Hallo Nigel,
da bin ich schon wieder - dieses Mal nicht im MM RD 50 Thread. Wenn die Schaltung es zuläßt, klingt es nach meiner Erfahrung ohne Eingangskondensator immer etwas besser, offener, dynamischer. Von daher ist die Idee nicht verkehrt, wenn auch nur ein Detail.
Ich habe vor Jahren heftig an H&K Crunchmaster und Metalmaster modifiziert. Die Teile sind ja auch ziemlich bastelfreundlich. Letztlich hat die Qualität der Leiterbahnen die Sache aber etwas begrenzt.
Bei H&K lohnt sich eigentlich immer, den einen oder anderen Elko gegen bessere Typen (z.B. Panasonic FC oder ELNA SILMIC) zu tauschen. Gerade auch die Ausgänge leiden teils enorm unter schlechten Elkos. Auch die Filmkondensatoren sind oft nicht der Hit. Wima und Panasonic sind hier Kandidaten.
Die Schaltungen sind teils "gedankenlos": Z.B. matscht der Crunch-Master im Ur-Zustand gewaltig, da die Quasi-Fenderschatung der Röhren ohne Bassabsenkung durch den vorgeschlteten OP-Amp überfahren wird. Wenn man vorn etwas die Bässe reduziert und die Bright-Schaltung vor der Endröhre etwas auf Marshall-RC-Glieder umstrickt, kommt das Ding richtig in Schwung. Das i-Tüpfelchen ist dann, den Kathodenkondensator an der Endröhre einzusetzen (auf der Platine sind sogar die Bohrungen vorgesehen). Schon ist die Kreuzung aus Fender Blackface und AC-30 geschafft.
Auf Youtube gibt es ein Video, in dem jemand seinen (offensichtlich ähnlich getunten Crunchmaster vorstellt):
Die ersten 2 Minuten sind das Original, dann die Modifikation.
https://www.youtube.com/watch?v=tI66hULXAI8Das nur so zur Anregung und Motivation, daß es sich lohnen kann, an den Kisten zu basteln.
Meiner klingt noch etwas mehr nach Marshall/Vox und er singt etwas mehr. Das ist aber sicher Geschmackssache.
Gruß,
DocBlues