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Eigene Anoden-Charakteristik mit LTSpice nachbauen

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Offline basementmedia

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Hi zusammen,

in einem anderen Post habe ich schon mal das "Problem" genannt, dass ich gerne mit einer EF95 Pentode etwas rumexperimentieren und eine komplette Pentodenstufe aufbauen möchte.

Die Charakteristik der Anode, also das Verhältnis von Va/Ia variiert ja entsprechend der gewählten (negativen) Gittervorspannung.
Dies wird ja in dem entsprechenden Anoden-Charakteristik-Diagramm abgebildet.
Bei einer Triode ist das ja auch wunderbar, aber bei einer Pentode ändert sich diese Charakteristik und somit auch das entsprechende Diagramm, je nach dem welche Spannung am Schirmgitter anliegt.

Mein Problem war und ist: Für die meisten Pentoden (so auch für meine EF95) existieren ja nun nicht Anoden-Charakteristik-Diagramme für alle möglichen Schirmgitterspannungen sondern meistens nur für eine oder zwei geläufige.
In meinem Fall ist das bei der EF95 ein Diagramm für eine Schirmgitterspannung von 120 Volt.

Mein Labornetzgerät bietet mir aber nur eine Spannung von maximal 60 V, d.h. das Diagramm ist für mich unbrauchbar (ich will 40 Volt Schirmgitter und 60 Volt Anodenspannung).

Nun zu meiner eigentlichen Frage (sorry, musste vorher etwas ausholen):

Es sollte doch möglich sein, dass ich mir unter Verwendung des EF95 LTSpice-Models selber ein Diagramm für ein paar geläufige Steuergitterspannungen erstelle.

Mein Ansatz wäre, eine feste Spannungsquelle mit meinen gewünschten 40 V an das Schirmgitter zu hängen.
Dann würde ich zunächst mit einer Anodenspannung von 60 Volt (ebenfalls durch Verwendung einer festen Spannungsquelle) beginnen, den Kathoden-Widerstand so einstellen, dass ich -1V Spannungsabfall habe und dann den Stromwert ablesen, der durch den Kathoden-Widerstand fliest. Das wäre ja dann mein erster Punkt der "Vg -1V"-Linie.
Nun regel ich Schrit für Schritt die Anodenfestspannung herunter, dreh immer wieder am Kathoden-R bis ich auf 1 V bin, les den Stromwert ab und trag in ins Diagramm ein.

Wenn ich alle Punkte habe, verbinde ich diese zu einer Linie.

Das gleiche Prozedere spiel ich mit -2V, -3V, -4V durch und sollte doch dann ein Diagramm haben, in das ich (über das übliche Verfahren) meinen AnodenlastwiderstandsLinie einzeichne, sprich: meinen idealen Arbeitspunkt festlegen kann.

Liege ich mit meinen vermutungen soweit richtig oder ist irgendwo ein Denkfehler drin?
Wir gehen natürlich davon aus, dass das Modell der EF95 in LTSpice korrekt programmiert ist ;-)
Aber das kann ich am realen Versuchsaufbau ja dann gegenchecken ;-)

Beste Grüße

Basement
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Offline SvR

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Re: Eigene Anoden-Charakteristik mit LTSpice nachbauen
« Antwort #1 am: 14.10.2014 13:28 »
Salü,
Wir gehen natürlich davon aus, dass das Modell der EF95 in LTSpice korrekt programmiert ist ;-)
Und da liegt schon der Hund begraben. In dem Modell findest du, vereinfacht ausgedrückt, ne Beschreibung wie sich die Ausgangswerte bei bestimmten Eingangswerten verhalten in Form mehrerer mathematischer Funktionen. Und jetzt rate mal, wie der Ersteller des Modells auf die Parameter der Funktionen gekommen ist? Mit Hilfe der Kennlinien aus dem Datenblatt. Dein Modell ist also nur für den Bereich den die Kennlinien im Datenblatt abdecken hinreichend genau. Was das Modell in anderen Betriebsbereichen macht, muss nicht mal annähernd mit dem realen Verhalten der Röhre zu tun haben. Beispiel...
mfg Sven
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Offline basementmedia

