Hallo zusammen,
da hier in letzter Zeit Klagen kamen, dass im Forum weniger los sei als früher, stelle ich hier einfach mal mein letztes Projekt vor. Im Weihnachtsurlaub hab ich mir einen weiteren 18-Watter gebaut. Diesmal ist es der "klassische" Marshall 18 Watt TMB geworden. Die Schaltung hab ich an der ein oder anderen Stelle abgewandelt. Für das Layout habe ich mich grob an Ceriatone orientiert. Das Chassis ist das von Dirk.
Zuerst hatte ich den Volume-Regler des TMB-Kanals an der Stelle der oberen Input-Buchse des TMB-Kanals platziert. Nach ein paar Tagen hat mir das rein optisch aber nicht mehr gefallen. So bin ich nach längerem Überlegen und Hin- und Herschieben auf dem Layout der Frontplatte auf die Idee gekommen das Volume-Poti in die Bohrung des Power-Schalters zu montieren und den Power-Schalter an den Platz des Standby zu setzen. Den Standby hatte ich sowieso nur eingebaut, um die Bohrung zu stopfen - benutzt wird er in keinem meiner Amps.
Der Abstand der Bohrung zu den Potibohrungen im Chassis hat perfekt gepasst, und bei einer Probe-Installation hat sich auch kein störender Einfluss der benachbarten Netzleitung und des Schalters bemerkbar gemacht. Also gleich fest installiert und die vierte Inputbuchse installiert. War ein bisschen Gefummel, weil ich das Board nicht mehr ausbauen wollte, ging aber mit etwas Geduld (hatte ja Urlaub). Aus meiner Sicht sieht die Frontplatte jetzt besser aus; dem Poti anstelle der vierten Buchse hat man immer den Fremdkörper angesehen.
Die Frontplatte besteht aus bedrucktem Papier (Farb-Laser) mit einer 2mm-Plexiglasplatte drüber. Das Ganze hält durch die Potis und Schalter. Gehäuse, Tolex, Metallecken, Piping stammen von Dirk, ich hatte das Gehäuse in knapp zwei Tagen fertig. Wenn ich früher aufgestanden wäre und nicht anderes gemacht hätte, wär's wahrscheinlich auch in einem Tag fertig geworden. Mein Namenszug stammt aus dem 3-D-Drucker eines Bekannten, den Schriftzug habe ich als Corel-Datei geliefert.
Da meine Boxen alle 8 Ohm haben, habe ich schon mehrfach die günstigen und gut klingenden Ausgangsübertrager NSC-041318 (25W) in meinen EL84-PP Amps verbaut. Die sind zwar eigentlich für Fender-Amps gedacht, da das Übersetzungsverhältnis jedoch perfekt passt, funktionieren die auch bestens mit 8 Ohm-Speakern und zeigen dann auf der Primärseite die üblichen 8k für zwei EL84. Diesmal habe ich versuchsweise einen NSC-022848 (35W) eingebaut, den ich mir vor längerer Zeit eigentlich für ein anderes Projekt zugelegt hatte. Da das aber nicht realisiert wurde, hab ich ihn für den aktuellen Amp gestestet. Funzt perfekt, voller Sound mit einer Schippe satteren Bässen als der NSC-041318 (25W); haben ja auch beide ordentlich Eisen. Beide werde ich auch in Zukunft dem Hammond 125E und anderen vorziehen. Sind echte Schnäppchen hier aus dem Shop.
Der Sound des Amps ist eine Klasse für sich, insbesondere wenn man beide Kanäle brückt! Aber das ist ja nichts Neues, dafür ist dieser Amp ja bekannt. Wer schon mal einen 18 Watter aufgedreht hat, weiß wie laut der ist
In unserer Band spiele ich meistens mit Master-Volume auf 5. Wenn Master auf 10 mal nicht reichen sollte, kann ich meinen AS-20 (2203-Vorstufe, Endstufe 2xEL84) parallel schalten (Dank der 4. Buchse 18W-TMB sogar ganz einfach), und hab dann 36 Watt. Den AS-20 werd ich gelegentlich mal hier vorstellen. Hab noch keine vernünftigen Fotos davon.
Soundfiles kann ich leider nicht einstellen, da mir das Equipment fehlt, um vernünftige Aufnahmen zu machen; schlechte Aufnahmen (mit schlechtem Aufnahme-Equipment) gibt' schon genügend. Aber es gibt ja auch viele gelungene Soundfiles im weltweiten Netz.
Schaltplan und ein paar Fotos hab ich angehängt. Die Innereien sehen nicht so toll aus wie von manchen anderen Cracks hier im Forum, aber das ist ja auch nicht der Grund dafür, dass ich Amps baue. Ich bin auch kein Mojo-Freak, der einem Kondensator anhört, ob er bei Vollmond oder bei Neumond hergestellt wurde, deshalb verbaue ich auch keine Voodoo-Teile.
So, das soll's erstmal gewesen sein.
Viele Grüße,
Axel