Hallo Schaltungsbiegerkollege,
lustig, dass mir das Thema x-tortion jetzt schon zum zweitenmal diesen Monat über den Weg läuft. Neulich war ich auf einer Site, wo die schlechtesten Pedale, die je gebaut wurden, gelistet waren. Da war der dabei. Bei den Kommentaren meldete sich einer, der meinte, die Zerre des XT-2 wäre ungeniessbar, aber er würde ihn nur als Clean- oder Dirty-Boost einsetzen und hätte für diesen Zweck noch nichts gefunden, was ihm besser gefallen würde.
Nachdem ich jetzt den Schaltplan sehen durfte (danke dafür), verstehe ich auch warum. Einen Bassboost vor der Zerre (und 10k Poti mit 33k in Reihe ist das halt), halte ich generell für eine schlechte Idee. Cut kann an der Stelle hilfreich sein, aber Boost gibt Brei. Vor allem bei Hard-Clipping.
aber nun zu den Fragen:
- zum Berechnen von Gyratoren (dort Sallen-Key genannt) nutze ich die Seite von OKAWA Electric Design, dort darf jeder soviel rechnen wie er will. Der Widerstand hin zur Referenzspannung (Bias, R/2) beeinflusst die Frequenz und Güte, beim Okko Diablo ist so das Mittenband schaltbar gemacht worden. Nach meinen persönlichen Erfahrungen mit Gyratoren, würde ich mir aber von einem Poti dort nicht allzuviel erwarten, aber probieren kannst du es ja mal und nach Geschmack entscheiden, welcher Wert was bringt.
- Die Gyratoren, die von IC2.1, 3.x und Q11 gebildet werden sind sowieso nicht regelbar, das heisst sie gehören zum Grundfrequenzgang des Pedals und eine Änderung dort hätte bleibende Auswirkungen auf den Klang. Der Contour hat mit Gyrator nichts zu tun.
- was ich als allererstes ausprobieren würde, wenn ich die Gelegenheit dazu hätte, wäre die äusseren Anschlüsse des Punch-Potis mal testweise an die Eingänge von IC 3.y zu legen.
Liebe Grüsse
Stefan