[niels]

Hiho  zusammen,

habe einen "älteren" JCM900 ("High Gain Dual  Reverb 100W" aus den 90ern)  und möchte nach Röhrentausch auch noch die Potis tauschen - am besten alle (Front) oder mindestens Gain A / B und Volume /out.

Wie bestimme ich das Modell (wenn ich richtig verstehe gibt es da verschiedene)?

Wie  komme ich (möglichst ohne auseinanderbauen, da ich wenig Platz hab um ihn "offen liegen" zu lassen) an die Potidaten?

Ideal wäre natürlich, wenn jemand eine komplette Liste der  Potidaten (a la  "Einkaufsliste") hat -  zB weil selbst schon mal eine für den Einkauf und Austausch zusammengestellt  - also Widerstand, lin/log, mono/stereo wo erforderlich.

Sind die Potis im JCM900 ab Werk eigentlich irgendwie beschriftet/gekennzeichnet?


Freue  mich über jedwede Hilfe.


Beste Grüße und cheerioh,

Niels.

[Dirk]

Hallo,

https://www.tube-town.net/ttstore/advanced_search_result.php?keywords=potentiometer+jcm900&x=0&y=0

die Werte der Potis stehen auf den Potis oder sind im entsprechenden Schaltplan angegeben.

Gruß, Dirk

[Stone]

Hi

Handelt es sich da um dieses Thema? http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,16739.msg165908.html#msg165908

Also, das Modell steht vorn drauf:

- High Gain Dual Reverb
- Dual Master Volume
- SL-X

Wenn es immer noch derselbe Amp ist, ist es mit 4x Vorstufenröhre ein SL-X - die HGDR und DMV haben nur jeweils 3x Vorstufenröhre. Alle ECC83. Die Leistung erkennst Du an der Anzahl der Endröhren: 2x EL34 oder 5881 ergeben etwa 50 Watt, 4x EL34 oder 5881 ergeben etwa 100 Watt. In seltenen Fällen finden sich auch 6L6 in der Endstufe.

Röhrentypen (Endstufe) immer mit gleichen ersetzen ... wenn man nur ganz bedingt Ahnung von der Materie hat.

Vom aufschrauben rate ich hinsichtlich der Fragestellung ab ... denn für das nachsehen der Potiwerte musst Du den nicht unbedingt offen liegen lassen.

Potiwerte stehen, inkl. Charakteristik, wie von Dirk schon erwähnt, im Schaltplan.

Gruß, Stone

[Chryz]

Und wenn du schon dabei bist: Tausch die Buchsen auch gleich mit aus. Die Schaltkontakte korrodieren sehr gern.
mfg
Chryz

[niels]

Hallo Jungs,


vielen Dank für Eure hilfreichen Hinweise.

Die Röhren habe ich schon gewechselt, da ziemlich runter gewesen (auch von Tube Town) - es sind drei Vorstufen und vier Endstufen (ECC83 und EL34). Demnach ist es ein HDGR und afaik unmodifiziert mit 100W (zwei 4er "Wandlerkästen"/Cabs zu je 50 W).

Dann versuch ich nu mal mir den passenden Schaltplan zu beschaffen bzw Eure Links durchzukämmen.

Die Buchsen können auch ein "Refresh" vertragen, wenn ich schon dabei bin, obgleich die Effekt Loop Buchsen (weil kaum genutzt) noch nicht ausgenuddelt sind.  Mein Eindruck ist auch, das Marshall bei Potis und Buchsen "gespaart" hat, was bei einem Amp der ehem. Preisklasse eigentlich inakzeptabel ist.

Nochmals vielen Dank - komme nochmal wieder, falls ich noch Fragen habe. Falls jemandem sonst noch was einfällt, bitte auch gern ß)

cheerioh und schönes Wochende,


Niels.

[niels]

doppelt (sorry for the noise)

[cca88]

Hallo Jungs,


vielen Dank für Eure hilfreichen Hinweise.

Die Röhren habe ich schon gewechselt, da ziemlich runter gewesen (auch von Tube Town) - es sind drei Vorstufen und vier Endstufen (ECC83 und EL34). Demnach ist es ein HDGR und afaik unmodifiziert mit 100W (zwei 4er "Wandlerkästen"/Cabs zu je 50 W).

Dann versuch ich nu mal mir den passenden Schaltplan zu beschaffen bzw Eure Links durchzukämmen.

Die Buchsen können auch ein "Refresh" vertragen, wenn ich schon dabei bin, obgleich die Effekt Loop Buchsen (weil kaum genutzt) noch nicht ausgenuddelt sind.  Mein Eindruck ist auch, das Marshall bei Potis und Buchsen "gespaart" hat, was bei einem Amp der ehem. Preisklasse eigentlich inakzeptabel ist.

