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Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)

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Offline Meikel

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Moin,

ich mach's mal kurz: habe mir vor kurzem einen 2266VM gebraucht gekauft. Er ist angeblich neuwertig und kaum gespielt. Der Preis war günstig, so konnte ich nicht anders. Herrlicher Ton mit einer Strat dran, aber womöglich hat der günstige Preis seinen Grund:

- Insbesondere im LDR hörbar
- ohne aktiviertem Mittenboost
- keine Gitarre angeschlossen

-> also Leerlauf mit einem 1x12"-Cabinet:

In Stellung des Master-Volume-Reglers 0 hört man nichts. Dreht man ihn auf, so hört man eine Einstreuung aus den Speakern, die wie die einer Neonröhre oder die eines Single Coils klingt, welcher einen Brumm aufnimmt. Dieses Geräusch nimmt zu, wird bis 2 Uhr maximal, um ab 3 Uhr-Stellung wieder weg zu gehen (dann nimmt leichtes Rauschen zu - das ist ok).

"Maximal" allerdings bedeutet, dass man wirklich im ruhigen Zimmer relativ dicht neben der Box steht oder seine Ohren direkt im Beam hat. Jeder auch leise angespielter Gitarrenton überdeckt diese Einstreuung um ein Mehrfaches.

Die Stellung der übrigen Regler beeinflusst diese Einstreuung nicht, sie können stehen, wie sie wollen. Das geht nur über den Master-Volume-Regler so, wie beschrieben.

Ist diese Art "Rattern" bei diesen Amps normal und höre ich nur das Gras wachsen? Aber meine beiden Bugera V55, die um einiges günstiger sind im Neupreis, haben so etwas nicht! Falscher Anspruch? Oder liegt ein Fehler vor und wenn ja, welcher? Leider habe ich keinen Vergleichs-2266VM da, um mir ein Bild zu machen.

Folgendes habe ich bislang gemacht:

- Betriebsspannungen oszillografiert: Kann primärseitig nichts Auffälliges entdecken. Restwelligkeit ca. 7V am CenterTap des OT - halte ich für normal. Geringe Welligkeit an den Schirmgittern der beiden Marshall-KT66 - halte ich auch für normal (?)

- Spannungen an den Anoden der beiden KT66: + 422 Volt.

- Spannungen an den Schirmgittern: + 419 Volt.

- Gitterspannungen (hab' sie grad nicht im Kopf), irgendwas mit - 47 Volt? Whatever:

- Ströme durch beide KT66 jeweis 40 mA.

- Elkos im NT probeweise mit Testelkos überbrückt: keine Änderung der Einstreuung.

- Vorröhren testweise gezogen und ausgetauscht: keine Änderung.

Ich bin ziemlich ratlos, aber denke, dass ein Master-Volume ja wohl still sein sollte, oder? In Erwägung ziehe ich, die HV probeweise von einem anderen Netzteil zuzuführen; einfach am Standby-Schalter anklemmen. Ich traue irgendwie dieser Diodengleichrichtung ohne den parallelgeschalteten Kondensatoren nicht.

Mit der Bitte um Hilfe. Kennt jemand diesen Fehler oder ist das gar keiner, der mich dann allerdings angesichts dieser doch recht teuren Amps verwundern würde.

THX & Gruß
Michael
« Letzte Änderung: 26.05.2014 10:38 von Meikel »

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Offline jacob

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  • Rote Amps klingen besser!
Moin,

wie sieht's denn mit der Symmetrie und der Leitungsführung bei der Heizung aus?
Sind alle Masseverbindungen ok (auch die zur Bodenplatte im Headshell)?

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline Meikel

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Moin Jacob,

hinsichtlich der Masseverbindungen hatte ich zunächst kalte Lötstellen am MVR in Verdacht. Nachgelötet habe ich hier noch nichts, aber die Überprüfung mit dem Ohmmeter ergab nichts Nennenswertes. Auch probeweise mit einer Prüfstrippe gezogene Masseverbindungen ergaben nichts.

Die Platinenmassen sind zum Chassis hin einwandfrei; zumindest lt. Ohmmeter. Die der Preamp-Platine geht ja über ein Kabel zur HV-Platine - einwandfrei -> Null Ohm.

Die HV-Platine ist an einer Stelle dicht am NT mit dem Chassis verschraubt. habe ich überprüft, keine Korrosion, nichts, beste Masseverbindung.

Die Verbindung Chassis - Bodenplatte  im Headshell habe ich noch nicht überprüft.

Bzgl. Heizleitungen / Symmetrie: ich sage mal vorsichtig, hier kann ich nichts erkennen. Will sagen, das sieht alles wie "ab Werk" aus.  ???

Gruß Michael
« Letzte Änderung: 26.05.2014 10:47 von Meikel »

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Offline jacob

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  • Rote Amps klingen besser!
Und die Heizungssymmetrie?
Ich meine mich zu erinnern, dass man die auch bei diesem Amp einstellen kann. Bin mir da aber jetzt nicht ganz sicher  ???

