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Entstörfilter Effektpedale

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Offline FloPoeKo

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Entstörfilter Effektpedale
« am: 21.09.2014 11:54 »
Hallo zusammen,

ich habe begonnen, mich mit dem Thema HF-Störgeräusche in Gitarreneffekten zu beschäftigen. Themen wären

A) Das Einfügen eines Entstörfilters am Eingang. Es gibt die bereits fertig, bestehend aus einem direkten Durchgang mit zwei Ferrit-Perlen und einem dazwischen abgezweigten Weg mit Kondensator auf Masse.
Frage: Komme ich mit 10 bzw. 22nf bereits in Schwierigkeiten, also unter sagen wir 10kHz? Laut Datenblatt eher nicht, aber mir war nicht klar ob sich mit nachgelagerten Impedanzen bis zum ersten Transistor irgendwelche Tiefpass-Filter-Effekte ergeben.

B) Das Einfügen eines Entstörfilters/Kondensators bei der Stromversorgung. Hier gilt wohl ein ähnliches prozedere.

Hat da jemand Erfahrungswerte? Ich habe auch was gesehen mit Widerstand bzw. Induktoren statt Ferritperlen.

Ich habe neulich mit meinem Cornish-Buffer LD-1 recht gute Ergebnisse erzielt was dessen RF-Filter angeht (Ohne: Radio Moskau, Mit: Totenstille). Der wird wohl ähnliches tun nehme ich an, aktuell hat er aber noch Garantie und kann nicht geöffnet werden (Schutzsiegel) um zu sehen was der Herr da genau macht...

Würde mich sehr auf Hilfestellung freuen.

Beste Grüße

Florian
« Letzte Änderung: 21.09.2014 11:57 von FloPoeKo »

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Offline Robinrockt

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Re: Entstörfilter Effektpedale
« Antwort #1 am: 21.09.2014 15:08 »
Hallo Florian,

interessantes Thema, die meisten Röhrenamps genügen mir wie sie sind, auch wenn manche komplett "offen" sind (Engl) reicht das meistens.
Effekte sind da natürlich ein anderes Thema.
Cornish ist kein Hexenwerk und Google spuckt da auch einiges aus.
http://www.google.de/search?client=opera&q=Cornish-Buffer+LD-1&sourceid=opera&ie=UTF-8&oe=UTF-8#q=Cornish-Buffer+LD-1

Viele Grüße,
Robin
Gefangen vom Ton

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Offline FloPoeKo

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Re: Entstörfilter Effektpedale
« Antwort #2 am: 21.09.2014 17:26 »
Hallo Robin,

endlich neues über den LD-1. Habe länger nicht mehr nachgesehen. Zurück zum Thema:

Wie groß kann ich denn einen HF Kondensator meines Entstörfilters am Eingang eines Effekts bemessen bis es im Audio-Band ankommt? Ich sehe immer sowas um 220pF, aber wen ich mir das Datenblatt ansehe, könnte ich bis 22nF gehen. Gibt es irgendetwas was ich beachten sollte was die Werte der direkt folgenden Bauteile angeht oder ist es das?

Beste Grüße

Florian

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Offline Tube_S_Cream

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Re: Entstörfilter Effektpedale
« Antwort #3 am: 22.09.2014 10:11 »
Ein 22nF im Eingangsfilter wirkt in etwa wie ein zugedrehtes Tone-Poti in einer Clapton-Strat. Bedenke immer, daß es sich bei Gitarren um Tonquellen mit sehr hoher induktivität handelt. Selbst der Single-Coil einer Strat hat über 2 Henry. Hier würde schon ein Kondensator um 1nF eine hörbare Verschiebung der oberen Grenzfrequenz bewirken. 1nf entspricht der Kapazität eines einfachen 10m-Gitarrenkabels.
Bei 22nF kann es sei, daß über 1KHz !!! kaum noch was passiert.
Wenn man bedenkt, daß hier die riesige Induktivität des Pickups im Henrybereich mit einer 100millionenfach kleineren Induktivität in Reihe liegt, kannst Du dir vorstellen, was der Ferrit dann da noch bewirkt.
Der heilige Gral ist hier eine optimale Masseverdrahtung und oftmals reicht hier bei hochohmigen Eingängen ein Vorwiderstand im Bereich einiger K-Ohm und ein paar Picofarad nach GND (wenn überhaupt noch nötig) aus. Der in Röhrenschaltungen oft anzutreffende 68K-Gridwiderstand bewirkt nix anderes.
Diese Ferrite funktionieren in niederohmigen Schaltungen recht gut, z.B. in Form von Stromkompensationsdrosseln, die man in die symmetrischen Leitungen eines Mikrofoneingangs legt, aber hier hat man es mit IMpedanzen von einigen hundert Ohm zu tun.
Ferrit verhalten sich im übrigen etwas anders wie normale Induktivitäten. Sie sollen hochfrequente Anteile dämpfen, also in Wärme umwandeln und man spricht hier nicht mehr von der Induktivität, sondern vom Scheinwiderstand Z bei einer gewissen Frequenz.
Dieser Z-Wert erreicht maximal einige hundert Ohm bis einige Kiloohm. Einen Eingang mit 1Meg Eingangsimpedanz wird das herzlich wenig interessieren. Darum ist hier ein simpler Vorwiderstand oft die bessere Wahl.

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Offline FloPoeKo

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Re: Entstörfilter Effektpedale
« Antwort #4 am: 22.09.2014 11:37 »
@Tube_S_Cream

Vielen Dank, stimmt: Der Filterkondensator wäre ja gegen Masse und vor dem ersten Transistor. Das sieht im Ersatzschaltbild wie eine Kapazität des Gitarrenkabels oder ein Toneregler aus. Ich hatte den Einfluss auf das Tiefpassfilter mit dem Pickup irgendwie schon fast geahnt. Und dann sind natürlich 220nF eine ganze Menge, selbst 220pF sind mir da etwas zuviel (wenn ich davon ausgehe dass man über ein Gitarrenkabel direkt an diesem Effekteingang hat). Ich werde einfach mal ein paar Tests mit verscheidenen Werten und Anordnungen machen und die Effekte (hahaaaaa, zweideutig!) beobachten.

Sänk ju werry matsch! Wenn noch jemand erhellendes beizutragen hat bin ich mehr asl empfänglich...

Tolles Forum, ganz nebenbei!