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Probleme mit JTM45 / KT66

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Offline MegaMat

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Probleme mit JTM45 / KT66
« am: 7.02.2015 18:03 »
Hallo, ich brauche mal einen Tipp. Ich habe von einem Bekannten einen JTM45 Reissue bekommen mit der Bitte, neue Endstufenröhren einzubauen. Vor ca. drei Monaten ist ihm eine der beiden KT66 (GT KT66) durchgebrannt und er hat bei einem Fernsehtechniker neue einbauen lassen. Allerdings zeigte sich, dass nach einigen Minuten Betrieb eine der beiden Röhren (in dem Sockel wo vorher schon eine durchgebrannt war) extrem blau leuchtete und es soundmäßig "klickte". Er hat mir dann den Amp gebracht, da er vermutete, dass das Bias nicht richtig eingestellt war. Ich habe es nachgemessen, 40 mA (mit Sockeladapter von Dirk gemessen) bei 385V Anodenspannung (zw. Pin 3 / Pin 8). Also eigentlich alles OK. Allerdings war das 22k-Poti für die Biaseinstellung am Anschlag, ich habe ein 50k eingebaut und einen Widerstand geändert, so dass sich das Bias mit Luft nach unten und oben gut einstellen läßt. Habe den Amp dann drei Stunden mit Looper über Attenuator auf meiner 2x12 (8 Ohm) laufen lassen, das Bias noch mal nachgestellt und den Amp wieder zurückgegeben. Leider hat der Besitzer des schönen Stücks wenig Freude daran gehabt. Nach 10 Minuten Betrieb (Lautstärke 8) an einer 16 Ohm 4x12er (der JTM 45 war auf 16 Ohm gestellt) brannte wieder eine Endstufenröhre an der gleichen Stelle durch. Was kann das sein? Bei mir lief die Kiste einwandfrei über Stunden. Hat jemand eine Idee, wie man da weiterkommt? Oszillation? Hat er ja früher nie gehabt. Ich bin da etwas ratlos...  ???


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Offline Robinrockt

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Re: Probleme mit JTM45 / KT66
« Antwort #1 am: 7.02.2015 20:10 »
Hallo,

vielleicht eine etwas abwegige Idee - aber vielleicht liegt es am Impedanzschalter der bei der 16Ohm Einstellung nicht sauber verbindet?

Viele Grüße,
Robin
Gefangen vom Ton

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Offline sev

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Re: Probleme mit JTM45 / KT66
« Antwort #2 am: 7.02.2015 20:39 »
...oder die Box bzw das Kabel hat nen hau weg...  :devil:
Grüße
Sev
"If there's more than one way to do a job, and one of those ways will result in disaster, then somebody will do it that way."
--Edward Murphy

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Germy

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Re: Probleme mit JTM45 / KT66
« Antwort #3 am: 8.02.2015 08:03 »
Moin,

mal den OT durchgemessen? Müsste von schwarz auf weiss / schwarz auf rot so ca. 80 Ohm haben.

Gruß Germy

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Offline cca88

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Re: Probleme mit JTM45 / KT66
« Antwort #4 am: 8.02.2015 09:32 »
Hallo, ich brauche mal einen Tipp. Ich habe von einem Bekannten einen JTM45 Reissue bekommen mit der Bitte, neue Endstufenröhren einzubauen. Vor ca. drei Monaten ist ihm eine der beiden KT66 (GT KT66) durchgebrannt und er hat bei einem Fernsehtechniker neue einbauen lassen. Allerdings zeigte sich, dass nach einigen Minuten Betrieb eine der beiden Röhren (in dem Sockel wo vorher schon eine durchgebrannt war) extrem blau leuchtete und es soundmäßig "klickte". Er hat mir dann den Amp gebracht, da er vermutete, dass das Bias nicht richtig eingestellt war. Ich habe es nachgemessen, 40 mA (mit Sockeladapter von Dirk gemessen) bei 385V Anodenspannung (zw. Pin 3 / Pin 8). Also eigentlich alles OK. Allerdings war das 22k-Poti für die Biaseinstellung am Anschlag, ich habe ein 50k eingebaut und einen Widerstand geändert, so dass sich das Bias mit Luft nach unten und oben gut einstellen läßt. Habe den Amp dann drei Stunden mit Looper über Attenuator auf meiner 2x12 (8 Ohm) laufen lassen, das Bias noch mal nachgestellt und den Amp wieder zurückgegeben. Leider hat der Besitzer des schönen Stücks wenig Freude daran gehabt. Nach 10 Minuten Betrieb (Lautstärke 8) an einer 16 Ohm 4x12er (der JTM 45 war auf 16 Ohm gestellt) brannte wieder eine Endstufenröhre an der gleichen Stelle durch. Was kann das sein? Bei mir lief die Kiste einwandfrei über Stunden. Hat jemand eine Idee, wie man da weiterkommt? Oszillation? Hat er ja früher nie gehabt. Ich bin da etwas ratlos...  ???

hat er Gridstopper an den Steuergittern - wenn ja - wo?
hat er Schrimgitterwiderstände?

