Meine Arbeit ist so anstrengend, dass ich zur Zeit nur in Trippelschritten vorankomme. Bevor ich Röhren einbaue, messe ich erst mal alles trocken durch. Hier führe ich die Doku mit, damit auch (andere) Einsteiger einen Leitfaden haben, an dem sie sich entlangangeln können.
Vorab: das Gerät steht auf 220 V. In drei anderen Dynacords dieser Baureihe bleiben die Spannungen in der Toleranz. Daher untersuche ich dieses Gerät auch erst mal so. Weil gerade in den größeren Endstufen die Endröhren voll gefordert werden, halte ich eine Heizspannung in der oberen Hälfte des Toleranzbereichs für günstiger - hohe Beanspruchung der Röhren benötigt eher etwas größere Emission an der Katode.
Bevor ich mich an die Anodenspannung der Endstufe herantraue, untersuche ich erst mal die Heizung. Wie schon erwähnt, habe ich ja zwei Eingangsmodule ausgebaut (eines hat einen Platinenbruch) und musste einige Verbindungen lösen und dann wieder erneuern. Viele Fehlermöglichkeiten. Daher gleicht die Wiederinbetriebnahme mehr oder weniger einer Erstinbetriebnahme.
Das Gerät besitzt drei Heizkreise: a) Endröhren, b) Eingangsmodule (Gleichstrom!) und c) Rest des Vorverstärkers (Wechselstrom).
Ohne Röhren messe ich in c) 6,8 V. Das ist ziemlich sicher innerhalb der Toleranz (s.a. hier:
http://www.radiomuseum.org/forum/netztrafo_magnetisierungsstrom_anstieg_bei_235v.html), besonders, weil die Heizspannung unter Last wohl noch etwas zurückgehen wird.
In b) messe ich am Trafo 10,8 V - bei einer Netzspannung von 220 V wäre das der Sollwert (die Werksangaben schwanken jedoch: Eminent 1 9,8 V, Bassking 1 10.8 V). Hinter dem Gleichrichter ohne Last durch die Röhren 13.4 V.
Im Schwestermodell Bassking befindet sich in Reihe zur Drossel noch ein Widerstand, der wohl ausgleichen soll, dass dort nur 3 ECC808 anstatt wie im Eminent 5 ECC808 versorgt werden. Vielleicht sollte ich ja mal schauen, wie sich das unter Last ändert, bevor ich die ja
richtig teuren Röhren einsetze. Leider habe ich nur zwei Lastwiderstände mit 8 Ohm, aber für einen ersten Eindruck, obs wirklich in die richtige Richtung geht, wird das schon passen.
Ein Fehlerchen beim Zusammenbau habe ich doch noch gefunden - kein Problem (die Heizung der Eingangsmodule ist nicht angeschlossen), zeigt aber, wie wichtig es ist, so ein Gerät vor der Inbetriebnahme komplett ohne Röhren zu untersuchen.
Davon abgesehen, sieht alles gut aus.
An die Endstufe gehe ich erst ran, wenn ich mal fitter bin.