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Verständnisfrage Brückegleichrichter /Trafobelastung

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Offline victor

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Kleiner Hänger im Grundverständnis (oder Trafo defekt ?)

Ich habe einen alten kleinen Siemens-Netztrafo (nach meinen Recherchen: Ausgangsleistung für HV 1 x 260VAC mit 110mA), mit dem ich einen Champ-ähnlichen Verstärker aufbauen will. Die Gleichrichtung läuft über einen Brückengleichrichter (4 x 1N4004). Dieser Gleichrichter hat an dieser Stelle noch keinen Kondensator und/oder "Bleeding"-Widerstand, sondern ist mit dem Standby-Schalter verdrahtet und erst dann geht´s  zum ersten Filter-Cap (das ist ja vielleicht schon nicht so toll gelöst).

Mir ist klar, dass ich bei geöffnetem Standby-Schalter am Gleichrichter nicht die gleichgerichtete Spannung messen kann, weil die Last und der Kondesator fehlt. Was mir unklar bleibt, ist, dass sich in diesem Zustand der Trafo sofort massiv aufgeheizt hat (Sicherung 2A auf der Primärseite ist aber ganz geblieben), aber bei der ersten Rauchfahne habe ich das Experiment abgebrochen ;-) Eigentlich entnehme ich doch in diesem Zustand sekundär gar keinen Strom ? Habe ich da einen Denkfehler oder könnte das Problem in dem alten Trafo liegen ? Bin für alle Vorschläge offen.

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Offline mceldi

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Re: Verständnisfrage Brückegleichrichter /Trafobelastung
« Antwort #1 am: 8.10.2014 22:33 »
Hi!

Klar mißt Du die gleichgerichtete Spannung. Nur eben keine "perfekte" Gleichspannung und auch in anderer Höhe, sprich Leerlauf.

Wenn irgendwas raucht, ist immer irgendwas faul. Das kann ein Defekt oder Aufbaufehler sein. Davon mal abgesehen ist eine 2A Sicherung nur für 260V @ 110mA viel zu hoch, um eine Aussage zu treffen, wenn die hält.

Cheers
 John

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Offline _peter

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Re: Verständnisfrage Brückegleichrichter /Trafobelastung
« Antwort #2 am: 8.10.2014 22:56 »
Hallo,

warum dimensionierst du die Dioden so knapp?
Heizt sich der Trafo auch auf, wenn du den Gleichrichter abhängst?

Gruß, Peter

vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline Athlord

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Re: Verständnisfrage Brückegleichrichter /Trafobelastung
« Antwort #3 am: 9.10.2014 06:20 »
Davon mal abgesehen ist eine 2A Sicherung nur für 260V @ 110mA viel zu hoch, um eine Aussage zu treffen, wenn die hält.
Cheers
 John

Die 2A Sicherung sitzt auf der Primärseite!
Aber selbst dort erscheinen mir 2A etwas zu viel....
Cheers
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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Offline corne

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Re: Verständnisfrage Brückegleichrichter /Trafobelastung
« Antwort #4 am: 9.10.2014 06:30 »
Moin :) vielleicht haben auch beim zusammenlöten die dioden schaden genommen (oder sind verkehrt angeschlossen), sodass du einen Kurzschluss auf der sekundärwicklung hast. Unbedingt sekundärseitig eine Sicherung einbauen, vielleicht so um die 150-200mA.
Grüsse
Move your ass for rock 'n roll baby .... move!!

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Offline victor

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Re: Verständnisfrage Brückegleichrichter /Trafobelastung
« Antwort #5 am: 9.10.2014 08:24 »
Vielen Dank für die Antworten. Die Dimensionierung der Teile war mehr aus Ermangelung alternativer Teile als aus irgendwelchen rationalen Überlegungen heraus. Ich habe mittlerweile Dioden mit einer höheren Spannungsfestigkeit (1N4007) besorgt. Für die primärseitige Sicherung nehme ich auch noch etwas kleineres. Eine HV-Sicherung hatte ich überlegt, aber es ist schon recht eng im Chassis und ich müsste wegen der Spannungsfestigkeit (>250V) eigentlich eine US-Sicherung nehmen (...und die sind ja noch größer). Aber prinzipiell sicher ein guter Schutz vor solchen Rauchfahnen.