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

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Offline bluesfreak

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  • Ain`t no tube, ain`t no sound....
Nein, eine Heizungssymmetrierung ist da nicht vorgesehen....

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Offline Meikel

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Also, um mal die Situation so zu schildern, bin ich hier ein wenig mit meinem Latein am Ende.

Ein "Irgendwo-Schwingen", könnte ich mir noch vorstellen, welches dann durch die Stellung des MVR beeinflusst wird. Mangels Kenntnis weiss ich nicht, ob die Marshall-gelabelten KT88 dazu beitragen könnten, aber andererseits haben die beiden Röhren ja komplett ihre Schutzwiderstände dabei. Andere KT66 zum Probieren habe ich nicht.

Auch ein probeweises kurzzeitiges Umschalten der Sekundärseite auf 16 Ohm brachte keinen Erfolg (allerdings blieb der 8-Ohm-Speaker dran).

Das Speakerkabel ist ein richtig offizielles dickes, gutes vom grossen T.

Klar könnte ich jetzt sagen, dass ich ja den MVR einfach auf > 3 Uhr aufdrehen kann und dann ist eh' wieder Ruhe im Schiff... Aber das löst ja das Prinzip nicht. Designfehler kann ich mir auch keinen vorstellen, ist ja schliesslich kein Kittyhawk  ;D und zumindest bluesfreak bestätigte mir ja, dass hier bei den VMs Ruhe ist bzw. zu sein hat.

Heizungseinstreuung scheidet aus, denke ich mal.

Dreht man den MVR zu, so ist Ruhe, also wenn die (nicht anliegende) NF keinen Pfad hat. Die MVR sind galvanisch getrennt, also regeln die auch nicht ungewollt an der Gitterspannung irgendetwas (ist gemessen).

Der OT ist korrekt angeschlossen, geht auch aufgrund der unterschiedlichen Länge der Anschlusskabel gar ned anders. Samma so: einen vorherigen unsachgemässen Eingriff in den Amp schliesse ich eigentlich aus, werde aber die Pins dennoch dahingehend überprüfen.

Ob die Graetz-Dioden einen Schuss weg haben und irgendeine wegen irgendwelcher internen Schaltvorgänge spinnt? So ganz koscher sind mir die Dinger aufgrund der ihnen fehlenden parallelgeschalteten Ko's nicht. Aber warum sollte das dann ausgerechnet mit dem MVR zu "regeln" sein?

Hm, ich kann auch, wie man mir im MB riet, mal die Sekundärseite oszillografieren. Aber was bringt's; wenn ich dort eine Kurve sähe?

 ???

Edit:

Zumindest eine Idee habe ich momentan noch. Und zwar wundert mich, dass die Enden des Tandem-MVR zumindest lt. Schematic nicht direkt an Masse angeschlossen sind, sondern offenbar über die CON6 / CON5 an "irgendeinen" GND SG2 gehen. Wenn hier aufgrund einer unsauberen Kontaktgabe an den Steckverbindern irgendwelcher Mist anliegt, also keine saubere Masseverbindung vorliegt - könnten dann solche "Schweinereieffekte" entstehen? Ich habe zwar die Gehäusemasse der Potis geprüft, aber noch nicht die Enden.

Gruß Michael

« Letzte Änderung: 26.05.2014 11:58 von Meikel »

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Offline bluesfreak

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  • Ain`t no tube, ain`t no sound....
Mahlzeit,

den Stecker hatte ich ja auch schon als Verdacht geäußert, zieh den mal ab und schau ob da irgendwo ein Pin zurückgeschoben ist oder der Stift/Gegenkontakt auf der Platine nicht eine kalte Lötstelle hat....Ansonsten wäre ggf C43 noch ein möglicher Punkt da der direkt an die Gitter geht und wenn da was pulst hört man es auch...

Gruß
blues

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Offline Hans-Jörg

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Hallo,
ich kenne so etwas bei ungünstiger Leitungsfführung zw. Poti Ausgang und Gitter. Soll heißen, wenn diese Leitungen nicht gut verdrillt waren, trat so ein Geräusch auf. Auch mit Anschwellen bis 3/4 des Potiwegs und dann wieder weg. Aber da du ja Platine hast ...!
Oder aber auch durch falschen/ungünstigen Massepunkt der Potis. Ließ sich beheben durch Verlegung der Masseverbindung. Sollte die Biasmasse sein, nach meinem Verständnis.
Weiß nicht ob das hilft.

Gruß

Hans-Jörg
Es gibt keine dummen Fragen - nur dumme Antworten!

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Offline Meikel

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Mahlzeit,

betreff der Stecker werde ich mich umtun.

Was C43 betrifft, so bin ich unsicher, denn ein vergleichsweises Oszillografieren an den Schirmgittern zweier 6V6 in einem Princeton liess nichts an Pulsieren sehen (allerdings hat der auch mit 1KOhm einen wesentlich größeren Siebwiderstand als die 270Ohm des 2266VM). In wieweit das ein "Must Have" ist, kann ich an einem 2266VM noch nicht beurteilen.

