[Meik_the_mechanic]

Moin 
Ich überlege gerade ob ich meine Endröhren in meinem JCM 900 4100 wechseln soll.
Das Gettermaterial ist schon fast aufgebraucht, aber klanglich ändert sich da nichts.
Ein quartett neue Endröhren liegen schon als Ersatz bereit. Natürlich hier aus dem Shop 
Kann ich die Röhren in meinem Amp lassen bis die Röhrensicherung fliegt ?
Beschädigt man dadurch eventuell sogar mehr ?

Wann wechselt ihr eure Endröhren ?
Würde mich mal interessieren.

Schönen Sonntag wünscht euch
Meik

[bluesfreak]

Servus,

bis die Sicherung fliegt würde ich die Röhren nicht drinnen lassen denn das kann schief gehen, spätestens wenn der Getter weg ist ist es Zeit für nen Tausch, normalerweise sollten sich die Röhren aber vorher als Müde zeigen, sprich dem Amp fehlen Dynamik, Druck und Durchsetzungsvermögen...

Gruß
blues

[Nigel]

Moin!

Habe einen Peavey Deuce erlebt, bei dem alle Sicherungen gebrückt waren. Wahrscheinlich weil der Besitzer nicht einsehen wollte, dass seine 40 Jahre alten AEG-Röhren defekt sein könnten. Bei zweien hatten sich bereits Teile gelöst, die im Glaskolben schepperten. Der Amp wurde gespielt bis die Netzteilwiderstände dampften. Hab die Kiste für 80€ gekauft, neue
Röhren eingesetzt, Sicherungshalter erneuert - läuft: geiles Teil. Gute Amps können scheinbar einiges verkraften.

Ich wechsle wenns klingelt.


Gruß,

Nigel

[Günthergünther]

Hallo,

ich wechsle, wenn die Röhren wirklich am Ende sind, also entweder Gitteremission oder Ionenstrom zeigen oder einfach ausgelutscht sind.

Grüße, Thomas

[Dirk]

Ionenstrom kann aber auch schon von beginn an vorhanden sein und nur die wenigsten Leute hier habe sicherlich die Möglichkeit, den Ionenstrom überhaupt zu messen.

Gruß, Dirk

[Günthergünther]

Hallo Dirk,

wohl wahr, aber das zeugt von mangelnder Fertigungsqualität bzw. schlechtem Vakuum.
Wenn der Ionenstrom überhand nimmt, merkt man das aber schon. Dann ist die Röhre endgültig ein Fall für die Tonne.

Grüße, Thomas

[Dirk]

Leckströme ist seit eh und je ein Thema in der E-Technik und betrifft nicht nur heutige Fertigungen und / oder Röhren.
Wie man erhöhten Ionenstrom bemerkt überlasse ich Günther zur Erklärung ;-)

Die Eingangsfrage zielt auf klar definierte Anhaltspunkte die davon zeugen, dass die Röhre fertig ist. Leider kann man dies aber letztendlich nur mit einem richtigen Röhrenmessgerät feststellen (darunter zähle ich NICHT diesese Orange Pseudo-Test-Gerät !!!).
Ein optischer Anhaltspunkte wäre auf alle Fälle ein deutlich bräunlicher Niederschlag am Glas, verstärkt im Bereich der Getter Schicht oder eine stark zurück gegangene Getter-Schicht oder beides.

KEIN Indiz sind unterschiedlich stark leuchtende Heizfäden. Wird zwar auch immer wieder gerne genommen aber bis dato konnte ich noch keinen Zusammenhang feststellen.

Nach meiner Erfahrung werden Vorstufenröhren viel zu oft und zu früh gewechselt, was eigentlich nur Ressourcen und Geldverschwendung ist. Bei den Endstufenröhren hingegen zeigt sich die Tendenz zu einem recht späten Wechsel, zumindest wenn man sich die Röhren betrachtet die wir zum Matching-Service zu geschickt bekommen (keine repräsentative Aussage !). Hierbei scheint der dann doch höhere Preis für einen neuen Satz Röhren ab zu schrecken.