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Offline MegaMat

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Re: Probleme mit JTM45 / KT66
« Antwort #5 am: 8.02.2015 13:16 »
Moin moin,
erst mal vielen Dank ans Forum für die zahlreichen Antworten. Ein paar Fragen kann ich schon mal klären, da ich vor dem Einbau der neuen Röhren einiges gemessen und nachgeschaut hatte.

@ OT: gemessen weiss/rot auf schwarz: 75/76 Ohm

@ Gridstopper: 5,6 k MOS/2W direkt am Röhrensockel mit kurzem Anschluss verlötet, Widerstand gemessen, OK

@ Schirmgitterwiderstand: 470 Ohm (oder 1k, habe ich nicht aufgeschrieben) 5W über dem Sockel verbaut, Widerstand gemessen, OK

@ Impedanzwahlschalter: ich hatte die Stellung 16 Ohm kurz ausprobiert, aber wegen meiner 8 Ohm 2 x 12er nur quasi als Funktionstest.
Den müsste ich mir vielleicht mal vornehmen.

@ Kabel und Box: kann ich selber leider nicht testen, aber es soll sich nach Angabe meines Bekannten um eine Marshall 1960AX handeln, Kabel ist neu. Andere Amps wurden an der Box probiert und laufen angeblich problemlos.

Was mir auffiel: obwohl sich die 12AX7 (GT 12 AX7M) in der Phasendreher-Position im Röhrentester als fast ideal "balanced" präsentierte, zeigten beide Halbwellen eine deutlich unterschiedliche Amplitude. Die beiden Vorwiderstände 220k, an deren Knotenpunkt die negative Bias-Vorspannung eingespeist wird, sind aber mit 217 / 223 kOhm OK. Um die unterschiedlichen Verstärkungsamplituden etwas auszugleichen, habe ich einen 1M-Widerstand parallel zum 82k-Anodenwiderstand der einen Triodenhälfte gelötet (getestet mit 1kHz Eingangsignal und Oszilloskop). Da sich der Biasbereich als schlecht einstellbar erwies habe ich das 22k-Poti durch ein 50k ersetzt und den 68k Serienwiderstand (lt. Schaltplan müsste es ein 56k sein) zum Poti durch 82k getauscht.

Was mir ausserdem auffiel, war, dass die an den Eingängen vor dem Gridstopper gemessene Gleichspannung deutlich unterschiedlich war. Da ja die beiden 220k Widerstände, die den Eingang der Endstufenröhren mit der Bias-Vorspannung verbindet, messtechnisch nahezu gleich sind, habe ich schon an Leckströme der beiden 0,1 µF Koppelkondensatoren im Phasendreher gedacht. Ich habe zwar mal statisch nachgemessen (Bias-Spannung abgelötet, Gleichspannung gemessen bei 1 kHz Eingangssignal), konnte aber keine signifikanten Gleichspannungen messen. 

Vielleicht sollte ich die Koppel-C pauschal auswechseln? Irgendwie verhalten sich die Endstufenröhren, als wenn sie unterschiedlich gebiast wären. Wenn ich zwei von Dirks Messsockel zwischenstecke, auf 39 - 40mA Bias einstelle und dann mal im Betrieb den Bereich anschaue, in dem die Spannung schwankt, ist das ein deutlicher Unterschied von bis zu 20 %. Immer am selben Sockel, auch bei Tausch der Röhren.
 ::) ???

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Offline Doublecut

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Re: Probleme mit JTM45 / KT66
« Antwort #6 am: 8.02.2015 16:41 »
Hallo,
Hast Du schon mal bei dem verdächtigen Sockel die Widerstandswerte zwischen den einzelnen Pins gemessen? Deine Angaben klingen nämlich nach einem defekten Sockel.
Grüsse, Robert

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Offline MegaMat

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Re: Probleme mit JTM45 / KT66
« Antwort #7 am: 8.02.2015 17:17 »
Hallo Robert,
das ist ein guter Hinweis! Bisher habe ich den Sockel selbst nicht in Betracht gezogen, nur die Lötstellen habe ich vorsichtshalber nachgelötet. Waren aber noch OK. Sowie ich den Amp wieder auf den Tisch bekomme, werde ich das nachholen bzw. pauschal die Sockel tauschen.

Eine andere Idee kommt mir beim Thema OT: was, wenn die 16 Ohm-Wicklung sekundärseitig irgendwo einen Schluss hat? Ich habe leider nirgends Widerstandswerte für die Sekundärseite eines JTM-45-OT gefunden. Hat da jemand entspechende Werte parat?

Viele Grüße, Mathias

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Offline MegaMat

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Re: Probleme mit JTM45 / KT66
« Antwort #8 am: 8.02.2015 17:39 »
... mir ist gerade eingefallen: wenn der bei Amp im 8 Ohm-Betrieb keine Probleme zeigte, kann es denn dann am Sockel liegen? Da dürfte es doch keinen Unterschied geben zwischen der angeschlossenene Last, die Röhren "sehen" ja immer die für sie passende Impedanz.
Es bleibt spannend.

