Hallo zusammen
Öfter mal was Neues. Mein alter Combo war für clean sehr gut zu gebrauchen, bei Rockanforderungen eher eingeschränkt. Also stand eine Überarbeitung an.
Ich habe mir dabei als Rahmenbedingung gesetzt, mich auf einen Kanal zu beschränken, der über clean zum crunch auch overdrive ermöglicht - in der Vorstufe. Es sollte von Clean bis Overdrive möglich sein bei nur geringem Lautstärkeanstieg, gesteuert nur duch das Volume Poti an der Gitarre. Dies entspricht in etwa dem Sag Verhalten bei Endstufenübersteuerung.
Hier das Ergebnis, die Bezeichnungen beziehen sich auf die Skizze "Pre Amp signal path" sowie die Schaltplanbezeichnungen.
Nach der ersten Vorstufe V1 folgt ein Noise Gate. Dies hat sich bei hartem Overdrive als zweckmässig erwiesen, um die Störgeräusche bei Spielpausen zu muten. Die Noise Gate Schaltung basiert auf einem Signaldetektor, der unterhalb einer einstellbaren Schwelle einen VTL5C1 durchschaltet. Das Messsignal wird am R206 (100K) auf der Seite zu V1 abgegriffen, der VTL5C1 wirkt auf das andere Ende von R206 Richtung P201. Durch diese Schaltung entsteht zusätzlich ein Hystereseverhalten, da bei durchgeschaltetem VTL das Ausgangssognal von V1 stärker als normal belastet wird. Dies vermeidet oszillierende An/Ausschaltvorgänge des Noisegates.
Anschliessend folgen 2 Gain Stufen, getrennt einstellbar. Die V2 Stufe ist eine normale Verstärkerstufe, V3 eine Verstärkerstufe mit DC gekoppeltem Kathodenfolger und anschliessendem Tonestack.
Es folgt ein Kathodenfolger als Buffer mit Pegelreduktion und Ausgang für FX. An diesem Punkt ist der Kompressor angekoppelt, ich hab seine Funktionsweise hier schon öfters mal beschrieben. Er wirkt nach der "Signalbearbeitung" durch die Vorstufen und dem Tonestack. Die Positionierung an dieser Stelle ermöglicht, durch Pegelsteuerung an der Gitarre mit dem Volume Regler clean und verzerrt zu spielen, ohne einen grossen Lautstärkeunterschied zu haben. Dieser wird durch den Grad der eingestellten Kompression bestimmt. Der Kompressor selbst "atmet", was eine Ähnlichkeit mit dem bekannten Sag bei Endstufenübersteuerung hat.
V4 ist der Aufholverstärker vor der Endstufe.
Beigefügt sind auch zwei Audiosamples. Aufgenommen wurde über ein Tascam DR1 externes Mikro, Sensitivity low, automatische Pegelanpassung abgeschaltet
Position der Potis während der Aufnahme
Gain 1: 70%,
Gain 2: 100%,
Bass: 60%
Mid: 0%
Treble: 80%
Compressor:70%.
Presence: 50%
Master: 5%
Die Lautstärke wird nur über die Volume Potis an der Gitarre verändert.
Sample 1 von heute über Jensen Blackbird: Ein kurzes Riff wiederholt gespielt zwecks Vergleich, zunächst über den Neck Pickup bis max. Volume, dann Umschalten auf Bridge und stufenweise verringertes Volume. Man hört zum Schluss, wie das Noise Gate abschaltet. Nach kurzer Pause auf dem Neck Pickup ein paar gezupfte Jazz Harmonien bei geringem Volume.
Sample 2 ein kurzer Clip mit Tapping vom Vortag. Der Lautsprecher hier ist ein WGS 12L (von Häbbe ausgeliehen, danke nochmals)
Gruss Hans- Georg
PS: sämtliche Spielfehler bei den Audioaufnahmen sind frei erfunden und haben keinen Bezug zu bereits existierenden Spielfehlern