Gruß, Dirk
 

[Günthergünther]

Hallo,

meiner Erfahrung nach äußert sich Ionenstrom durch starken Gitterstrom, deutlich (richtig hell!) sichtbare Fluoreszenz und unkontrolliert steigendem Anodenstrom bis zur Überlastung des G1 und/oder der Anode.

Grüße, Thomas

[bea]

... oder einfach ausgelutscht sind.

... und woran erkennt man dass - außer den von Dirk erwähnten bräunlichen Ablagerungen? Weil es da ja wohl um einen schleichenden Prozess geht, wird man nur ausnahmsweise etwas hören.
"Macht keinen Druck" oder so halte ich für kaum deutbar - es kann ja gut sein, dass man selbst so laut ist, dass man die anderen, vor allem den Drummer, dazu animiert, kräftiger zuzulangen.

Wäre z.B. eine Abweichung in der Verstärkung von 15% unter dem Soll ein Kriterium?

[Dirk]

Auf was bezieht sich die Verstärkung von 15% unter Soll ? Wie wird dieser Wert ermittelt ?
Und es geht um Endröhren ?

Die Aussage "Macht keinen Druck" kann man knicken. Es kann ein Zeichen sein, dass eine Endröhre ausgefallen ist, muss es aber nicht.

Gruß, Dirk

[bea]

Ich habe die Verstärkung der Endstufe des G-2000 mit dem Oszi gemessen, Eingang ECC81, Ausgang Lautsprecherklemmen. Sinus 1 kHz, so um die 1 V.  Dynacord gibt dazu Sollwerte an, allerdings für Vollaussteuerung. Wenn ich mit anderen Spannungen rangehe, sollte das Verhältnis von Eingangsspannung zu Ausgangsspannung eigentlich konstant bleiben.

Die Röhren sind alte Tungsram, aller Wahrscheinlikeit nach rebrandete RFT, die ECC81 ist noch von TFK.

[Dirk]

Jetzt wird es durcheinander. Vorstufenröhren sind wieder eine andere Baustelle. Wenn man eine qualifizierte Aussage treffen will über den Zustand der Vorstufenröhre, dann müsste man die Leerlaufverstärkung messen. Um nun aber sagen zu können ob die Röhre abgebaut hat müsste ma aber auch wissen welche Verstärkung die Systeme hatten als sie frisch aus der Verpackung kamen. Die Werte im Datenblatte sind theoretische Werte mit entsprechenden Toleranzen meist mit Tendenz nach unten. Egal ob NOS oder aktuelle Produktion.

Gruß Dirk

[bea]

?

Es geht nicht um die Vorstufe, bzw. nur zum Teil. Es geht auch nicht um Datenblätter, sondern um einzuhaltende Sollwerte aus Schaltplänen. Und es geht nicht um NOS, sondern um Röhren, die schon ein paar Jahrzehnte Betrieb auf dem Buckel haben.

[Dirk]

sondern um Röhren, die schon ein paar Jahrzehnte Betrieb auf dem Buckel haben.

und welche genau ? Etwas mehr Klarheit in der Fragestellung hilft ungemein.
Aber auch für Leistungsröhren gilt das obige in abgewandelter Form. Es muss die Emission gemessen werden um sagen zu können wo sich die Röhre befindet.


Gruß, Dirk

[bea]

Wie bereits geschrieben: EL34, gelabelt Tungsram, vom Aufbau her RFT.  4 Stück. Und ne TFK ECC81, die eine Verstärkerstufe und einen Katodyn-PI übernimmt. Es gibt natürlich auch eine Gegenkopplung vom AÜ zum ersten System der ECC81.

Sollwerte für die Signalspannungen gibt es am Eingang, an den Gittern der EL34 und an den Sekundärklemmen des AÜ. Von Eingang zum Lautsprecherausgang habe ich besagte 15% zu wenig gemessen. Die Frage war, ob das bereits etwas über die Endröhren aussagt.