@Peter: Nein, wenn ich den Gleichrichter abhänge und nur die 6,3 VAC Windung belastet wird, dann kommt es nicht zur Rauchentwicklung (schließt eine Ursache primärseitig und in der 2. Sekundärwindung/-schaltung eigentlich aus, oder ?). Aber ich finde den Fehler bei dem Gleichrichter nicht, die Dioden waren richtig herum eingelötet und waren auch nicht durchgeschlagen (danach nochmal getestet). Trotzdem vielen Dank für die Einwürfe.

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Offline Striker52

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Re: Verständnisfrage Brückegleichrichter /Trafobelastung
« Antwort #6 am: 9.10.2014 12:22 »
Hi,
speise die Primärseite mal mit ungefährlicher Wechselspannung (max. ca. 20VAC) bspw. aus einem Modellbahntrafo oder was Ähnlichem. Miss dann die Spannung auf der Sekundärseite. Wenn dein Trafo einen Schluß auf der Sekundärseite hat, sollte dort eine niedrigere Spannung messbar sein.
Gruß Axel

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Offline victor

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Re: Verständnisfrage Brückegleichrichter /Trafobelastung
« Antwort #7 am: 9.10.2014 14:47 »
Danke Axel ! Das sind so die guten kleinen Tipps, die man in diesen Foren von den Profis bekommt. Ich habe glaube ich noch einen 6VAC Printtrafo rumliegen, damit müsste es ja gehen. Ich hatte bisher sekundär nur den DC-Widerstand gemessen und der ist zum Glück noch vorhanden und hat in etwa den Wert, den er vorher auch hatte. Aber der Trick mit der niedrigen Wechselspannung ist natürlich noch besser. Das kann ich ja dann hochrechnen. Vielen Dank.

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Offline chipsatz

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Re: Verständnisfrage Brückegleichrichter /Trafobelastung
« Antwort #8 am: 9.10.2014 23:32 »
Ich habe einen alten kleinen Siemens-Netztrafo (nach meinen Recherchen: Ausgangsleistung für HV 1 x 260VAC mit 110mA), mit dem ich einen Champ-ähnlichen Verstärker aufbauen will.

Hallo Victor,

hast du mal die Leerlaufspannung (in V/AC) ohne Dioden gemessen? Ist diese richtig, ohne Wärmeentwicklung?
Wichtig wäre noch die primäre Stromaufnahme zu überwachen bzw. messen.

Gruß
mike

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Offline victor

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Re: Verständnisfrage Brückegleichrichter /Trafobelastung
« Antwort #9 am: 10.10.2014 08:03 »
Hallo Mike

Ja, die Leerlaufspannung der ersten* Sekundärwindung beträgt 260 VAC (bei ~230VAC primär), die der zweiten Windung ca. 7,1 VAC.
* Es ist eigentlich nicht eine einzige Windung sondern es sind 4 Windungen in Serie (ich musste jeweils 3x2 Abgriffe zusammenlöten).
Ohne den Gleichrichter kam es nicht zur Wärmeentwicklung.
Primäre Stromaufnahme: Ist defintiv kleiner als 2 Ampere !  ;D Ich habe das versucht mit dem DMM, aber es hat nicht funktioniert. Wahrscheinlich mache ich das falsch: Ich hatte das DMM auf Stromstärke eingestellt und anstelle der Sicherung in den Primärkreis eingeklemmt. Hat nichts angezeigt und auch nicht durchgeleitet (Pilot-Light hat nicht geleuchtet). Wie geht das richtig ?

Vielen Dank.

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Offline Athlord

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Re: Verständnisfrage Brückegleichrichter /Trafobelastung
« Antwort #10 am: 10.10.2014 08:22 »
(ich musste jeweils 3x2 Abgriffe zusammenlöten).


