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Sind das die berühmten "Ghost Notes"?

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Offline es345 (†)

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Re: Sind das die berühmten "Ghost Notes"?
« Antwort #15 am: 10.09.2014 23:22 »

Wie hat sich diese SG-Modulation denn klanglich bei Deinem Bassamp bemerkbar gemacht?


Oje, solche Sachen zu beschreiben... Versuchen wir es mal.

Die Reihenfolge: Zunächst habe ich es auf dem Scope bemerkt. Schon bei halber Aussteuerung hatte ich eine starke Modulation. Das liegt auch an der Konfiguration bei der GU50: ca 900V Anode, 300V G2. Nach Einbau der Drossel hatte ich die Modulation nur noch bei Clipping.

Wie war klanglich der Unterschied? Mit aller Vorsicht: Ich empfand die einzelnen Basstöne nach Einbau der Drossel als "klarer". Das liegt wahrscheinlich  an der ursprünglich hohen Modulation und der Nähe der Grundwelle der Basstöne zum 100Hz Sägezahn.

Zu diesem Thema hat es mal eine Untersuchung an einem Fender Bassman 5F6-A in Berlin gegeben (Stichwort "Wildcat"). In der Netzteiluntersuchung wurde der 100Hz Sägezahn in der Übersteuerung (Benutzung mit Gitarre) als mit klangbestimmend empfunden, Seite 9/10 in diesem PDF
https://www.emsp.tu-berlin.de/fileadmin/fg232/Lehre/MixedSignal/Dateien/Wildcat/05_LowNoise_NTl.pdf.  Dem folgend müsste daher in letzter Konsequenz  ein Song mit Crunch, Highgain usw in den USA eingespielt leicht anders klingen als in Europa, da die Mischprodukte in den USA auf einer 120Hz Modulation, in Europa auf einer 100Hz Modulation beruhen (Seite 11).

Gruss Hans- Georg


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Offline Nils H.

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Re: Sind das die berühmten "Ghost Notes"?
« Antwort #16 am: 10.09.2014 23:47 »
Danke für die Erklärung. Jetzt wo Du's sagst, den Bericht hab ich schon mal gelesen. Ich hab das PDF jetzt nur überflogen... aber beim Versuch mit dem Low Noise NT scheint der obligatorische Doppelblindtest zu fehlen  ;D .

Gruß, Nils

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Offline Nils H.

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Re: Sind das die berühmten "Ghost Notes"?
« Antwort #17 am: 13.10.2014 16:50 »
Yay!

Ich glaub, ich weiß jetzt endlich, was Ghostnotes sind - ich hab sie nämlich gehört!

Ich hab in letzter Zeit viel Spass mit meiner neuen Vintage Les Paul, und diese Woche habe ich zum ersten Mal das gehört, was man wohl als Ghostnotes bezeichnet: Ich hab mit viel Gain (vierstufiger Kanal mit CF, 2x6L6@420V) und relativ laut auf dem Halstonabnehmer rumgegniedelt, die h-Saite im 15. Bund zum E gezogen und stehen gelassen, und bäm! - Statt eines sauberen E höre ich das E mit einer Quarte drunter. Ich hab dann versucht, das weiter zu provozieren, der Effekt tritt aber einzig und allein in dieser Konstellation auf, also nur beim Hals-Humbucker mit viel Gain und bei dem einen Ton.

Stören tut's eigentlich nicht. Was ich mich frage: Gibt's hier technischen Handlungsbedarf, oder ist das am Ende relativ normal? Der Amp ist von vorne bis hinten mit 50u durchgefiltert - hier ist das Netzteil. Ich hatte ja neulich schon mal gemessen, B+ bricht bei Vollast von 420V auf 400V ein, das würde ich jetzt nicht als kritisch bewerten. Ich kann mir auch nicht so richtig vorstellen, dass nach drei Jahren und nur rund 1000 Spielstunden (geschätzte 6h/Woche) die Elkos schon breit sein sollten (alles JJ 50/50 Doppelelkos).

Wie gesagt, beim spielen stört's nicht, ist sogar ganz charmant. Trotzdem: Ist was zu tun? Oder ist ghosting in der Filterkonstellation relativ normal, wenn viel Gain im Spiel ist und dann noch ein recht fettes Signal eingefütter wird?

Gruß, Nils

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Offline es345 (†)

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Re: Sind das die berühmten "Ghost Notes"?
« Antwort #18 am: 13.10.2014 17:09 »
Hallo Nils,

das Netztteil ist aus meiner Sicht ok. Ich vermute beginnende G2 Modulation.
Falls Du eine Drossel "zur Hand" hast: setze sie mal provisorisch anstelle von R1 ein und teste.
Falls nicht, klemm mal zum Test z.B. 200uF parallel zu den 50uF hinter R1 , Abzweigung B2 "Screens"

Gruss Hans- Georg

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Offline Nils H.

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Re: Sind das die berühmten "Ghost Notes"?
« Antwort #19 am: 13.10.2014 17:52 »
Also geht Deine Vermutung (auch) in Richtung Unterfilterung. Eine Drossel hab ich noch im Regal, ist mit 15H aber ein ziemlicher Klopper. Mal sehen, was ich so an HV-Elkos zum parallel klemmen noch habe.

Der Amp klingt sonst top, reagiert sehr dynamisch und hat das richtige Maß an Kompression. Insofern scheue ich mich etwas, das Netzteil zu verändern. Ich hab mich in erster Linie gefragt, ob sich ein Defekt ankündigt, weil ich das vorher noch nie gehört habe, oder ob die Paula einfach das nötige Maß "harmonic content" in den Amp schiebt, um solche Intermodulationen hervor zu rufen. Ich checke das morgen noch mal, aber IIRC isses mit der Strat bei gleicher Ampeinstellung nicht zu hören.

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Offline Nils H.

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Re: Sind das die berühmten "Ghost Notes"?
« Antwort #20 am: 14.10.2014 13:55 »
Ich hab da noch mal drüber nachgedacht (und mich noch etwas in das Thema Ghosting eingelesen). Der Effekt scheint ja relativ normal zu sein bei Amps mit relativ wenig Filterung an den Anoden und den Schirmgittern; 50+50 würde ich hier jetzt durchaus als "relativ wenig" einordnen.

Die Idee mit der Drossel ist, glaube ich, doof. Die Drossel, die ich noch habe, ist relativ groß und passt nicht auf den Amp; sie zu montieren würde auch recht aufwändig. Anständig montieren muss ich sie schon, weil ich nach der OP mit dem Amp in den Proberaum fahren muss - zu Hause kann ich das nicht austesten.

Die einfachste Variante wird sein, den ersten Doppelelko (50+50) gegen einen 100+100 zu tauschen - die Lötfahnen des Elkos sind im Ampinneren frei zugängig, und damit ist es eine Sache von nur ein paar Minuten.

Erst mal muss ich mir aber überlegen, ob es mich wirklich genug stört, um was zu unternehmen. Vermutlich nicht. Außerdem wollte ich den Amp gerade auf 2x6V6 umrüsten, die ja auch nur knapp den halben Strombedarf haben.

Gruß, Nils

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Offline es345 (†)

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Re: Sind das die berühmten "Ghost Notes"?
« Antwort #21 am: 14.10.2014 15:24 »
Du kannst die Drossel ja in eine extra Kiste mit Kabelanschluss bauen und "Ghostbuster" draufschreiben  ;D

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Offline Nils H.

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Re: Sind das die berühmten "Ghost Notes"?
« Antwort #22 am: 14.10.2014 16:01 »
 ;D