LG, Mathias

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Offline bluesfreak

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Re: Probleme mit JTM45 / KT66
« Antwort #9 am: 8.02.2015 18:30 »
Die passenden Widerstände kannst Du z.B. dem Hammond Datenblatt für einen JTM45 AÜ entnehmen: http://www.tube-town.net/ttstore/Transformatoren/Ausgangsuebertrager/Marshall/Hammond-1750Q-Marshall-Uebertrager-JTM-45-50-Watt::3264.html

Ich würde aber auch auf einen defekten Impedanzumschalter tippen..

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Offline MegaMat

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Re: Probleme mit JTM45 / KT66
« Antwort #10 am: 8.02.2015 20:01 »
Hi bluesfreak,
guter Hinweis, ich habe mal geschaut, da stehen auch Referenzspannungen. Ich könnte den OT, falls das Ohmmeter hier keine Abweichungen feststellt, per Regeltrenntrafo primär mit 425V fahren und dann sekundär die Spannungen im Leerlauf messen.

Was den Impedanzwahlschalter angeht, so müsste er ja den Widerstand der Box sozusagen vergrößern. Sound kam jedenfalls raus aus der 4 x 12er.

Viele Grüße, Mathias

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Offline cca88

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Re: Probleme mit JTM45 / KT66
« Antwort #11 am: 8.02.2015 20:09 »
Hi bluesfreak,
guter Hinweis, ich habe mal geschaut, da stehen auch Referenzspannungen. Ich könnte den OT, falls das Ohmmeter hier keine Abweichungen feststellt, per Regeltrenntrafo primär mit 425V fahren und dann sekundär die Spannungen im Leerlauf messen.

Was den Impedanzwahlschalter angeht, so müsste er ja den Widerstand der Box sozusagen vergrößern. Sound kam jedenfalls raus aus der 4 x 12er.

Viele Grüße, Mathias

...abgesehen davon, wäre das Fehlersymptom ein Anderes...

zusätzlich zu "kein oder kratzender Sound" gäbe es "puff - und Sicherung durch"

Ich schätze eher - soweit es die milchige Glaskugel zuläßt - daß entweder was schwingt, assymetrisch treibt, oder der Bias auf einer Seite wegläuft... Den OT würde ich aber in jedem Fall auch überprüfen

Grüße

Jochen


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Offline MegaMat

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Re: Probleme mit JTM45 / KT66
« Antwort #12 am: 9.02.2015 21:40 »
Hi Jochen,

das "Treiben" habe ich ja schon symmetriert (Anpassung Anodenwiderstand am Phasendreher).

Was könnte denn verursachen, dass das Bias einseitig wegläuft? Die beiden 220k-Widerstände, die den Einspeisepunkt der neg. Biasvorspannung vom Röhreneingang trennen waren meßtechnisch nahezu gleich. Vieleicht doch einer der Koppelkondensatoren?

Wie würdest Du versuchen, auf Oszillation zu testen? Ist ein schwieriges Thema, ich hatte es kürzlich bei einem Blues Junior, da kam es immer zu einem Leistungseinbruch verbunden mit jämmerlichem Sound. Waren die schlecht verlegten "Flachbandkabel" an den Endstufensockeln. Aber an dem JTM scheint mir alles ganz sauber verlegt, Gridstopper und Screenresis sind ja auch vorhanden und mit kurzen Beinen verlötet.

Viele Grüße,
Mathias

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Germy

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Re: Probleme mit JTM45 / KT66
« Antwort #13 am: 11.02.2015 19:54 »
Die Koppel-Cs würde ich auch mal rauswerfen und dann noch gleich ein paar Gridstopper rein.

Gruß Germy

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Offline Meikel

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Re: Probleme mit JTM45 / KT66
« Antwort #14 am: 17.02.2015 15:42 »
Hallo zusammen,

wenn es sich um einen, wie eingangs geschrieben, RI handelt, dann stimmt zwar die Angabe der gemessenen Widerstände am OT mit 75 Ohm - allerdings gehören dann keine KT66, sondern 5881 o.ä. rein (je nach RI). Das würde auch erklären, wieso die BIAS-Einstellung "am Anschlag" war.

Also hier würde ich erst einmal sagen: KT66 = falsche Endröhren.

Wie komme ich darauf?

a) ich habe selbst einen RI und dort gemessen
b) bei meinem 2266VM, der wirklich zwei KT66 hat, beträgt der Gleichstromwiderstand vom CT zu den Anoden jeweils so um die 100 Ohm - nachgemessen.

BTW: Schematic meines RI anbei. Allerdings ist es der mit dem ST1-Board (es gab vom RI verschiedene Ausführungen!).

Gruß Michael

« Letzte Änderung: 17.02.2015 15:49 von Meikel »