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Re: Eigene Anoden-Charakteristik mit LTSpice nachbauen
« Antwort #2 am: 14.10.2014 14:42 »
Hi,

schade eigentlich. MIST!
Wie würdest du denn vorgehen, wenn um die Charakteristik bei einer nicht im Datenblatt dargestellten Schirmgitterspannung zu ermitteln? Und wie finde ich denn heraus, für welche Schirmgitterspannung das Modell der LTSpice Röhre angelegt ist?

Im Prinzip mach ich doch nichts anderes wie verschiedene ANodenspannungen und verschiedene Schirmgitterspannungen auf das Model zu geben und kuck mir dann an, was hinten raus kommt. Und das sollte doch funktionieren, denn sonst bringt mir das ganze Modell doch nichts... oder steh ich jetzt immer noch auf dem Schlauch?

Außerdem hätte ich dann ja noch die Möglichkeit, genau diesen Versuch mit der realen Röhre durchzuführen.
Nur muss ich da ja dann aufpassen, dass nix "kaputt" geht, sprich Pg2 nicht überschritten wird...
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Re: Eigene Anoden-Charakteristik mit LTSpice nachbauen
« Antwort #3 am: 14.10.2014 15:25 »
Salü,
Außerdem hätte ich dann ja noch die Möglichkeit, genau diesen Versuch mit der realen Röhre durchzuführen.
Wenn es dir so wichtig ist, ein Kennlinienfeld für genau diese Ug2 zu haben, ist das Selbstaufnehmen der Kennlinie die einfachste Methode.
mfg Sven
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Offline basementmedia

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Re: Eigene Anoden-Charakteristik mit LTSpice nachbauen
« Antwort #4 am: 14.10.2014 15:31 »
Ich will halt mal eine Vorstufe mit einer Pentode gestalten.
Und wenn ich mich da an das Buch vom Merlin halte, verwendet der für alle Berechnungen halt immer dieses Anoden Charakteristik Diagramm. Es fängt ja schon beim finden des idealen Arbeitspunktes der Röhre an.
Das macht der Zaubersbursche ja immer über das einzeichnen der Loadline...und dafür brauch ich ja eben auch das Diagramm.

Was ich ned kapiere: Bin ich der einzige, der solche "Probleme" hat? Ist es normalerweise üblich, immer genau die vorgeschlagene Schirmgitterspannung zu verwenden bzw, völlig ohne das Diagramm zu arbeiten? Falls ja, wie?

Viele Grüße

Basement
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Re: Eigene Anoden-Charakteristik mit LTSpice nachbauen
« Antwort #5 am: 14.10.2014 17:24 »
Salü,
Was ich ned kapiere: Bin ich der einzige, der solche "Probleme" hat? Ist es normalerweise üblich, immer genau die vorgeschlagene Schirmgitterspannung zu verwenden bzw, völlig ohne das Diagramm zu arbeiten? Falls ja, wie?
Wenn ich dir Röhren weit auserhalb der Datenblattspezifikation betreibe (in LoV-Schaltungen), ermittle ich die Widerstandswerte einfach experimentell. Wenn ich die Röhren im "Normalbereich" betreibe, komme ich mit den gegebenen Datenblättern aus.
mfg Sven
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Offline basementmedia

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Re: Eigene Anoden-Charakteristik mit LTSpice nachbauen
« Antwort #6 am: 14.10.2014 21:45 »
Alles klar, dann werd ich das wohl auch so machen.
Fühle mich da halt dann immer etwas unsicher, da ich gar keine Ahnung habe, wieviel Anodenstrom fliest.
Aber bei der niedrigen Spannung von 60 Volt sollte ich auf jeden Fall immer im, für das Schirmgitter zulässigen Bereich liegen.

Viele Grüße

Basement
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