Nochmals vielen Dank - komme nochmal wieder, falls ich noch Fragen habe. Falls jemandem sonst noch was einfällt, bitte auch gern ß)

cheerioh und schönes Wochende,


Niels.

Hallo Niels,

die damals verwendeten Cliff-Buchsen in der FX-Loop korrodieren unabhängig, ob sie benutzt werden oder nicht. Ich habe in der Hochzeit dieser Amps unzählige ausgetauscht. Die Amps waren damals gerade 2-3 Jahre alt. Die Benutzer wollten immer 'nen Röhrenwechsel, weil der Amp "keine Power mehr hat" und "in der Leistung schwankt". Auf den Buchsenwechsel reagierten sie meist etwas verstört, weil sie "die Loop doch eh nie benutzt haben"...
Geholfen hat's immer
...zum Leidwesen der Röhrenverkäufer...

Grüße

Jochen

[Stone]

Was sind denn Wandlerkästen?

Gruß, Stone

[sev]

...er meint wohl die süßen kleinen Schallwandler ala 4x12...
Grüße Sev

[jacob]

Hi,

stimmt, diese CLIFF- Buchsen mit Schaltkontakt sind (waren?) nicht besonders "kontaktfreudig".
Es wundert mich heute noch, weshalb diese Dinger von den Engländern (das betrifft / betraf ja nicht nur Marshall...) trotzdem über Jahrzehnte verbaut wurden 

Manchmal (alledings sehr selten) findet man in JCM 800s aus den frühen achtzigern allerdings auch RE-AN- Buchsen mit vergoldeten Kontakten. Die waren aber auf Dauer wohl "zu teuer" 

BTW:

im neuen ELEKTOR- Sonderheft "RÖHREN 10" findet sich ein m.E. sehr interessanter Artikel von Gerhard Haas, der die Anforderungen an die Materialien von Röhrenfassungen näher beleuchtet 

Gruß

Jacob 

[niels]

Hi  Jochen,

Ok,
habe den Marshall schon bisher mit nem Patchkabel über den Loop gefahren, um zu schauen, ob er dort Probleme macht. Bisher schien das nicht der  Fall, aber wenn ich ihn  "eh schon mal offen" habe bzw an der/den Platinen bin, macht es ev. ja Sinn die beiden Loop Buchsen mit zu tauschen?

Inzwischen habe ich mir die Schaltpläne vom 4100 (es ist ein 4100, was ich erst jetzt weiß, da die Beschriftung "4100" an meinem Modell nicht mehr zu lesen / sehen war) beschafft un die  Front-Potis herausgesucht und auch bei TubeTown "lokalisiert":

 4x A 1 Meg (audio/log)
 4x B 220 k (linear)
1x B 22 k (linear)
 1x B10k (linear)

zwar weiß ich noch nicht genau, welche ich alles tauschen werde/muss (mindestens Gain und ein Volume ist "hinüber", ev.  aber auch einzelne der Equi und/oder Reverb Regler, die von einem "Kumpel", der das Ding heimlich mit ner anderen Band im Proberaum damals nutzte, wahrscheinlich intensiver genutzt worden sind, habe mir deshalb alle bestellt (notfalls als Ersatzteil "auf Lager" halt).

Werde nun mal nach Buchsen schauen. Lohnt es sich auch gleich die  Input Buchse mit zu tauschen und/oder das Loop Poti?

neue Frage:
Hatte den Platinenbereich des Amps  noch nicht auf - kenne ihn von "Fotos". Wie komme ich am besten an die  Potis bzw. die Platine in eine Position  zum Auslöten/Wechseln der Potis? Wenn ich richtig interpretiere,  muss ich (nach dem Lösen der Potideckel Front) die (PreAmp) Platine leicht nach "hinten" ziehen und dann leicht "hochklappen" (ohne dabei Kabel  zu beschädigen)  um an die Lötstellen der Potis zu gelangen oder  gibt  es da eine praktikablere Vorgehensweise?

Vielen Dank für Eure wertvolle Hilfe.

Beste Grüße,


Niels.

Beste Grüße,

Niels.

[cca88]

Hallo Niels,
die FX-Loop Buchsen würde ich tauschen - bei beiden sind - wenn ich es richtig in Erinnerung habe die Schaltkontakte am Weiterschleifen des Signals bei nichtbelegter Loop beteiligt...

Eingangsbuchse - wenn sie keine Probleme macht - sprich wenn der Amp keine zusätzlichen Nebengeräusche macht, wenn kein Kabel drin steckt - würde ich lassen.