OK, ich kann's vergleichsweise am Bugera V55 mit seinen beiden 6L6 mal anschauen, der wird auch "nur" mit 390Ohm zu den Schirmgittern gesiebt...

Ich schau' mir das noch intensiv an, auch Dir sei gedankt, Hans-Jörg!

Gruß Michael
« Letzte Änderung: 26.05.2014 13:45 von Meikel »

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Offline bluesfreak

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  • Ain`t no tube, ain`t no sound....
Apropos 6L6 => die kannst Du beim 50W VM auch mal reinstopfen statt der KT66...damit wäre dann diese Fehlerquelle auch ausgeschlossen.
Ansonsten kontaktiere mal direkt SteveD im Marshall Roadhouse Forum, der hat das Ding designed und weiß oft Rat...

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Offline mr.bassman

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Hi Michael,

verschwindet der Brumm, wenn man auf das Chassis in der Nähe des PT drückt?
Dieses Brumm-Problem scheint kein Einzelfall zu sein … siehe

http://marshallroadhouse.com/viewtopic.php?f=1&t=3046

Abhilfe bringen laut SteveD Alu-Unterleg-(Distanz-)Scheiben zwischen Trafo und
Chassis. Diese wurden in den ersten Fertigungsserien noch nicht verbaut.
Eventl. sind auch die Trafoschrauben nicht richtig festgezogen…

Gruß
Bernd
Miete & Strom gehen eigentlich, am schlimmsten sind die Fixkosten für Bauteile-Bestellungen!

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Offline Meikel

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Moin alle zusammen,

mit bestem Dank füe alle Eure Tipps. Derart wohlausgestattet werde ich mich in den kommenden Tagen drum kümmern. Frühestens ab übermorgen, es könnte aber auch zwei, drei Tage länger dauern...

Wenn ihr also nichts von mir hört, so liegt es nicht an meiner "Informationsarroganz", sondern schlicht daran, dass ich grad wieder mal anderweitig mit der Arbeit zugemüllt wurde, mit der ich meine Brötchen verdienen muss. Also wie immer möglichst schnell auslöffeln muss, was mir irgendwelche Manager mit kundigen Mündern und unkundigen Augen eingebrockt haben. Und Ihr kennt das ja: Mit Arbeit versaut man sich das halbe Leben.  :facepalm:

Also bis bald!

Gruß Michael
« Letzte Änderung: 27.05.2014 09:49 von Meikel »

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Offline jacob

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Moin Michael,

geh' die Sache auf jeden Fall der nötigen Ruhe an und berichte uns dann, was letzendlich die Ursache des Brummens war.

BTW:

irgendwas machen wohl die meisten von uns verkehrt  :'(

Warren Buffet jedenfalls sagte mal:

"Wenn ich den ganzen Tag arbeiten würde, dann hätte ich keine Zeit mehr, um Geld zu verdienen!"

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

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Offline Meikel

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Hi,

da heute Abend die Probe ausfiel, hatte ich schon mal etwas Zeit für den Amp.

Distanzscheiben sind keine verbaut, der NT liegt bündig auf dem Chassis auf. Die Schrauben habe ich noch etwas fest(er) gezogen.

Also ich habe Folgendes gemacht:

- Spannung an den Schirmgittern mit 47/450 zusätzlich gesiebt. Die Amplitude der oszillografierten Brummspannung ging zwar etwas zurück, nicht aber der im Speaker hörbare Brumm.

- anstelle der KT66 2x 6L6 probeweise eingesetzt -> negativ. Brummt genau so.

- die Spannung an den Steuergittern der beiden KT66 oszillografiert -> außer irgendwelcher Schweinereieffekte, da die Verstärkung des Oszis auf Maximum gestellt war, konnte ich nichts erkennen.

- Con5 und Con6 kabelmäßig geprüfft -> einwandfreie Masse, alles ok.

- Preamp-Platine ausgebaut und alle Anschlüsse des MVR geprüft -> alle einwandfrei. Ich habe nichts nachgelötet.

Resultat demzufolge: Es brummt.

Da hol' ich mir meinen ersten Marshall überhaupt und das Ding brummt. Womöglich ist das ebenso eine Mistkiste, wie dazumals dieser Kittyhawk, wo ich bis heute noch nicht wirklich bis ins Detail weiss, warum der so brummt und ich konnte das nur minimieren, aber nie richtig wegbekommen. Oder wie damals diese eine Twinsound-Kiste vom Hr. Lüddecke - der hat gebrummt und kein Mensch vor mir hat rausgekriegt, warum, und auch ich habe die Ursache nicht finden können. Echt, ich könnte grad koddern.

Warum brummt das Ding, auch wenn ich V4 ziehe?  ???

Ach, ich komme so jedenfalls heute Abend nicht weiter.  :(

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Offline bluesfreak

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Der Master sitzt doch hinter dem PI/V4... vllt hat wirklich das Poti einen Hau...oder es kommt doch aus dem Screensupply um C43