Ein 22nF im Eingangsfilter wirkt in etwa wie ein zugedrehtes Tone-Poti in einer Clapton-Strat. Bedenke immer, daß es sich bei Gitarren um Tonquellen mit sehr hoher induktivität handelt. Selbst der Single-Coil einer Strat hat über 2 Henry. Hier würde schon ein Kondensator um 1nF eine hörbare Verschiebung der oberen Grenzfrequenz bewirken. 1nf entspricht der Kapazität eines einfachen 10m-Gitarrenkabels.
Bei 22nF kann es sei, daß über 1KHz !!! kaum noch was passiert.
Wenn man bedenkt, daß hier die riesige Induktivität des Pickups im Henrybereich mit einer 100millionenfach kleineren Induktivität in Reihe liegt, kannst Du dir vorstellen, was der Ferrit dann da noch bewirkt.
Der heilige Gral ist hier eine optimale Masseverdrahtung und oftmals reicht hier bei hochohmigen Eingängen ein Vorwiderstand im Bereich einiger K-Ohm und ein paar Picofarad nach GND (wenn überhaupt noch nötig) aus. Der in Röhrenschaltungen oft anzutreffende 68K-Gridwiderstand bewirkt nix anderes.
Diese Ferrite funktionieren in niederohmigen Schaltungen recht gut, z.B. in Form von Stromkompensationsdrosseln, die man in die symmetrischen Leitungen eines Mikrofoneingangs legt, aber hier hat man es mit IMpedanzen von einigen hundert Ohm zu tun.
Ferrit verhalten sich im übrigen etwas anders wie normale Induktivitäten. Sie sollen hochfrequente Anteile dämpfen, also in Wärme umwandeln und man spricht hier nicht mehr von der Induktivität, sondern vom Scheinwiderstand Z bei einer gewissen Frequenz.
Dieser Z-Wert erreicht maximal einige hundert Ohm bis einige Kiloohm. Einen Eingang mit 1Meg Eingangsimpedanz wird das herzlich wenig interessieren. Darum ist hier ein simpler Vorwiderstand oft die bessere Wahl.