Hi,
hast Du dabei darauf geachtet, das die Spulen richtig rum in Reihe geschaltet wurden?
Gruss
Jürgen
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Offline victor

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Re: Verständnisfrage Brückegleichrichter /Trafobelastung
« Antwort #11 am: 10.10.2014 09:41 »
Hallo Jürgen,

darüber habe ich auch schon nachgedacht. Die Antwort ist: Am Ende weiß ich es nicht. Es gibt kein Datenblatt zu dem Trafo. Ich habe die verschiedenen Windungen identifiziert und den DC-Widerstand gemessen. Da war eine gewisse Symmetrie mit 2 Windungen mit ca 50 Ohm und 2 weiteren niederohmigen Windungen (um die 10 Ohm). Gibt es einen Trick, mit dem man den Wicklungssinn bei einem unbekannten Trafo herausbekommen kann ? Würde sich das als Wärmeentwicklung zeigen, wenn die Spulen nicht im richtigen Wicklungssinn seriell verdrahtet sind, oder hat man dann einfach nur eine geringere sekundäre Spannung ?
Ich bin hier schon ganz richtig aufgehoben in der Einsteiger-Ecke dieses Forums  :)

Vielen Dank

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Offline _peter

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Re: Verständnisfrage Brückegleichrichter /Trafobelastung
« Antwort #12 am: 10.10.2014 10:42 »
Hallo,

Warum schreibst du nicht gleich, dass der Trafo nicht ganz koscher ist und lässt uns
erst rätseln? Es muss ja nicht am Trafo liegen, aber die Info wäre schon gut gewesen.

Wenn du sie wirklich nur in Serie geschaltet hast, ist es kein Problem. Im Wicklungssinn
addieren sich die Spannungen dann und gegen den Sinn subtrahieren sie sich.
Klemm das Multimeter einfach an das äußerste Ende und miss an den Verbindungen,
ob die Spannung von Wicklung zu Wicklung größer wird.

Problematisch wird es, wenn ungleiche Spannungen parallel geschaltet werden.

Woher hast du den Trafo? Bist du dir sicher, welche die Primärseite ist? Vielleicht gehören
deine 6,3V-Wicklungen auch zur Primärseite als "Aufsatz" von 220V auf 230V...
Such mal im Netz nach "unbekannten Trafo ausmessen" oder Ähnlichem.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
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Offline victor

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Re: Verständnisfrage Brückegleichrichter /Trafobelastung
« Antwort #13 am: 10.10.2014 13:24 »
Hallo Peter,

Sorry, ja, die Trafos sind in dem Projekt die "wackelige" Größe, hätte ich deutlicher machen können. Ich habe den vor ein paar Jahren in der Bucht im Doppelpack gekauft. War günstig damals (~20 Euro für beide). Ich denke er ist aus einer Siemens Klangfilm Anlage, also sicher > 50 Jahre alt. Den anderen habe ich in einem Dumblelator verbaut - gleiche Verdrahtung, läuft gut da, qualmt auch nicht  ;D.

Du hast natürlich recht, diese mehreren Wicklungen liegen natürlich auf der Primärseite und es waren die Wicklungen für die verschiedenen Netzspannungen. Wenn ich mich recht erinnere war damals sogar noch so ein Umschalter für die möglichen Primärspannungen dran. Sekundärseitig gibt es nur 2 Wicklungen (260V und 6,3) - sorry ich habe das Ding gerade nicht vor Augen und habe das einfach verwechselt.

Der Trick mit den stufenmäßigen Spannungsmessungen an den verschiedenen seriellen Wicklung geht deshalb ja trotzdem - ich muss die Spannung eben nur sekundärseitig anlegen. Vielen Dank dafür. Noch eine Frage: Kann ich bei einem (Ausgangs)Trafo mit nur einer Wicklung pro Seite den Wicklungssinn für jede Seite ermitteln (damit ich für eine negative Rückkopplung die richtige Phase erwische) ? Oder ist das trial and error ?

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Offline Striker52

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Re: Verständnisfrage Brückegleichrichter /Trafobelastung
« Antwort #14 am: 10.10.2014 14:02 »
Deshalb hatte ich weiter oben schonmal angeregt, statt mit 230V mit einer deutlich niedrigeren Wechselspannung an den Trafo zu gehen, um ihn auszumessen. Dabei hättest du leicht und gefahrlos für Leib, Leben und Trafo herausfinden können wo die Primär- und Sekundärseite liegt.
Gruß Axel