorkehrungen gegen UKW-Oszillation treffen. Was die KT88 sehen will ist viel Swing und Niederohmigkeit am Gitter, speziell bei ultralinear (hohe Leistung, bei deutlich reduzierten Klirr). Das Schirmgitter führt bei ultralinear auch NF (40% Ankopplung ), erhöht den Millereffekt, koppelt generell gegen und erhöht den für Vollaussteuerung notwendigen Swing deutlich.
Wenn Du "vorne" ausschließlich Röhren haben willst dann wirklich zweckmäßige (Steilheit).
Noch kurz mal was zu FET's. Ich habe da mit allen möglichen mir zugänglichen Power-FET'S Versuche und Messungen gemacht, auf Grund ihrer dynamischen Eingangskapazität klangen sie bei gleicher Funktion, abhängig vom Hub unterschiedlich - für Musiker vielleicht interessant?
Gruß Frank