Als erstes würde ich einfach mal die krachenden Poties durchdrehen/betätigen und schauen, ob es besser wird. Reicht meistens. Ggf. einen kleinen Spritz Deoxit rein.

Platine raus funktioniert so sie Du es beschrieben hast - alle Muttern auf der Frontplatte lösen - vorsichtig hinterschieben  - hochklappen.

VORHER BITTE DIE SPANNUNGSFREIHEIT ÜBERPRÜFEN

Ansonsten die Lötstellen der Potis checken - ggf nachlöten. In letzter Konsequenz austauschen

Grüße

Jochen

[Stone]

Niels,

nimm es mir bitte nicht übel, aber ich rate immer noch (und zunehmend) davon ab, die Reparatur allein durchzuführen, da ich anhand der von Dir verwendeten Terminologie beim besten willen kein geeignetes / ausreichendes Wissen erkennen kann.

Der "Platinenbereich" des Amps ist durch das einfache Herausnehmen des Chassis aus dem Headshell "zugänglich" ... wenn jetzt schon kein Platz vorhanden ist (schreibst Du weiter oben), das Chassis geöffnet aufzustellen und das Headshell danebenzustellen, wie willst Du dann sicher arbeiten können, wenn Du Werkzeug, Lötstation etc. benötigst?

Mir ist immer noch schleierhaft, was Du mit "Wandlerkästen" bzw. Cabs mit 50 Watt meinst ... das Einzige, was mir dazu einfällt, sind die vier Gitterwiderstände in rechteckiger Form auf dem PCB der Endstufe.

Um die von Dir beschriebene Arbeit ausführen zu können, ist es, wie Jochen schon andeutete, unumgänglich die absolute Spannungsfreiheit des Amps zu gewährleisten und die Kondensatoren (Lade-Elkos) zuvor sicher zu entladen. Von auf YT zu sehenden Schraubendrehermethoden rate ich dringend ab.

Und wenn jetzt der Gedanke "Oberlehrer" in Deinem Kopf aufgeblitzt ist, so lass' Dir gesagt sein, dass mein letzter Spannungsunfall mit 493 Volt Gleichspannung etwa 4 Monate zurückliegt - mit zwei Stunden lang schmerzender Hand und Arm - und nur durch absolutes Glück glimpflich ausgegangen ist; Ursache war ein "ich mach' das noch eben fertig und teste dann morgen" Dreher bei der Verlötung zweier Leitungen ...

Gruß, Stone

[niels]

Hiho "Kollegen",


vielen Dank für die hilfreichen Tipps und Hints.

Dank Eurer Unterstützung habe ich inzwischen alle (externen) Potis und die meisten Klinken-Buchsen tauschen können (soweit Oxidprobleme, die ich nicht mit nem Glashaarpinsel abhelfen konnte).

In dem Zusammenhang habe ich auch einige "Tunings" reversibel bzw. schaltbar vorgenommen, um dem Amp das "Krächzen" in den Höhen/Mitten abzugewöhnen und bei Bedarf etwas mehr Gain "zuschalten" zu können (Geschmacksache, aber zumindest für mich ein Fortschritt/Zugewinn).

Nun läuft das Schätzchen endlich wieder und klingt besser als je zuvor (hatte den schon in den 90ern gebraucht gekauft).

Die Lötstellen sehen z.T. sauberer aus als zuvor. ß)

Einiges Geschick beim Löten (um flott zu entlöten wie neu verlöten zu können, um die Belastung für die Platine und z.T. temparaturempfindlichere Bauteile niedrig zu halten) wie z.B. ein ordentlicher (elektronischer) Lötkolben und geübte Entlöthilfen sind tatsächlich zu empfehlen, um die Platine nicht zu warm werden zu lassen. Mein Vorgänger hatte offenbar schon mal die Input Buchse getauscht bzw. tauschen lassen, was augenscheinlich nicht so schnell ging und teils unschöne Spuren hinterlassen hatte.

Nochmals vielen Dank!

@Stone: Danke für den gut gemeinten Rat. Habe vor etlichen Jahren mal E-Technik studiert, so das ich zumindest "theoretisch" weiß, was mich in einem Röhrenamp an Überraschungen "erwartet" und wie man mit einem Lötkolben umgeht. Ohne sorgfältiges Entladen der Elkos etc. und "nachmessen" hätte ich da sicher nicht rein gefasst... ß)

cheers,


Niels.

[niels]

achja
@Stone: Mit "Wandlerkästen" meinte ich die 4x12er Cabs ("Wandler" -> umgangssprachlich [und fachlich wohl nicht ganz korrekt] auch "Lautsprecher" genannt).